28.

Ran pov.

Gegen 17 Uhr war das Meeting zu Ende und ich wollte mich auf den Weg nach Hause machen.

,,Können wir mitkommen?", fragte Izana, zeigte auf Kakucho.

,,Klar, Y/n müsste auch noch zu Hause sein", sprach ich, was Izana lächeln ließ.

,,Deine Freundin ist wirklich eine Süße. Aber sicher, dass es so eine gute Idee war, sie mit Rindou alleine zu lassen?", fragte der Weißhaarige, während wir durch die kalten verschneiten Straßen gingen.

,,Ich weiß es nicht", sagte ich, sah auf mein Handy.

Die Kleinere hatte auf keine meiner Nachrichten geantwortet und so langsam machte ich mir Sorgen, dass ihr etwas passiert war.

Als wir meine Wohnung betraten, stellte ich fest, dass Y/ns Schuhe fehlten. Sofort machte sich ein ungutes Gefühl in mir breit, weshalb ich die Kleinere suchte, sie jedoch nicht fand. Als wir Drei in die Küche gingen, saß Rindou in dieser, hatte einen Verband um den Kopf und ein Pfaster auf der Wange.

,,Wo ist Y/n?", fragte ich, stellte mich vor meinen Bruder.

Angesprochener zuckte nur mit den Schultern und sah weiter auf sein Handy. Seine Hoodie Ärmel waren etwas hochgerutscht und ich konnte leichte Blutergüsse um seine Handgelenke erkennen.

Wut machte sich in mir breit und ich knirschte sauer mit den Zähnen. Izana und Kakucho verstanden die Situation gingen ins Wohnzimmer und ließen mich mit meinem Bruder alleine.

,,Was hast du mit ihr gemacht?", fragte ich, ballte meine Hände zu Fäusten, spürte wie sich die Wut weiter in mir anstaute.

,,Mit ihr geredet, aber deine kleine Schl-"

,,RINDOU HAITANI, ICH WILL WISSEN WOHER DU DIESE VERLETZUNGEN HAST UND WO MEINE FREUNDIN IST! MEHR NICHT!", schrie ich meinen jüngeren Bruder an, schlug auf den Tisch.

,,Okay okay, ich habe mich mit ihr geprügelt aber wo sie ist weiß ich nicht, sie ist wahrscheinlich gegangen", antwortete er genervt, sah mich monoton an.

Gestresst fuhr ich mir durch die Haare, überlegte, wo sie sein könnte.

,,Ist das jetzt nicht egal? Ich mochte sie eh nicht, such dir doch einfach eine andere", meinte mein Bruder, was ich nur noch ignorierte, in den Flur rannte, mir Schuhe und Jacke anzog und aus der Wohnung stürmte. Der erste Ort der mir in den Sinn kam, war bei ihr zu Hause.

Bei ihrer Wohnung angekommen, klingelte ich wie ein Verrückter, jedoch machte mir nur ihre Mutter auf.

,,Ran, was ist los?", fragte sie, sah mich verwirrt an.

,,Wo ist Y/n?", fragte ich, spürte wie meine Stimme zitterte.

,,Ich weiß es nicht, vielleicht bei Freunden, aber war sie nicht bei dir?"

,,Ja schon", meinte ich, machte auf dem Absatz kehrt und rannte warlos durch die Straßen Tokyos, rief Y/n an, schrieb ihr unzählige Nachricht, diese nichteinmal ankamen.

Das ich ihre Mutter verdutzt zurück ließ und sie mir noch meinen Namen hinterher rief, bekam ich nicht wirklich mit.

Mittlerweile wurde es dunkel und die Stadt wurde nur noch von den Lichtern der-

Genau die Lichter, der Berg, da könnte sie sein - fiel es mir plötzlich ein. Immerhin hatten wir dort unser erstes Date und ich wusste noch genau, wie angetan sie von dieser Aussicht war.

Ich rannte zu dem Berg und erblickte tatsächlich eine kleine Gestalt, diese auf der Leitplanke saß und auf das nächtliche Tokyo sah.

Ich spürte wie sich Erleichterung in mir breit machte, mir eine Last vom Herzen fiel. Langsam ging ich auf sie zu, schlang meine Arme um ihre Taille, worauf sie erschrocken aufzuckte.

Sie nahm einen ihrer Kopfhörer aus dem Ohr, hielt eine Kaffeedose in der Hand.

,,Hey Kleines", flüsterte ich, schmiegte mich dicht an sie, spürte wie sie zitterte, hörte wie sie leise schluchzte.

,,Shh nicht weinen. Es ist alles gut, ich bin da", wisperte ich in einem sanften Ton, zog sie von der Leitplanke herunter, doch brach sie in meinen Armen zusammen, ließ ihren Kaffee fallen, klammerte sich an mich, fing stärker an zu weinen.

Beruhigend strich ich ihr über den Kopf, hielt sie in meinen Armen, sprach ihr beruhigend zu. Ich saß mit ihr auf dem Schneeboden, versuchte sie zu trösten.

,,Y/n sieh mich bitte an", bat ich, versuchte sie von mir zu schieben.

Sie schüttelte mit dem Kopf, drückte sich näher an mich.

Y/n pov.

Schluchzend lag ich in Rans Armen, zitterte, krallte mich in seine Jacke.

,,Was hat Rindou gemacht?", fragte er sanft, strich noch immer durch meine Haare, gab mir den Halt den ich gerade brauchte.

Ich war nicht im stande zu sprechen, mir tat alles weh und die Kälte hatte sich in meinen Körper gefressen.

,,Shit du bist eiskalt", stellte er schockiert fest, löste sich von mir, sah in mein blutverschmiertes Gesicht.

Pures entsetzen und Wut machte sich in seinem Violett breit.

,,Verdammter Mistkerl", zischte er, senkte den Blick.

,,Es tut mir leid, ich hätte dich nicht mit ihm alleine lassen sollen", sagte er, sah mich entschuldigend und mit glasigen Augen an.

,,S-Schon ok, ist nicht d-deine Schuld", brachte ich mit kratziger Stimme hervor.

Ich blinzelte, hatte mühe wachzubleiben, ebenso spürte ich meinen Körper kaum noch, es war wie als, wäre ich von einer ungewöhnlichen vertrauten Kälte umgeben.

,,Ich bring dich nach Hause. Izana und Kakucho kümmern sich um dich, derweil kümmere ich mich um Rindou", sagte er, nahm mich im Brautsyle hoch, trug mich davon.

Noch immer lief meine Musik und noch immer lauschte ich dieser. Erschöpft schloss ich meine Augen, schmiegte mich an Ran, war froh, dass er bei mir war und er mir half. 

,,Danke Ran", flüsterte ich, lächelte sanft.

,,Bedank dich nicht. Es ist meine schuld, dass das passiert ist."

Ich erwiderte darauf nichts mehr. Ich war zu erschöpft um etwas von mir zu geben, ließ mich einfach von ihm tragen. Erst als ich spürte, wie die Kälte zu Wärme wurde öffnete ich meine Augen, erblickte den Flur von Rans Wohnung. Sofort machte sich Panik in mir breit, besonders als ich diverse Stimmen hörte.

,,Hey alles gut entspann dich", holte mich der Haitani aus meinem panischen Starren.

Ich sah zu ihm hoch, beruhigte mich.

,,Hast du die Kleine gefunden?", rief Izana, stand nun ebenfalls im Flur.

,,Kannst du dich mit Kakucho um sie kümmern?", fragte Ran.

Der Angesprochene nickte. Der Haitani legte mich in Izanas Arme, verschwand aus meinem Sichtfeld. 

,,Kakucho", rief Izana, ging mit mir hoch ins Badezimmer.

,,Kannst du stehen?", fragte mich der Weißhaarige, sah zu mir herunter.

Schwach erwiderte ich seinen Blick, zuckte mit den Schultern.

,,Gib her, ich stütze sie."

Izana stellte mich auf meine Beine, während mich Kakucho von hinten festhielt, damit ich nicht zusammenbrach. Auch wenn die Beiden mir gutes tun wollten und ich den beiden auch vertraute, hatte ich urplötzlich angst vor ihnen.

,,Beruhig dich, wir sind nicht Rindou und Ran ist auch nicht Rindou", flüsterte mir Kakucho beruhigend zu, während Izana das Verbandszeug zusammen suchte.

Meine Beine zitterten und ich hatte Angst, erneut zusammen zu brechen.

,,Ich zieh dir jetzt deine Jacke und dein Oberteil aus, okay?"

Zaghaft nickte ich. Izana zog mir meine Jacke und meinen Hoodie aus, sah sich meine Verletzungen an.

,,Scheiße, das tut bestimmt weh", stellte er fest, nahm sich eine Salbe, schmierte sie auf meine dunklen Blutergüsse.

Ich wimmerte auf, als ich die kalte Salbe auf meiner Haut spürte und er diese verrieb.

,,Siehst du den Oberkörper haben wir geschafft", ermutigte mich der Mann mit den violetten Augen. 

,,Hol ihr was neues zum anziehen", befahl Izana.

Kakucho setzte mich auf den Klodeckel ab, verschwand aus dem Badezimmer. Der Ältere machte ein Stück Küchenrolle nass, tupfte mir das getrocknete Blut aus dem Gesicht.

,,Aua", murmelte ich leise, als er meine Nase abtupfte.

,,Huh? Na wieder etwas mehr bei Bewusstsein", neckte er mich, was mich schwach Lächeln ließ.

,,Wo ist Ran?", fragte ich, kippte leicht zur Seite.

,,Rindou ein paar Erziehungsmaßnahmen lehren", sprach er grinsend, übersäete mein Gesicht mit Pflastern und tupfern von der Creme.

,,Wo hast du noch Schmerzen?", fragte er, als er mit meinem Gesicht fertig war.

,,Mein Rücken", murmelte ich.

Izana half mir, mich so hinzusetzen, damit er meinen Rücken behandeln konnte.

,,Kann ich zu Ran?", flüsterte ich, schloss meine Augen.

,,Ich bring dich gleich zu ihm."

,,Du musst den Haitani wirklich lieben und er dich", murmelte er, cremte meinen Rücken ein.

Ich gab nur ein zustimmendes Brummen von mir und versuchte mich so gut es ging zu entspannen.

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