𝐉𝐢𝐬𝐮𝐧𝐠ᝰ
Jisung
Es war so süß was er zu mir sagte.
Ich fühlte mich dadurch mit großer positiver Energie geladen. Es war schön so etwas zu hören. Gerade wenn es von Minho kam. Geliebt zu werden war ein schönes Gefühl und darauf konnte ich nicht mehr verzichten. Ich wollte Minho bei mir behalten und nie wieder gehen lassen.
Und doch hatte ich ein schlechtes Gewissen.
Seelenruhig mit Minho zu knutschen fühlte sich gut an. Ich liebte es wenn er mich sanft und voller Liebe küsste. Das war toll und doch musste ich im Hintergedanken an Chan denken. Er war mir nicht egal und es tat mir Leid für ihn, dass er die Liebe die ich bekam, gerade nicht bekommen konnte. Er war sehr anstrengend und übertrieb in vielen Sachen auch. Manchmal vergriff er sich in der Wortwahl und ging davon aus, wir wären die kleinen Entchen, die seinem Weg für immer folgen würden. Einfach weil er schon immer der Hüter von uns war. Er meinte es nicht böse. Was auch immer genau bei den beiden vorgefallen war und das tat mir Leid. Weil ich genau wusste er saß jetzt in seinem Büro und konnte über nichts anderes nachdenken. Eine OP oder Sonstiges würde ihn schon ablenken aber wenn er freie Minuten zum Nachdenken hatte? Oh es wäre eine Quälerei für ihn..
-Du Mistkerl hast versucht mich umzubringen!-
„Hör bitte auf, so ein Gesicht zu ziehen. Es war wirklich keine Absicht, Ji. Glaub mir doch."
Beleidigt hatte ich immer noch meine Arme verschränkt und wollte wirklich nicht hier sein. Ich wollte nicht bei Chan sein und ich wollte auch nicht mit ihm reden. Das von früher steckte immer noch tief in mir und unser letzter Streit war einfach zu krass gewesen. Wir hatten uns fast die Köpfe eingeschlagen und mein Herz blutete immer noch, wenn ich daran zurück dachte. Wir waren nicht im Guten ausgegangen und vielleicht hatte ich auch ein wenig Angst, es könnte wieder hoch sprudeln?
Ich war glücklich im Moment. Ja, wirklich. Wieso musste dann gerade mir das passieren? Wieso traf ich auf Chan und wieso musste er mich fast umfahren? Chan war immer hoch konzentriert. Was brachte ihn so aus der Bahn um fast einen Menschen um zu fahren? Oder war es doch ein Mordversuch?
Gegen seine Stoßstange vorne am Auto hatte ich wirklich ziemlich doll getreten. Selbst als ich ihn erkannte, musste ich noch mal dagegen treten nachdem auch er eine Ohrfeige bekommen hatte. Es geschah aus dem Affekt und doch hatte ich kein schlechtes Gewissen. Ich hatte diesen Mann sehr geliebt aber ich war nicht bereit auf ihn zu treffen. Nicht jetzt. Nicht jetzt, wo ich endlich wieder anfing glücklich zu werden.. Ohne ihn fehlte immer etwas, natürlich. So war es und so würde es auch immer sein. Aber das konnte nie gut enden. Deswegen wollte ich fliehen. Damit kam ich nicht klar.
„Erzähl das den zerquetschten Erdbeeren auf dem.. Ahh, das tut weh!"
Ich verzog mein Gesicht als er auf meinem Fuß mehr Druck ausübte. Diesen angeblich „untersuchte". Wieso musste ich mich breit schlagen lassen mit zu kommen? Das war bescheuert!
„Du scheinst dir nichts Ernstes getan zu haben aber du solltest die Stelle kühlen.", „Ich muss gar nichts! Steck dir dein bescheuertes Arztsein in den Arsch! Ich brauche keine Untersuchung, ich brauche deinen fachmännischen Rat nicht und ich brauche dein blödes Gesicht auch nicht! Ich verpisse mich jetzt!"
Damit stand ich auf, schnappte mir meine Socke zurück und wollte nur hier weg. Ich konnte das nicht und ich musste hier raus!
An seiner Haustür angekommen schlüpfte ich in meine Schuhe aber bevor ich die Haustür ausziehen konnte, schlug Chan sie hinter mir wieder zu und drehte mich mit einem Ruck um. So landete ich gegen der geschlossenen Tür und hatte sein blödes Gesicht genau vor meiner Nase. Was sollte das eigentlich mit der neuen Frisur? War das ein Imagewechsel oder was?
„Und du willst jetzt einfach gehen?"
Er funkelte mich an und das kannte ich von ihm nicht. Chan war nie so schnell auf 180. Er schien schon die ganze Zeit total neben der Spur zu sein. Hatte er Stress im Job oder war sein Leben ohne uns genau so unnütz wie für uns auch?
„Lass mich los!", „Nein!"
Ich klatschte ihm schon wieder eine und sein Gesicht schlug nach rechts. In mir war so viel aufgestaut. Ich wusste nicht wieso ich das getan hatte. Im selben Moment tat es mir auch schon wieder Leid aber diese ganzen Gefühle waren zu viel. Wieso ließ er mich nicht einfach gehen?
Als sein Kopf sich langsam zurück drehte konnte ich wirklich Schmerz mit Wut vermischt erkennen. Es passierte so schnell und es war als würde alles von mir abfallen als seine Lippen auf meine krachten. Oder war ich so schnell als ich sein Gesicht in meine Hände nahm und mich vorbeugte? Es löste so viel in mir aus und ich konnte es nicht in mir behalten, ließ es alles raus und im nächsten Moment hob er mich auch schon hoch und ich donnerte schon wieder gegen die Tür. Während seine Zunge in meinen Mund stieß, griff ich fest in seine blöden, braunen Haare, mit denen er auch verdammt scharf aussah.
So schnell verlor man die Kontrolle..
„Alles okay, Ji?"
Meine Augen trafen auf Minhos als er besorgt mein Gesicht in die Hände nahm und es ein wenig hoch zwang. Ich hatte gar nicht bemerkt wie ich den Kuss zwischen uns löste und in meine Gedanken abrutschte. Mir wurde so einiges klar und ich verstand jetzt wieso Chan die ganze Zeit so verletzt und neben sich gewesen war.
Es war wegen Minho..
Ich lächelte leicht als er über mein Gesicht strich und nickte sofort hastig.
„Es könnte nicht besser sein, Lino.. Hör nicht auf mich zu küssen.."
Ich legte meine Hand in seinen Nacken und sorgte für einen zusammen Knall unserer Lippen. Was hier passierte konnte ich nicht sagen. Es war verzwickt und doch konnte ich es nicht stoppen.
Minho schenkte mir so viel Liebe und nach dem was er zu mir gesagt hatte ging mein Herz auf wie eine Blüte.
Ich liebte ihn so sehr.
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