XXVI | tommy

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"Ich weiß."

Dann war seine Hand plötzlich weg, er stand auf und lief weg.

Mir stockte der Atem und ich spürte, wie sich ein Kloß in meinem Hals bildete. 

Ich beobachtete noch, wie er im Lager verschwand, bevor ich mich auch aufrappelte und beschloss die anderen aufzuwecken.

Wir müssen weiter.

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Die nächsten 2 Tage gingen ziemlich ereignislos an uns vorbei. Wir marschierten durch dieses Meer aus Ruinen, Sand und Verwesung und brachten ein gutes Stück Weg hinter uns.

Wir machten zweimal in der Nacht Pause und marschierten den ganzen Tag durch. 

Am nächsten Morgen brachen wir wieder früh auf. Ich habe kaum geschlafen, aber wenigstens hab ich ein paar Stunden Schlaf abbekommen.

Cassian lief wie immer vor und wir folgten ihn.

"Wie geht es deinem Fuß?"

Rex ging plötzlich neben mir und ich zuckte zusammen. Wir reden normal miteinander, aber über die Ereignisse von vor drei Tagen verlor keiner ein Wort.

"Gut. Danke, nochmal."

Ich lächelte und versuchte das beengende Gefühl in meiner Brust zu ignorieren.

"Das ist-...Das ist gut."

Er seufzte.

"-falls es wieder schlimmer wird und du nicht zu Kix willst, weißt du ja, wo du mich findest."

Mit diesen Worten verschwand er nach vorne und ging neben Fives und Hardcase.

Verwirrt schüttelte ich den Kopf und seufzte laut.

Ich weiß nicht wie ich mit dieser Spannung zwischen uns umgehen soll. Er muss doch auch etwas merken, oder nicht?

Bildete ich mir das alles nur ein und er war nicht mehr als ein guter Freund?

Ich konnte mir das doch alles nicht einfach nur einbilden...

"Was ist denn zwischen euch wieder los?"

Verwirrt sah ich auf und sah geradewegs in das Gesicht von Commander Cody.

Wir kommen gut miteinander klar, aber wir reden nicht viel miteinander, weswegen ich gerade umso verwirrter war.

"Cody...", ich legte verwirrt den Kopf schief.

"-was meinst du?"

Er schnaubte bloß laut und schüttelte den Kopf.

"Ach, komm schon. Jeder Blinde sieht die Spannung zwischen dir und Rex."

Cody sprach leise und ging im gleichen Tempo neben mir.

Ich schüttelte bloß den Kopf.

"Zwischen Rex und mir ist keine...Spannung."

Der Commander schnaubte wieder nur.

"Ich bin nicht dumm, Anastasia. Rex ist mein kleiner Bruder. Ich bemerkte, wenn da solche Gefühle im Spiel sind."

Ich schluckte und blickte nach vorne.

"Dann musst du da was falsch verstehen. Rex hat mit Sicherheit keine Gefühle für mich."

Ich blinzelte und sah zu Rex. 

Er unterhielt sich angeregt mit Ahsoka und lachte laut.

"Ich kenne Rex schon sein ganzes Leben. Sehr unwahrscheinlich, dass ich da etwas falsch verstehe."

Cody will also nicht locker lassen. Schön...

"Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich nicht mehr als ein Freund für Rex bin.", ich seufzte leise.

Ein beengendes Gefühl breitete sich in meiner Brust aus.

"Ana-", Cody schüttelte den Kopf.

"-seit ich Rex kenne, tragt er mehr Schmerz und Wut, als tausend Armeen ertragen könnten, in sich herum. Er wurde betrogen, getäuscht und verletzt. Glaub mir, wenn ich sage, dass er buchstäblich die Hölle durchquert hat."

Er schluckte schwer und seine Augen blitzen traurig auf.

"-Und einzige Mal, dass ich Frieden in seinen Augen erkenne, ist wenn er dich sieht. Du-"

Er zeigte mit den Finder auf mich.

"-bist der einzige Grund, warum er noch am Leben ist."

Mir fehlte die Luft zum Atmen. Sprachlos sah ich an, bevor ich mich wieder fing.

"Cody...Ich glaube, nicht dass das so ist. Er hätte schon wirklich oft, die Möglichkeit gehabt mir seine Gefühle zu gestehen, wenn er welche hätte."

Cody lachte schnaubend auf.

"Du verstehst nicht. Es ist nicht, dass er nicht liebt."

Er seufzte.

"Er hat Angst..."

Ich schluckte schwer.

"Du weißt nicht, wie die meisten Jedi uns behandeln-", fuhr Cody fort.

"-Sobald wir gegen Regeln verstoßen, werden wir aussortiert. Rex verstößt nicht gegen Regeln. Aber für dich-"

Er seufzte.

"Für dich würde alles riskieren."

Mein Herz schlug viel zu schnell gegen meine Brust und ich versuchte meine Atmung ruhig zu halten.

"Was willst du, dass ich mache, Cody? Selbst wenn Rex meine Gefühle erwidert, ist es ein Todesurteil für ihn. Ich kann nicht sein Leben riskieren. Ich würde es nicht wagen. Also sage ich lieber gar nichts und lebe damit."

Cody lächelte und nickte langsam.

"Du kannst nicht seine Entscheidungen für ihn treffen. Du musst mit ihm reden und ihn selbst entscheiden lassen, was er will."

Bei dem Gedanken machte mein Herz einen Sprung. Cody sah mich eindringlich an.

"Sieh mir in die Augen und sag mir, dass du nicht mit ihm zusammen sein willst."

Ich wandte den Blick ab und schüttelte den Kopf.

"Das kann ich nicht..."

Cody begann zu grinsen.

"Siehst du, also geh zu ihm und rede mit ihm. Am besten he-"

"Ana!"

Cassian rief nach mir. Seufzend warf ich einen Blick zu Cody, bevor ich zu ihm nach vor.

Wir waren mittlerweile bei einem Gebirgszug angelangt und ich wusste verdammt gut, was das bedeutete.

Cassian, Obi-Wan und Tommy standen alle schon vor dem Tunnel und wartete auf mich.

"Also, wie siehst aus?"

Cassian seufzte grinsend und schüttelte den Kopf.

"Das weißt du selbst genau."

Ich lachte kurz und sah auf die Karten, die sie aufgeschlagen hatten.

"Was ist los?" Die anderen waren bei uns angelangt und sahen uns fragend an.

"Wir müssen diesen Tunnel, weil wir auf die andere Seite dieser Berge müssen.", erklärte Tommy.

"Worauf warten wir dann noch?", Hardcase grinste breit und strahlte pure Entschlossenheit aus.

"Wir können da nicht einfach blind hineinlaufen. Dort drinnen könnte es vor Cranks geradezu wimmeln.", seufzte ich und fuhr mich durch die Haare.

Rex und Anakin stellten sich zu uns und sahen die Karten an.

"Und wenn wir um den Berg herum gehen?"

Seufzend schüttelte ich den Kopf.

"Würde zu lange dauern. Wir sind jetzt schon hinten nach."

Grübelnd legte ich den Kopf schief, als mir plötzlich eine Idee kam.

"Cass. Das Auto müssten da ja noch drin stehen oder?"

Cassian nickte und schien die selbe Idee zu haben.

"Das könnte funktionieren."

Ich nickte und Tommy ebenfalls. 

"Was meint ihr?", Anakin blickte verwirrt zwischen uns hin und her.

"Als wir das letzte Mal hier waren, haben wir diesen Tunnel mit einem Auto durchqueren wollen, aber wir haben sie dann dort drin abstellen müssen. Mit einem Auto wären wir geschützter und schneller."

Obi-Wan zog skeptisch die Augenbrauen nach oben.

"Haben wir denn alle Platz dort und wie ist das mit der Elektrizität? Das funktioniert doch nicht."

Cassian winkte bloß ab.

"Es ist ein Truck, also haben wir alle Platz, auch wenn es ein bisschen eng wird. Diese Autos funktionieren noch mechanisch. Mit Verbrennungsmotoren, also ist gar keine Elektrizität im Spiel.", erklärte er und nickte entschlossen.

"Jetzt müssen wir noch entscheiden, wer das Auto holen geht.", er lachte schon fast und ich musste auch lächeln.

"Ich und Ana gehen.", meinte Tommy entschlossen und ich nickte.

Cassian zog skeptisch die Augenbrauen zusammen. "Bist du dir sicher?"

"Ja. Ich höre besser als ihr alle und Ana ist die wesentlich bessere Fahrerin."

Ich musst breit grinsen und gab Tommy Recht.

"Gut.", Cassian nickte resigniert, "Dann geht."

Wir nickte und wandten uns schon ab, als Cassian uns noch einmal zurückhielt.

"Passt auf. Ich will euch in einem Stück wiedersehen."

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Unsre Schritten hallten laut über den Boden und die Taschenlampe spendete nur begrenzt Licht.

Es war gespenstig ruhig hier und die Luft war staubig trocken. Wir redeten nicht. Zu groß wäre die Gefahr irgendetwas aufzuschrecken.

Nur noch ein paar Meter, dann müssten wir beim Auto sein.

Jetzt im Nachhinein ist diese Idee vielleicht schon ziemlich dumm. Ich unterdrückte ein Seufzen und warf einen Seitenblick zu Tommy.

Er atmete schwer und er schien ungesund blass.

Dann sahen wir endlich das Auto vor uns.

Gerade als ich den Mund aufmachen machen wollte, streckte Tommy die Hand aus und zeigte mir stehen zu bleiben.

"Ich höre was."

Der Crank tauchte aus dem Nichts auf. Er stürzte sich auf uns. Sofort fischte ich meine Pistole aus dem Holster und schoss sofort auf ihn. 

Er fiel tot um. 

Schwer atmend ließ ich die Waffe wieder in den Holster gleiten und lehnte mich ans Auto. Ich lachte laut auf.

"Zum Glück können die nicht kämpfen."

Mit einem Lächeln im Gesicht drehte ich mich zu Tommy um.

Augenblicklich verschwand dieses Lächeln.

Er stand bewegungslos vor mir. Sein Brustkorb hob und senkte sich schnell. Sein Atem raschelte und die Temperatur schien binnen Sekunden zu sinken.

"Tommy?"

Sein Blick war leer und er reagierte nicht.

"Tommy, verdammt nochmal!?"

Ich ging einen Schritt auf ihn zu.

"Tommy, du machst mir Angst."

Er reagierte nicht. Selbst im dunklem Licht des Tunnels konnte ich erkennen, dass seine Haut bläulich blass war.

Venen zogen sich über sein Gesicht und seine Arme.

Augenblicklich reagierte ich und versuchte ihn nach Wunden abzusuchen.

Als ich das tat, reagierte er allerdings und schubste mich weg. Im Gerangel fielen wir beide zu Boden, ich konnte aber sein Shirt hochziehen.

Stockend verließ mein Atem meine Lunge und ich stolperte rückwärts nach hinten.

Mein Blick war starr auf die Infektion auf seinem Oberkörper gerichtet.

Sie war älter. Das ist nicht gerade jetzt passiert. Ängstlich erinnerte ich mich an das Kaufhaus zurück. Diese Infektion war mindestens 3 Tage alt.

Dieses verdammte Kaufhaus.

Tränen stiegen in meine Augen und ich schlug meine Hand vor den Mund.

Tommy war dabei sich in einen Crank zu verwandeln.

Er lag immer noch am Boden und sah ausdruckslos ins Nichts.

"Tommy?"

Das muss ein böser Traum sein. Das kann nicht wirklich passieren.

"Bitte sag doch etwas!"

Tränen stiegen in meine Augen und konnte mich nicht beherrschen.

Etwas schien in seinen Augen aufzublitzen, bevor er plötzlich aufsprang und auf mich losstürmte.

Ich wusste nicht wo oben uns unten war. Er zog mich sofort mit sich zu Boden.

Dann legte sich plötzlich ein Schalter in meinem Kopf um und ich strampelte, um mich aus seinem Griff zu befreien. 

Ich kämpfte mich auf die Beine und trat ihm in die Magengegend.

Tommy stürzte zu Boden und taumelte hin und her.

"Tommy, bitte! Ich weiß, du bist da drinnen! Wach auf!"

Er stürzte wieder auf mich zu und schlug mir gegen das Gesicht. Ich taumelte zurück.

Sofort zog er mich wieder zu Boden. 

Dann hielt er plötzlich eine Pistole in der Hand. Sofort trat ich ihn wieder und versuchte alles in meiner Kraft stehende um ihn zu entwaffnen.

"Tommy! Bitte! Du kennst mich!"

Die Zeit stand still. 

Sein Ausdruck veränderte sich plötzlich. Die Pistole, die er auf mich gerichtet hatte, zeigte plötzlich auf ihn.

"Ana, töte mich!"

Mir stockte der Atem, aber bevor ich reagieren konnte, war Tommy schon wieder weg und der Crank attackierte mich.

Ich schlug ihn von mir und die Pistole schlitterte ein paar Meter über den Boden.

Schwer atmend versuchte ich mich zu konzentrieren und schubste ihn mit der Macht nach hinten. Er fiel auf den Boden und ich taumelte auch zurück.

Tommy rappelte sich sofort wieder auf und lief wieder auf mich zu.

Tränen liefen in Strömen über meine Wangen, als ich die Pistole angelte und zielte.

Er stürzte auf mich zu und die Zeit schien in Zeitlupe zu vergehen.

Tommy ist tot. Das ist nicht Tommy. Tommy hätte es so gewollt. Es gibt keine Heilung.

Ich drückte den Abzug.

Es gibt keine Heilung.

Knall.

Tommy ist tot.

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