37.

Y/n pov.

Am nächsten Morgen standen Ran und ich erst gegen 12 Uhr auf. Riya hatte die Nacht oft geweint und wir waren dazu die halbe Nacht mit Sex beschäftigt.

Müde richtete ich mich auf, torckelte etwas angeschlagen ins Badezimmer, beschloss duschen zu gehen.

Nachdem ich dies tat, machte ich mich für den heutigen Tag fertig, ging anschließend wieder in unser Zimmer, zog Ran die Bettdecke vom Leib, dieser nur noch sein weißes Hemd trug.

,,Aufstehen", murmelte ich, ging in das nebenanliegende Kinderzimmer, sah nur einen Zettel in Riyas Bett liegen.

Der Zwerg hat so laut geheult, hab ihr was zu Essen gemacht und kümmer mich um sie 

~ Dein toller Schwager

Lächelnd schüttelte ich den Kopf. Auch wenn Rindou es immer wieder abstritt, wusste ich, wie sehr er seine Nichte liebte.

,,Y/n", hörte ich es aus dem Schlafzimmer, weswegen ich dorthin zurückging, Ran noch immer im Bett lag.

,,Ja?"

,,Komm wieder ins Bett", murmelte er, streckte seine Hand nach mir aus.

,,Es ist 12 Uhr Mittag, steh jetzt auf. Ich warte in der Lounge auf dich", sprach ich, verließ unser Zimmer, machte mich auf ins oberste Stockwerk.

Kakucho und Izana lagen zusammen auf dem Sofa und schliefen. Über den beiden ruhte eine schwarze Decke und Kakucho sabberte etwas in Izanas gepflegten Haare.

Sanzu lag auf dem Bartresen und schwenkte eine halbleere Flasche Vodka hin und her. Mikey stand hinter dem Tresen und kochte etwas zu Essen. Koko lief durch den großen Raum und telefonierte auf russisch mit jemanden.

,,Mama!", hörte ich es, von der Bar, sah erneut zu dieser.

Rindou saß auf einem der Barhocker und auf dem Schoß saß Riya.

,,Hey Schatz", begrüßte ich meine Tochter, fuhr über ihre kurzen blonden Haare.

Mikey trug eine schwarze Kochschürze und stellte Riya etwas zu Essen hin, diese sich bei meinem Boss mit den Worten ,,Danke Onkel Mikey", bedankte.

,,Wo ist Ran?", fragte Rin, schnitt für seine Nichte das Essen klein.

,,Schläft noch", murmelte ich, setzte mich neben die beiden, bekam von Mikey einen Kaffee vorgesetzt und einen Toast mit Salat und einem Spiegelei.

,,Ich will Pizza", jammerte Sanzu, stellte die Flasche Vodka auf die kleine Küchenzeile.

,,Du bist selberschuld, wenn du so blöd bist und deine Pizza verkohlen lässt", schimpfte Rindou, worauf Sanzu ihn genervt nach äffte, sich drehte und von dem Tresen fiel.

Riya musste über das Verhalten ihres "Onkels" lachen.

Nach etwa einer halben Stunde, kam auch Ran her und setzte sich neben mich, bekam von Mikey ebenfalls einen Kaffee und etwas zu Essen vorgesetzt.

Müde schlürfte ich meinen Kaffee und aß mein Essen. Als ich damit fertig war, fragte mich Riya ob ich ihr etwas vorlesen könne, was ich auch tat.

Die Kleine saß noch immer auf Rindous Schoß, während sie der Geschichte lauschte, die ich ihr von meinem Handy aus vorlas.

,,Wie wäre es mit den Geschenken?", ergriff Mikey irgendwann das Wort, als alle aufgegessen hatten und ich die Geschichte zu Ende vorgelesen hatte.

,,Geschenke", freute sich Riya, klatschte begeistert in die Hände.

,,Klar wieso nicht", lächelte ich.

Wir setzten uns alle samt auf das Sofa und weckten noch Kakucho und Izana. Sanzu war noch so dermaßen Drauf, dass er immer wieder einschlief oder irgendeinen Scheiß erzählte. Als erstes bekamen wir ein Geschenk von Rindou. Er schenkte uns ein Auto und Spielzeug für Riya. Koko hatte uns nichts geschenkt, da er die ganzen Kosten für die Hochzeit übernommen hatte - was wirklich mehr als genug war. Die anderen schenkten uns Geld, Spielzeug für Riya oder Alkohol. Bis Mikey an der Reihe war. Ich fragte mich wirklich, was er uns schenken würde, da Mikey immer für eine Überraschung zu haben war.

Stumm schob er mir einen großen Briefumschlag zu. Fragend nahm ich diesen an und öffnete ihn. Ich hätte mit Geld oder so etwas gerechnet, doch nicht mit dem was sich in dem Umschlag befand.

,,Mikey", brachte ich nur verwundert hervor, entnahm die vielen gefälschten Ausweise und Reisepäße.

,,Du hast dir seit beginn der Bontenzeit ein normales Leben gewünscht und mein Geschenk an euch ist ein normales Leben. Ihr bleibt zwar Bontenmitglieder aber ihr habt die Möglichkeit ein normales Leben zu leben", sprach er, nahm einen Schluck von seinem Kaffee.

Ungewollt bekam ich Tränen in den Augen. Das war das schönste, was man mir hätte schenken können. 

,,Ja aber-", fing Ran an, wurde von Mikey mit einem vielsagenden Blick unterbrochen.

,,Danke", murmelte ich, wischte mir die Tränen aus dem Augenwinkel.

,,Ihr könnt euch ein Land aussuchen. Ich sorg dann dafür, dass man nichts über euer eigentliches Leben weiß", hing er noch dran.

Lächelnd erhob ich mich von meinem Platz, zog den Weißhaarigen in meine Arme. Er verspannte sich erst, erwiderte die Umarmung dennoch.

,,Danke Mikey", bedankte ich mich erneut, löste mich von ihm.

,,Willst du denn ein normales Leben?", fragte ich an Ran gerichtet, setzte mich neben ihn.

,,So lange ich bei dir und Riya bin, ist es mir egal, was ich für ein Leben habe", sprach er, gab mir einen Kuss auf die Stirn, wischte mir die übrigen Tränen von der Wange.

,,Du verdienst ein normales Leben Y/n und Riya tut es auch", flüsterte er, ließ seine Hand durch meine Haare gleiten, zog mich näher an sich heran.

,,Welches Land schwebt dir vor?", fragte ich meinen Mann, sah in seine violetten Augen.

,,Die Frage ist eher, welches Land schwebt dir vor?", gegenfragte er.

Die anderen sahen recht unbedeindruckt aus, außer Sanzu. Wahrscheinlich wusste jeder von Mikeys Geschenk außer wir und Sanzu. 

,,Warte warte, wusstet ihr das alle?", fragte der Pinkhaarige in die Runde.

,,Natürlich, aber warum sollten wir dir das sagen? Du hättest dich hundertpro verplappert", murrte Rindou, verdrehte genervt die Augen.

,,Wie wäre es mit Spanien?", fragte ich Ran, dieser nickte, mir einen flüchtigen Kuss auf die Lippen hauchte.

,,Spanien also", summte er gegen meine Lippen, lächelte.

-

Es hatte einige Wochen gedauert, bis Mikey alles regeln konnte damit wir in Spanien leben konnten, aber da der Weißhaarige seine Kontakte hatte, funktionierte es doch.

Gerade packte ich den letzten Koffer. 

Mir würde Tokyo fehlen - besonders Roppongi. Aber wir würden die anderen oft besuchen gehen und außerdem konnte man ja noch telefonieren.

,,Hey Ran, macht es dir etwas aus, wenn ich kurz wohin gehe?", fragte ich den Größeren, dieser gerade seinen Koffer zu zog.

,,Wo willst du denn hin?"

,,Zur Bar und zum Friedhof", sprach ich, zog mir meine Jacke an.

,,Ich komm mit", meinte er, zog sich ebenfalls eine Jacke an.

Ich nickte nur, verließ mit ihm das Bontengebäude. Gemeinsam liefen wir durch die Straßen Tokyos und fuhren mit dem Zug nach Roppongi. Eigentlich hätten wir auch mit dem Auto fahren können, doch wollten wir gerne noch einmal durch Tokyo spazieren, bevor wir morgen nach Spanien fliegen.

An der Bar angekommen betraten wir diese. Maik wischte gerade den Bartresen. Ein zwei Leute saßen in der kleinen Bar.

,,Hey ihr beiden", begrüßte er uns freudig, wank uns zu sich.

Er konnte bei unserer Hochzeit leider nicht dabei sein, da er arbeiteten musste, dafür hatten wir ihn ein paar Tage nach unserer Hochzeit besucht, um nochmal mit ihm zu feiern.

,,Hey Maik", sprach ich, zog den Barkeeper in eine flüchtige Umarmung, während Ran mit ihm Einschlug.

,,Na los, erzählt schon, wie ist das Eheleben", fing er an, stellte uns zwei Gläser vor, füllte sie mit Whiskey und Eis.

,,Ganz nett", meinte ich schulterzuckend, worauf mir Ran zu stimmte.

,,Also, was bringt euch hier her?", fragte er, stützte seine Ellenbogen auf dem Bartresen ab, musterte uns.

,,Wir haben dir doch erzählt, dass wir nach Spanien ziehen", fing Ran an, er nickte.

,,Wir wollten uns verabschieden kommen", beendete ich Rans Satz.

,,Was? Ihr zieht jetzt schon um?", fragte er geschockt, sah zwischen uns her.

,,Oh mano", seufzte er.

Ehrlich gesagt hätte ich auch gerne ein normales Leben in Tokyo geführt, aber es hätte an ein wunder gegrenzt wenn Mikey uns ein normales Leben in Japan hätte ermöglichen können - Ich mein ganz Japan suchte nach uns Bontenmitgliedern, es wäre zu riskant gewesen.

,,Dann kann ich die kleine Riya ja gar nicht mehr sehen", schmollte er, sah uns beleidigt an.

,,Wir kommen dich aufjedenfall besuchen - mit Riya natürlich", lachte Ran.

,,Das will ich auch hoffen", murrte er, zog seinen Mund zu einem Schmollmund. 

Wir unterhielten uns viele viele Stunden, bis Ran und ich beschlossen hatten zu gehen. Es tat mir in der Seele weh, Maik nicht mehr sehen zu können. Immerhin kannte ich ihn genauso lange wie Ran und man konnte sagen, dass der Barkeeper sowas wie mein bester Freund geworden war.

Gemeinsam begaben sich Ran und ich zum Friedhof. Ich hatte für meine Mutter ihre Lieblingsblumen gekauft.

,,Hey Mum", begrüßte ich sie, legte die Blumen auf den Grabstein.

,,Ich wollte mich verabschieden. Ich hatte dir ja erzählt, dass Ran und ich nach Spanien ziehen und morgen fliegen wir. Ich komme dich aber bestimmt besuchen", sprach ich, fummelte nervös an meinen Fingern herum.

Ran hatte seinen Arm über meine Schulter gelegt, schwieg. Nachdem ich mich von meiner Mutter verabschiedet hatte, was Ran ebenfalls tat, verließen wir den Friedhof wieder.

Morgen würde ein komplett neues Kapitel unseres Leben beginnen und ich war wirklich aufgeregt, wie es werden würde.

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