IX | puppets
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Ich saß zwischen Jesse und Kix. Wir spielten Sabacc.
Seit gestern Nacht habe ich die Baracken nicht mehr verlassen. Die Stimmung war gedrückt, aber ich war froh, wenn ich die Jungs wenigstens ein bisschen ablenken konnte.
Jesse lachte ein wenig.
"Du bist echt schrecklich, Kix."
Kiy schnaubte.
"Wenigsten ka-"
Er wurde von Rex unterbrochen, der durch die Tür kam. Er trug seine volle Rüstung und nahm den Helm ab.
Er hatte ein Meeting mit verschiedenen Generals.
Sobald er den Helm abnahm, bemerkte jeder, dass etwas nicht stimmte.
"Was ist, Rex?"
Fives lag in seinem Bett und sah auf.
Rex seufzte laut und zog ein Datapad hervor.
"Marschbefehl. Morgen gehts wieder los."
Niemand sagte etwas. Man hätte eine Stecknadel fallen hören können.
Jesse war der erste, der die Stille durchbrach.
"Die wollen uns verarschen, oder?"
Rex schüttelte seufzend den Kopf.
"Es tu-"
Er wurde von Fives unterbrochen.
"Wir haben fast die Hälfte unserer Männer verloren und die wollen uns einfach wieder raus schicken, als ob nichts gewesen wäre?! Das ist doch absoluter Bullshit!"
Niemand sagte etwas. Ich spürte Wut in mir aufkochen.
Abrupt stand ich auf.
"Ich muss noch weg. Ich komm später wieder."
Mit diesen Worten verließ ich die Baracken.
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Meine Schritte hallten laut durch den Flur, als ich förmlich rannte.
Wut kochte in mir. Ich hatte meine Hände zu Fäusten geballt und spürte den blauen Schimmer um sie herum tanzen.
Ich öffnete die Tür ohne zu klopfen. Sofort schellten alle Augen zu mir.
Obi Wan Kenobi und Anakin Skywalker standen bei einem Holo-Tisch und unterhielten sich.
Sie sahen mich überrascht an.
"Anastasia, kann i-"
Obi Wan redete sanft mit mir, aber ich unterbrach ihn sofort und wandte mich an Skywalker.
"Ist das dein Ernst?! Deine Männer sind gerade durch die Hölle gegangen und du hast nichts besseres zu tun, als sie schon wieder aufs Schlachtfeld zu schicken?!"
Ich schrie ihn an und er zuckte zusammen.
"Interessiert es dich überhaupt wie es ihnen geht?! Es geht ihnen nämlich scheiße! Sie sind am Ende! Rex, Fives, Kix, Jesse. Alle! Gönn ihnen doch wenigstens eine Pause, wenn sie schon keine Gerechtigkeit bekommen!"
Anakin sagte nicht. Er sah mich mit offenen Mund an.
"Anastasia," Obi Wan versucht wieder zu reden, aber ich unterbrach ihn.
"Nein! Das könnte ihr nicht machen! Wie habt ihr das überhaupt zulassen können? Krell war ein Jedi! Ein Jedi!"
Ich schloss die Augen und atmete tief durch. Diese Männer waren mehr als Soldaten. Sie waren Menschen.
"Anastasia, es ist klar, dass Pong Krell der dunklen Seite verfallen ist."
Obi Wan legte eine Hand auf meine Schulter, aber ich schlug sie weg.
"Nein! Er ist nicht gefallen."
Ich griff nach einem Datapad und die Todes-Reporte der Klone.
"Seht euch doch diese Nummern an. Fast 70% seiner Männer sind schon in den ersten 2 Schlachten gestorben."
Ich zitterte schon weil ich so wütend war.
"Dieses Monster war von Anfang an böse und er hat Männer verraten, die ihm vertraut haben. Er hat nicht nur die Jedi verraten. Er hat diese Männer verraten. Er hat deine Männer verraten, Anakin!"
Ich schrie. Anakin sah mich bloß an.
"Anastasia!" Obi Wan versuchte ich zu tadeln.
"Sei dir über deine Gefühle im Klaren. Du sorgst dich um diese Klone, aber deine Wut wird ihrem Trauma nicht helfen."
Ich schüttelte schnauben den Kopf.
"Sie sind 10-Jährige, die gezwungen waren doppelt so schnell erwachsen zu werden. Sie hatten keine Kindheit. Keine Liebe. Einfach gar nichts! Sie leben um für euch zu sterben!"
Die Wut trieb mir Tränen in die Augen.
"Sie verdienen mehr als ein 'Du wirst schon darüber hinwegkommen' oder 'Dein Trauma ist halb so schlimm', Obi Wan."
Obi Wan öffnete den Mund, wurde aber von Anakin unterbrochen.
"Sie hat Recht, Obi Wan. Sie verdienen es, dass man sich um sie sorgen machen."
Seine Stimme wurde lauter.
"Sie verdienen es wie Menschen behandelt zu werden!"
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Ich war danach sofort wieder zu den Jungs in die Baracken gekommen. Ich war nun schon seit Stunden hier.
Rex saß gegen mich gelehnt und ich streichelte ihm über den Kopf.
"Ich muss meine Haare wieder schneiden."
Seine Stimme war leise.
"Das kann ich später machen. Wenn du willst."
Er sah auf und lächelte mich an.
Genau in diesem Moment öffnete sich die Tür der Baracken und Anakin trat ein.
Ich war mir sicher, dass er die Gefühle der Jungs fühlen konnte. Die Wolke von Trauer und Depression, die in den Baracken hing.
Wenn sogar ich sie fühlen konnte.
Keiner bewegte sich, als er eintrat. Keiner außer Rex.
Sobald er Anakin sah, stand er auf.
"Sir?"
Er trat auf Anakin zu. Man konnte hören wie erschöpft der Captain war.
Die Baracke waren leise, außer für leises Gemurmel und dem gedämpften Geräusch von weinenden Männern.
"Ich wollte nach dir und den Jungs sehen, Rex."
Anakins Stimme war bedrückt
"Wie kommt ihr mit allem zurecht?"
Rex seufzte laut und blickte durch seine Männer, die Elend im Moment so gut verkörperten.
"Sie sind...Wir werden darüber hinweg kommen."
Er sah wieder zum General und seine Haltung wurde steif.
"Sonst noch was, Sir?"
"Wann kommt Dogma wieder?" Eine Stimme unterbrach die beiden.
Tup.
Anakin drehte dich zu ihm und Rex sah auf den Boden. Dann warf Anakin dem Captain einen Seitenblick zu.
"D-Dogma wird nicht zurückkommen."
Man konnte spüren wie sich die Emotionen von allen veränderten.
"Ich habe mit dem Senat und sogar mit dem Kanzler gesprochen, aber sie sagen, weil Krell ein Jedi war und er von einem Soldaten erschossen wurde, der nicht dafür autorisiert war-"
Anakin stoppte. Wütende Augen beobachteten ihn. Jeder wusste, was er sagen wird.
"Obwohl Dogma das Richtige getan hat, hat er immer noch einen Jedi getötet und sitzt jetzt im Gefängnis."
"So, obwohl Krell hunderte Männer ermordet hat, ist es Dogma der bezahlen muss?!"
Fives war wütend. Verdammt wütend.
"Er verdient das nicht! Sie haben es doch selbst gesagt, er hat das richtige getan!"
Fives schrie seinen General an.
"Fives!" Rex versuchte dazwischen zu gehen. "Jetzt ist nicht der Zeitpunkt."
Anakin schüttelte den Kopf und streckte seine Hand aus.
"Nein-Nein. Es ist schon okay, Rex. Du musst keinen Jedi verteidigen.", unterbrach ihn Anakin.
"Du hast Recht, Fives. Es ist nicht fair." Anakin sprach aus Frustration. Das konnte man deutlich hören.
"Jeder stimmt mir zu, dass Dogma zurückkommen sollte. Jeder, außer der Senat."
Er schnaubte.
"Sie sind Politiker. Die Hälfte von ihnen haben nichts gelesen, außer dass ein Klon einen Jedi umgebracht hat."
Anakin seufzte.
"Sie lesen nichts dazwischen. Und als ich mit dem Kanzler darüber geredet habe, hat er gesagt, dass diese Geschichte nicht an die Öffentlichkeit kommen darf, weil die Menschen sonst den Glauben verlieren."
"Das ist es also?", Fives sprach aus Wut. Kochender Wut.
"Wir müssen durch diese Scheiße gehen und wir bekommen keine Gerechtigkeit?"
Fives war kurz vorm zusammenbrechen, was seine Brüder dazu brachte sich um ihn zu versammeln.
"General, was bringt es, falls die Menschen den Glauben an diesen Krieg verlieren, wenn die Soldaten es schon längst getan haben?"
Anakin drehte sich zu Rex, der auf den Boden schaute.
"Rex?", fragte er.
"Was meint ihr damit?"
Rex sah zu seinen Brüder, die ihn dazu drängten etwas zu sagen.
"Sehen Sie, Sir." er begann zögernd.
"Wir Klone sind loyal. Wir befolgen Befehle und folgen unsren Generals überall hin. Wir machen unsren Part und sterben. Uns ist klar, dass wir nur hier sind um zu sterben. Das haben wir schon lange akzeptiert."
Er machte eine Pause.
"Aber Gerechtigkeit muss gerecht verteilt werden. Dogma sollte nicht für Krell's Aktionen zahlen müssen."
Anakin seufzte.
"Ich weiß, Jungs."
Er gab es auf als Jedi mit ihnen zu sprechen. Er musste wie ein Freund mit ihnen reden.
"Ich weiß, dass diese Situation beschissen ist und dass keiner von euch das verdient hat."
Sein Blick wurde verzweifelt.
"Ich habe für euch geschrien und gekämpft. Ich habe wirklich gekämpft. Aber es war nicht genug."
Anakin schüttelte resigniert den Kopf.
"Ihr verdient Gerechtigkeit. Ihr verdient alle so viel mehr, als die beschissenen Karten, die euch zugeteilt wurden. Es tut mir Leid."
Die Jungs traten näher an ihren General heran. Alle wollten hören was er sagte. Ein Jedi spricht nie auf diese Art und Weise mit ihnen.
Im Moment sprach Anakin wie ein Mensch. Ein echter Mensch. Ein Mensch, der ihren Situation und ihren Schmerz verstehen konnte.
Aber was hatte es für einen Sinn.
"Ich kann meine Wut gar nicht ausdrücken. General Krell hatte kein Recht auf Umbara zu sein. Ich hätte nicht von euch weggeholt werden dürfen. Wenn ich nicht gegangen wäre, würden viel mehr von euch noch leben."
Niemand sagte etwas. Jeder wollte hören was der Jedi zu sagen hatte.
"Ich weiß, dass alles was ich sage euren Schmerz nicht verschwinden lässt, aber er wird nicht ignoriert. Krell war ein Monster und ich verspreche euch, er hat Glück, dass er tot ist. Denn ich hätte nicht für das gestanden."
Seine Stimme wurde ernster.
"Mit allem nötigen Respekt, Sir." Rex sprach wieder.
"Es ist klar, dass es dem Jedi-Rat und der Senat nur darum geht diesen Krieg zu gewinnen. Die Männer, die sie dabei verlieren interessieren sie nicht. Also wer kann uns versprechen, dass so etwas nicht noch einmal passiert?
Ich meine, was nützt uns Ihr Versprechen? Wir wurden geboren um für diese Republik zu sterben."
Anakin schüttelte den Kopf.
"Rex, bitte. Ich weiß, dass ihr wütend seid. Aber es gibt nur soviel, wie ich alleine machen kann. Ihr müsst wissen, dass ich alles tue um Dogma zurückzubringen. Aber im Krieg geht es um mehr, als nur Schlachten zu gewinnen. Das wisst ihr."
"Jep, wir wissen, dass die reichen Politiker gerade aufblühen."
Bei Rex legte sich ein Schalter um, was alle seine Brüder dazu brachte ihn zu beobachten.
"Wir wissen, dass unsre Toden von niemanden außer uns selbst betrauert werden. Ihr Alles, ist leider nicht genug, General. Ich werfe es Ihnen nicht vor. Sie sind ein Jedi, Sie sind Friedenswächter. Oder zumindest sollten Sie das sein."
Anakin sah dem Captain gerade ins Gesicht.
"Ich-Rex. Was versuchst du damit zu sagen?"
Anakin presste die Zähne zusammen.
Es ist schon lustig wie die Wahrheit ans Licht kommt, wenn man wütend ist.
"Was ich damit sagen will ist, dass wir einfach nur Sklaven der Republik sind! Sie werfen uns auf Schlachtfeld und sehen uns beim Sterben zu! Dann verlangen sie mehr von uns, als ob wir Spielzeuge wären!"
Rex schrie. Er brüllte. Ich habe ihn noch nie so wütend gesehen.
Ich spürte, dass Anakin ebenfalls wütend wurde. Nicht weil Rex ihn anschrie, sondern weil Rex Recht hatte.
"Sir!", fuhr Rex fort.
"Wir machen alles, was von uns verlangt wird. Wir kämpfen und wir kämpfen gut. Wir sind die perfekte Armee, also warum -warum- werden wir nie wie Menschen behandelt werden?!"
Rex brüllte. Sein Helm rutschte ihm aus der Hand und fiel mit einem Knall auf den Boden. Tränen stiegen in seine Augen, weil er einfach zu verdammt wütend war.
"Ich weiß es nicht, Rex!"
Anakins Stimme wurde auch lauter. Sein Gesicht verzog sich vor Wut. Rex sah ihn geradewegs an. Seine traurigen, wüt-erfüllten Augen machten es nicht besser.
"Also was können Sie uns versprechen?"
Rex sprach endlich wieder. Er warf die Arme in die Höhe und gab auf. Das war lächerlich. Und reine Zeitverschwendung.
"Was können Sie uns ehrlich jetzt im Moment versprechen. Denn, wenn Sie nichts sagen können, muss ich Sie bitten, uns allein zu lassen. Ihre Präsenz macht alles nur noch schlimmer."
Rex lachte schnaubend. Er wurde ungeduldig.
Als Anakin nichts sagte, schüttelte er den Kopf.
"Werden Sie irgendetwas sagen?!"
Rex schrie. Laut und wütend. Seine Stimme war noch nie lauter und noch nie schmerzerfüllter.
In diesem Moment gab es keine Ränge. Keine Soldaten. Captain und General existierten nicht. Es war ein Freund, der mit einem Freund stritt.
Ein Streit über Verrat und Schmerz, wo niemand gewinnen konnte.
Ein Streit über die Wahrheit.
"Ich kann gar nichts versprechen!"
Anakin schrie endlich. Seine Wut explodierte.
"Das einzige, was ich euch versprechen kann, ist dass ihr alle sterben werdet!"
Anakin brüllte. Seine Arme flogen nach vorne, als er vor Wut geradezu explodierte.
Aber seine Wut verschwand sofort, als er sah, dass Rex zusammen zuckte und zurückwich. Augen geweitet vor...Angst.
Anakin stoppte in seiner Bewegung und drehte sich zu den Jung. Sie klammerten sich aneinander. Beobachteten wie Hundewelpen.
Anakins Blick wanderte zu seinen Händen.
Er hatte ihnen Angst eingejagt.
"Ich-", er murmelte und versuchte irgendetwas hervorzubringen. Irgendetwas, was wieder gut machen würde, was er gerade gemacht hat.
Man konnte sehen, dass er nicht atmen konnte. Er fuhr sich durchs Gesicht. Erschrocken von dem Effekt, den er auf seine eigenen Männer hatte.
"I-Ich werde gehen. Ich hätte nicht wütend auf dich werden dürfen, Rex. Ich-"
Anakin sah auf. Ich war an Rex' Seite getreten. Gleich wie Fives, Jesse, Tup und Kix.
Der Jedi seufzte und drehte sich zur Tür.
"Ich werde gehen."
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