27.

Y/n pov.

Am nächsten Tag lagen Ran und ich lange im Bett und redeten. Wir beide hatten heute nicht wirklich etwas zu tun, weswegen wir unsere Zweisamkeit genossen. Gestern waren wir nicht mehr zum Abendessen erschienen, dafür waren wir heute beim Frühstück.

Gerade lagen wir in unserem Bett. Ich sah mir auf Netflix Prison break an, während Ran auf meiner Brust lag und seine Hand auf meinem kleinen Babybauch verweilte.

,,Meinst du der Kleinen gehts gut?", brach er das lange Schweigen, sah zu mir hoch.

,,Klar, warum denn nicht?", gegenfragte ich, fuhr durch Rans ungestylte Haare, verweilte in diesen, streichte sanft seinen Kopf.

,,Nicht das dass gestern zu viel war", murmelte er, schloss seine Augen, kuschelte sich dichter an den Stoff meines BHs.

,,War es nicht", versicherte ich ihm, rutschte etwas herunter, legte meinen Kopf auf seinen, zog ihn näher an mich heran.

Sofort schlang er seine Arme um meinen Torso, legte sein Bein über meine, atmete erleichtert aus.

,,Alsooo, wegen heute Abend", fing ich an, da mir Ran noch immer keinen Hinweis oder eine Anspielung auf seinen Wunsch gemacht hatte.

,,Das erfährst du heute Abend", kicherte er, fuhr mit seinen Fingerspitzen über meinen Rücken.

,,So lange kann ich aber nicht warten", schmollte ich, wurde von Ran auf den Rücken gedreht, er auf meinem Becken platz nahm, bedacht sich nicht auf meinen Bauch zu setzen.

,,Musst du aber Mrs. Haitani", sprach er, stützte seine Arme neben mich, sah in meine Augen.

,,Kann ich aber nicht", widerholte ich meine Worte, betonte jedes einzelne.

Gespielt genervt verdrehte er die Augen, fing an mich durchzukitzeln. Lachend wandte ich mich unter ihm, bat ihn aufzuhören.

,,Wenn du mich nochmal fragst, kitzel ich dich erneut", warnte er mich, worauf ich lachend nickte, ihm versprach, ich würde nicht mehr nachfragen.

,,Ran!", schrie Koko, riss unsere Tür auf.

Man hörte wie das Holz gegen die weiße Wand flog. Erschrocken sahen wir zu dem Weißhaarigen Mann, dieser sein Handy in der Hand hielt.

,,Was ist passiert?", fragte ich, richtete mich auf, während Ran von mir herunterging.

,,Es ist wegen Rindou-", setzte Koko an, wurde sogleich von Ran unterbrochen.

,,Was ist mit meinem Bruder?", sprach er, klang deutlich besorgt.

Auch ich machte mir Sorgen und ebenso machte sich Panik in mir breit. Es kam noch nie vor, dass Koko so aufgelöst aussah und erstrecht nicht, hatte er noch nie unsere Tür, ohne zu klopfen, geöffnet.

,,Er hatte einen Unfall. Sanzu musste sich wieder mit jemanden streiten und dann gab es eine Schießerei. Mikey ist schon im-"

,,Wo ist Rin?", unterbrach Ran, den Weißhaarigen, zog sich seine Hose und sein T-shirt an, was ich ihm gleich tat, mir meine Sneaker anzog.

,,Hier", sprach er, reichte dem Haitani sein Handy, worauf Ran aus dem Zimmer stürmte.

,,Wie gehts Rin?", fragte ich Koko, würde Ran gleich folgen, doch wollte ich erst wissen, auf was ich mich einstellen musste, wenn ich das Krankenhaus betrat.

,,Er hat ein paar Schußwunden", sprach er, lehnte sich an die Tür, verschränkte die Arme vor der Brust.

Ich nickte, rannte nun ebenfalls aus dem Raum, sah Ran nicht mehr, weswegen ich die Treppe nehmen musste. Da mir dies jedoch zulange dauerte, rutschte ich die Treppengeländer herunter, rannte die restlichen Stufen zur Tiefgarage herunter.

,,Ran", rief ich dem Älteren zu, dieser sich gerade einen der Autoschlüssel nahm.

,,Ich fahre", sprach ich, wollte ihm den Schlüssel aus der Hand nehmen, er mich kühl ansah.

,,Nein!", zischte er, wollte sich von mir wegdrehen, ich mich vor ihn stellte.

,,Du kannst so nicht fahren, du bist viel zu aufgelöst", erwiderte ich, zog meine Augenbrauen zusammen, sah ihn eindringlich an.

Er rang mit sich selbst, wollte erneut an mir vorbeigehen, ich mich erneut vor ihn stellte, ihm die Schlüssel aus der Hand nehmen wollte, im nächsten Moment einen starken Schmerz an meiner Wange und Nase spürte.

Empört sah ich an, hielt mir meine schmerzende Wange, schlug ihm mit meiner Faust ins Gesicht, nutzte den kurzen Moment seines Schocks, um ihm die Schlüssel aus der Hand zu nehmen.

,,Beifahrerplatz!", zischte ich, zeigte auf die Seite, wo sich der Beifahrersitz befand, setzte mich auf den Fahrersitz, startete den Wagen.

Wortlos ließ sich Ran in den Sitz fallen. Kokos Handy nahm ich ihm aus der Hand, fuhr los. Immer wieder warf ich einen flüchtigen Blick auf das Handy und zu Ran. Der Lilahaarige starrte nur paralysiert auf seine Hände und schwieg.

Auch wenn ich gerade über die ein oder andere rote Ampel fuhr, fast eine junge Frau angefahren hätte und fast für einen Verkehrsunfall gesorgt hatte, kamen wir nach fast 6 Minuten im Krankenhaus an.

Mikeys Auto konnte ich vor dem Eingang erblicken. Gemeinsam rannten wir in das Krankenhaus, begaben uns zu den Operationsräumen, erblickten Mikey, dieser einen Kaffee schlürfte und uns grüßte.

,,Wo ist Rin?", fragte Ran, sah sich panisch um.

,,Noch im OP. Sanzu-"

,,Ist mir egal was mit dem Junkie ist", schnaufte er angepisst, ließ sich auf einen Stuhl fallen, dieser soweit wie möglich von Mikey entfernt war.

Ich sah zu ihm, beschloss ihm erst einmal etwas Luft zum Atmen zu gewähren. Er brauchte gerade Freiraum und nicht seine schwangere Freundin, die gerade selbst kurz vorm Heulen war.

Stumm setzte ich mich neben Mikey, dieser unter seinem Stuhl eine Kaffeedose holte sie mir reichte.

,,Danke", murmelte ich, öffnete die Dose, nahm einen Schluck aus dieser.

,,Dein Bruder wird von einem Freund von mir operiert und er sorgt dafür, dass niemand mitbekommt, dass wir vob Bonten sind", sprach Mikey an Ran gerichtet, dieser seinen Kopf in seinen Händen vergraben hatte, nervös mit seinem Bein auf und ab wippte.

Er nickte nur schwach, sah nicht zu unserem Boss.

,,Wie geht es Sanzu?", flüsterte ich, richtete mein Oversize T-shirt.

,,Gut, er hat nur ein paar Schramen abbekommen, im Gegensatz zu dem Mini Haitani", sprach Mikey kühl, sah zu mir.

,,Warum hast du einen Kratzer auf der Nase?", fragte er, wischte mir das getrocknete Blut von der Nase.

,,Ran hat mich ausversehen, mit dem Autoschlüssel geschlagen", meinte ich, zuckte nur mit den Schultern, beschloss mich zu Ran zu gesellen.

Unsicher stand ich auf, ging zu meinem Freund, kniete mich vor ihm hin. Langsam hob er seinen Kopf, senkte diesen sofort wieder, als er in meine Augen sah. Er hatte Tränen in den Augen, dass konnte ich durch unseren kurzen Blickkontakt feststellen.

,,Ran", flüsterte ich, umfasste vorsichtig seinen Arm, strich über diese.

Er schwieg, weswegen ich mich etwas aufrichtete, seine Hände langsam von seinem Gesicht entfernte, seine Arme um mich legte, ihn an mich drückte. Sofort verstärkte er den Griff, vergrub seinen Kopf in meinem T-shirt.

Sanft fuhr ich durch seine Haare, sah auf ihn herunter, spürte wie er zitterte.

,,Shh ist schon gut Ran", flüsterte ich, nahm einen Schluck von meinem Kaffee.

,,Rin schafft das schon. Er ist dein Bruder und der größte Sturkopf den ich kenne, er würde niemals einfach so den Löffel abgeben", sprach ich weiter auf ihn ein, schob ihn sachte von mir, um mich auf den Stuhl neben ihn zu setzen.

,,Komm her", sprach ich, streckte meinen Arm aus.

Ran legte seinen Kopf auf meinen Schoß, schloss seine Augen. Leise summte ich irgendeine Melodie vor mich ihn, fuhr sanft durch seine Haare, trank meinen Dosenkaffee.

Stunden vergingen, in diesen wir nur so da saßen und man nichts von einem Arzt hörte, bis ich Schritte vernahm, dorthin sah - es war Sanzu.

Er trug einen Verband um den Kopf und humpelte etwas.

Sofort schellte Rans Kopf in die Höhe und als er Sanzu erblickte, konnte man seine Wut förmlich spüren.

,,Ran ich-", setzte der Pinkhaarige an, doch war Ran schon aufgestanden und hatte Sanzu am Kragen gepackt, ihn gegen die Wand gedrückt.

,,Warum hast du nicht auf ihn aufgepasst?", zischte der Lilahaarige.

Mikey aß entspannt seinen Dorayaki, während ich vorerst stumm das Geschehen verfolgte.

,,Es tut mir leid", sprach Sanzu, klang das erste Mal wirklich ernsthaft.

,,Das ist alles deine Schuld. Wenn mein Bruder wegen dir draufgeht, dann bring ich dich nicht nur um, ich mach dir dein Leben zur Hölle und folter dich in den Tod", zischte Ran, warf Sanzu einen Todesblick zu.

,,Man fick dich Haitani! Was kann ich denn dafür, dass dein beschissener Bruder zu blöd zum Schießen ist!", schrie Sanzu, worauf Ran ihm mit der Faust ins Gesicht schlug, seinen Hals umgriff ihn gegen die Wand drückte, Sanzu sein Messer zückte, es dem Haitani gegen die Kehle drückte.

,,Zum Töten geht ihr raus", sprach Mikey mit vollem Mund, öffnete eine Tüte mit einem weiteren Dorayaki.

,,Ich bring dich um", zischte Ran, drückte Sanzu auf den Kehlkopf, dieser panisch nach Luft schnappte, sein Messer fallen ließ.

,,Ran!", sprach ich, ging auf die Beiden zu, hob das Messer auf.

,,Lass ihn los", befahl ich, sah ihn eindringlich an.

,,Ran!"

Noch immer machte er keine Anstalten den Junkie loszulassen, welcher mittlerweile schon blau anlief.

,,Haitani lass ihn sofort los!", hörte ich nun Mikey in einem bedrohlichen Ton sprechen, sich bei mir meine Nackenhaare aufstellten.

Ran ließ Sanzu los, schloss für einen Moment seine Augen. Der Pinkhaarige glitt zu Boden, hielt sich seinen Hals, schnappte nach Luft.

,,Hier", sprach ich, legte Sanzu das Messer in die Hand, sah zu meinem Freund.

,,Ran", setzte ich an, wollte seine Hand umfassen, er diese jedoch wegzog.

,,Setz dich wieder zu Mikey", murmelte er angepisst, verfrachtete sich wieder auf seinen Platz.

Seufzend setzte ich mich wieder neben Mikey. Sanzu nahm neben mir Platz und wir warteten weiter.

Nach etwa 2 Stunden verließ ein Arzt den Operationssaal und sah in die Runde.

,,Angehörige?", fragte er, blätterte in einer Akte umher.

,,Ich bin sein Bruder", ergriff Ran das Wort.

,,Nun ihr Bruder ist-"

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top