III| cold

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Skywalker hetzte vor mir durch die Gänge der Krankenstation und ich hatte Schwierigkeiten ihm zu folgen. Cass und Tommy waren mir dicht auf den Fersen.

Vor einer Tür blieb er dann stehen und drehte sich zu mir um.

"Ich hoffe für dich, dass du ihm wirklich helfen willst."

Er drohte mir und ich schluckte schwer, bevor ich nickte.

Er öffnete die Tür. Alle Augen drehten sich zu ihm.

Es stand ein Klon vor uns. Er trug keinen Helm, aber das realisierte ich im Moment gar nicht.

"General Skywalker. Gut, dass Sie hier sind, Sir."

Er sah auf und kam auf Skywalker zu. Er hatte ein rotes medizinisches Zeichen auf der Schulter und hielt ein Datapad in der Hand.

"Seine Temperatur sinkt minütlich. Ich weiß nicht, was ich noch machen soll. Der Droide hat noch weniger Ahnung."

Skywalker seufzte.

"Das habe ich befürchtet. Deswegen habe ich sie hergebracht."

Er zeigte zu mir und der Klon runzelte die Stirn.

"Bei allem Respekt, sie ist der Grund, weshalb er hier ist. Warum sollte sie ihm helfen können?"

Zögernd trat ich nach vorne.

"Ich-Ich weiß, dass ihr keinerlei Grund habt, mir zu vertrauen."

Mein Herz schlug zu schnell.

"Ab-Aber ich will nur helfen. Bitte. Er stirbt sonst."

Der Klon sah mich einen Moment bloß an, bevor er zögernd nickte und mich durch den Raum führte.

Er sah mich noch einmal an, bevor er einen Vorhang zu Seite schob. Der Captain lag reglos in einem Bett und zwei Klone standen daneben.

"Was will sie hier?", knurrte einer der Klone.

Es war der, der uns gefangen genommen hat.

"Helfen."

Zögerlich trat ich ans Bett heran und sah den Captain an.

Seine gebräunte Haut war ungesund blass und seine Augen bewegten sich unter seinen Lidern fieberhaft hin und her. Zum ersten Mal in meinem Leben hatte ich das Gefühl Kälte spüren zu können.

Man sah, wo ich ihn getroffen hatte. Seine Haut war blässer an der Stelle und wirkte schon fast bläulich. Ich hab ihn direkt unter dem Auge getroffen.

Er hatte blonde Haare und ein markantes Kinn. Ich sollte erst später realisieren, wie gut er eigentlich aussah.

Ich schloss die Augen und atmete tief durch.

Ich muss das schaffen.

Langsam hob ich meine zitternden Hände und legte sie auf beide Seiten seines Kopfes. Meine Fingerspitzen streiften seine Haut nur.

Ich kann das.

Erneut schloss ich die Augen und konzentrierte mich auf das, was ich machen musste.

Atme.

Meine Lungen füllten sich mit Luft.

Ich kann das. Ich habe das schon einmal geschafft.

Meine Unterlippe zitterte und ich atmete aus.

Ich konzentrierte mich auf seine Präsenz und auf das, was ich machen musste.

Meine Haut prickelte und ich spürte förmlich wie die Energie durch meinen Körper floss.

Atme.

Die Kälte floss durch meinen ganzen Körper. Ich spürte es in meinen Hände, in meinem Bauch, in meinem Herzen. Überall.

Es ist ein Teil von mir.

Meine Hände zitterten. Dann spürte ich endlich die Kälte aus seinem Körper.

Ich kann das schaffen, dachte ich. Dann: Und wenn nicht, muss ich es einfach schaffen.

Sie floss langsam durch meine Hände. Zurück in mich.

Atme.

Ich öffnete die Augen und ich spürte die Energie noch stärker durch mich fließen. Meine Hände waren von einem blauen Schatten umgeben, während in seinem Körper alles wieder wie vorher wurde.

Mein Brust hob und senkte sich im Rhythmus meiner Atemzüge.

Als ich die Verbindung wieder auflösen konnte, sog ich erschöpft Luft ein.

Meine Hände lagen immer noch auf seiner Schläfe, als er plötzlich die Augen öffnete.

Braune Augen trafen blaue Augen.

Seine Augen waren dunkel, kräftig und hypnotisierend. Sie erinnerten mich an Erde nach dem Regen. Sie waren warm und dunkel.

Dann als das Licht der Lampe auf sie traf, wurden sie plötzlich hell und klar. Wie Honig.

Ich konnte nicht anders als zu starren. Schnell riss ich mich los und stolperte ein paar Schritte zurück.

Sofort wurde Captain von Klonen umrundet und ich stand ein paar Meter entfernt und beobachtete bloß

"Du hast es wirklich geschafft."

Tommy legte seinen Arm um meine Schulter und ich lehnte mich erschöpf in die Berührung. Auf einmal schien die ganze Anstrengung der letzten Zeit mich einzuholen.

Cass stand auf der anderen Seite neben mir.

Mein Blick war starr nach vorne gerichtet. Der Captain setzte sich auf und redete mit Skywalker. Ich konnte nicht verstehen, was er sagte, aber ich konnte meinen Blick nicht losreißen.

Sein Kiefer war angespannt und seine Augen funkelten erschöpft. Er hatte blonde Haare, die kurz geschnitten waren und einen Bartschatten am Kinn.

Sie haben einen Teil seiner Rüstung abgenommen, weshalb man sehen wie muskulös er wirklich war.

Er war...schön. Er sah wirklich gut aus.

Obwohl die Klone um ihn herum genau gleich aussahen, von den Haaren abgesehen, wirkten sie nicht einmal halb so eindrucksvoll auf mich, wie er.

Ich blinzelte überrascht als Skywalker plötzlich vor uns stand.

"Ich fürchte, ich muss mich bei euch entschuldigen. Vor allem bei dir."

Er lächelte mich entschuldigend an.

"Ich habe euch offensichtlich falsch eingeschätzt. Wenn ihr mir jetzt bitte folgen würdet."

Er führte uns aus dem Raum und einen Gang entlang.

"Wohin gehen wir?"

Cassian hielt mit ihm Schritt, während ich neben Tommy dahintrottete.

"Zu den Duschen. Ihr riecht wie das falsche Ende eines Banthas."

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Kaum traf das heiße Wasser auf meine Haut, verließ ein Seufzen meinen Mund.

Meine Muskeln entspannten sich und meine Augen schlossen sich automatisch.

Der ganze Dreck verschwand im Abfluss.

Der Dreck der letzten Wochen. Der letzten Monate. Der Dreck der letzten Jahre.

Der Dreck der mich schon mein ganzes Leben lang verfolgt.

Ich griff nach der Seife und rieb jeden Zentimeter meines Körpers mindestens zweimal ein.

Cass und Tommy in den Duschkabinen neben mir jubelten förmlich auf.

„Ich gehe hier nie mehr raus."

Ich konnte ihre Grinsen vor meinem inneren Auge sehen. 

Mit einem Seufzen beobachtete ich, wie die Seife den letzten Schmutz auf meiner Haut wegspülte. 

Meine Haut war vom heißen Wasser gerötet und auf einmal sah man alle Narben umso mehr. Wie in Trance begann ich mit der Seife über die einzelnen Narben zu wischen. 

Vielleicht hoffte irgendein Teil von mir, dass sie verschwinden würden.

Aber das taten sie nicht. 

Dann wanderte mein Blick zu dem verdammten Tattoo auf meinem rechten Handgelenk.

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Ich ballte meine Hand zu einer Faust und atmete tief durch. Ich lehnte meinen Kopf gegen die kühle Wand der Dusche, während der heiße Wasserstrahl immer noch auf einen Körper fiel.

Meine Augen füllten sich mit Blitzen. Die Energie prickelte unter meiner Haut.

Schweiß vermischte sich mit dem heißen Wasser, als ich vor Schmerz das Gesicht verzog. Dunkles Blut fiel auf den Fliesenboden, während ich meine Nägel in meine Handflächen bohrte.

Es baute sich auf. Der Druck. Es war zu viel. Es wollte raus aus mir. Ich spürte die Kälte durch meine Venen fließen. Es flehte mich an, es frei zulassen

Mit einer zitterten Hand drehte ich das Wasser noch heißer.

Wenn das Wasser heiß genug ist, würde das Eis schmelzen.

Aber das tat es nicht. Es wurde immer kälter.

Aber ich konnte das nicht erlauben.

Ich keuchte. Die Energie donnerte in tief in meinem Hals. 

Ich musste zusammenhalten. Ich musste alles in mir behalten.

Mit einer Hand griff ich nach dem Shampoo und wusch mir zum ersten Mal seit Ewigkeiten die Haare. Man sah das verschmutzte Wasser im Abfluss verschwinden, während meine Haare endlich sauber wurden.

Nach einer gefühlten Ewigkeit drehte ich das Wasser ab und griff nach einem Handtuch. Schnell wickelte ich mich in dieses Handtuch und stieg aus der Dusche.

Tommy und Cass standen auch schon draußen und betrachteten einen Stapen Klamotten.

"Wow, ich glaube du solltest nochmal duschen gehen, Cass. Du stinkst immer noch."

Ich grinste breit. Cassian drehte sich zu mir um und verdrehte die Augen.

"Du hast da immer noch was-", er zeigte auf mein Gesicht und verzog verwirrt das Gesicht.

"-ach, nein. Das ist dein Gesicht."

Schnauben lachte ich und sah auf die drei Stapel Klamotten. 

"Wo ist unser Zeug?"

Tommy zuckte mit den Schultern. 

"Weg."

Ich seufzte laut, griff nach dem Stapel, der offensichtlich für mich bestimmt war und lief wieder in die Duschkabine, um mich umzuziehen.

Überraschenderweise passten die Sachen sogar recht gut. Ich ging wieder nach draußen und betrachtete mich seufzend im Spiegel.

"Ich habe vergessen wie blass ich eigentlich bin."

Tommy und Cassian lachten über meinen Kommentar, sagten aber nichts. Mein Blick war weiterhin auf mein Spiegelbild gerrichtet.

Obwohl meine Haare noch nass waren, konnte man klar sehen wie hell meine Haare wirklich waren. Sie waren weiß. 

Als wir die Duschräume verließen, warteten schon zwei Jedi auf uns.

Anakin Skywalker und Obi Wan Kenobi standen vor uns und lächelten leicht.

Die Frage wie es dem Captain ging lag mir auf der Zunge, aber ich verkniff sie mir.

"Der Jedi-Rat hat sich erneut versammelt und möchte Sie erneut zu einem Gespräch einladen. Wenn Sie mir folgen könnten." Kenobi hatte die Arme hinter dem Rücken verschränkt und zeigte mit dem Kopf in eine Richtung.

Wir nickten bloß, und liefen alle drei los. Die Jedi blieben stehen.

"Oh, ich glaube Sie verstehen nicht ganz-" Kenobi wandte sich direkt an mich.

"Der Jedi-Rat will mit Ihnen allein reden."

Ich schluckte schwer, bevor ich nickte. 

"Ihr kommt mit mir mit. Ihr solltet mal richtig medizinisch durchgecheckt werden."

Skywalker wandte sich an Cassian und Tommy. Bevor ich blinzeln konnte, waren sie schon weg.

Seufzend nickte ich und folgte Kenobi.

In dem runden Raum saßen alle Jedi-Meister wieder auf den Stühlen und ich fühlte mich in der Mitte seltsam ausgeliefert.

Diesmal verzichteten sie auf Höflichkeiten und unnötiges Geplänkel. 

Mace Windu lehnte sich nach vorne und sah mich ernst an.

"Wer bist du?"

Ich versuchte den Knoten in meinem Hals hinunter zu schlucken.

"Ich bin jemand, der nicht gestorben ist, wenn er hätte sterben sollen."

Eine Zeit lang sagte niemand etwas.

"Diese Kräfte, die du hast. Was sind sie?"

Obi Wan Kenobi sah mich ernst an, aber es lag Freundlichkeit hinter seiner Stimme.

"Kälte."

Stille.

"Es ist tief in mir und will sich an die Oberfläche kämpfen."

Yoda richtete sich in seinem Sessel auf, aber sagte nichts.

Mir wurde es zu viel.

"Was wird das eigentlich? Was wollt ihr von mir?"

Ich schnaubte erneut.

"Ich will nichts mit den Heucheleien der Jedi zu tun haben."

Mace Windu bewegte sich entrüstet.

"Wir haben euer Leben gerettet."

Ein trockenes Lachen verließ meinen Rachen.

"Wie? Indem ihr unsre Freiheit gestohlen habt? Unsre Gedanken? Unsre Identität?"

Es wurde unverhofft leise. Ein Togruta sah mich eindringlich an. Sie war bloß ein Hologramm, aber ihr Blick ging durchs Mark.

"Heucheleien?"

"Ihr nennt euch Friedenswächter und zieht ohne auf andere Rücksicht zu nehmen in den Krieg."

Mein Blick wanderte durch den Raum.

"Wir Jedi sind Friedenswächter. Dieser Krieg war nicht unsre Entscheidung. Wir wollen ihn so schnell wie möglich beenden."

Ich konnte bloß den Kopf schütteln und zeigte auf die Lichtschwerter, die alle von ihnen mit sich mit trugen.

"Niemand der eine Waffe trägt kommt im Namen des Friedens."

Eine Zeit lang sagte niemand etwas. Bis Yoda die Stille durchbrach.

"Training du wirst brauchen. Die Macht stark in dir ist. Kontrollieren du sie musst. Helfen ich kann."

Verwirrt blinzelte ich ein paar Mal.

"Haben Sie mir nicht zugehört?"

Obwohl ich bis jetzt keinen der Jedi mit den gerechten Höflichkeitsformen angesprochen habe, hatte ich bei Yoda das Bedürfnis es zu tun.

Ich seufzte laut.

"Ich weiß, dass ich es kontrollieren muss. Und ich weiß auch, dass die Macht, so wir ihr es nennt, stark in mir ist-"

Ich atmete tief ein.

"-aber ich will kein Jedi sein. Ich will nicht als Waffe in diesem Krieg verwendet werden. Ich will in diesem Krieg keine Seite beziehen."

"Ich bin sowieso zu alt.", fügte ich noch schnell hinzu.

Ein paar Jedi-Meister nickten bestärkend, aber Yoda machte nichts der gleichen.

"Jedi du wirst keiner. Aber ich helfen dir möchte. Trainieren ich dich kann. Beibringen diese Fähigkeiten zu kontrollieren."

Mein Mund öffnete sich ungläubig.

"Sie-Sie wollen mich trainieren?"

Yoda nickte bloß.

"Du und deine Freunde im Jedi-Tempel wohnen könnt. Meine neue Schülerin du wirst sein, aber kein Jedi. Das ich kann tun um dir zu helfen"

Skeptisch zog ich die Augenbrauen zusammen.

"Um das nochmal zu wiederholen. Sie wollen mich und meine Freunde hier leben lassen und mich dazu noch ausbilden. Ohne Gegenleistung?"

Er nickte.

"Ohne Gegenleistung."

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