27.

Y/n pov.

Gelangweilt sah ich aus dem Fenster. Es war 7:45 und in 5 Minuten würde die erste Stunde beginngen. Das restliche Wochenende hatte sich Ran kein einziges Mal mehr gemeldet, jedoch hatte ich mich auch nicht gemeldet. 

Ich fragte mich wirklich, ob er heute noch kommen würde. Schließlich war heute Montag und wir hatten gestern eine E-mail bekommen, dass wir in den ersten beiden Stunden eine Informationsstunde zu den Prüfungen hatten.

Als das Klingeln der Schulglocke ertönte, gab ich es eigentlich schon auf, dass er kommen würde. Aber ehrlich gesagt, war es mir auch ziemlich egal. Wenigstens konnte ich dann mal richtig zu hören und musste dem Haitani nicht helfen. 

Unsere Klassenlehrerin betrat den Raum, gefolgt von ein paar Schülern, darunter auch der Haitani. Als er zu mir sah, sah ich wieder aus dem Fenster, tat so, als würde ich ihn nicht bemerkt haben. Ich vernahm, wie er sich neben mich setzte und mir im nächsten Moment etwas zu schob. Unauffällig sah ich auf meinen Tisch. Es war eine Rose aus Papier gefaltet und dazu ein Zettel. Fragend sah ich zu dem Haitani, der mich nur an lächelte. Mit hochgezogener Augenbraue nahm ich mir den Zettel und laß ihn durch.

Y/n,

Es tut mir leid mit Samstag. Du bist kein mittel zum Zweck. Ich mag dich wirklich sehr und würde dich gerne einladen als widergutmachung.

Ein Grinsen schlich sich auf meine Lippen. Aus meiner Federmappe holte ich einen schwarzen Kugelschreiber und berichtigte seine Rechtschreibfehler, bevor ich auf die Rückseite schrieb.

Meinetwegen, ich muss aber von 15 bis 20 Uhr arbeiten.

Schrieb ich bevor ich ihm den Zettel zurück schob und die Rose betrachtete. Seit wann konnte der Haitani basteln? Aber es war wirklich süß von ihm.

,,Soll ich dich nach der Arbeit abholen?", flüsterte er mir zu, verstaute den Zettel in seiner Federmappe, bevor er seinen Collegeblock aus dem Rucksack kramte.

,,Ne, hol mich mal um 21 Uhr von zu Hause ab. Ich möchte noch duschen gehen", erwiderte ich, bevor ich den Worten meiner Lehrerin lauschte.

Ran pov.

Als das Klingeln der Schulglocke um 14:45 ertönte, hatten wir endlich frei. Zugegeben hatte ich die ersten drei Stunden nur geschlafen - naja teilweise Y/n hatte mich immer wieder geweckt. Über den Tag wurde sie auch immer kreativer. Erst hatte sie mich ganz normal angetippt. Irgendwann hatte sie mir mit ihrem Textmarker im Gesicht rumgemalt, oder ihn mir unter die Nase gehalten, damit ich von dem stechenden Geruch wach werde. Ihre letzte Idee war dann ihr Mathebuch mir auf den Kopf zu werfen - wovon weder unser Lehrer noch ich begeistert war. Sie wurde sogar fast zum Direktor geschickt, jedoch konnte ich unseren Lehrer davon gerade so noch abhalten.

,,Soll ich dich noch auf Arbeit fahren - das wird ziemlich knapp mit 15 Uhr", meinte ich, als wir das Klassenzimmer verließen.

,,Nein ist nicht so schlimm. Die auf Arbeit wissen, dass ich manchmal ein paar Minuten später erst da bin. Das ist also nicht so schlimm", versichtere sie mir, lächelte leicht.

,,Na wenn du meinst", erwiderte ich nur.

Gemeinsam liefen wir die Schultreppe herunter und verließen das Gebäude. Natürlich wurde die Kleinere wie immer dumm angeguckt, oder es wurde getuschselt.

,,Bis heute abend. Pass auf dich auf und viel Spaß", sprach ich, bevor ich mich zu ihr herunter beugte und einen flüchtigen Kuss auf ihre Wange betete.

Röte zierte ihre Wangen und sie gab ein schüchterenes ,,Danke" von sich. Natürlich brach jetzt das totale Getuschel aus, was ich nur ignorierte und von der Kleineren wegging ihr noch flüchtig hinterher wank. Rindou stand schon an meinem Auto und wartete.

,,Fick sie doch gleich vor der ganzen Schule", murmelte er, als ich das Auto aufschloss und er sich auf den Beifahrersitz fallen ließ.

,,Es war nur ein Kuss auf die Wange mein Gott", seufzte ich genervt, sah im Rückspiegel, dass die Kleinere sich zu den Bushaltestellen begab und auf den Bus wartete.

,,Warum hast du sie nicht mitgenommen?", fragte Rindou, der meinem Blick gefolgt war, während er sich angeschnallt hatte.

,,Sie wollte nicht", brummte ich nur, schnallte mich ebenfalls an und startete den Motor.

,,Hey, aber immerhin hat sie die Entschuldigung angenommen. Bin ich froh, dass ich dir nicht helfen musste - ich hasse basteln."

,,Denkst du ich kann basteln oder bastel gerne?", erwiderte ich nur schnaufend.

Es war wirklich nervig diese blöde Rose zu basteln. Ich verstehe nicht, wie manche so etwas als Hobby machen können - der ganze Kleber klebt an den Händen und dieses ganze rumschneiden und kleben.

,,Naja du hast es ja hinbekommen."

-

Kurz vor 20 Uhr hielt ich an dem Restaurant bei dem Y/n arbeitet. Auch wenn sie mich gebeten hatte, sie um 21 Uhr von zu Hause abzuholen, wollte ich ihr den Weg nach Hause ersparen. Ich bring sie einfach kurz nach Hause und dann kann sie duschen gehen und danach unternehmen wir etwas.

Ich stieg aus meinem Auto aus und schloss die Fahrertür. Etwas nervös strich ich mein schwarzes Hemd glatt und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Meinen schwarzen Honda schloss ich zu und betrat das Restaurant. Es war nicht sonderlich viel los, aber ich konnte Y/n nirgendwo erblicken - hatte sie vielleicht früher frei bekommen?

Schlendernd bewegte ich mich zur Bar, setzte mich auf einen der Hocker.

,,Darf ich Ihnen etwas bringen?", fragte mich eine Blondhaarige junge Frau, die mich höflich anlächelte.

,,Nein vielen Dank. Ich warte auf Y/n", meinte ich höflich.

,,Ah verstehe. Y/n macht heute den Spüldienst und so wie ich sie kenne, wird sie wahrscheinlich gleich noch mit Kairo und Roya eine Rauchen gehen", erklärte sie mir, gesellte sich zu mir, während sie irgendwas auf eine Liste schrieb.

,,Bist du zufällig der Typ, der in der Schule neben ihr sitzt?", fragte sie mich, sah von ihrer Liste auf.

,,Und wenn es so wäre?", schnaufte ich genervt. So langsam ging mir diese Blondine ziemlich auf die Nerven.

,,Nur so, sie redet manchmal über ihren nervigen aber gut aussehenden Sitznachbarn. Und sie hatte mal erwähnt, dass du mit ihr in eine Klasse gehst - deswegen frage ich", meinte sie, wandte sich von mir ab und betätigte die Kaffeemaschine.

,,Seit wann sind wir denn beim "du""?, fragte ich sie, bekam im nächsten Moment einen Kaffee vorgesetzt.

,,Tschuldigung. Hier der geht aufs Haus. Ach und Y/n meinte, dass sie sich mit ihrem Sitznachbarn treffen würde", sprach sie, stellte mir Milch und Zucker hin. 

,,Egal, jetzt können wir auch beim  du bleiben. Was hat sie denn noch so über mich erzählt?", fragte ich nach. 

Vielleicht konnte mir die Blondhaarige ja etwas Klarheit verschaffen, wie die Kleinere so über mich dachte, oder was sie so erzählt.

,,Naja, dass du gut aussiehst und sie gerne mal mit dir schlafen will - aber wer würde denn nicht gerne mit den Haitani Brüdern ins Bett steigen - sowas halt - so typische Mädchen Sachen, wenn man auf jemanden einen Cru-"

,,Was machst du hier Ran?", wurde die Blondhaarige von Y/n unterbrochen.

,,Ich wollte dir den Weg nach Hause ersparen", sprach ich, musterte sie. Sie hatte sich ihre Haare mit einer Klammer hochgesteckt und trug ihre Arbeitskleidung. Die Jüngere begab sich hinter die Bar und tippte auf der Kasse drauf rum. 

,,Tut mir leid, dass du warten musstest. Ich hole noch schnell meine Sachen und dann komme ich", sprach sie, bevor sie eine Tür bei der Bar öffnete und dorthin verschwand.

Die Blondhaarige sah Y/n hinterher und seufzte anschließend. ,,Ich wäre auch nochmal gerne 18", murmelte sie, bevor sie sich wieder ihrer Liste zu wandte und wieder darauf etwas schrieb. 

Ich kommentierte ihre Aussage nicht, trank meinen Kaffee, bis die Kleinere wieder durch die Tür kam. Sie trug die Jacke von heute morgen und hatte ihren Rucksack geschultert.

,,Tschüss Mara", verabschiedete sie sich von der Blondhaarigen, die ihre Verabschiedung erwiderte.

,,Danke für den Kaffee", sprach ich, erhob mich von dem Barhocker und folgte der Kleineren.

,,Komm wir Rauchen noch eine", meinte sie, ging in die Gasse zwischen dem Restaurant und einem Haus.

Sie klopfte an der Tür und im nächsten Moment öffnete sich die Tür und zwei junge Frauen mit Müllsäcken in der Hand, traten aus der Tür. Achtlos schmissen sie die Müllsäcke auf den Boden und kramten ihre Zigarettenschachtel aus der Schürze. 

,,Hä gehst du mit einem Haitani auf ein Date?", fragte die eine, während sie sich die Zigarette anzündete, was ihr Y/n gleich tat. 

Die Jüngere gab mir Feuerzeug und Kippen-Etui und ich tat es den dreien gleich, zündete mir meine Zigarette an.

,,Ja, Ran ist mein Sitznachbar von dem ich erzählt habe", sprach Y/n, nahm mir das Etui und das Feuerzeug wieder ab, verstaute die beiden Sachen in ihrer rechten Jackentasche.

Ich hielt mich aus dem Gespräch der drei Mädchen raus - ich hatte keine Ahnung, wie Frauengespräche funktionieren und erst recht hatte ich keine Ahnung von Raucherpausen, wenn man den Müll rausbringt.

,,Was? Und du fandest es nicht wichtig, dass mal zu erwähnen. Übringens ich bin Kairo", stellte sich die Schwarzhaarige vor, was ich nur mit einem Nicken erwiderte - wozu sollte ich mich vorstellen? Die wussten ja sowieso, wer ich bin.

,,Und ich bin Roya", stellte sich die andere Schwarzhaarige vor.

,,Macht ihr das immer so, beim Müllrausbringen zu Rauchen?", war das einzige was über meine Lippen kam.

,,Natürlich, Müllrausbringen bedeutet eine bezahlte Raucherpause", kicherte Kairo, was Y/n mit einem Grinsen erwiderte.

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