2.
Y/n pov.
Noch einmal betrachtete ich mich in dem großen Spiegel, welcher von einem silbernen Rahmen geziert wurde.
Das enge schwarze Kleid hatte sich dicht um meine Figur geschlungen, der silberne Schmuck, verlieh dem Schlichten ganzen etwas glanz. Meine Haare waren offen und lockig - untypisch für mich - doch für den Anlass passend.
,,Egal wie lange du dich im Spiegel ansiehst, du siehst umwerfend aus", seufzte Izana, welcher sich sein teures Parfüm auftrug, seinen rot schwarzen Anzug richtete.
,,Schon ja", murmelte ich, hätte mir lieber eine bequeme Hose angezogen, als ein enges Kleid.
,,Ich muss noch kurz etwas holen", sprach er, worauf er mein Zimmer verließ, die Tür schloss.
Seufzend setzte ich mich auf mein Bett, ließ die Zeit mit ihm in meinem Kopf revo passieren, spielte nervös an meinen Fingern.
Ein Klopfen holte mich aus meinen Gedanken.
,,Seit wann klopfst du an Izana?", sprach ich belustigt, war im Begriff mir meine aufgestiegenen Tränen wegzuwissen, damit er sie nicht zu Gesicht bekam, hielt inne als ich Rindou vor mir sah.
,,Na, freust du dich meinen Bruder wiederzusehen?", fragte er, nahm sich ein Taschentuch von meinem Schminktisch, hob sanft mein Kinn an, um mir meine Tränen wegzutupfen.
,,Klar, wie könnte man sich nicht darüber freuen, mit einem weiteren Haitani zusammen zuleben?", lachte ich ironisch auf, wich seinem Blick aus.
,,Lass mich dir einen Rat geben - einen Rat, den dir mein Bruder geben würde."
,,Wenn du so anfängst, werde ich nicht auf dich hören", erwiderte ich, lächelte leicht.
Auch wenn Rindou mich früher mehr als nur hasste, waren wir nach Rans Festnahme, fast so etwas wie sehr gute Freunde geworden.
,,Mach das was du möchtest. Du bist viel zu Schade um Izanas Schoßhündchen zu spielen. Triff deine eigenen Entscheidungen und wir wissen beide, was deine Entscheidungen wären."
,,Welche zum Beispiel?", fragte ich, warf das Taschentuch in den Müll, erhob mich von dem Bett.
,,Das erste, was du vermutlich machen würdest, wäre dir Rans Schwanz zu gönnen", meinte er grinsend war im Begriff den Raum zuverlassen, worauf ich einen meiner schwarzen High Heels nach ihm warf, ihn von A bis Z beleidigte.
,,Die Lampe war teuer Y/n!", hörte man Koko etwas entfernt von meinem Zimmer schreien.
,,Ist Rindous Schuld!", rief ich zurück, zog mir meinen Schuh wieder an, betrachtete die zersprungene Lampe.
,,Na dann las-"
,,Y/n kommst du?", unterbrach Izana Rindou, worauf der lila-pinkhaarige genervt seine Augenbrauen hochzog.
,,Wir sehen uns Rin, hoffentlich ohne Ran", sprach ich, klopfte ihm auf die Schulter, bevor ich zu Izana ging.
Mir war nicht klar, weshalb jeder ein Problem damit hatte, dass ich Izanas "Schoßhündchen" spielte. Gut Sanzu passte es nicht, da er mich nicht Ficken darf, aber selbst Kakucho passte es nicht so recht, dass zwischen mir und Izana etwas lief - obwohl wir nicht einmal wirklich zusammen waren.
,,Alles in Ordnung?", fragte Izana, als wir das Bontenquatier verließen, entschieden zu Fuß zu gehen.
Der Club gehörte Koko, weshalb wir sehr häufig dort Ferien gingen - besonders für wichtige Anlässe.
Als wir den Club betraten, wurden wir von singenden Teenagern, lauter Musik und dem Geruch von Alkohol und Zigaretten begrüßt.
Erheblich sank meine Laune, bei der Vorstellung den älteren Haitani wieder in meinem Leben zu wissen.
Seufzend folgte ich Izana durch die Massen, ging mit ihm zum VIP-Bereich, setzte mich mit ihm auf eine der schwarzen Ledercouch.
Koko und Mikey waren ebenfalls schon da, die restlichen Mitglieder truttelten kurz darauf ein. Nur Rindou, Sanzu und Ran fehlten.
,,Ich geh kurz aufs Klo", log ich, erhob mich von der Couch, flüchtete zu den Tioletten, sperrte mich in eine der Kabinen ein.
Schon fast panisch fischte ich mir eine Zigarette und ein Feuerzeug aus meiner Jackentasche, zündete den Zylinder an.
Ich fühlte mich unwohl, fehl am platz und verunsichert. Ich wollte nicht hier sein, ich wollte lieber nach Hause, mir in unserer riesigen Küche etwas zu Essen machen, Fernsehen und vielleicht eine Runde Joggen gehen.
Niedergeschlagen musterte ich das weiße Papier, sah zu wie es abqualmte. Die Musik drang nur schwach bis zu den Toiletten durch. Man hörte die Gespräche der anderen Frauen, ihr gelächter oder wie sie erbrachen.
Genervt schnalzte ich mit meiner Zunge, bevor ich den Zigarettenstummel an der weißen Wand ausdrückte, die Kabine verließ, mir sofort seltsame Blicke zu geworfen wurden, was nichts neues war.
Ich war recht bekannt in den Clubs innerhalb Tokyos, aus geschäfftlichen Gründen oder wegen den ein oder anderen Prüglerein.
,,Ms. L/n", begrüßte mich eine unsere niedrig stehenden Mitglieder, verbeugte sich vor mir.
Ich gab ihr nur ein Kopfnicken, als Begrüßung, bevor ich die Toiletten verließ, mit gesenkten Blick zurück zu den anderen gehen wollte, mich innerlich schon auf die Begegnung mit Ran vorbereitete.
Unschlüssig kaute ich auf meiner Unterlippe, stieß mit jemanden zusammen.
,,Pass doch auf Idiot!", schnauzte ich die Person vor mir an, auch wenn es mit meine Schuld war, dass wir zusammen stießen.
,,Pass doch selbst auf", zischte mich die Person an, worauf mir das Blut in meinen Adern gefror.
Geschockt sahen wir uns gegenseitigt an.
Das konnte nicht sein?
Das war doch vollkommen ungerecht, wie konnte es sein dass dieser Bastard noch besser als vor acht Jahren aussah.
,,Y/n?", fragte er, sah mich geschockt an.
,,Oh Hallo Ran", zischte ich, verkrampfte mich, wollte an ihm vorbeigehen, worauf er mich sanft am Arm packte, in eine abgelegene Ecke des Clubs zog.
,,Wie gehts dir?", fragte er, musterte mich, stoppte an meinem Dekotte.
Versuchte er gerade ernsthaft ein Gespräch mit mir aufzubauen?
Ich verringte meine Augen, überkreuzte meine Arme, warf ihm einen missbilligen Blick zu.
,,Gut", erwiderte ich knapp, hob eine Augenbraue.
,,Das freut mich zu hören. Ich w-"
,,Meine Fresse komm zum Punkt, ich habe nicht ewig Zeit für deine dumme Masche", zischte ich, schnalzte gespielt genervt mit meiner Zunge, musste mir ein Zittern in meiner Stimme verkneifen.
Er warf mir einen enttäuschten Blick zu, faltete nervös seine Hände.
,,Entschuldige ich-"
,,Gut, dann wäre unsere Unterhaltung ja jetzt beendet", unterbach ich ihn erneut, machte auf dem Absatz kehrt.
,,Hasst du mich wegen der Sache vor acht Jahren?", rief er mir nach, worauf ich mich umdrehte, leicht auflachte.
,,Nein definitv nicht. Ich habe einfach keine Lust dich in meinem Leben zu haben - ganz einfach", erwiderte ich, warf ihm ein sadistisches Grinsen zu, bevor ich erneut kehrt machte, mich wieder zu den anderen gesellte, den Haitani stellen ließ.
,,Hat er dich genervt?", hauchte Izana in mein Ohr, legte seine Hand auf meinen Oberschenkel.
Er war definitiv betrunken, ich konnte es deutlich riechen, dass er getrunken hatte und ehrlich gesagt, mochte ich es nicht wenn er betrunken war.
,,Nein, es war amüsant", erwiderte ich, hakte das Thema ab, was Izana jedoch nicht so sah, als sich Ran sich gegenüber von uns setzte.
,,Für ihn war es wohl nicht amüsant", wisperte er, strich mir meine Haare hinter die Schulter, warf dem Haitani einen provozierenden Blick zu.
Das violett des Älteren wurde von Eifersucht geziert und hätte Rindou seinem Bruder nicht ein Glas Whiskey in die Hand gedrückt, hätte Izana wohl mit der Faust Rans Bekanntschaft gemacht.
,,Wie wäre es, wenn wir ihn etwas provozieren?", flüsterte er in mein Ohr, hauchte sanfte Küsse auf meinen Hals.
,,Izana ich-"
,,Shh das war eine rhetorische Frage", unterbrach er mich, löste sich von mir.
,,Komm schon Y/n sei nicht so verspannt", meinte Sanzu neben mir, gab mir ein kleines Plastiktütchen, gefüllt mit bunten Pillen.
Ich wusste, dass es ein Fehler war, Drogen von Sanzu zu nehmen, doch was blieb mir übrig. Die Bekanntschaft mit Ran hatte viele Narben aufgerissen - sein vertrauter Geruch, seine wunderschönen Augen, in diesen ich mich immer wieder aufs neue verlor, seine Art und Weise schmerzten mehr, als es jemanden klar war.
Ich konnte nicht leugnen, dass ich ihn noch immer liebte und ich konnte auch nicht leugnen, wie beschissen und allein ich mich in diesem Moment fühlte - vielleicht würde es besser werden, wenn ich eine von Sanzus Pillen nahm?
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