IX | an ending

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"Was wirst du jetzt machen?"

Omegas fragender Blick lag auf mir und ein sanftes Lächeln schlich sich auf meine Lippen.

"Ich habe absolut keine Ahnung."

Ich ließ meinen Blick durch das Schiff schweifen. Die Brüder standen zusammen im Cockpit und unterhielten sich leise. Ohne Frage planten sie ihre nächsten Schritte.

Meine nächsten Schritte.

Omega saß neben mir und hat mir geholfen meine Verletzungen zu verarzten, bevor sie wieder mit ihren Fragen begonnen hat.

Das Schiff verließ den Hyperraum mit einem Ruckeln und die schweren Schritte der einzelnen Brüder kamen in unsere Richtung.

Ihre Blicke lagen auf uns und ich konnte sie auch nur ansehen.

"Wir landen gleich."

Hunters Blick lag auf mir. 

"Anastasia-"

Er seufzte kurz.

"-wir müssen uns alle bei dir bedanken. Du hast wirklich viel für uns riskiert und es gibt nichts womit wir uns dankbar genug beweisen könnten."

Er seufzte kurz, wurde aber sofort von Wrecker unterbrochen.

"Was er sagen will, ist dass wir jederzeit für sich da sind, wenn du unsere Hilfe benötigst."

Er lachte und Omega stieg herzlich mit ein.

Ich nickte lächelnd, doch dieses Lächeln verschwand schnell wieder von meinen Lippen.

"Was-"

Ich schluckte schwer und sah zwischen den Brüdern hin und her.

"Was wird jetzt mit mir passieren?"

Das Schiff landete langsam und alle Klone lächelten mich an. Doch es war Rex, der mir seine Hand reichte.

"Das werden wir herausfinden."

Er zog mich hoch und sein Blick brannte sich in meine Augen.

"Gemeinsam."

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Die Sonne ging langsam hinter uns unter. 

Ein zitterndes Seufzen verließ meine Lippen. Mein Blick war auf das Schiff des Bad-Batch gerichtet, das am Horizont verschwand. Stumm ließ ich mich auf den Boden fallen, zog die Knie an und legte meinen Kopf darauf ab.

Es ist vorbei. Ich bin frei. 

Ich will nachhause.

Das Gefühl bereitete sich immer stärker in meiner Brust aus und mein nächster Gedanke zerbrach mein Herz.

Aber wo bin ich zuhause?

Ich habe noch nie in meinem Leben einen Ort wirklich als mein zuhause angesehen. 

Eingesperrt, gefangen oder eine vorübergehende Lösung. Aber nie zuhause.

Rex setzte sich neben mich ins Gras. Er seufzte laut und sein Blick lag auf mir. 

"Was geht hinter diesen hübschen Augen vor?"

Er grinste schief und ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen.

"Was wird jetzt passieren?"

Mein Blick lag auf Rex. Er sagte nichts, doch der Ausdruck in seinen Augen ließ meine Sorgen wachsen.

"Ich kann nicht mehr kämpfen. Ich will nicht mehr kämpfen."

Meine Stimme war verzweifelt, doch irgendwie schaffte ich es, sie ruhig klingen zu lassen.

"Ich weiß."

Stille. Niemand sagte etwas. Niemand dachte etwas. Die Welt stand für eine Sekunde still.

Sein tiefes Seufzen erfüllte die Luft. Seine Stimme war leise, aber fest. Ich habe ihn noch nie so entschlossen gehört.

"Aber ich kann nicht aufhören. Nicht jetzt. Ich sie nicht gewinnen lassen."

Ein stechender Schmerz breitete sich in meinem Körper aus und ich dachte für einen Moment ich sei verletzt.

Es war nur mein dummes Herz.

"Es ist nicht fair, was sie dir angetan haben."

Der Satz verließ meinen Mund ohne Filter.

"Wieso?"

Seine Stimme war stumpf. Es war eine ernste Frage.

"Du wurdest für den Krieg gezüchtet. Du hattest keine Wahl. Du warst ein Sklave."

Ich konnte ihn nicht ansehen. So viel Wut und Verbitterung sammelte sich in der Luft.

"Wir waren dazu geboren Helden zu sein."

"Sie sahen dich nicht als Menschen, du warst bloß eine Waffe für sie. Du hast einen Krieg gekämpft, der nicht dein eigener war."

Rex zuckte bloß mit den Schultern.

"Wir haben für Republik gekämpft und sind für sie gestorben."

Die Akzeptanz mit der Rex das sagte, ließ die Verbitterung in der Luft zum explodieren bringen.

"Die Republik ist gefallen! Das Imperium hat euch ausrangiert. Ihr habt für nichts gekämpft!"

Mein Herz schlug immer und immer schneller.

"Ihr seid für nichts gestorben!"

Rex' Blick war starr auf den Horizont gerichtet.

"Dann haben wir für einander gekämpft und sind für unsere Brüder gefallen."

Die Gleichgültigkeit in seiner Stimme trieb mir Tränen in die hasserfüllten Augen.

"Ihr wurdet ersetzt und aufgegeben von denen, die euch beschützen sollten!"

"So ist es eben."

Ich sah ihn an, flehte ihn förmlich an eine andere Emotion zu zeigen. 

Aber es war alles so...

...Gleichgültig

Es war ihm egal.

Weil er es nur akzeptieren konnte. Weil er sonst daran verkümmern würde. 

Weil...es egal war.

Die Toden sind tot. Was passiert ist, kann nicht rückgängig gemacht werden.

"Aber Order 6-"

Er unterbrach mich. Plötzlich drehte er sich zu mir und nahm mein Gesicht in seine Hände. 

Sanft und verzweifelt zugleich.

"Ich bin ein Soldat der Republik."

Der Nachdruck in seiner Stimme ließ mich zittern.

"Wenn ich alles nochmal genau so machen müsste, würde ich es tun."

Er seufzte tief und ich glaubte Tränen in seinen Augen zu sehen.

"Wissend, dass es so enden würde..."

Sein Blick durchdrang mich und mir wurde heiß und kalt gleichzeitig.

"Mein Leben war dazu bestimmt für die Republik zu kämpfen-"

Er schüttelte kaum merklich den Kopf.

"-ich werde nicht jetzt damit aufhören."

Ich bin zuhause. Ich bin bei ihm.

"Wirst du mich begleiten?" Seine Stimme nicht mehr als ein Wispern.

Der unendliche Schmerz von Liebe und Leid. In einem anderen Leben hätte ich vielleicht ablehnen können. Einfach weggehen und endlich ein friedliches Leben führen. Aber nicht in diesem Leben. Ich würde ihm überall hin folgen, selbst in den Tod.

In einem gnädigeren Universum, wäre ich jetzt aufgestanden und weggegangen. Ich hätte ein anderes Leben geführt und wäre vielleicht glücklich geworden.

Ich kann mir nicht vorstellen, wer ich geworden wäre, aber ich weiß wer ich bin. 

Ich weiß, was all diese Klone mir bedeutet haben.

Ich weiß, was Rex mir bedeutet. Jetzt wegzugehen, würde bedeuten mein eigenen Herz zu brechen.

Jetzt wegzugehen, würde bedeuten in Leben in Schmerz zu führen.

"Ja."

Erleichterung breitete sich auf seinen Gesicht aus und er zog mich zu sich. Er hielt mich, so nah, dass nichts mehr zwischen uns gepasst hätte.

Wir liebten uns.

Das war alles was zählte.

Alles was wir tun konnten. 

Unser beider Leben waren von Anfang an dazu bestimmt in Schmerz gelebt zu werden, aber wir hatten einander.

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