10.

Ran pov.

,,Jaja das weiß ich auch danke, aber deshalb musst du dich nicht, als meinen Beschützer aufspielen, klar Haitani?", zischte sie, löste ihre Hand aus meiner, sah verärgert zur Seite.

Ich seufzte. Ich hätte sie wirklich nicht so anmaulen und mich nicht aufspielen sollen – sie hatte ja recht.

,,Du hast Recht, tut mir leid, ruf mich nächstes Mal dennoch an."

,,Und warum?", murmelte sie, kickte einen Stein mit ihrem Fuß weg.

,,Wie ein Kleinkind", flüsterte ich zu mir selbst, nahm ihr den Rucksack ab, schulterte ihn und nahm sie im Brautstyle hoch.

,,Was soll das Haitani!?", keifte sie mich an, schlug gegen meine Schulter.

Irgendetwas stimmte heute nicht mit ihr. Sie war viel angespannter, als die letzten Tage und machte heute einen verunsicherten Eindruck mir gegenüber.

,,Alles in Ordnung mit dir?", fragte ich, worauf sie beschämt zur Seite sah.

Ihren Arm legte sie um meinen Nacken, um halt zu Gewinnen.

,,Es ist nur- also wegen gestern-", fing sie an, als ich verstand, was sie meinte, musste ich Lachen.

,,Warum lachst du denn jetzt?", fragte sie verunsichert.

Sie sah unglaublich niedlich aus, wie sie mit meiner viel zu großen Jacke, geröteten Wangen und einem verlegenen Blick in meinen Armen lag.

,,Sag mir nicht du hast einen Filmriss?"

,,Einen kleinen Vielleicht", flüsterte sie, so dass ich es kaum verstand.

Ich ließ sie wieder herunter, richtete meine Jacke auf ihren Schultern. Sie sah zu Boden. Ich konnte mir gut vorstellen, was sie dachte, wahrscheinlich dass wir etwas miteinander hatten. Es war nicht verwerflich. Immerhin konnte sie sich nicht erinnern und nur im BH und in einer Hose aufzuwachen, förderte solche Gedanken.

Ich legte meinen Zeigefinger unter ihr Kinn, sah in ihre Augen, diese mit Unsicherheit geziert waren.

,,Du denkst wir hatten was miteinander oder?", fragte ich, kam ihrem Gesicht näher.

Zaghaft nickte sie, wurde eine Spur rötlicher um die Wangen.

,,Oh Y/n wie süß, aber ich versichere dir, wenn wir etwas miteinander gehabt hätten, wüsstest du es", hauchte ich gegen ihre Lippen, spürte ein Kribbeln in meinem Bauch, hatte das Verlangen die wenigen Millimeter zu überbrücken.

,,Ja Danke für die Aufklärung und jetzt geh mal etwas auf Abstand", sprach sie mit deutlicher Nervosität in der Stimme, trat einen Schritt zurück. 

Seufzend richtete ich mich auf, lächelte sanft. Sie war für mich wie ein ruhiger Pol, brachte mich zur Ruhe und ließ mich durch ihre Anwesenheit gut fühlen.

Y/n pov.

Ich ging etwas auf Abstand von ihm, zog seine Jacke zu, da mir immer noch kalt war, vergrub meine Hände in dem Saum der Ärmel.

Erleichterung machte sich in mir breit, dass wir nichts miteinander hatten, trotzdem fragte ich mich, weshalb ich nur meine Hose und meinen BH anhatte, doch versuchte ich erst gar nicht, daran zu denken ihn zu fragen.

,,Darf ich dich nun nach Hause bringen?", fragte er, legte seine Hand auf meine Schulter.

,,Wenn es sein muss", sprach ich kühl, auch wenn ich mich freute, dass er mich nach Hause fuhr.

,,Geht doch", sagte er in einem glücklichen Ton, gab mir meinen Rucksack wieder, setzte sich auf sein Motorrad und ich tat es ihm gleich.

Seufzend lehnte ich meinen Kopf an seinen Rücken, schloss meine Augen. Diese kleine Diskussion mit ihm raubte mir mehr Nerven, als mir lieb war. 

Aber weshalb sorgte er sich darum, dass ich Nachts alleine umher schlich? Mir war mein Risiko bewusst und das bevor wir uns kannten. Es gab keinen Grund, mich zu Beschützen und doch machte er den Anschein, mich Beschützen zu wollen.

Als wir bei meiner Wohnung ankamen, stieg ich von seinem Motorrad, blieb vor ihm stehen.

,,Tut mir leid, dass ich dich angemault habe", murmelte ich, wippte nervös hin und her.

Er lehnte sich auf den Lenker der Maschine, lächelte mich liebevoll an.

,,Ist schon okay. Einen Filmriss zu haben, ist wirklich nicht schön. Frag mich das nächste Mal einfach, ob wir etwas miteinander hatten oder nicht", sprach er mit sanfter Stimme.

So kannte ich ihn gar nicht. Sonst sprach er immer in einem flirty Unterton und versuchte mich zu Necken, doch dieses Mal nahm er vollste Rücksicht auf meine Gefühle.

,,Gut, dann sag mir doch mal, warum ich nur einen BH und eine Hose anhatte?", fragte ich, verschränkte meine Arme ineinander, sah ihn abwartend an.

Ein pervers Grinsen huschte über seine Lippen.

,,Du wolltest das ich dich umziehe, was ich zum Teil getan habe", grinste er, was mich Erröten ließ.

Es war nicht nur der Fakt, dass er mich halbnackt sah, was mich in Verlegenheit brachte, sondern viel mehr, dass er sich um mich kümmerte, als ich mich in einem Zustand befand, in diesem ich nicht klardenken konnte. Ehrlich gesagt schätzte ich es sehr, dass er meinen Zustand nicht ausgenutzt hatte, mich nach Hause brachte und umzog, mir sogar Schmerztabletten ans Bett stellte.

Er sorgte und kümmerte sich um mich. Ich war es nicht wirklich gewohnt, dass sich jemand so sehr um mich sorgte und kümmerte und es versetzte mich in tiefes Ehrgefühl, so behandelt zu werden. 

,,Danke Ran", flüsterte ich kaum hörbar, lächelte.

,,Huh? Was hast du gesagt ich hab dich nicht verstanden", grinste er, hatte sehr wohl verstanden was ich sagte.

,,Du hast genau verstanden, was ich sagte."

,,Hast du Morgen Zeit?", wechselte er das Thema, worauf ich nickte. 

Ich hatte nicht mehr vor ihn abzuweisen, dafür hatte er sich zu viel Respekt von mir eingehandelt. Es war schon fast grueselig, wie schnell er sich meine Gunst verschlichen hatte.

,,Gut dann hole ich dich um 19 Uhr ab. Wir gehen ins Kino."

,,Was gucken wir?", fragte ich, stellte meinen Rucksack ab, um mir Rans Jacke auszuziehen und sie ihm wiederzugeben, welche er annahm.

,,Weiß ich noch nicht. Es wird schon was gutes Laufen", meinte er schulterzuckend, zog sich seine Jacke an.

,,Dann bis Morgen", sprach ich, schulterte meinen Rucksack.

,,Schlaf gut meine Kleine", grinste er, worauf ich ihm mit der flachen Hand auf den Kopf schlug.

,,Ich bin immer noch nicht dein", sagte ich in einem angepissten Ton, musterte ihn.

Er rieb sich die Stelle, auf diese ich drauf schlug, murmelte etwas vor sich her.

,,Schlaf du auch gut Haitani und komm gut nach Hause", sprach ich, machte auf dem Absatz kehrt ging zu meiner Wohnung, sah ihm einen Moment nach, als er von dem Hof fuhr.

Ich betrat die Wohnung, machte mich bettfertig, brachte die Brotdosen in die Küche und ging anschließend ins Bett.

Gerade als ich fast eingeschlafen war, vibrierte mein Handy. Ich nahm es von der Kommode, sah dass es Ran war.

Gute Nacht Kleines und träum schön von mir♡

Genervt verdrehte ich die Augen, musste dennoch Lächeln, tippte eine Nachricht und schickte sie ab.

Gute Nacht und nein Danke, auf Alpträume kann ich verzichten :*

Als ich die Nachricht abschickte, wurde sie sofort mit blauen Haken geziert und das Online wandelte sich in ein Schreibt.

Sei doch nicht so gemein :(

Ich schmunzelte, ging aus unserem Chat, machte mein Handy aus, legte es neben mich und schlief ein.

Ich war wiklich gespannt, was die nächsten Wochen bringen werden und wie sich das Verhältnis zwischen mir und dem Haitani entwickeln würde. 

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