4. Kapitel
Der tiefe Schnee glitzerte in der Abenddämmerung. Es war schon fast zu spät um weiter den Spuren zu folgen. Trotzdem ging ich langsam den Spuren nach. Da erklang ein Schnauben ganz in der Nähe. Ich wägte ab ob es schlauer wäre nachzusehen, oder den Spuren weiter zu folgen. Ich konnte nicht länger überlegen und so beschloss ich dem Schnauben zu folgen.
Direkt hinter einem Hügel wurde ich fündig. Ein junger Isländer Hengst. Sein braunes Fell strahlte fast und er schien dennoch traurig. „Hallo Großer", begrüßte ich ihn, während ich näher kam. Er hob den Kopf und schaute mich traurig an.
Als ich ihn kurz am Hals berührte, zuckte er zusammen.
Er schien erst jetzt zu begreifen, dass ich ein Fremder war und machte drei große Schritte zurück. Dennoch galoppierte er zu meinem Glück nicht weg.
„Ich tue dir nichts Großer", beruhigte ich ihn. Seine Ohren stellten sich auf und ich ging langsam auf ihn zu. Direkt vor ihm blieb ich stehen und streckte ihm meine Hand entgegen. Sein Maul kitzelte über meinen Handrücken, ehe er selbst einen Schritt auf mich zu machte und sich vertrauensvoll von mir streicheln ließ.
Sein Fell war angenehm warm und sehr flauschig. Die Idee mich von ihm zur Herde bringen zu lassen nahm Gestalt. Das große Problem war, er war ein Wildpferd, dass mich nicht kannte.
„Du hast doch sicher kein Problem damit, wenn ich dich begleite oder? Ich muss dir auch noch einen Namen geben..."
Er sah etwas hilflos aus deswegen verabschiedete ich mich doch von ihm und suchte die Hufspur. Das gestaltete sich jedoch als schwierig, da die Dunkelheit nicht hilfreich war. So suchte ich hinter einem Felsen Schutz und legte mich in den Neuschnee.
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Als ich noch im Halbschlaf war nahm ich einen Schatten war, der neben mir lag. Er war warm und flauschig und so kuschelte ich mich näher heran.
Kurze Zeit später schreckte ich auf. Die Sonne war gerade aufgegangen und der Schatten, war der Hengst, den ich gestern zurück gelassen hatte. Schnell stand ich auf und auch er rappelte sich auf. Er machte jedoch keine Anstalten wegzulaufen.
„Danke du hast mir wahrscheinlich das Leben gerettet. Ohne dich wäre ich hier draußen erfroren", murmelte ich leise. Dann strich ich ihm über den Nasenrücken und ging.
Der Schnee knirschte unter meinen Schuhen, während ich erfolglos die Hufspuren suchte.
Ein Wiehern unterbrach mich und ich sah zurück. Der Hengst, den ich fantasievoll Vinur getauft hatte, stand etwas weiter oben auf dem Berg. Seine Mähne flatterte und er schien mir etwas sagen zu wollen. Schnaufend stiefelte ich zu ihm nach oben.
„Wenn das jetzt ein Reinfall war, dann...", weiter kam ich nicht den ein ohrenbetäubendes Hufschlagen hielt mich davon ab. Die riesige Herde, die ich so lange gesucht habe, stand vor mir. Der Junge trieb seinen Hengst in meine Richtung. Erst jetzt konnte ich ihn genauer betrachten. Seine blonden Haare glänzten wie Gold und ich war mir sicher das seine Augen blau waren.
Als sie näher kamen ging ich einen Schritt zurück. Der Hengst war zwar etwas kleiner als Vinur, nur sah er, wie er mit den Augen rollte und mit dem Schweif schlug gefährlicher aus.
Weiter kam ich nicht den Vinur hatte sich beschützerisch vor mich gestellt. Seine Ohren lagen flach auf dem Mähnenkamm als er stieg. So kannte ich ihn gar nicht. Der Junge schaute ebenfalls überrascht und passte einen kurzen Moment nicht auf. In diesen Sekunden traf ihn ein gezielter Huftritt und er fiel ins Gras. Sein Hengst versuchte ihn zu schützen musste sich jedoch aus der Gefahrenzone bringen, als Vinur ausschlug.
Schöne Weihnachtszeit euch
P.S.: Würde mich über ein Vote oder Kommentar freuen
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