3.
Y/n pov.
Einige Wochen waren seit dem Kampf auf dem Schrottplatz vergangen.
Baji hatte glücklicherweise überlebt und wurde vor kurzem aus dem Krankenhaus entlassen. Mikey hatte Kazutora vergeben, dieser in der Jugendstrafanstalt, wegen schwerer Körperverletzung, saß.
Gerade hatte ich Mathe. Das Thema war recht einfach und meine Aufgaben hatte ich schon erledigt, weshalb ich in meinen Gedanken versank und aus dem Fenster sah.
Momentan lief alles wie am Schnürrchen und ich hoffte, es würde so bleiben.
,,Ms. L/n finden Sie meinen Unterricht langweilig?", ertönte die alte rauchige Stimme meines Lehrers.
Meine Klassenkameraden drehten sich zu mir, sahen mich abwartend an.
,,Schon ja", antwortete ich, tippte mit meinem Kugelschreiber auf dem Tisch.
,,Wenn ich Sie so sehr langweile, können Sie ja gerne gehen", beschwerte er sich, stemmte die Arme in die Hüfte.
,,Nein, aber vielen Dank, über Aufgaben mit höheren Niveau würde ich mich freuen", grinste ich, was meinem Lehrer nicht gefiel, da er sich lautstark über meinen Satz beschwerte und meinte ich solle umgehend seinen Unterricht verlassen.
Seufzend packte ich meine Sachen, ging nach vorne, legte ihm meine ausgefüllten Aufgaben vor und verließ den Raum.
Schade, ich wäre gerne noch länger geblieben, jetzt muss ich mir anderweitig die Zeit vertreiben.
Ich entschied mich ein wenig durch Tokyo zu laufen und Emma von der Schule abzuholen, um etwas mit ihr zu Unternehmen.
Ich setzte mich auf die Treppen vor der Schule, wartete auf die Blondhaarige, welche nach wenigen Minuten aus der Tür lief.
,,Oi Emma", rief ich, stand auf, ging zu ihr.
,,Hey Y/n", begrüßte sie mich lächelnd.
,,Hast du Lust, was zu Unternehmen?", fragte ich sie, sie einwilligte und wir beschlossen etwas Essen zu gehen.
In einem Café nahmen wir Platz, bestellten uns etwas.
,,Bist du wieder aus dem Unterricht geflogen?", fragte sie, zog sich ihre pinke Jacke aus.
,,Jup."
Sie seufzte, tadelte mich, ich solle etwas netter zu meinen Lehrern sein und die Schule ernstnehmen, auch wenn mir der Unterricht nicht gefällt.
,,Ist ja gut Emma, nächstes Mal bin ich netter", versuchte ich sie zu Beruhigen.
,,Das sagst du jedes Mal."
,,Wolltest du dich nicht morgen mit Draken treffen?", lenkte ich vom Thema ab, nahm unsere Getränke vom Kellner entgegen.
,,J-Ja, aber er hat schon etwas mit Mikey vor." Traurig ließ sie ihren Kopf hängen.
,,Oh man. Irgendwann musst du Draken sagen, was du für ihn empfindest, sonst wird nie was aus euch Beiden und ich bin mir sicher, er mag dich auch", ermutigte ich sie, worauf sie nickte.
,,Sind deine Schnittwunden wieder verheilt?", fragte sie, zeigte auf meinen Verband.
,,Fasst, ab morgen mach ich den Verband ab. Kommst du heute Abend mit zum Toman Treffen?"
,,Weiß ich noch nicht, ich habe heute ziemlich viele Hausaufgaben", murmelte sie, nahm einen Schluck von ihrem Eistee.
-
Nachdem wir eine halbe Ewigkeit in dem Café verbracht hatten, gingen wir ein bisschen durch die Stadt, kauften ein paar Dinge ein, bis ich sie nach Hause brachte, wo Mikey und Draken standen.
,,Oi Emma wo wart ihr?", fragte Draken, sah zu der Blonden.
Sofort legte sich ein Rot Schimmer auf ihre Wangen und sie sah verlegen zur Seite.
,,Wir waren etwas Essen und danach Einkaufen", antwortete ich für Emma, worauf sie zustimmend nickte.
Mikey lächelte warm, war froh, dass es seiner Schwester gut ging.
Ich verabschiedete mich von der Blondhaarigen, wollte gerade gehen, als Mikey mir anbot mich nach Hause zu fahren, was ich annahm.
Ich setzte mich hinter ihn auf das Motorrad, legte meine Hände um seinen muskulösen Bauch.
Bei mir zu Hause setzte er mich ab.
,,Danke fürs Fahren."
,,Kein Problem", sprach er, lächelte.
,,Bis später Mikey", verabschiedete ich mich, was er mit einem ,,Bye Bye", erwiderte und sein Motorrad startete und wahrscheinlich zu sich nach Hause fuhr.
Ich sah ihm einen Moment nach, bis ich zu meiner Wohnung ging und diese betrat. Da es schon später Nachmittag war, ging ich Duschen, machte mir meine Haare und zog mir meine Ganguniform an.
Als es dann langsam Abend wurde, machte ich mich auf den Weg zu dem Shibuya Shrein, musste mal wieder durch die Seitengassen Roppongi schleichen, um nicht in das Sichtfeld der Haitani Brüder zu gelangen.
Bei meiner Straßenbahnhaltestelle, verband ich meine Kopfhörer mit meinem Handy, steckte mir den Kopfhörer ins Ohr und lauschte der Musik.
In der Bahn war glücklicherweise nicht so viel los, weshalb ich mir einen Sitzplatz ergattern konnte.
Als ich aus der Straßenbahn ausstieg wartete Mitsuya bereits auf mich.
,,Abend", begrüßte ich ihn, nahm mir die Kopfhörer aus dem Ohr, verstaute sie in einer meiner vielen Taschen.
Er nickte mir als Begrüßung zu, setzte sich auf sein Bike, was ich ihm gleich tat.
Bei dem Shrein waren schon viele Mitglieder da und wir mischten uns unter die Massen zu unserer Division.
Wie immer stand Peh vor mir und Chifuyu in unserer Nähe.
Bei der Versammlung wurde Baji wieder zum ersten Divionskommandeten ernannt und Hanma wurde in die Gang aufgenommen, was mir nicht wirklich gefiel, da er mit Kisaki zu tun hatte.
,,Noch so ein hässlicher Spast", murrte Peh, wobei ich ihm ausnahmweise recht gab.
Mittlerweile war es schon dunkel, als die Versammlung beendet wurde.
Eigentlich wollte mir Mitsuya anbieten mich mitzunehmen, doch hatte er heute ziemlichen Zeitdruck, weshalb es nicht ging und ich alleine im Dunkeln herumlaufen musste.
Wirklich begeistert war ich nicht, eine andere Wahl hatte ich jedoch auch nicht.
Bei der Straßenbahnstation angekommen, sah ich, dass die nächste Straßenbahn erst in 10 Minuten kommen würde, weshalb ich mich auf das Metallgeländer setzte und wartete. Derweil hörte ich Musik und zupfte an dem Saum meiner Jacke.
Nachdem die Bahn kam, setzte ich mich in diese, sah auf den grellen Bildschirm, bis meine Station erschien und ich ausstieg.
Es war deutlich frischer geworden und windig war es ebenfalls.
Ich stoppte meine Musik, verstaute meine Kopfhörer und mein Handy in meiner Tasche, ging meinen Weg nach Hause.
Wie immer lief ich durch die eine Seitengasse, als ein Typ an der Wand lehnte und auf mich zukam. Durch das schwache Licht, konnte ich nur seine Silhouette erkennen.
,,Sieh mal einer an, die Kleine von Toman schleicht also tatsächlich durch Roppongi", sprach einer der Typen, als sich ein Zweiter dazu gesellte.
,,Was wollt ihr von mir?", fragte ich kühl, konnte feststellen, dass die Beiden zumindest nicht die Haitani Brüder waren.
,,Na was wohl, Fragen, was du in einem fremden Bezirk machst?"
,,Bist du eine Spionin?", fragte der andere.
,,Nein, ich wohne hier in der Nähe."
,,Ach und das sollen wir dir glauben?", säuselte der andere, lehnte sich zu mir herunter, sah in meine Augen.
Unaufällig ließ ich meine Hand in meine Hosentasche gleiten, griff zu meinem Klappmesser.
,,Ja", erwiderte ich knapp, beobachtete die Beiden ausgiebig.
,,Woher sollen wir wissen, dass du nicht lügst?"
,,Würde ich euch wirklich ausspionieren, würde ich es anders anstellen und außerdem möchte ich keinen Stress mit euch oder den Haitani Brüdern."
,,Huh? Du willst keinen Stress, aber schleichst in einem fremden Gangviertel rum?"
,,Was kann ich denn dafür, dass der Bezirk meiner Gang Shibuya ist, ich aber in Roppongi wohne?", meinte ich Augen verdrehend, sah wie mich der andere Angriff, ich auswich und mein Messer zückte, es schützend vor mich hielt.
,,Wie süß, die Kleine ist bewaffnet. Der Boss hatte schon recht, die Schlampe ist wirklich interessant."
Angepisst hob ich eine Augenbraue, hatte mich dieser wandelnde Lauch ernsthaft Schlampe genannt?
,,Wärt ihr nun so frei und lasst mich vorbei?", fragte ich, hoffte einen Konflikt zu vermeiden.
Sie antworteten nicht griffen mich wieder an. Gerade als ich den Schlag abblocken wollte, stellte sich jemand vor mich, hakte sich in den Arm des Lauches ein, hielt so seinen Schlag ab.
,,Nicht gerade die netteste Art, so mit einer Dame umzugehen~", sprach der Jemand vor mir, drehte sich zu mir und lächelte und ich konnte meinen Augen nicht trauen, als ich sah, wer gerade vor mir stand.
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