24.

Ran pov.

,,Ähm, ich hab Y/n nach Hause gebracht und wir haben noch ein bisschen miteinander geplaudert", sprach ich. Hätte ich irgendetwas gesagt, was Y/n nicht in den Kram passte, hätte sie mich vermutlich vom Balkon geschmissen. Meiner Meinung nach, sollte sie wirklich mal mit ihrer Mutter darüber sprechen  - aber es war nun mal ihre Sache was sie tat und was nicht.

,,Verstehe, wo wart ihr denn?", hakte ihre Mutter nach, lehnte sich an den Türrahmen. Die Flaschen Alkohol waren ihr nicht entgangen. Auch wenn ihre Mutter nicht streng war, missfiel ihr die Situation - vermutlich, weil ihre Tochter sich momentan sehr seltsam verhielt. 

,,In einem Club. Es ist ja schließlich Freitag und Yuri und ich gehen Freitags doch immer aus und dann habe ich Ran getroffen und er bot mir an mich nach Hause zu bringen", stammelte sie. Immerhin hatte sie so ziemlich die Wahrheit gesagt, auch wenn sie die wichtigsten Details weg ließ.

Man konnte deutlich sehen, dass ihre Mutter ihr es nicht abkaufte. Schlussendlich seufzte sie nur und wank uns mit einer Handbewegung in die Wohnung und mit den Worten: ,,räumt hier auf und dann ab ins Bett. Ran du kannst gerne hier schlafen".

Ich nahm mir die Sachen von dem Tisch, was mir Y/n gleich tat. Die Kleinere ging in die Wohnung. Gerade als ich ihr folgen wollte, schloss ihre Mutter die Tür und ich stand alleine mit ihr auf dem Balkon. 

,,Hör mal Ran. Du weißt, dass du bei uns immer einen Platz am Tisch hast und es mir ziemlich egal ist einen Klein Kriminellen ab und zu in der Wohnung zu haben. Deswegen frag ich dich jetzt einfach, weil Y/n darüber scheinbar nicht reden will. Ich bin nicht blöd, also was ist passiert?", fragte sie stumpf. Man musste schon sagen, dass Y/n sehr nach ihrer Mutter kam - allein die ähnlich Stimme, der selbe Gesichtsausdruck bei gewissen Emotionen und die stumpfe aber auch impulsive Art und Weise.

Stumm stand ich mit der Flasche und der angebrochenen Zigarettenschachtel da. Ich sah an ihrer Mutter vorbei und erblickte Y/n die mir einen mahnenden Blick zu warf. Ein Seufzen verließ mich und ich hob entschuldigend meine Hände.

,,Es tut mir leid, aber wenn dann sollte Y/n mit dir darüber sprechen. Ich erzähle nichts weiter, was sie nicht möchte", seufzte ich, hoffte dieses Gespräch wäre nun vorbei.

,,Das kann ich verstehen", murmelte sie, ließ betrübt den Kopf hängen. Sie tat mir wirklich leid. Ihr Mann war verstroben und sie verbrachte ihre meiste Zeit mit Arbeiten und sah ihre Tochter kaum. Natürlich machte sie sich Sorgen, aber was sollte sie schon dagegen tun? Sie sah Y/n ja kaum und dazu wollte ihre Tochter sowieso nicht mit ihr darüber reden. 

,,Ich passe auf sie auf - das verspreche ich", sagte ich, in der Hoffnung, ihre Bedenken ein wenig zu besänftigen. Ein schmales Lächeln zierte sich auf ihren Lippen. ,,Es freut mich immer wieder, dass Y/n so gute Freunde wie dich und Yuri hat", sagte sie, bevor sie die Tür öffnete und wir endlich den Balkon verließen. Y/ns Mutter wünschte uns noch eine gute Nacht und verschwand dann aus der Küche.

Die Sachen in meiner Hand stellte ich auf die Küchenzeile und schloss anschließend die Balkontür. 

,,Worüber habt ihr geredet?", fragte die Kleine, lehnte an der Küchenzeile, sah mich fragend aber auch verunsichert an.

,,Sie hat gefragt was mit dir los ist. Ich meinte darauf, dass ich das nicht sagen und das war es eigentlich auch schon", blubberte ich vor mir her, schlenderte aus der Küche und ging zu Y/ns Zimmer.

Y/n pov.

Einen momentlang sah ich Ran stumm nach, bevor ich selbst die Küche verließ und das Licht ausschaltete. Als ich mein Zimmer betrat, saß der Ältere nur in Boxershorts schon auf dem Bett und sah auf sein Handy. Er tippte irgendwas darauf rum und fuhr mit der anderen Hand durch seine Haare. 

Noch immer sagte ich nichts. Vorsichtig schloss ich meine Zimmertür und holte aus meinem Kleiderschrank ein paar Sachen, die ich zum Schlafen gehen anziehen wollte. Ein Seufzen verließ meine Lippen. Ich machte auf dem Absatz kehrt und ging wortlos aus meinem Zimmer, um mich im Bad bettfertig zu machen.

Im Badezimmer schloss ich die Tür ab, bevor ich mir meine Kleidung vom Leib strich und sie in den Wäschekorb warf. Hastig huschte ich in meine frische Kleidung und widmete mich als nächstes meinen Haaren und meinem geschminkten Gesicht zu. Stumm kämmte ich mir die Haare, beobachtete mich selbst im Spiegel. Gedankenversunken sah ich mich selbst an. Nach dem ich mich noch abgeschminkt hatte und mir die Zähne geputzt hatte, warf ich einen Blick auf mein Handy. Ich schlurrte dieses Teil wirklich überall mit ihn, selbst wenn ich nur aufs Klo ging. 

Flüchtig checkte ich ein paar Nachrichten auf Instagram und Whatsapp und schrieb Yuri, bevor ich das Badezimmer wieder verließ und mich in mein Zimmer begab. Der Haitani lag bereits im Bett. Die Decke hatte er bis zu seinem Brustkorb gezogen, während er noch immer am Handy war. Als er hörte wie ich den Raum betrat und die Zimmertür wiederschloss, sah er flüchtig zu mir herüber und lächelte. Noch immer sagte ich nichts, schaltete den Lichtschalter aus und legte mich zu ihm ins Bett. Auch ich warf wieder einen Blick auf mein Handy, sah das Yuri mir geantwortet hatte, weswegen ich ihr zurückschrieb, bevor ich mein Handy neben mich legte. 

,,Gute Nacht", war alles was ich von mir gab, bevor ich mich von ihm wegdrehte und die Decke etwas höher an mein Kinn zog.

,,Y/n", hörte ich ihn leise hinter mir sagen, spürte im nächsten Moment seine warme Hand auf meiner Schulter, was mich kurz zusammen zucken ließ.

,,Hm?", gab ich nur von mir, schloss müde meine Augen, wartete auf seine nächsten Worte.

,,Es tut mir leid, was dir passiert ist", flüsterte er, hatte sich zu mir in meine Richtung gedreht.

Ich wusste nicht wie ich über seine Worte denken sollte, oder was ich sagen sollte. Mein Herz hatte sich krampfhaft zusammengezogen, als ich an den Vorfall denken musste. 

,,Und es tut mir leid, dass ich anfangs so gemein und abweisend zu dir war", murmelte er, als ich noch immer kein Wort von mir gab. 

Ich drehte mich zu ihm herum. Durch das leichte Licht, was durch das Fenster in mein Zimmer schien, erkannte ich grob seine Gesichtszüge. 

,,Ist schon ok. Ich mein - ich bin ja nur deine Nachhilfe und nicht irgendeine gute Freundin von dir, um die man sich dann Sorgen müsste. Ich bin dir vielmehr dankbar, dass du mir überhaupt geholfen hattest. Wenn du nicht gewesen wärst, wäre alles viel schlimmer ausgegangen."

Ich sah, wie sich ein kleines Grinsen auf seinen Lippen zierte, bevor er erneut zu Sprechen ansetzte.

,,Naja, ich hab dich auch immer beobachtet, wenn du in meinem Club warst. Ich konnte doch nicht zulassen, dass der Person etwas passiert, die mir meinen Schulabschluss ermöglicht", kicherte er.

,,Du Stalker", lachte ich leicht auf. 

Und wieder entstand ein Schweigen, es war zwar kein bedrückendes Schweigen, aber dennoch war es irgendwie seltsam. So langsam holte mich die Müdigkeit ein und mir fielen immer wieder meine Augen zu, bis ich schließlich einschlief. Ich vernahm noch, wie der Haitani mir eine gute Nacht wünschte und einen leichten Kuss auf meine Stirn betete, bevor ich voll und ganz ins Land der Träume glitt.

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