20. Kapitel
Ich werde nichts mehr dem Zufall überlassen. Der Schnee knirschte unter den Hufen der Herde, als wir uns dem Hof näherten. Zwischen uns herrschte stille. Ein paar mal machte Luis den Mund auf, machte ihn jedoch ohne etwas zu sagen zu.
Schon komisch, wie sehr und wie schnell sich mein Leben verändert hatte. In einem Moment bangte ich um das Leben meiner Eltern und schon am nächsten Tag schlug ich mich mit den Angewohnheiten von meiner Tante herum. Keiner fragte mich ob ich das wollte, ich tat es einfach. Ein kleines Weihnachtsgeschenk vom lieben Herr Gott und alles wäre gut gewesen. Aber nein, meine Eltern waren fast Tod und ich hatte nichts von ihnen gehört. Meine Tante verschwieg mir das der Hof der meine war und die Reiter planten ein Feuer was alles vernichten sollte. Danke Gott, danke für nichts.
Ich schlug mir genervt gegen den Kopf, was mir einen Seitenblick von Luis und ein belustigendes schnauben von Vinur einbrachte. Wegen der Herde konnten wir nur im Schritt den Berg nach unten gehen und waren so deutlich langsamer als Vinur und ich. Es würde noch mindestens zwei stunden dauern.
Da erhob Luis die Stimme:
„Warum reiten wir zum Hof, ich dachte du wolltest zur Höhle?"
Ich biss mir auf die Lippe. Ich hatte ihm nicht gesagt, dass meiner Tante der Hof nicht mehr gehörte.
„Ich muss noch etwas klären", antwortete ich ausweichend.
Er schien zu merken das ich nicht antworten wollte und es herschte erneute Stille. Außer das schnauben und die Schritte der Pferde im Schnee blieb es still. Zwischendurch konnte man ein paar Vögel hören, aber fremde Geräusche gab es keine.
So schritten wir einige Zeit durch den Schnee bis wir zu einer Lichtung kamen. Dort wo die Bäume keinen Schutz mehr boten, war der Schnee fast doppelt so hoch und auch hier im Wald war es für die Fohlen schwierig voran zukommen. Ich beschloss den Umweg am Rand der Lichtung zu gehen und so trafen wir einige Zeit später als beschlossen vor der Einfahrt ein. Hier lag kein Schnee und es war gestreut. So mussten wir uns keine sorgen machen, dass jemand ausrutscht. Den Pferden sagte ich das sie hier auf uns warten sollten. Dann verschwanden wir im Schatten der Scheune.
Die Pferde verschwanden am Waldrand und warteten dort wo ich auch Vinur stehen gelassen hatte. Sie würden sich verstecken und warten. So lange bis wir wiedergekommen wären und auch die anderen Reiter würden sie nicht umstimmen können...
Eigentlich geht die Weihnachtszeit viel zu schnell vorbei
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