15.
Mikey pov.
Ich wusste, dass sie log, weshalb ich nur seufzte. Zu gerne wollte ich wissen, was in ihr vorging, doch ich konnte sie ja nicht erzwingen.
,,Wenn du entlassen wirst, wirst du eine Weile bei mir bleiben", sprach ich, sah aus dem Fenster.
,,Was? Warum?"
,,Warum wohl? Glaubst du ich lass' dich alleine?"
Ich sah zu ihr. Sie lächelte sanft, nahm meine Hand in ihre.
,,Danke", sprach sie.
Sie sah wirklich übel aus. Sie trug einen Verband um den Kopf, hatte unzählige Schurfwunden und blaue Flecken im Gesicht. Ihr Hautton war unglaublich blass. Es nahm sie mehr mit, als sie zu gab.
,,Alles ok?", fragte sie, da ich wohl in Gedanken vertieft war.
,,Ja, ich muss aber wieder nach Hause, sonst wird Emma noch krank vor Sorge", meinte ich, worauf sie kicherte.
,,Grüß sie von mir."
,,Mach ich."
Ich lehnte mich zu ihr vor, gab ihr einen Kuss auf die Stirn.
,,Ich bring dir später noch Kleidung und sowas vorbei", flüsterte ich gegen das weiße raue Band um ihren Kopf.
,,Danke Mikey."
Ich nickte, entfernte mich von ihr und ging zur Tür.
,,Bye Bye", rief ich noch, bevor ich das Zimmer verließ.
Als ich zu Hause ankam, wurde ich von einer besorgten und verärgerten Emma empfangen.
,,Wo warst du? Ist was passiert? Warum hast du mir nichts gesagt?"
,,y/n ist im Krankenhaus."
Ihr entwich jede Farbe.
,,Was?"
,,Ja, sie wurde gestern von 10 Männern verprügelt und erstochen."
,,Und du sagst mir das nicht!?"
Ich seufzte, ging an ihr vorbei und setzte mich ins Wohnzimmer.
,,Ich fahr' später nochmal zu ihr, wenn du willst kannst du mitkommen."
,,Das will ich aber hoffen", schimpfte sie, bevor sie in ihr Zimmer ging.
Y/n pov.
Draken ist wirklich ein Engel. Ich wusste zwar nicht woher er wusste, was ich gerne aß, aber das war auch egal.
Gerade als ich den letzten Happen meines Salats nahm, wurde die Tür aufgerissen.
Meine Augen weiteten sich, als ich die drei besorgten und ein monotones Augenpaare erblickte.
,,Man siehst du scheiße aus", sprach Touya kam zu mir gelaufen, setzte sich auf Mikeys Stuhl.
,,Wie gehts dir?", fragte Nagata, setzte sich zu mir an die Bettkante.
Ayato und Yuta setzten sich ebenfalls zu mir. Wie immer aß der Schwarzhaarige seine Walnüsse.
,,Mayu und Yama wollten auch kommen, aber wir wollten dich nicht zu sehr überrumpeln."
Ich nickte, stellte die leere Salat Packung auf die kleine Kommode.
,,Wir haben dir was mitgebracht", sprach Nagata, gab mir eine Plastiktüte.
Ich lugte herein, erblickte Mangas, Bücher und eine Brotdose.
,,Dankeschön, aber das wäre nicht nötig gewesen", versicherte ich, lächelte.
,,Draken hat mir erzählt, was passiert war. Hast du schon eine Ahnung wer es sein könnte?", fragte Ayato, hielt mir die Verpackung hin.
,,Ja schon, aber ich bin mir nicht ganz sicher", murmelte ich, gab ihm seine Packung wieder.
,,Du musst uns sagen was Sache ist, sonst landest du wieder hier oder noch schlimmer unter der Erde."
Ich gab nach. Sie hatten ja recht. So fing ich an es ihnen zu erzählen, denn eigentlich wussten er und ich es von Anfang an.
Gerade als ich meine Rede beendete, wurde die Tür erneut geöffnet.
,,Y/n", rief Emma, stürmte zu mir und umarmte mich.
,,Pass auf du tust ihr noch weh", meinte Mikey, dieser einen Rucksack über der Schulter trug.
,,Oh ja entschuldige", meinte sie, löste sich von mir.
Nagato und Ayato hatten sich zu mir ins Bett gequetscht, während Yuta und Touya auf den Stühlen saßen.
,,Dann gehen wir mal", meinte der Schwarzhaarige neben mir, erhob sich wie die restlichen drei.
,,Bis dann Frau Divisionskommandantin."
,,Schneid der Fotze die Zunge ab."
,,Touya! - Werd' schnell wieder gesund y/n."
,,Mach schön mit Mikey rum."
,,Nagata!"
Verzweifelt sah ich den viern nach. Die werden sich niemals ändern. Nagata war Yaoi und Hentai süchtig und Touya hatte einen dezenten Tick Mensch zu quälen.
Mikey setzte sich wieder auf seinen Stuhl und Emma an die Bettkante.
,,Hast du starke Schmerzen?", fragte sie besorgt musterte mich.
,,Nein es geht schon", sprach ich, legte die Mangas und die Bücher auf die Kommode neben meinem Bett.
Mikey sah sich die Mangas an, verzog fragend das Gesicht.
,,Frag nicht Nagata hat sie mitgebracht. Wäre ein Wunder, wenn sie mir was anderes außer Yaois und Hentais mitgebracht hätte", seufzte ich.
Verstört legte er die Häftchen wieder an ihren Platz, wandte sich an mich. Er musterte mich ausgiebig, lächelte leicht.
,,Wann wirst du entlassen?", fragte Emma.
,,In ein paar Tagen."
,,Mikey sagte, dass du eine Weile bei uns wohnen würdest, wäre es okay, wenn ich aus deiner Wohnung ein paar Sachen holen werde?"
,,Klar. Sagt mal steht meine Suzuki eigentlich immer noch am Waldrand?"
Ich hoffte irgendjemand hatte sie Untergestellt. Ich wollte nicht, dass sie nass wird.
,,Hab sie in deine Garage getan."
Dankend nickte ich. Emma, Mikey und ich unterhielten uns noch eine Weile, bis die Blondine gehen musste, da Draken sie abholen wollte.
,,Ich hab' dir frische Sachen mitgebracht."
,,Vielen Dank."
Mikey gab mir meinen Rucksack mit den Klamotten. Fragend sah ich diesen an. Wie sollte ich mit einer Stichwunde duschen?
,,Du Mikey?"
,,Ja?"
,,Du weißt nicht zufällig, wie man mit einer relativ frischen Stichwunde duschen geht oder?"
Er legte den Kopf schief, verstand jedoch was ich meinte.
,,Nein weiß ich nicht wieso?"
Man merkte, dass er sich dummstellte und so wie er mich einschätze, würde ich mir nicht von einer Schwester helfen lassen. Kacke! Warum war mir das nicht eingefallen, als Emma noch da war, dann hätte sie mir helfen können!
,,Soll ich dir helfen?"
Zögernd und mit knallroten Wangen nickte ich.
,,Wobei genau soll ich dir denn helfen?", neckte er mich, stützte seine Ellenbogen auf meinem Bett ab, sah mich triumphierend an.
,,Beim Duschen", nuschelte ich, mied seinen Blick.
,,Wobei? Du warst so leise."
,,Beim Duschen", wiederholte ich mich lauter.
,,Gerne doch. Warte kurz."
Ich nickte, sah, dass er den Raum verließ und nach wenigen Minuten wieder kam.
,,Den Verband können wir abmachen", sprach er, stellte sich neben mein Bett.
Peinlich berüht nickte ich, setzte mich an die Bettkante und stand zögernd auf.
,,Dann wollen wir mal", meinte er grinsend, griff mir unter den Arm um mir etwas halt zu geben.
Als wir in dem kleinen Badezimmer standen, schluckte ich. Ich war noch nie vor einem Jungen nackt, oder habe jemals mit einem geduscht.
Zumal, was war Mikey eigentlich für mich? Wir liebten uns, waren aber nicht zusammen. Was waren wir?
Der Blondschopf lehnte seelenruhig am Waschbecken, ließ mir Zeit der Welt.
Ich zog mir dieses komische Krankenhauskleid aus, stand nur in Unterwäsche vor ihm.
Seine Augen weiteten sich, als er mich erblickte. Er schluckte, blinzelte.
Die schwarzen Pupillen musterten mich, während ich in den Spiegel blickte.
Ein Verband verdeckte mein leichtes six-pack und viele blaue Flecken zierten meinen Körper. Schön war nun wirklich etwas anderes.
Mikey kam auf mich zu, blieb dicht vor mir stehen. Er sah in meine a/f Augen, brach den Blickkontakt keine Sekunde ab.
Seine Finger öffneten den Verschluss den Verbandes um meinen Kopf, wickelten ihn vorsichtig ab.
Das weiße Band legte er zur Seite, betrachtete die genähte Platzwunde.
Als nächstes wickelte er den Verband um meinen Bauch ab und mit jeder Rotation um meinen Körper wurde ich nervöser.
,,Du brauchst nicht nervös sein. Ich tue dir nichts", flüsterte er, legte den Verband ebenfalls zur Seite.
Zögernd nickte ich, sah weiter in seine Augen.
Er legte seine warmen rauen Hände an meine Wange, legte seine Lippen auf meine.
Genießend schloss ich meine Augen, erwiderte. Noch immer war es ein gefühlervoller Kuss und doch etwas verlangender als der andere.
Wohlig seufzte ich auf, legte meine zierlichen Hände auf seinen Brustkorb.
Er löste sich von mir, strich über meine, durch den Kuss geschwollenene, Lippen.
,,Willst du mit mir zusammen sein?"
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