11.
Y/n pov.
Mit einem verheultem Gesicht verließ ich Izanas Büro.
Ich konnte nicht glauben, was er mir gerade erzählt hatte, dass konnte nicht wahr sein. Die ganzen Jahre über, hatte mich Rindou belogen und Izana mich manipuliert.
,,Hey ist alles in Ordnung?", hörte ich Rindou fragen, worauf ich mich herumdrehte, sah, dass er gerade sein Büro verließ.
,,Fick dich Rindou!", schrie ich den jüngeren Haitani an, drehte mich von ihm weg, wollte mich zum Aufzug begeben.
,,Was hat Izana gemacht?", fragte er, klang etwas genervt.
,,Oh was er gemacht hat? Er hat mir alles erzählt. Du bist ein verfickter Lügner Rindou. Ich dachte wirklich, wir wären Freunde. Du hast deinen Bruder im Knast gammeln lassen, obwohl du wusstest, dass er unschuldig war und DU hast MIR die ganze Zeit ins Gesicht gelogen!", schrie ich, hatte mich wieder zu ihm gedreht, worauf er mich mitleidig ansah.
,,SCHIEB DIR DEINEN MITLEIDIGEN BLICK IN DEINEN VERFICKTEN ARSCH, DU DUMMER WICHSER!", schrie ich, so dass man es sogar in der nächsten Etage hätte hören können.
,,Schrei mich nicht an", knurrte er, ballte seine Hände zu Fäusten.
,,Du bist so ein verlogenes Arschloch", lachte ich, massierte mir meine pochende Schläfe.
,,Ich wusste doch selber nicht was ich hätte tun soll. Ich-"
,,Spar dir deine Worte, es ist mir egal, was du zu sagen hast", unterbrach ich ihn, in einer monotonen Tonlage, drehte mich herum und ging zum Treppenhaus, musste mich für einen Moment, am Treppengeländer festhalten, da mir schwarz vor Augen wurde - wann hatte ich das letzte Mal etwas gegessen?
Ich beschloss in die Küche zu gehen, um mir etwas zu Essen zu machen. Ich kochte mir Nudeln mit Tomatensoße, setzte mich an den Küchentisch und schenkte mir etwas Whiskey in ein Glas.
In der Küche hielt sich hauptsächlich nur das Küchenpersonal auf, doch war gerade keine Essenszeit, weswegen hier sonst niemand gerade war.
Seufzend fuhr ich über mein Gesicht, wischte mir die Tränen aus dem Gesicht. Was sollte ich jetzt machen? Mit Izana wollte ich nie wieder ein Wort wechseln und Rin konnte mir im Moment auch gestohlen bleiben. Aber was war mit Ran? Irgendwie konnte ich ihn mittlerweile verstehen und ehrlich gesagt, empfand ich noch immer etwas für ihn. Die Art und Weise wie er mich immer ansieht, wie er mich berührt und wie er mich behandelt ist so traumhaft und schön wie früher. Wenn er bei mir war, fühlte es sich an wie früher - sicher und vertraut.
,,Wenn du einen Kater hast, solltest du vielleicht keinen Whiskey trinken", hörte ich die Stimme von Koko.
,,Was machst du hier?", schniefte ich, schob mir eine Gabel mit Nudeln in den Mund.
,,Den Wert von unserem Alkohol bestimmen und nachsehen, ob wir neuen Brauchen und die Rechnungen abholen", sprach er, nahm ein brauneingebundenes Buch vom Tisch.
,,Und du?"
,,Essen und heulen", meinte ich, was ihn zum Schmunzeln brachte.
,,Hast du Stress mit Rin? Ich hab euch gehört", fragte er, schrieb sich etwas auf.
,,Ja, er hat mich angelogen und mir etwas verheimlicht", murmelte ich, pickte aggressiv eine Nudel auf die Gabel.
,,Das mit Izana und Ran hm? Davon wissen Mikey, Izana, Rindou, Ran und ich. Warum die Haitans nichts gesagt haben, keine Ahnung. Mikey war es egal. Izana fand das ganze lustig und ich war zu dem Zeitpunkt der Buchmacher Bontens, weswegen mich deine Gefühle nichts angehen - nimms nicht persönlich", meinte er schulterzuckend, worauf ich meine Augenbraue hochzog.
,,Schon ok. Wir hatten noch nie so viel miteinander am Hut. Ich hätte auch nichts gesagt, besonders nicht, wenn Mikey und Izana nichts sagen."
,,Hm, und jetzt willst du in der Küche sitzen Nudeln in dich stopfen, dich betrinken und heulen?", fragte er nach, drehte sich zu mir, fuchtelte mit seinem Kugelschreiber durch die Gegend.
Wie immer glänzten Kokos Haare und waren so fein wie Seide. Seine Augen waren mit einem gold schwarzem Eyeliner geziert. Er war wirklich eine Augenweide, schade dass er keine Freundin hat, sie könnte sich echt glücklich schätzen - dazu ist er stinkreich.
,,Ja, wieso nicht?", murmelte ich, kippte mir den Whiskey nach.
,,Hm als wir uns kennenlernten warst du nicht so drauf. Depressivsein steht dir nicht", meinte er schulterzuckend, bevor er im Lagerraum verschwand.
,,War das ein Kompliment oder eine Beleidung?", flüsterte ich vor mich hin, aß den letzten Rest von meinem Teller, bevor ich ihn in den Geschirrspüler stellte, den Whiskey zurück ins Regal stellte und mein Glas wegexte, dieses auch in den Spüler stellte.
Recht hatte Koko ja schon. Ich war früher anders drauf, aber es hatte sich einfach so viel geändert.
Ich verließ die Küche, begab mich wieder in die oberen Etagen, beschloss Ran zu suchen. Zu erst sah ich in seinem Zimmer nach, fand ihn jedoch nicht, darauf sah ich ihm Aufenthaltsraum nach, wo ich ihn fand, genauso wie alle anderen.
Sanzu grinste mich vielsagend an, was ich einfach ignoriete. Izana konnte sich sein Grinsen auch nicht verkneifen, während Rindou wie eine beleidigte Leberwurst aus dem Fenster sah.
,,Ran?", fragte ich, erhaschte die Aufmerksamkeit des Älteren.
,,Kommst du bitte mit auf mein Zimmer?", fragte ich, verschränkte meine Hände ineinander, sah ihn bittend an, worauf er nickte, sich von dem Sofa erhob und mit mir aus dem Raum ging.
,,Es tut mir leid, du hast die Wahrheit gesagt", fing ich sogleich an, sah in seine wunderschönen violetten Augen.
,,Schon ok. Wie hast du es rausgefunden?", fragte er, verstaute seine Hände in seiner Anzughose, lief nebenmir.
,,Ich- Izana hat es mir erzählt", sprach ich, richtete meinen Blick auf den erleuchteten Flur.
,,Einfach so?", hakte er nach, sah zu mir herunter.
,,Nein, ich sollte im Gegenzug mit ihm schlafen", sagte ich, biss mir auf die Innenseite meiner Wange, wartete seine Reaktion ab.
,,Lässt du jeden in dir Kommen oder was?", zischte er, klang etwas beleidigt.
,,Ran, du willst nicht wissen, wie viele Männer schon in mir gekommen sind, nur weil ich von dem jenigen Informationen brauchte", sprach ich, sah zu ihm hoch, während ich meinen Herzschlag in meinem Kopf hören konnte.
Manchmal gefiel es mir sogar mit diesen Männern zu schlafen, doch meistens waren sie sehr aggressiv und gewalttätig und alt und hässlich.
,,Aha", gab er schnippisch von sich, wich meinem Blick aus.
,,Sei jetzt nicht sauer. Es ist mein Job und wenn es Teil des Auftrags ist, dann muss ich diesen Teil auch erfüllen."
,,Schon klar."
,,Man ich will nicht mit dir streiten... deswegen wollte ich dich nicht sprechen", murmelte ich, wurde zum Ende hin immer leiser.
,,Sondern?", hakte er nach, drückte auf den Knopf für den Aufzug.
,,Es ist eine Menge Scheiße in den letzten Jahren passiert und du hast mir wirklich gefehlt. Izana war zu Anfang nur eine Ablenkung, nachdem meine Mutter starb und du mit mir Schluss gemacht hast, wollte ich einfach wieder etwas fühlen, aber ich hab ihn nie so geliebt wie dich und die Zeit mit ihm, war nie so schön, wie die Zeit mit dir. Ich will dich wieder zurück, vorausgesetzt du willst mich auch", sprach ich, sah ihm in die Augen.
Er schwieg einige Momente, sah mir nur stumm in die Augen. Ich konnte seinen Blick nicht deuten, er schien glücklich und doch schien er traurig zu sein.
,,Ich will dich mehr als alles andere", brach er endlich das Schweigen, lächelte sanft, was ich erwiderte.
,,Ich liebe dich Ran", sprach ich, spürte, dass ich den Tränen nahe war.
Er beugte sich zu mir herunter, ließ seine Hände in meinen Nacken gleiten, legte sanft seine Lippen auf meine, was ich erwiderte. Meine Arme schlang ich um seinen Körper, schloss meine Augen, ging auf den sanften Kuss ein.
,,Ich liebe dich auch Kleines", wisperte er, als wir uns lösten, uns stumm in die Augen sahen.
Eine Gänsehaut bildete sich auf meinem Körper, als er mich ,,Kleines" nannte. Wie sehr ich es vermisst hatte, dass er mich so nannte.
,,Hast du heute etwas vor?", wechselte er das Thema, zog mich in eine lockere Umarmung.
Kopfschüttelnd vergrub ich mich tiefer in seinen Armen, atmete seinen beruhigenden Duft ein.
,,Dann treffen wir uns um 19 Uhr bei der Eingangshalle."
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