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HYUNJIN;
„Willst du später mal heiraten?"
Neugierig schaute ich zur Seite, schaute zu meinem kleinen, süßen Freund, welcher immer noch tief im Gedanken hoch in den Sternenhimmel schaute.
Verwundert darüber blickte er zu mir und schien ein wenig darüber zu überlegen.
„Wieso fragst du?"
Ich zuckte mit den Schultern, schaute hoch in den Himmel zurück und liebte diese kleinen, funkelnden Sterne am Himmel. Sie strahlten so hell und rein.
„Einfach nur so. Also? Wie antwortest du?", „Ich würde gerne später heiraten."
Ich überlegte darüber einen kleinen Moment und ließ meine Beine wieder raus aus dem Fenster baumeln. Gut, dass Jeongin so eine große Fensterbank und so ein großes Fenster hatte. Man konnte es perfekt aufmachen, sich auf die Fensterbank setzten und die Sterne draußen beobachten. Jeongin hatte sich an die Kante gelehnt, saß seitlich zu mir und hatte die Beine an seinen Körper gezogen. Er wirkte dabei so niedlich und mein Beschützerinstinkt schaltete sich automatisch bei diesem süßen Bild ein.
„Du etwa nicht?", fragend musterte ich worüber ich leise seufzte.
„Vor ein paar Monaten hätte ich noch nein gesagt. Jetzt könnte ich es mir ein bisschen mehr vorstellen. Aber wir sind noch viel zu jung dafür. Wenn ich heirate, dann bestimmt dich." Dabei lächelte ich ihn warm an und ich hoffte er verstand, worauf ich damit hinaus wollte. Er schien es zu verstehen denn er erwiderte das Lächeln und schaute zurück in den Himmel.
„Ja, wir sind noch sehr jung."
Das enttäuschte mich ein wenig und so fing ich an zu schmollen. Ich hatte so etwas noch nie gesagt und dann reagierte er auf das Süßeste, was ich jemals gesagt hatte nicht? Was war denn jetzt kaputt?
Jeongin merkte wie ruhig ich plötzlich war und drehte seinen Kopf deshalb zu mir. Als er sah wie ich schmollte, kicherte er kindlich.
„So habe ich dich bis jetzt noch nicht gesehen.", „Du hast mir mein Herz gebrochen."
Bestimmt sah ich gerade aus wie ein trauriger Hund. Fehlte nur noch, dass meine Ohren runter hingen.
Lächelnd beugte er sich vor, drückte mir einen Kuss auf meine Lippen und blieb mir nah, als er sich leicht von mir löste. „Ich würde dich bestimmt auch heiraten wenn wir älter wären."
Das brachte mich sofort wieder zum Strahlen. So konnte ich nicht anders als den kleinen Abstand zu überbrücken und ihm meine Lippen zurück aufzudrücken. Kurz küssten wir uns ganz sanft. Ganz anders als wir uns am Anfang geküsst hatten und es war wirklich schön. Jeongin hatte so viel für mich getan. Viel zu viel, was ich nicht mehr gut machen konnte. Genau so wie seine Eltern. Seine Eltern waren so toll und wollten so viel für mich möglich machen. Das war das Schönste, was in meinem Leben passiert war. Er war wirklich das Beste, was mir passieren konnte.
Schließlich lösten wir uns und ich musste sofort in den Himmel zurück gucken, nachdem ich seine Augen betrachtet hatte.
„Weißt du, früher habe ich den Himmel immer mit meiner Mum angeschaut. Sie hat mir immer erklärt welche Sterne, welches Bild ergeben. Siehst du da? Da ist die Waage.." ich zeigte drauf und die Stelle und wanderte mit meinem Finger die Linien nach. „Und da links ist gleich der Skorpion."
Ich fing einfach wie aus dem Nichts an zu erzählen. Damals war ich wirklich noch sehr klein gewesen. Vielleicht 4 oder 5? Doch ich hatte mir stets eingeprägt was meine Mutter mir darüber erzählt hatte. Sie hatte sich schon immer für solche Dinge interessiert und das hatte mich fasziniert. Leider hatte ich nicht gewusst, wie krank sie zu dem Zeitpunkt geworden war und das sie nicht mehr lange hatte. Ich erinnerte mich gerne an diese Momente zurück. Es war das einzige, was ich noch von ihr hatte.
„Ich finde die Sterne so faszinierend. Sie erzählen uns so viel, funkeln so schön und lassen uns nie allein. Sie sind immer da und schauen auf uns herab."
Ich lächelte leicht. Genau so hatte meine Mum mir das auch immer erzählt. Immer wenn sie mir fehlte oder sie gerade nicht bei mir sein konnte. Sollte ich in den Himmel schauen und ich hätte mich daran erinnert, dass sie immer bei mir war. Nie weg. Jetzt konnte ich verstehen was sie damit gemeint hatte. Sie hatte schon damals gewusst, dass sie nicht mehr lange hatte. Früher war es für mich nur eine kleine Geschichte, jetzt verstand ich es.
Jeongin beobachtete mich dabei die ganze Zeit, veränderte seine Position und ließ seine Beine ebenfalls runter baumeln, dann rutschte er ein Stück weiter zu mir und legte seinen Kopf auf meine Schulter ab.
„Das ist schön.. Erzähl mir mehr davon."
Sofort lächelte ich, fand es schön, dass er Interesse an meiner Vergangenheit hatte. Ich erzählte eigentlich nie davon. Niemanden hatte ich zuvor davon erzählt und eigentlich dachte ich, ich hätte nie jemanden von meiner Mum erzählt. Doch ich tat es einfach ohne drüber nachzudenken. Bei Jeongin fühlte ich mich wohl. Ich vertraute ihm mehr als alles andere..
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