𝙝𝙞𝙜𝙝𝙬𝙖𝙮 𝙩𝙤 𝙝𝙚𝙖𝙫𝙚𝙣
𝘸𝘦'𝘭𝘭 𝘵𝘢𝘬𝘦 𝘵𝘩𝘦 𝙝𝙞𝙜𝙝𝙬𝙖𝙮 𝙩𝙤 𝙝𝙚𝙖𝙫𝙚𝙣 𝘢𝘯𝘥 𝘪 𝘤𝘢𝘯𝘵 𝘸𝘢𝘪𝘵 𝘵𝘰 𝘭𝘰𝘷𝘦 𝘺𝘰𝘶 𝘢𝘭𝘭 𝘯𝘪𝘨𝘩𝘵 𝘭𝘰𝘯𝘨
HYUNJIN
„Hey, du sollst mir auch etwas geben!"
Ich konnte die Stimme nur gerade noch so wahrnehmen, hatte viel zu viel getrunken um jetzt noch etwas wirklich realisieren zu können.
So zuckte ich einfach mit den Schultern und nahm noch einen Schluck aus der Falsche. Das Brennen spürte ich schon gar nicht mehr in meinem Magen. Doch was machte es noch aus? Mir war alles so verdammt egal. Das alles hier interessierte mich nicht mehr und egal was heute passierte, es interessierte mich auch nicht mehr. Ich wollte nur, dass dieses Stechen in meiner Brust verschwand. Egal wie viel ich trank und egal wie sehr ich versuchte nicht daran zu denken, es half alles nichts.
„Hol dir deine eigene Flasche, du Spast."
Ich grinste leicht auch wenn mir die Flasche drei Sekunden später von einem guten Freund aus der Hand genommen wurde. Er schien mich begleiten zu wollen als ich die Party von jetzt auf gleich verlassen wollte. Still schweigend hatte ich auf der einen Couch gesessen, hatte mir eins nach dem anderen rein geknallt nur um dann irgendwann auf zu stehen und leicht torkelnd das Haus zu verlassen. Wahrscheinlich wollte er nur aufpassen, dass ich nicht hin fiel oder auf der Straße überfahren wurde weil ich einfach rüber gegangen wäre, ohne auf meine Umgebung zu achten.
Meine Beine trugen mich auch irgendwo hin. Irgendwo ins Nirgendwo. Mein Herz fühlte sich so schwer an und ich war mir einer Sache ziemlich sicher gewesen. Da ich Jeongin von mir vertrieben hatte, wäre es mir niemals wieder möglich gewesen, so etwas für jemanden zu empfinden. Keiner wäre mehr so nah an mich heran gekommen.
Es war besser für ihn und ich? Ich war so ein Feigling.
Am liebsten wäre ich ihm hinter her gegangen, als er mit seinen Freunden das Haus verlassen hatte. Es verwirrte mich ein wenig, dass dieser Junge mit den Sommersprossen auch darunter war. Sein Name fiel mir gerade nicht ein aber ich wusste, dass ich ein paar Mal was mit ihm gehabt hatte. Doch wen juckte es? Jetzt war sowieso alles egal. Scheiß drauf.
Ich wollte die Flasche wieder an meine Lippen setzen, bis mir auffiel, dass ich sie gar nicht mehr in meiner Hand hatte.
„Heey, gib die Flasche her.", lallte ich ein wenig und versuchte an meinen Kumpel heran zu kommen. Was mir natürlich nicht gelang und ich hätte sogar fast mein Gleichgewicht deswegen verloren.
„Jinnie du hast genug getrunken.", lachte er leise, nahm selbst einen Schluck und ich verzog mein Gesicht sofort.
„Wenn du mich noch einmal so nennst, dann prügle ich dich windelweich!"
Ein verbittertes Lachen kam von rechts, was bei mir in meinem komplett durch den Alkohol vernebelten Kopf nicht mehr ankam.
„Nur weil der Kleiner dich so genannt hat, darf ich es nicht mehr?", „Fuck, red nicht über ihn."
Ich versuchte meine Packung Zigaretten aus meiner verdammten Lederjacke zu kramen, die ich von Jeongin bekommen hatte. Wieso hatte ich sie überhaupt angezogen? Ich hätte sie verbrennen müssen.
Nur leider war ich so voll, dass mir die Packung aus der Hand fiel als ich eine Zigarette raus fischen wollte. Genervt zischte ich auf, warf das Feuerzeug weg, was ich ebenfalls in meinen Händen hatte.
„Fickt euch doch alle!"
Die Wut in mir war so groß.
Nur leider hatte ich sie selbst in mir projiziert. Ich hätte den Kleinen nicht abschrecken müssen und doch hatte ich es getan, weil ich immer alles ruinieren musste. Jetzt hatte ich verdammten Liebeskummer und kam nicht klar damit, weil ich so etwas noch nie gehabt hatte und nicht wusste, wie man damit umgehen musste.
Ich nahm ein Lachen neben mir wahr und weil ich so hacke war, lachte ich sinnlos einfach mit. Obwohl mir eigentlich nach heulen zu Mute war.
„Warte, ich zündete dir eine an."
Er steckte mir eine Zigarette zwischen die Lippen, hielt mir das Feuerzeug vor die Nase und ich zog einmal. Als ich einen Zug genommen hatte, ging es mir schon besser. Grinsend betrachtete ich den Jungen vor mir. Mir kam ein dummer Gedanke und weil ich so betrunken war, redete ich irgendeinen Scheiß, den ich nüchtern nie von mir gegeben hätte.
„Warst du schon immer so hübsch?"
Überrascht wurde ich angesehen und noch überraschender, als ich meinen Arm um meinen alten Freund legte. Nur weil ich so besser mein Gleichgewicht halten konnte. In meinem Zustand konnte ich mich nicht darauf gleichzeitig konzentrieren, an der Zigarette zu ziehen und zu gehen. Das war nicht mehr möglich.
„Du bist wirklich voll, Hyunjin.", „Shh, wer ist hier voll?"
Ich hielt mir meinen Zeigefinger vor meine Lippen, wollte dem Shh noch mehr Eindruck verleihen und grinste vor mich hin.
Ich hatte keine Ahnung wo wir uns befanden. Hätte ich gewusst, dass wir in der Nähe von meinem Zuhause waren, hätte ich gleich wieder kehrt gemacht. Der Alkohol machte mich orientierungslos und mein schmerzendes Herz ließ mich nicht wirklich denken. So trank und trank ich.
„Du solltest mir noch was geben, kooomm schon! Für deinen alten Freund!"
Ich schob meine unwiderstehlichen Lippen nach vorne, konnte mich nicht mehr auf meinen Beinen halten und so riss ich uns beide mit. Zum Glück war gleich eine Hausmauer in der Nähe, so dass ich ihn ausversehen dagegen stieß und mich dicht davor fand.
Ich wurde aus überraschten Augen angesehen und da ich gar nichts mehr checken konnte, starrte ich dümmlich zurück. Anscheinend wurde das falsch interpretiert denn ich hatte nicht vor auch nur irgendetwas damit anzudeuten. Geschweige denn, sexuelles Interesse damit zu zeigen. So missverstand nur mein Gegenüber dies und es dauerte nur ein paar Sekunden, ehe er sich nach vorne beugte und mir meine Lippen aufdrückte. Zu erst konnte ich nichts dagegen machen. Mein Kopf war auch komplett ausgeschaltet, so hätte ich den Kuss sogar erwidert. Immerhin bedeutete mir das alles nichts. Nicht im Geringsten.
Ich ließ mich sogar ein wenig nach vorne sinken, bis ich plötzlich eine Stimme hörte, die mir einen gewaltigen Schauer über den Rücken wandern ließ.
„Hyunjin?!"
Diese Stimme ließ mich erfrieren und als ich wirklich zur Seite schaute, konnte ich schwören, fast schon wieder komplett nüchtern gewesen zu sein.
Da war kein anderer als mein alter Herr, der scheinbar in diese Straße einbiegen wollte. Wäre ich klar gewesen, wäre mir aufgefallen, dass es hier zu mir gegangen wäre.
Geschockt wich ich zurück, konnte mich immer noch nicht wirklich gerade halten aber das machte nichts.
„Dad!"
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