G E O G R A F I E

Die Menschen nennen ihn Himmel, die Götter nennen ihn Parys - aber beide meinen natürlich das Land über den Wolken, das Land, in dem die Unsterblichen leben. Wer erwartete, das dort einfach ein kleines Haus für jeden Gott steht, hat den Größenwahn der Götter weit unterschätz. Ein Haus? Nein, ein ganzes Land trifft es besser, zumindest bei den großen Fünf. Mich eingeschlossen. Leider.

Aber wir wollen sachlich bleiben. Wie gesagt hat jeder der großen Fünf ein Land, um das er sich kümmert und das er verwaltet. In diesem Land leben nicht nur andere, weniger wichtigere Götter, sondern auch Engel, Dämonen und weiter übernatürliche Wesen. Wie bei den Menschen gibt es Städte, Dörfer und Straßen. Und alle Arten von Unterhaltung.

Und damit ihr nicht völlig verloren seit, hier eine Karte. Verliert sie nicht. Google Maps wird euch im Himmel nicht weiterhelfen.

DAS LAND DER HUNDERT SONNEN

Mit Lightwall als Hauptstadt und insgesamt fast 200.000 Einwohnern ist das Lander der hundert Sonnen, kurz auch Sonnenland, mit Abstand das größte Land in Parys. Es wird von Luvyras, der Gottheit der Wirklichkeit und des Lichtes, verwaltet und regiert, dient aber auch als Treffpunkt für alle Versammlungen der Götter. Wichtige Orte sind:

Lightfall - Es wäre nicht gelogen, Lightfall als inoffizielles Zentrum des Himmels zu bezeichnen. In dieser wirklich riesigen Stadt werden alle Versammlungen der Götter veranstaltet, außerdem gibt es so gut wie jeden Tag irgendein Fest. Der Kampf um die Krone startet auch hier. Also habt ihr vielleicht sogar eine Gelegenheit, dem unendlichen Basar einen Besuch abzustatten. Solange ihr euch nicht verirrt, könntet ihr dort viele nützliche Dinge erwerben.

Cloudfall - Diese Stadt ist für ihre auf Bäumen erbaute Häuser und langen Hängebrücken bekannt, aber auch für ihre außergewöhnlich guten Süßigkeiten. Sie haben die Wolkenwatte erfunden, eine Speise, die der menschlichen Zuckerwatte ähnelt. Mit dem Unterschied, dass man nach dem Konsum anfängt, zu schweben.

Rivertown - Genau wie der Name eine Stadt ohne kreative Energie. Obwohl Rivertown der Hauptlieferant von Trinkwasser ist, ist es kein sonderlich schöner Ort. Außer hunderten von Fabriken, Universitäten und Bars findet man hier gar nichts. Oh, nein, eines habe ich vergessen - die Kriminalität. In Rivertown findet ihr auch massenhaft Verbrecher, falls ihr einen himmlischen Auftragsmörder braucht.

Der Westliche Drachenwald - Niemand weiß, warum, doch dieses Stück des Drachenwaldes ist verflucht. Es wimmelt nur so von Monstern und schattenhaften Gestalten, oft Albträume genannt, die ihre Opfer mit Vergnügen in den Wahnsinn treiben oder gleich umbringen. Laut einer Legende soll irgendwo zwischen den Bäumen das Grab einer verstorbenen Gottheit liegen.

Das Tal der Tausend Wasser - Viele sagen, dass dieser Ort der schönste Platz im Himmel sein soll, doch ich habe da meine Zweifel. Außer üppigen, grünen Hügel, gesunden, bunten Flüssen und wundersamen, erstaunlich zutraulichen Kreaturen gibt es da gar nichts.

Der Wolkenwald - Im Gegensatz zu den Blätter, die ihr kennt, sind die Blätter im Wolkenwald aus weißen, flauschigen Wolken. Abgesehen von Irrwolken, die euch zum Rand des Himmels führen und hinabstürzen lassen, und lebendigen Bäumen, die euch zu Nährstoffen verarbeiten, gibt es dort keine wirklichen Gefahren.

DAS LAND DER SCHWINDENDEN SEELEN

Ja, dieser kleine Landstrich direkt neben Sonnenland ist ein eigenes Land. Die Hauptstadt Fort Morte ist halb so große wie Rivertown, nur zum Vergleich. Im ganzen Land leben auch nur ungefähr 10.000 Wesen, zu meiner großen Erleichterung. Denn ja, das Land der schwindenden Seelen oder auch Seelenland fällt unter die Zuständigkeit meiner Wenigkeit, dem Gott des Todes und der Zerstörung. Trotzdem gibt es auch ein paar wichtige Orte.

Fort Morte - Ein ruhiger, angenehmer Ort voller Laternen und schummrigen Restaurants, in denen man sich wunderbar verkriechen kann. Hier spielt in jeder Ecke Musik und es gibt mindestens hundert Geheimgänge und Geheimläden, die nicht einmal ich alle kenne. Wenn ihr also etwas Seltsames wie Drachenaugen oder Einhornfell besorgen musst, kommt vorbei.

Fort Maras - Ihr Sterblichen wärt entsetzt, wie verlassen eine Stadt selbst im Himmel sein kann. Aus irgendwelchen Gründen mögen selbst die Unsterblichen keine Städte, in denen es wortwörtlich spukt. Jetzt gibt es dort noch 10 % menschliche Wesen und 90 % Geister. Aber lasst euch davon nicht verjagen. Wenn man nennt zu ihnen ist, können Geister einem wirklich interessante Sachen verraten.

Tiefwasser - Ein Sumpf voller Geister, Monster und Schlammlöchern, die einen nach unten ziehen und nie wieder freilassen. Hier werden sicher viele von euch Sterblichen zu Grunde gehen. Eigentlich Schade, wenn man bedenkt, wie gesellig die Trolle sein können, die man dort trifft.

Westlicher Dreigöttersee - Also ... Ich würde jetzt gerne behaupten, das dieser See besonders ist, aber eigentlich hat er außer schwarzem, undurchschaubarem Wasser und ein oder zwei Seemonstern nichts zu bieten. 

DAS LAND DER TANZENDEN LICHTER

Direkt gegenüber von Seelenland findet ihr Lichtland, mit vollem Namen das Land der tanzenden Lichter. Hier leben an die 50.000 Wesen, fast  30.000 davon in der Hauptstadt Grassfort. Die Göttin des Lebens und der Natur verwaltet hier alles und überschüttet jeden Besucher mit Blumen. Wichtige Ort sind:

Grassfort - Wie es der Name schon sagt, gibt es hier wirklich viel Grass. Und Blumen. Generell ist alles sehr naturnah und lebhaft, so wie es sich für Lichtland gehört. Neben massenhaft an Gewächs und Medizin findet ihr hier auch die berühmte Farm der Fantasie. Wenn ihr schon immer ein Drachenhörnchen oder einen Greifen als Haustier haben wollt, seit ihr hier richtig.

Rosefort - Die Stadt des Friedens und des Tanzes. Hier ist jeder Willkommen, egal aus welchem Land er kommt oder welcher Spezies er angehört. Wenn irgendwo mehr Feste als in Lightwall gefeiert werden, dann hier. Es gibt kein Haus, das gleich aussieht, alles ist vollgepinselt mit bunten Farben und dekoriert mit Lichterketten. Die Menschen sind freundlich. Meistens zumindest.

Snowdown - Wie der Name schon sagte, herrscht in Snowdown ewiger Winter. Die Häuser sind aus Schnee und Eis gebaut, und die Bäume haben keine Blätter. Wenn ihr dort seid, solltet ihr euch unbedingt warm anziehen. Oder ihr landet als Eistatue in der berühmten Schimmerhalle.

Der See der Drachentränen - Es heißt, das einst ein riesiger Drache im Drachenwald lebte. Die Götter töten ihn jedoch, als er zu groß wurde, und deswegen weinte er, so sehr, das ein See entstand. Ich kann mich zwar nicht erinnern, einen riesigen Drachen getötet zu haben, aber das Wasser dort ist trotzdem kristallklar. Wenn ihr baden wollt, dann dort.

DAS LAND DER GOLDENEN WEGE

Wenn ihr goldene Staturen und riesige Tempel mögt, seid ihr im Land der goldenen Wege, kurz Goldland, goldrichtig. Mit ungefähr 100.000 Einwohnern ist es das Land mit der zweitgrößten Bevölkerung, dafür aber nur das Land mit der drittgrößten Fläche. Der 'König' von Goldland, Farin oder auch der Gott des Raumes, liegt im ständigen Streit mit seiner Schwester, die ungünstigerweise das Nachbarland regiert. Und ja, ihr habt richtig gelesen. Er hat die Hauptstadt nach sich selbst benannt. Und die folgenden wichtigen Orte nach seinen Freunden.

Farin - Die Hauptstadt von Goldland liegt auf einem Berg und glitzert so wie die Sonne persönlich. Dort ist alles aus Stein, Gold und Silber gebaut und es gibt mehr Tempel als Wohnhäuser. Wenn ihr dort seid, solltet ihr euch halbwegs gut anziehen. Man kann nämlich für schlechtes Aussehen verhaftet werden.

Nesla - Benannt nach der Göttin der Grenzen ist Nesla eine Stadt mit vielen Facetten. Einerseits gibt es den ruhigen,  beinah etwas romantischen Teil voller Brücken, niedlichen Cafés und im Sonnenlicht glitzernden Kanälen. Andererseits gibt es aber auch den kalte, großteilig unterirdischen anderen Teil, in dem man immer mindestens ein Messer dabei haben sollte.

Besal - Durch seine günstige Lage ist Besal schnell zum Handelszentrum des Himmels geworden. Die ganze Stadt ist ein riesiger, gut ausgebauter Hafen, ein Großteil der Häuser und Geschäfte steht auf Stelzen über dem Wasser. Eigentlich kein Wunder, schließlich wurde diese Ort nach dem Handelsgott benannt.

Nördlicher Dreigöttersee - Um diesen See herum finden sich einige kleiner Dörfer, in denen fleißig Handel mit Fischen und anderen Wassertieren getrieben wird. Da alle Schiffe, die Handel mit Goldland oder Klauenland treiben wollen, dieses Gewässer durchqueren müssen, ist es dort recht belebt.

Südlicher Dreigöttersee - Wie der Name vielleicht schon verrät, hat der dritte der Götterseen ursprünglich jemand anderem gehört. Durch eine Wette verlor dieser Jemand den See jedoch an den Gott des Raumes, und so gehört er jetzt zu Goldland. Die Lage dort ist jedoch immer noch angespannt, auch wenn der Bau von Besal die Lage etwas stabilisiert hat.

Das Felja-Gebirge - Das im Mund der Allgemeinheit oft auch als 'Drachenzähne' betitelte Gebirge gehört ursprünglich fast vollständig der Göttin der Zeit, nach der Neuverteilung der Gebiete gehört es jedoch zu Goldland. Wenn es überhaupt jemand anderem als den vielen Drachen und anderen Fabelwesen gehört, die dort leben.

DAS LAND DER SILBERNEN KLAUEN

Mit ungefähr 90.000 Einwohner ist Klauenland doch ein recht belebtes Gebiet, das überraschenderweise sogar größer als Goldland ist. Durch diverse Kriege hat es jedoch in den letzten Jahrhunderten etwas an Gebiet eingebüßt, zumindest, seit das Bündnis zwischen Farin und Luvyras besteht. Eigentlich ist Klauenland jedoch das militärisch stärkste Land, mit ihren Drachenreitern. Würde die Herrscherin, Clores, Göttin der Zeit und der Freiheit, sich bereit erklären, ein Bündnis mit einem anderen Land einzugehen, könnte Klauenland vielleicht den ganzen Himmel einnehmen, und mehr Ort wie die folgenden erbauen.

Grean - Die großartige Hauptstadt von Klauenland. Hier befindet sich nicht nur die größte Militärakademie des ganzen Himmels, sondern auch die berühmte 'Knochenarena'. Sie ist aus dem Gerippe eines riesigen Drachen gebaut und der Schauplatz für Kämpfe zwischen Sterblichen, Fabelwesen und selten sogar Göttern.

Awes - Eine kleine, für Klauenland erstaunlich ruhige Stadt neben dem östlichen Drachenwald. Bevor der Zugang zum Südlichen Dreigöttersee 'austrocknete', war Awes der Hauptlieferant für Holz, Tee und andere natürlichen Ressourcen, jetzt ist es jedoch nur noch ein verträumter, kleiner Ort in dem viele Verbannten aus Sonnenland leben.

Bessen - Obwohl Grean die Hauptstadt ist, ist Bessen mitunter die wichtigste Stadt in Klauenland. Hier werden die Drachen gezüchtete, die Reiter ausgebildet und die Armee trainiert. Da es in einer Wüste liegt, ist es dort recht heiß. Trotzdem hat die Stadt nichts an ihrer Lebhaftigkeit eingebüßt. Turniere und andere Kampfwettbewerbe gibt es dort fast täglich.

Flammenmeer - Eine große, heiße Wüste. Dort gibt es Löcher, die euch verschlucken, niedliche Füchse mit Flügeln, die euch zerfetzen, und Würmer, die euch langsam und genussvoll verdauen. Kurz - Das Paradies für Verrückte. Eure einzige Überlebenschance ist es wohl, einen Drachen zu zähmen. Oder ihr sterbt einfach. Ich freue mich immer über neue Seelen.

Der Östliche Drachenwald - Genau wie der westliche Drachenwald voll von Drachen, Monstern und noch albtraumhafteren Gestalten. Vor nur zwei Jahrzehnten soll ein Reisender lebendig aus dem Wald zurückgekehrt sein, gerettet von einem Geist, der in den Ruinen einer riesigen Stadt haust. Und so entstanden Legenden, die von einem Schatz mit unschätzbaren Wert in der Mitte des Östlichen Drachenwaldes berichten. Seitdem verschwinden aus  Greane und Awis fast wöchentlich Schatzsucher und kehren nie zurück.

Die Flügelhöhle - Ignoriert die Rechtschreibfehler auf der Karte. Selbst ein Gott kann nichts perfekt machen. Aber gut, kommen wir zum Punkt. Die Flügelhöhle ist ein riesiges, unterirdisches Gewölbe, in dem Dracheneier ausgebrütet und die Jungen aufgezogen werden. Zu diesem Zwecke wurde ein Dorf mit dem Namen Drayn errichtet, in dem Drachen und Unsterbliche Seite an Seite leben.

P O L I T I K

Grundsätzlich gibt es in Parys natürlich fünf Länder, die jeweils anders verwaltet werden, doch das ist nicht alles. Auch auf internationaler Ebene gibt es ein Gremium, das Entscheidungen trifft: Den Rat der Fünf.

Geleitet wird dieser von Luvyras, stellvertretender Leiter ist Farin. Falls Luvyras, die unsterbliche oberste Gottheit, stirbt. Die restlichen drei Mitglieder des Rates sind Shina, Clores und ich, wer auch sonst. Ungefähr jedes Jahrzehnt wird der Rat einmal nach Lightwall gerufen, um sich auszutauschen und mögliche Konflikte zu lösen. Diese Treffen sind immer sehr friedlich und gesellig. Wenn es Streit gibt, wird er friedlich gelöst. Genau wie bei euch Menschen. 

Da jeder Beschluss jedoch erst von der obersten Gottheit abgesegnet werden muss, bevor man ihn umsetzten darf, kann man auch im Rat der Götter nicht wirklich von gleichverteilter Macht sprechen. Im Gegenteil. Aber ... Nun ja, mehr darf ich darüber nicht schreiben.

Damit ihr auf eurer Reise nicht völlig unvorbereitet seid, hier noch eine kurze Liste, wer in welchem Land an der Macht ist.

Sonnenland - Die erhabene Gottheit Luvyras natürlich. Auch wenn sie manchmal behauptet, das Rivertown und Cloudfall sich selbst verwalten würden, stimmt das nicht wirklich. Es ist offensichtlich, wer die ganze Macht hat. Bei euch Menschen nennt man das Autokratie, wenn ich mich richtig erinnere.

Seelenland - Wenn ich ehrlich mit euch bin, weiß ich selber nicht genau, wie das System in diesem Land funktioniert. Auf jeden Fall hat es nichts mit mir zu tun.

Lichtland - Die Göttin des Lebens hat ihrem Volk die Verwaltung selbst überlassen und greift nur in Krisensituationen manchmal ein. Das funktioniert erstaunlich gut - es gab schon seit fast einem Jahrhundert keinen Krieg oder Aufstand mehr. 

Goldland - Vor sehr, sehr langer Zeit gab es dort eine Demokratie, seit dem Bündnis zwischen Luvyras und Farin ist diese jedoch zerfallen. Vor ein paar Jahrhunderten hat Farin sich selbst gekrönt und herrscht jetzt als König über sein Land. 

Klauenland - Als Land der Freiheit gibt es hier auch eine Demokratie, jedoch eine ohne Regeln. Es gibt kaum Dinge, die verboten sind, und somit ist auch fast jeder zufrieden. Außer die Opfer, die in der Arena kämpfen müssen.