𝒫𝓇𝑜𝓁𝑜𝑔

Wooyoung pov.

"Herr Jung, möchten sie ein Glas Sekt?"

Ein Kellner begrüßte mich als ich durch den Empfang trat, ein Lächeln lag auf seinen Lippen, die schwarze Maske verdeckte die Hälfte seines Gesichts, sah zudem wirklich elegant aus. Ganz nach meinem Geschmack. Vielleicht wirklich ganz nach meinem Geschmack.

Amüsiert richtete ich meine eigene Maske mit meinen langen, mit Ringen bestückten Fingern, lächelte ihn dazu geschmeichelt an. Auch meine war schwarz, hatte ausgefallene Verzierungen. Ich hatte sie ausgewählt da sie zu meinem Anzug passte. Schwarz und klassisch, fast schon schlicht, doch an meinen Ärmeln und an meinem unbekleideten Ausschnitt hatte ich schwarze Spitze.

"Erkennt man mich so einfach?", fragte ich ihn, achtete dabei sehr auf meine Bewegungen.

Elegant schwenkte ich meine Hand umher, nahm eins der Gläser zwischen meine Finger und legte das Glas an meine Lippen um einen kleinen Schluck daraus zu trinken.

"Dankeschön.", schmunzelte ich, meine rötlichen Lippen waren befeuchtet.

"Immer gerne. Sie sehen toll aus Herr Jung. So wie immer."

Oh nein der Kleine war verliebt. Breit schmunzelte ich, sah in seine Augen. Mein Blick verzauberte ihn recht, naja es war eine meiner Kräfte.

"Ich...", fing ich an, kicherte leicht.

"Ich hoffe wir sehen uns noch."

"D- Das tue ich auch.", erwiderte der Brünette verlegen, schluckte.

Sein Adamsapfel bewegte sich währenddessen. Ach, was einen schönen Hals er besaß.

Mein Selbstbewusstsein war zu viel für ihn. Verspielt zwinkerte ich ihm zu und schlich weiter, machte mich auf den Weg in den Saal.

Mein Lächeln war selbstgefällig, doch ich hatte Angst davor, dass meine hellen Fangzähne zum Vorschein kamen. Bei dem Geruch seines puren Blutes konnten sie nicht anders als länger und schärfer zu werden.

Dieser Kellner.
Ich wollte ihn.
Auch meine Augen waren deswegen wahrscheinlich dunkler geworden.

"Verdammt.", schmunzelte ich, biss mir angetan auf die Unterlippe.

Ich musste mich kontrollieren.

Mit beständigen Schritten ging durch den langen Saal. Die Decke war hoch, der riesige Kronleuchter in der Mitte des Raumes genauso wie die Wände golden, so wie die Sonne und unglaublich antik. Die Details waren schön gewählt. So schön, dass es mein Herz erblühen ließ.

Kurz schloss ich meine Augen, erinnerte mich an einen königlichen Ball zu meiner Zeit. Die Musik, schön aus einer Geige, himmlisch. Da wollte man gar mit jemanden tanzen.

Es war ordentlich befüllt.

Menschen in Masken kommunizierten, lachten und genossen den Abend, extravaganter, edler und ausgefallener gekleidet als sie es sonst gewohnt waren. Das Thema der Party war ein Maskenball.

Unser Boss hatte mit einer anderen großen Firma einen Vertrag zur Zusammenarbeit unterschrieben. Die Vereinbarung erfreute beide Seiten ziemlich, weshalb sie diese Feier veranstalteten.

Meine Augen wanderten zu ihm, Herr Song. Ein netter Mann, anders als man es in unserer Branche kannte. Neben ihm stand Herr Choi mir seinem Sohn und Neffen, jedenfalls hatte ich es so gehört. Sie waren sein Stolz, seinen Neffen liebte er genauso wie seinen Sohn, zog beide Kinder in seiner eigenen Hand auf. Ihre Familie war stark, einer von ihnen würde mit Sicherheit sein Nachfolger werden und ihn mit ihrer Führung stolz machen.

Von weitem beobachtete ich sie, doch irgendetwas war falsch. Ein Geruch. Ich rümpfte meine Nase, roch an dem Sekt, doch dort war nichts falsches. Mein Blick traf einen in der Menge.
Er war kalt. Dunkel.

Schwarze Haare, scharfes Kinn, dunkle Augen, eine liebliche Nase.

Begeistert sah ich zu ihm, spürte Nervenkitzel in meinen Fingerspitzen.

Ein Dämon.

Er jedoch verdrehte seine Augen, würdigte mir keinen Blick. Schade. Ich dachte die Chois wären herzliche Menschen.

Unfreundlich.

"Tsk."

Dieser Dämonenjunge sollte besser Respekt vor Wesen wie mir haben. Mein Stolz als unsterbliche und zudem wunderschöne Kreatur, als Vampir, war verletzt. Provokant kam ich näher, begrüßte meinen Chef herzlich bevor ich genau ihm meine Hand reichte.

"Jung Wooyoung.", lächelte ich.
Herr Song klopfte auf meinen Rücken, mein unterstützender Mann.

Der Junge schüttelte meine Hand zögerlich. Auch er verstand, dass ich einer von ihnen war. Wie lustig. Die ganze Familie bestand aus Dämonen. Das war auch mal schön zu sehen.

"Choi San.", sagte er.

Seine Augen währenddessen leuchteten auf, spielerisch, seine Lippen spalteten sich, schenkten mir ein Lächeln. Der Schwarzhaarige sah verrückt aus, es gefiel mir.

"Sehr schöne Grübchen.", bemerkte ich. "Es schmeichelt Ihnen sehr."

Breit grinste ich, zeigte ausschließlich ihm meine Zähne.

"Grübchen?"
Mein Arbeitgeber sah nach, klopfte mir danach stolz auf die Schulter.

"Das ist unser Wooyoung. Immer sehr aufmerksam.", schwärmte er von mir mit einer Stimme voller Elan.

Geschmeichelt legte ich meine Hand auf seine, klopfte auf sie, mein schwarzer Nagellack kam zum Vorschein. Umworben zu werden gefiel mir sehr.

Auch Herr Choi und sein Neffe begrüßten mich. Ich verbeugte mich leicht vor ihnen, schüttelte nach und nach ihre Hand. Unser Umgang miteinander war sehr höflich. Anders als San schlossen sie mich in ihr Herz,

"Wooyoung. Du solltest hier bleiben. Schließlich zählst du als meine rechte Hand."

Ich kicherte, streckte meinen Hals aus.

"Ach nicht doch.", wank ich ab, stellte mich als verlegen da. "Aber wenn Sie schon so sagen gerne."

"Das ist doch toll.", lächelte Jongho, klopfte seinem Cousin stärkend auf seinen Rücken.

"Dann.", sagte ich. "Sollten wir uns vielleicht setzten, nicht?"

"Ach mein Woo ich müsste unseren Yeonjun sprechen, aber setze dich ruhig mit den beiden hin. Sie sind in deinem Alter."

"Immer gerne, Herr Song."

Die beiden Geschäftsmänner gingen daraufhin amüsiert, die beiden Chois waren nun in meiner Obhut.

"Ekelhaft.", kommentierte San.

Sein Cousin sah ihn vorwurfsvoll an.
"Das bist du vielleicht. Es freut mich dich zu treffen Wooyoung. Ich hoffe ich darf dich duzen."

Meine Augen färbten sich vor Aggression zu dem Älteren von beiden rot.

"Natürlich Jongho. Wie alt bist du?"

Der Brünette lächelte, "21 du?"

"24", antwortete ich.

Auf meine Antwort zischte der andere Choi, "Ich bin 22, doch du bist älter. Lüg uns nicht an."

"Ich wurde 1499 geboren. Bin demnach 522 Jahre alt.",

Ich knirschte mit meinen Zähnen.

"Sollte ich dich vielleicht entführen Jongho? Mein Auge hat er nicht gefangen."

"Was soll das denn bitte heißen?!"

"Er mag mich mehr als du.", deutete der Jüngere meine Worte richtig und streckte ihm seine Zunge heraus.

Zusammen ließen wir San eiskalt dort stehen.

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