XXXIII | the desert

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Die Sonne stand hoch am Himmel und verbrannte alles in ihrem Weg. Die Hitze war unerträglich. Die warme Luft schlug uns entgegen und ich hielt kurz den Atem an.

Man konnte noch erkennen wo einmal die Straße. Es ist nichts außer ein paar Betonbrocken und Sand übrig geblieben.

So weit man sah. Sand, Hitze, Zerfall.

Alles war wie früher und doch so anders.

Ich trat einen Schritt nach vorne und ließ die Tür langsam aus.

Der Sand rutschte unter meinen Füßen weg und erhob sich in einer Staubwolke.

Die Luft roch vertraut und genau das machte mir Angst. Ich will keine Erinnerungen an diesen Ort haben. Ich will alles vergessen.

Und trotzdem fühlte sich so an, als wäre alles gestern gewesen.

Als wäre ich jetzt mit Maxon, Edwin, Em und Billy hier. Nicht mit Soldaten, Freunden.

Als würde ich immer noch um mein Überleben kämpfen.

"Ich hätte nicht gedacht, dass es so viel Sand ist."

Anakin verzog das Gesicht und Obi-Wan musste schmunzeln.

Ich verstand das Gehabe nicht und es war mir im Moment auch egal. Seufzend trat ich von der Tür weg und alle anderen folgte mir.

"Wenn wir uns beeilen schaffen wir vielleicht noch ein gutes Stück Weg, bevor sich das Kraftfeld wieder schließt."

Tommy war entschlossen und ich war froh nicht allein zu sein. Cassian trat neben mich und legte seine Hand leit auf meinen Rücken.

Stumm machte ich den ersten Schritt nach vorne und dann liefen wir.

Wir marschierten, gingen, liefen, rannten. Bis die Sonne begann zu sinken und der Wind stärker wurde. Wir waren bestimmt mehrer Stunden schon unterwegs, als wir entschieden für die Nacht Halt zu machen.

Es war ein kleiner verlassener Stützpunkt, der schon komplett verfallen war. Es standen nur mehr 2 von 4 Wänden und das Dach var komplett verschwunden.

Aber es war genug um uns vor dem Wind zu schützen.

Stumm begannen wir das Lager aufzubauen. Jeder tat etwas. Cassian, Cody und Rex richteten die Schlafmatten für jeden her. Tommy und Kix teilten Rationen für jeden aus. Fives, Echo, Anakin und Obi-Wan studierten die Karten und Informationen, die wir vorhin heruntergeladen haben. Tup, Appo und Jesse begutachteten die Pistolen, die wir aus den Laboren mitgenommen haben. Hardcase stand neben mir und blickte in die Wüste.

So weit man sah, war nichts zu erkennnen. Sand, Sonnen, Verwüstung.

Wenn man nicht wusste wohin, wäre man komplett verloren.

Jeder machte etwas, als es plötzlich laut donnerte und ein heller Lichtblitz den dämmernden Himmel erhellte.

Der Boden schien zu vibrieren und jeder schreckte auf. Alle elektrischen Geräte surrten laut und setzen dann komplett aus.

Stumm setzte ich mich neben die anderen und griff nach einer Wasserflasche.

"Was war das?"

Kix sah mich entsetzt an.

"Das Kraftfeld hat sich geschlossen."

Kix nickte bloß und sah sich verwundert um.

Ich trank stumm einen Schluck Wasser und Hardcase setzte sich neben mich.

Er hielt eine Pistole in der Hand.

"Und warum haben wir die Dinger jetzt mitgenommen?"

Er fuchtelte wild damit herum und ich nahm sie ihm schnell aus der Hand, um unnötige Unfälle zu vermeiden.

"Wir brauchen Waffen um uns verteidigen zu können."

Ich sicherte die Schusswaffe und reichte sie Hardcase wieder.

"Wir haben doch unsre Blaster.", er grinste breit und ich schüttelte den Kopf.

"Dann versuch jetzt mit ihm zu schießen. Auf die Wand da vorne."

Mittlerweile haben sich alle andere auch zu uns gesetzt. Hardcase schnaubte, zog seinen Blaster hervor und zielte.

Dann drückte er den Abzug. Der Blaster surrte laut, bevor es einen lauten Knall gab und Hardcase laut fluchend der Blaster auf den Boden warf.

Er hat einen Elektroschock bekommen.

Ein kleinen Schmunzeln schlich sich auf mein Gesicht und Cassian grinste breit, bevor er eine Pistole hervor zog.

"Die Dinger arbeiten mechanisch. Deswegen funktionieren sie noch. Sie schießen kleine Metallkugeln in hoher Geschwindigkeit. Sie sind tödlich."

Er zeigte ihnen wo man sie entsicherte.

"Seid vorsichtig wenn ihr schießt. Die Wunden sind anders als Blasterwunden. Sie bluten stark und sind sehr gefährlich."

Er checkte die Ladung, bevor er sich drehte und auf die selbe Wand wie Hardcase zielte.

Ein lauter Knall.

Dann war ein Einschlagsloch in der Wand und der Stein brockelte.

Jeder sah verblüfft auf die Wand und Cass steckte die Pistole wieder weg.

"Es gibt einen starken Rückschlag, also haltet sie gut fest."

Wir aßen noch gemeinsam, bevor sich jeder hinlegte.

Ich übernahm die erste Wache und Cassian löste mich nach ein paar Stunden ab, so dass ich auch noch ein bisschen Schlaf bekam.

Ich schlief nicht.

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Den zweiten Tag verbrachten wir marschierend. Es war reine Wüste. Wir würden noch lange brauchen, bevor wir die erste Stadt erreichen würden.

Wir brachten ein gutes Stück Weg hinter uns und machten gute Zeit.

Am Abend machten wir an einem Steilhang Rast. Die Temperaturen fielen stark und der Wind wehte uns um die Ohren.

Jeder machte sich schon wieder bettfertig und ich aß bloß ein paar Bissen.

"Ich übernehm die Wache."

Ich stand auf und klopfte mir den Dreck vom Gewand.

"Bist du dir sicher?", Rex sah mich an und mir mein Herz zog sich zusammen.

"Ja.", antwortete ich knapp.

"Ich mach mit ihr.", Fives stand seufzend auf und wir setzten uns zusammen abseits hin. Alle anderen legten sich hin und schliefen schnell ein.

Wir saßen lange stumm nebeneinander.

Meine Gedanken drehten sich und ich wusste nicht, was ich sagen soll.

"Was ist mit Rex los?", meine Stimme zitterte und ich knetete nervös meine Hände.

Fives sah verwundert auf, bevor sich ein sanftes Lächeln auf seine Lippen schlich.

"Was meinst du?", seine Stimme war warm und ich bereute meine Frage.

"Ich-Ich habe das Gefühl, dass er mir aus dem Weg geht. Er redet kaum mit mir und ich weiß nicht warum."

Ich atmete tief durch.

"Bevor er seinen Verletzung hatte, haben wir gestritten. Seit dem haben wir nicht mehr wirklich miteinander geredet."

Fives seufzte laut und ich knetete nervös meine Hände.

"Rede selber mit ihm."

Er lächelte mich sanft an.

"Ich kann dir nichts sagen, aber sprich ihn einfach selbst an. Er wird dich nicht abweisen."

Seufzend nickte ich und wir verfielen wieder in das Schweigen.

Nach ein paar Stunden wurden wir von Tommy und Rex abgelöst.

Ich schlief wieder nicht.

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Der dritte Tag lief gleich ab wie der zweite.

Wir liefen durch die Wüste und brachten den geplanten Weg hinter uns.

Morgen würden wir die erste Stadt erreichen. Oder was davon übrig war.

Wir machten wieder bei einem verlassenen Stützpunkt halt. Er stand hinter einem Hang.

Der Abend verließ gleich wie die anderen paar. Wir aßen, redeten ein Wenig und dann teilten wir die Wachen ein.

"Ich mach wieder."

Jeder sah mich mit verzogenen Gesicht an und Anakin seufzte laut.

"Wenn du willst, okay. Rex übernimm du doch auch bitte. Damit Ana nicht allein ist."

Mein Herz machte einen Sprung und zog sich gleichzeitig zusammen.

Rex nickte bloß und stand auf.

Wir schwiegen uns an und liefen zusammen den Hang hinauf, damit wir das Camp besser im Blick hatten.

Die Spannung zwischen uns war greifbar.

Wir setzten uns und schwiegen. Rex sagte nichts. Ich sagte nichts.

Die Sonne ging langsam unter und tauchte die Welt in ein dunkles Licht.

Rex sagte nichts.

Er lehnte sich gegen den Stein und spielte mit seinem Helm, den er in der Hand hielt.

"Du solltest schlafen gehen. Seit wir hier sind, hast du jede Nacht Wache gehalten."

Ein leises Seufzen verließ meinen Mund und ich ließ meinen Blick durch die Dunkelheit der Nacht schweifen.

Will er mich loswerden?

"Nein."

Er seufzte.

"Warum?"

"Ich-Dieser Ort lässt einfach zu viele Erinnerungen hochkochen. Ich krieg kaum ein Auge zu."

Rex nickte langsam, sagte aber nichts.

Unausgesprochene Dinge standen zwischen uns und ich wusste nicht wie ich es ansprechen sollte.

Die einzige Lichtquelle war der Nachthimmel und ich fühlte mich in die Nacht auf Florrum zurückgesetzt. Die Nacht, die so viel verändert hat.

"Wieso gehst du mir aus dem Weg?"

Ich hatte es einfach ausgesprochen und ich brannte auf eine Antwort.

"Was?"

Ich konnte Rex' Gesichtszüge im Dunklen kaum erkennen.

"Glaubst du, ich würde es nicht bemerken. Du gehst mir aus dem Weg. Immer wenn auch die kleinste Möglichkeit besteht, dass du mit mir allein sein würdest, haust du ab. Seit-Seit D'Qar. Ist es immer noch wegen dem Streit? Ich hätte gedacht, dass hätten wir hinter uns gebracht."

"Nein."

Seine Stimme war ruhig und trieb mir einen Schauer über den Rücken.

"Nein, es ist nicht wegen dem Streit. Weil ich-"

Er brach ab und atmete tief durch.

"-Ich-Ich hab mir nur über ein paar Dinge Klarheit verschaffen müssen. E-Es tut mir Leid, ich hätte dir nicht aus dem Weg gehen dürfen. Ich habe mich wie ein Arschloch verhalten."

Mein Herz macht einen Sprung und selbst im dunklen Licht der Nacht konnte ich sein warmes Lächeln spüren.

Und so -einfach so- war alles wieder wie früher.

Wir redete die ganze Nacht. Ich erzählte ihm von früher. Von den Gedanken, die mich seit wir diesen Planeten betreten haben, quälen.

Ich redete sogar über Maxon.

Darüber dass ich mich kaum noch an ihn erinnern kann und ihn vermissen sollte, aber es kaum tue. Darüber, dass ich mich an einen Schatten erinnere, aber nicht an ihn. Darüber, dass es sich anfühlte, als wären meine Gefühle für ihn nie echt gewesen.

Er redete über alles. Über seinen Unfall. Über die Gedanken, die ihn seit dem quälten. Über die Zweifel an diesem Krieg, die ihn seit geraumer Zeit einfach nicht mehr in Ruhe lassen wollen.

Wir genossen die Gesellschaft des anderen.

Nach ein paar Stunden wurden wir von Hardcase und Cody abgelöst.

Wir schlenderten zurück zum Camp.

"Hardcase wird mit Sicherheit einschlafen und dann wird Cody ihm morgen eine Moralpredigt halten."

Rex lachte leise und ich stieg mit ein. Wir setzen uns auf unsre Schlafmatten, die nebeneinander lagen.

Seufzend trank ich einen letzten Schluck Wasser, bevor ich Rex die Wasserflasche reichte und mich hinlegte.

"Und dann, wenn Cody fertig ist, wird Obi-Wan weiter machen und sich darüber beschweren, welchen Einfluss Anakin auf seine Männer hat."

Rex prustete bei meinem Kommentar leise los.

Ich lachte und er lachte und obwohl keiner von uns bis jetzt den Mut gehabt hat es zuzugeben, dachten wir an den jeweils anderen, wenn wir einschlafen. Und wir beide wussten es.

Unsre Knie berührten sich und mein Herz schlug viel zu schnell gegen meine Brust, aber die Welt hat sich noch nie so richtig angefühlt, wie den Momenten neben ihm.

Die Welt um uns stand in Flammen, aber ich fühlte mich sicher. Ich war bei ihm.

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