I | stop
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Mein ganzer Körper tat weh.
Nicht die normale Art von Schmerz. Etwas, das von innen heraus schmerzte. Als ob mein ganzer Körper zittern würde und es nichts gibt, das es aufhalten könnte.
Ich fühlte mich gefangen in meinem eigenen Körper.
Ich versuchte mich zu bewegen, aber mein Körper versagte.
Dann kamen plötzlich die Erinnerungen zurück.
Ich bin auf Gaea geblieben. Ich sollte tot sein. Bin ich tot?
Dann konnte ich aber endlich die Augen aufschlagen und ich sah, dass ich alles andere als tot war.
Die Decke war aus Metal und technische Geräte surrten. Entfernt konnte ich Schritte und Stimmen hören, aber das alles wirkte weit entfernt.
Ich war auf einem Sternenzerstörer.
Ein Ächzen verließ meinen Mund, als ich mich auf meinen Ellbogen abstützte und mich aufsetzte.
Warum lebe ich noch?
"Ana! Du bist wach!"
Jemand fiel mir um den Hals und ich brauchte ein paar Sekunden um zu realisieren, wer es war.
Ahsoka.
Sie zog mich eng an sich und ich ließ es zu.
Warum lebe ich noch?
Ich sollte mit dem Planeten gestorben sein. Habe ich versagt? Was ist passiert?
Ahsoka ließ mich wieder los und legte besorgt ihre Hände auf meine Wangen.
"Was ist denn bloß in dich gefahren?"
Verwirrt verzog ich das Gesicht.
"W-Was ist passiert?"
Ahsokas Augen weiteten sich überrascht.
"Warum siehst du es dir denn nicht selbst an?"
Sie half mir auf die Beine und führte mich zu einem Fenster.
Was ich vom diesem Fenster aus sah, brachte mich komplett aus dem Konzept.
Ich sah Gaea, aber nicht so wie es sein sollte.
Der Planet war gerade dabei von innen heraus zu explodieren. Er war schon fast komplett zerstört und man sah, dass die Spannung immer weiter stieg.
Es war nur eine Frage der Zeit, bis er komplett verschwand.
Ein Lächeln schlich sich auf mein Gesicht.
Es hat funktioniert. Es hat verdammt nochmal funktioniert.
Warum lebe ich dann noch?
"Wie hast du das gemacht?"
Ahsoka sah mich von der Seite an und ich konnte bloß schmunzeln.
"Naja-", mein Blick war auf das Spektakel vor mir gerichtet.
"-es siehst so aus, als hätte ich vergessen zu was ich geboren bin."
Ich seufzte und wandte meinem Blick von den Überresten des Planeten ab.
"Wie-"
Ich brach ab und atmete tief durch.
"Wie kann ich noch am Leben sein?"
Ahsoka sah mich an und ein kleines Lächeln bildete sich auf ihrem Gesicht.
"Naja,-"
Sie schmunzelte und setzte sich aufs Bett.
"-Sobald wir herausgefunden haben, was du vorhast, sind Rex und Cassian praktisch Amok gelaufen"
Sie grinste breit und mir wurde warm ums Herz.
"Anakin hat es dann geschafft dich noch rechtzeitig herauszuholen, bevor du in der Explosion gestorben wärst."
Wie auf Kommando öffnete sich die Tür und Anakin, Obi-Wan und Cassian betraten den Raum.
"Wir machen gleich den Hyperraum-Sprung, Snips. Ka-"
Anakin brach ab, als er mich sah.
"Oh, du bist schon wieder wach."
Er begann breit zu grinsen, trat einen Schritt auf mich zu und legte seine Hand auf meine Schulter.
"Das war ganz schön knapp da draußen. Ich hoffe das weißt du."
Ich schluckte schwer, bevor ich nickte.
"Ahsoka hat mir alles erzählt-"
Seufzend nickte ich.
"-Danke, Anakin. Danke."
Sein Grinsen wurde nur noch breiter, bevor er aber etwas sagen konnte, unterbrach Obi-Wan ihn.
"Ich bin wirklich sehr froh, dass es dir wieder gut geht, Anastasia. Aber Anakin und ich sind jetzt auf der Brücke gefragt. Ahsoka, blieb bitte bei Ana."
"Ja, Meister."
Dann verschwanden die beiden aus der Tür und ich wandte mich zu Cass, der die ganze Zeit bloß stumm in der Ecke gestanden ist.
Ich wollte zu ihm laufen und ihn umarmen, aber er sah alles andere als glücklich aus.
Ich konnte seinen Ausdruck nicht deuten. Ich kenne ihn schon mein ganzes Leben, aber diesen Ausdruck habe ich noch nie gesehen.
Wut. Enttäuschung. Verrat.
Er sprach auf, bevor ich überhaupt die Chance dazu hatte.
"Du bist ein verfickter Egoist, weißt du das!?"
Er warf die Hände in die Luft und ich zuckte zusammen.
"Du kannst nicht einfach so etwas abziehen, okay!? DAS MACHT MAN NICHT!"
Er atmete schwer und ich trat zögernd einen Schritt auf ihn zu.
"Es war der einzige Weg, son-"
"NEIN! Komm mir jetzt nicht so! Tu nicht so, als wärst du allein in dieser Welt!"
Er schüttelte den Kopf.
"Wir sind zu zweit hier, OKAY?! Es waren immer wir gegen den Rest der Welt! HAST DU DAS VERGESSEN?! Du kannst nicht einfach so etwas abziehen, ohne dich vorher zu verabschieden, verdammt nochmal!"
Mein Herz zog sich sich schmerzhaft zusammen und ich trat noch einen Schritt auf Cassian zu.
"Du hättest dich zumindest verabschieden müssen...", seine Stimme war jetzt leise und sein Blick auf den Boden gesenkt.
Ich legte meine Hand auf seine Schulter.
"Ich weiß, es tut mir Leid."
Dann zog ich ihn in eine herzzerreißende Umarmung. Er drückte mich fest an sich und ich hielt mich an ihm fest.
Er hatte Recht. Tommy ist tot. Es waren nur mehr wir zwei. Es werden immer nur wir zwei sein.
Mein Atem zitterte und ich kämpfte mit meinen Tränen.
Als wir uns wieder voneinander lösten, lag mir eine Frage brennend auf der Zunge.
"Wo sind Em und Edwin?"
Sie waren noch am Leben. Sie waren noch meine Familie. Sie sind auch noch hier.
Aber Cassian Blick sagte etwas anderes.
"Sie-Sie wollten nicht mitkommen. Sie sind auf mein Gaea geblieben."
Mein Atem stockte und ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Sie sind tot. Einfach tot.
Noch bevor ein Wort meinen Mund verlassen konnte, öffnete sich die Tür ein weiteres Mal.
Fives, Echo und Rex kamen herein.
Sobald Rex in mein Blickfeld trat, begann mein Herz schneller zu schlagen.
Jeder sah mich an, aber es interessierte mich nicht-
Ich lief trotzdem zu ihm und fiel ihm um den Hals.
Er war hier und es ging ihm gut.
Seine Berührung ließ meine Gedanken sofort verstummen.
Er berührte mich und plötzlich fühlte ich mich weniger zerrissen. Ich weiß nicht wie sich Frieden anfühlen sollte, aber ich glaube, dass er sich so anfühlten sollte.
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Coruscant war anders. Alles war seltsam ruhig. Ich fühlte mich als wäre ich in einer Art Trance und habe keinen Plan wie ich wieder heraus kommen sollte.
Ich durfte den Jedi-Tempel erst wieder betreten, nachdem ich komplett desinfiziert und abgecheckt war.
Ich musste mich duschen und mir wurden neue Klamotten gegeben.
Sobald ich aus diesem Badezimmer trat fühlte ich mich wie ein neuer Mensch.
Im Tempel mussten wir alle noch zu einem Briefing, aber war geistig schon nicht mehr anwesend.
Das einzige was ich wahrnahm, waren Rex Blicke, die heiß auf meiner Haut brannten.
Ich wollte zu ihm. Seine Nähe spüren. Bei ihm sein. Mit ihm reden. Einfach nur bei ihm sein.
Aber es ging einfach nicht.
Sobald wir alle entlassen wurden, machte ich mich auf den Weg in mein Zimmer. Seufzend ließ ich mich auf mein Bett fallen, bevor ich ächzend wieder aufstand, mich umzog und mir die Haare zusammen band.
Mein Körper war nicht sonderlich erschöpf, aber mein Kopf war müde. So unbeschreiblich müde.
Dann klopfte es plötzlich an meiner Tür.
Und dieses Klopfen würde meine ganze Welt verändern.
Es war der Beginn etwas Unbeschreiblichen.
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"Sag mir, dass ich aufhören soll."
Seine Stimme war nicht mehr als ein rauchiges Wispern.
Es ist unvernünftig.
Leichtsinnig.
Gegen alle Vorschriften.
Aber es gibt keinen Ausweg. Rex war hier. Er stand vor mir. Die Spannung zwischen uns war ins Unermessliche gestiegen.
Es ist der Anfang etwas Unbeschreiblichen.
Eine Hand lag auf der Seite meines Gesichts, er suchte verzweifelt in den Tiefen meiner Augen, in denen er sich verloren hatte, während seine andere Hand tiefer wanderte. Seine raue von Krieg gekennzeichnete Hand strich über meine Wange und Rex spürte die Wärme, die plötzlich in mir aufstieg.
Es war berauschend.
Er hatte mich mit dem Rücken gegen die kühle Wand meines Zimmers gedrückt und er hielt mich vorsichtig. Zart. Als ob ich ihm wie Sand zwischen den Fingern entrinnen könnte.
"Nein.", brachte ich als Antwort gerade so hervor.
Er wusste, dass es falsch war. Ich wusste es.
Er kennt die Konsequenzen. Wir beide kennen sie. Aber weder ich noch der Captain konnten den Willen aufbringen das hier zu beenden. Er würde den Weg zurück in meine Arme immer wieder finden, wie ein Hunger, der nicht gesättigt werden kann.
Die Konsequenzen werden hart sein. Diese Erkenntnis entfachte heftige Bitterkeit in meiner Brust. Er will nicht daran erinnert werden, dass wir alles, was wir sind, verlieren können, weil er Eigentum einer Republik ist, die vergisst, dass er ein Mensch ist. Dass er ein lebendiger Mensch. Dass er Gefühle, Gedanken und Träume wie alles anderen Menschen hat.
Ich könnte aus dem Tempel verbannt werden. Er könnte degradiert werden. Oder schlimmer.
Und unser einziges Vergehen ist es, dass wir es wagen uns zu lieben.
Dass er es wagt mehr zu sein, als ein geistloser Roboter, der nur geboren ist um zu sterben.
Wir wussten das alles, aber es machte keinen Unterschied.
Er war hier. Er stand vor mir. Er lebte. Er stand in meinen Zimmer, immer noch in der dreckigen und blutverschmierten Kleidung und mit einem Verstand, der daran erinnert werden musste, dass er noch lebt. Wir haben Gaea überlebt und er war hier.
Durch mich fühlte er sich lebendig. Ich half ihm seine Aggression und sein Trauma zu bewältigen und ich werde nicht damit aufhören. Ich behandle ihn wie einen Menschen, nicht wie eine Nummer.
"Sag mir, dass ich aufhören soll.", flehte er wieder, einige Zeit später.
Ich schlang meine Beine um eine Hüfte, mein Shirt zusammengeballt in seiner Faust, statt meinen Körper zu bedecken. Meine Haare sind zerzaust, genau in der Art und Weise wie es ihm gefiel, und seine Hände zerrten ungeduldig an meinen anderen Kleidungsstücken.
Als Antwort presste ich meine Lippen auf seine und aller Anschein von rationalen Denken verließ unsre Gedanken.
"Sag mir, dass ich aufhören soll.", als er mich das nächste Mal fragte, lag ich unter ihm.
Mein Brust hob und senkte sich viel zu schnell, als er das letzte Mal nach meiner Zustimmung suchte.
In mir brodelte eine unbekannte Hitze. Ein Verlangen, dem nur Rex helfen konnte. Er hielt mich fest. Seine Hände warm auf meiner schweißüberzogenen Haut. Seine Lippen waren überall. Fieberheiß. Berauschend.
"Hör nicht auf."
Er hörte nicht auf.
Ich wachte Stunden später wieder auf. Sein breiter Körper streckte sich über mein ganzes Bett und mein Kopf lag friedlich auf seiner Brust. Er schlief tief und fest.
Die Uhr auf der Wand zeigte die Uhrzeit. 03:29.
Ein Seufzen kam über meine Lippen, eine Mischung aus berauschender Zufriedenheit und beunruhigender Berechnung.
Ich wollte nicht, dass das passiert.
Mein Verstand schrie. Schrie nach Abstand. Schrie, dass ich die Regeln einhalten sollte, die sein Leben bestimmen, wenn er es schon nicht tut.
Mein Herz sagte etwas ganz anderes.
Je weiter ich mich von ihm entfernen will, desto mehr verlangte mein Herz. Ich habe schon immer das gemacht, was getan werden musste. Aber das ist das erste Mal, dass ich es nicht schaffte meinen Verstand vor mein Herz zu stellen.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich das überhaupt noch will.
Irgendetwas liegt in der Luft, das zeigt, dass Veränderung kommen wird. Vielleicht wird der Krieg endlich seinen Höhepunkt erreichen. Und was, wenn das war ist? Was dann?
Was wird mit Rex und seinen Brüdern passieren?
Werden sie frei sein? Das bezweifle ich stark an. Ohne Krieg, hat die Republik keinen Nutzen mehr für eine Arme und Rex muss eine Entscheidung treffen. Und davor habe ich Angst.
Rex, der treue Soldat.
Rex, der furchtlose Captain.
Rex, der sich immer an Regeln haltet.
Was wenn die Spannung jetzt endlich verschwunden ist und er sich wieder voll und ganz an die Regeln haltet? Was wenn das nur ein Mittel zum Zweck war?
Vielleicht aber nicht. Vielleicht wird das jetzt alles ändern.
Vielleicht, nur vielleicht, wird er sich diese kleine Hingabe erlauben.
Meine Hand wanderte über eine nackte Haut. Er bewegte sich, wachte aber nicht auf. Ich hob den Kopf und setzte mich auf, um sein Gesicht zu sehen.
Er schlief so friedlich. Ich versuchte mir jedes kleine Detail seines Gesichts einzuprägen. Die Narbe am Kinn. Den Bartschatten. Die kleine Falte zwischen seinen Augenbrauen. Einfach alles.
"Ich wünschte, wir könnten für immer so bleiben.", murmelte ich in die Dunkelheit, obwohl ich genau wusste, dass diese Art von Wunschdenken etwas sehr gefährliches sein könnte.
Ich legte mich wieder hin und zog Rex eng an mich.
Ein paar Stunden können wir noch bleiben. Für immer wird warten müssen.
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