2.

Y/n pov.

Natürlich waren wir nicht so blöd und würden nüchtern in einen Club gehen. Wie immer glühten wir in der Nebengasse des Clubs vor und betraten dann erst den überfüllten Laden. 

Wie jeden Freitag war viel los und der Geruch von Schweiß und Alkohol schoss in meine Nase, während meine Ohren von der lauten Musik willkommen gehießen wurden. 

-

Gegen vier Uhr morgens beschloss ich mich auf den Heimweg zu begeben. Die anderen Drei gingen schon gegen zwei Uhr. Der Freund meiner besten Freundin musste heute arbeiten, weswegen die beiden schonmal gingen und unser Freund wollte nicht alleine zurückfahren - er war so oder so zu besoffen um alleine nach Hause zukommen. 

Schwankend verließ ich den mittlerweile fast leeren Club. Der Himmel wurde schon in ein leichtes Rot getaucht. Die Sonne würde in gut einer halben Stunde aufgehen. 

,,Gott ist mir schwindlig", murmelte ich, griff an meine Stirn, stützte mich an einer Hauswand ab. 

Müde suchte ich nach meiner Fahrkarte, fand sie aber nicht. Schon etwas panisch suchte ich in der kleinen Tasche nach dem dünnen Schein, doch ich fand ihn einfach nicht mehr. 

,,Fuck", fluchte ich, schlug gegen den Putz der Wand. 

Seufzend sah ich in meinem Portmonee nach, ob ich noch genügend Geld für eine neue Fahrkarte hatte, doch selbst das war nicht der Fall. Schwarzfahren kam für mich nicht in Frage. Ich wurde einmal besoffen beim Schwarzfahren erwischt und musste beim Wegrennen von den Bullen meine liebsten hohen Schuhe einbüßen und hatte am nächsten Tag aufgeschürfte Füße. 

,,Also laufen", flüsterte ich vor mir hin, nahm das Etui und das Feuer aus meiner Tasche zündete mir eine Zigarette an.

Zum Glück war der Weg nicht all zu Weit. Nüchtern brauchte ich in etwa 10 Minuten und mit meinem Pegel vielleicht 20 Minuten. Schwankend begab ich mich auf den nach Hause Weg, rauchte nebenbei an meiner Zigarette. Einige Besoffene lagen am Gehweg und schliefen ihren Rausch aus. Andere schienen wohl gerade von der Arbeit zu kommen oder auf den Weg dahin zu sein. 

Der einzige Knackpunkt an meinem nach Hause weg war, eine kleine Unterführung. In dem kurzen schwach beleuchteten Abschnitt, gab es oft Raubüberfalle. Innerlich bettete ich, dass mich niemand überfallen würde. 

Die Unterführung kam immer näher und umso näher ich ihr kam, desto mehr hatte ich ein flaues Gefühl im Magen. Ich wurde bis jetzt nur einmal hier ausgeraubt. Und naja da hatte ich tatsächlich keine Wertgegenstände bei mir, bis auf mein Handy und mein Taschenmesser, dieses ich immer mit mir trug. 

Ich verstaute meine linke Hand in meiner Jackentasche, umklammerte das Messer so gut es ging, rauchte neben bei meine Zigarette weiter. Mein Kopf pochte von dem Alkohol und etwas übel war mir auch. Unsicher begab ich mich in die Unterführung, konnte zu meinem Glück niemanden dort erkennen. Erleichtert atmete ich auf, lief weiter. Den Griff um das Messer hatte ich etwas gelockert, entspannte meine Schultern. Als sich plötzlich eine Hand um meinen Mund schlang, ich gegen die dreckige Wand gedrückt wurde.

Wo kam die Person hinter mir her? Ich hatte keine Schritte gehört - dachte ich mir. 

Adrenalin schoss in meine Adern. Meine Augen weiteten sich und meine Hand verkrampfte sich um mein Taschenmesser. 

,,Sieh mal einer an. So etwas hübsches ganz alleine hier draußen", säuselte er, drückte sein Knie in meinen Rücken. 

Schnappatmung machte sich in mir breit. Laut seiner Stimme müsste er zwischen 17 und 25 sein. Zumindest klang er noch recht jung. Reflexartig drückte ich meine Zigarette an seiner Hand aus, mit der er mir den Mund zu hielt. Zu meinem Pech störte es ihn kein bisschen. Er zuckte nicht einmal zusammen. Das einzige was er tat, war seine Hand von meinem Mund zu lösen und sie um meinen Hals zu schlingen. 

,,Lass mich los. Ich hab keine Wertgegenstände bei mir", knurrte ich und der betrunkene Unterton, der meine Stimme vor wenigen Minuten noch zierte, war komplett verschwunden.

,,Du bist Wertgegenstand genug", erwiderte er nur lachend, ließ seine freie Hand über meinen Körper gleiten.

Ekel machte sich in mir breit und ich versuchte mich aus seinen Griff zu wenden, jedoch erfolglos. 

,,Halt still", zischte er, nahm seine Hand von meiner Hüfte um meinen Kopf gegen die kalte Wand zu knallen. 

Tränen sammelten sich in meinen Augen an. Verdammt in so einer Situation war ich noch nie. Natürlich war es in Tokyo sehr wahrscheinlich, dass so etwas jemanden passiert, aber warum musste es ausgerechnet jetzt hier sein. Tausende male war ich hier langgegangen und bis auf den einen Raubüberfall, der ohne große Gewalt verlief, war mir noch nie so etwas passiert. So oft war ich hier langegangen und es war nie etwas schlimmes passiert - warum jetzt?

,,Nana nicht weinen", flüsterte die Person hinter mir, während seine Hand sich wieder über meinen Körper tastete.

Seine Hand fuhr langsam unter mein Kleid, während seine Hand um meinen Hals immer fester zu drückte. Ich war mir nicht mehr sicher ob das Pochen in meinem Kopf von dem Alkohol, dem Schlag auf den Kopf oder dem mangelnden Sauerstoff stammt. 

Panisch schnappte ich nach Luft, hatte das Gefühl zu ersticken. Seine Hand krallte sich förmlich in meinen Hals. 

,,So weiche Haut", summte er in mein Ohr, ließ seine Hand  über die dünne Hose, die ich unter dem Kleid trug, gleiten.

,,Hör auf", zischte ich mit zitternder Stimme, versuchte mich erneut aus seinem Griff zu bereifen.

Er jedoch drückte mir sein Knie nur noch mehr in den Rücken, drückte meinen Hals noch fester. Ich hatte das Gefühl zu ersticken. Es fühlte sich so an, als würde kein Sauerstoff mehr in mein Gehirn gelangen. Würde das so weitergehen, würde ich wahrscheinlich wegen Sauerstoffmangel bewusstlos werden.

Seine Hand strich über meinen Beckenknochen und bahnte sich seinen Weg zu meiner Leistengegend, strich über meinen Intimbereich, was mir noch mehr Tränen in die Augen jagte. Schon fast reflexartig, umgriff ich das Messer in meiner Jacke noch fester, rammte es, ohne darüber nachzudenken, nach hinten. 

Urplötzlich lösten sich seine Hände von mir und ich sackte zu Boden. Schmerzerfüllt taumelte er zurück. Ich konnte das silberne Messer in seinem Bein erkennen. Meine Sicht war etwas verschwommen und würde ich nicht unter Adrenalin stehen, hätte ich es vermutlich nicht geschafft aufzustehen. Ich taumelte etwas, als ich mich aufrichtete. Auch er hatte einen ziemlichen Schock, zumindest sah er zwischen mir und dem Messer in seinem Bein hin und her. 

Bevor er reagieren konnte, rannte ich los. Ich musste dieser Situation entkommen. Ich wollte nur noch nach Hause und heulen. Doch meinem Fluchtversuch wurde ein Strich durch die Rechnung gemacht, als ich zu Boden geworfen wurde. Das letzte was ich von mir gab, bevor mir wieder der Mund zu gehalten wurde, war ein lauter Hilfeschrei, der in der Unterführung hallte. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit gering war, hoffte ich, dass es jemand gehört hatte und mir helfen würde.

,,Du Schlampe", zischte er, drückte meinen Körper mit seinem Körpergewicht in den steinigen Boden. 

Ich spürte wie warmes Blut meinen Oberschenkel entlang floss - es war sein Blut. Wahrscheinlich hatte er das Messer herausgezogen. Er nahm die Hand wieder von meinen Mund, drückte stattdessen meinen Kopf auf den Boden. Ich konnte mich keinen Millimeter mehr bewegen. Bevor ich es realisierte, hatte er meine Arme mit seiner anderen Hand auf meinen Rücken fixiert.

,,Halt jetzt still und versau mir nicht meinen Tag", schrie er mich förmlich an, schlug meinen Kopf auf den Boden. Er wiederholte sein Tun, bis sich eine kleine Platzwunde auf meiner Stirn zierte und ein kleiner Blutfleck den Boden bedeckte. 

In meinem Kopf drehte sich alles und ich war nicht mehr im stande auf etwas zu reagieren. Meine Augen wurden schwerer und ich hatte die Befürchtung ich würde gleich bewusstlos werden. Seine Hand an meinen Hinterkopf löste sich von mir. 

Ich wollte es nicht über mich ergehen lassen. Ich musste mich wehren, aber ich wusste nicht wie. Ich hatte nichts mehr womit ich mich wehren konnte. Mein Schlüssel war in meiner Bauchtasche, genauso wie mein Handy und da kam ich nicht mehr dran. 

Ich versuchte mich wachzuhalten, in dem ich die Merkmale durchging, die ich mir von dem Mann merken konnte. Schwarze Schuhe - Rote Unfiform - schwarze Zeichen - blonde Haare - relativ jung. Ob er wohl ein Gangmitglied war - fragte ich mich, wiederholte diese Dinge immer wieder in meinem Kopf.

Seine Hand fuhr erneut unter mein Kleid. Die kurze Hose zog er mir herunter, fuhr mit seiner Hand über meinen Po. Seine rauen Hände fuhren über meine Pobacken schoben meine Unterwäsche zur Seite. 

Ich konnte mich nicht mehr wehren. Ich hatte verkackt. Ich hätte schneller rennen müssen, schneller reagieren müssen. Verfickt - wäre ich doch lieber schwarzgefahren.

Umso mehr ich darüber nachdachte, desto mehr Tränen flossen über mein Gesicht. Ich wollte nicht wahrhaben was passiert. Ich wollte nicht wahrhaben, wie seine Finger bereits über meine Mitte strichen. Doch bevor er einen Finger in mich führen konnte, ertönte ein lautes aufeinander Prallen von Metall und etwas anderem. Es war wie als hätte jemand meine Ohren von Stumm auf Laut gestellt. Ich war wieder etwas mehr bei Bewusstsein und vernahm jemanden der meinen Namen sagte.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top