𝐉𝐢𝐬𝐮𝐧𝐠ᝰ
Jisung
„Ja, unglaublich dumm.."
Ich senkte meinen Kopf denn wenn ich ihm in die Augen schaute würde ich einknicken. Minho machte mich schwach mit seinen Blicken. Egal ob ich wütend, traurig oder fröhlich war. Es war egal denn ich hatte schon immer das Gefühl gehabt er schaute mir direkt in meine Seele. Minho konnte mich schon immer sofort durchschauen. Er sagte immer, für ihn war ich wie ein offenes Buch und manchmal wollte ich mich nur hinter der Fassade verstecken. Doch bei Minho hatte das noch nie geklappt. Genau so wenig wie bei Chan. Wobei es da noch gewisse Unterschiede gab. Trotzdem waren sie beide immer für mich da.
„Ji hör auf.. Du bist alles andere als dumm und das denke ich auch nicht von dir. Du solltest das auch nicht tun."
Leise seufzte ich und kaute auf meiner Unterlippe herum. Ich fühlte mich aber so. Dumm und bescheuert. Minho log aber nicht. Ich vertraute auf das was er sagte und wenn er sagte, er hatte das nicht mit Absicht getan und es tat ihm Leid, dann glaubte ich ihm das auch. Er hatte mich noch nie angelogen. Wieso sollte er dann ausgerechnet jetzt damit anfangen?
„Und jetzt komm her."
Minho zog mich an seinen Körper ran und zu nächst wollte ich mich dagegen wehren, wollte nicht einknicken und noch bockig sein. Die letzten Tage waren nicht schön für mich gewesen und in ein paar Sekunden sollte alles wieder gut sein? Das war nicht gerecht aber ich durfte nicht vergessen, was er mir eben gerade erzählt hatte. Das war eine harte Sache.
Außerdem fühlte es sich so verdammt gut an von ihm umarmt zu werden. Also ließ ich mich fallen und schloss meine Augen als er seine Arme fest um mich legte, mich an sich zog.
Sofort sog ich seinen Duft ein und fühlte mich gleich viel wohler. Mich zu schämen hatte ich schon vor langer Zeit angewöhnt. Früher hatte ich mich immer dafür geschämt getröstet zu werden. Dabei fühlte ich mich immer so schwach und das wollte ich nie sein. Ich war stark und bei solchen Umarmungen fühlte ich mich furchtbar klein.
Manchmal allerdings tat es gut alle Sorgen abzulegen und die Augen zu schließen um alles zu vergessen. Es tat gut das Gefühl zu bekommen nicht alleine zu sein. Dass da jemand war, mit dem man seine Probleme teilen konnte und nicht alleine mehr die Lasten tragen musste. Es war schön.
„Wieso hast du mir nicht davon erzählt? Du sahst so blass an dem Tag aus."
Ich hob meinen Kopf nicht, drückte meinen Kopf lieber weiter gegen ihn und genoss diesen Moment. Vermisst hatte ich ihn viel zu sehr.
„Jetzt weißt du auch wieso. Ich wollte dich nicht damit belasten, Ji. Ich kenne dich. Du wärst sofort ausgeflippt und ich hätte dich fest halten müssen damit du nicht wegrennst und jemanden umbringst, wie ein wild gewordenes Eichhörnchen. Dafür hatte ich keine Kraft. Ich war so schlapp."
Langsam nickte ich, wäre ich jetzt fitter hätte ich deswegen mit ihm diskutiert aber jetzt hatte ich keine Kraft dazu. Irgendwie hatte er ja auch Recht. Manchmal war ich zu impulsiv.
„Ich bin froh, dass dir nichts passiert ist und Hyunjin da war.. Was ist mit diesen Typen passiert?"
Jetzt hob ich doch meinen Kopf an um ihm ins Gesicht zu schauen. Minho lächelte sofort und strich mir über mein Gesicht. Sofort neigte ich mich in die Berührung denn auch das tat gut. Mir hatte das gefehlt..
„Sie wurden verhaftet.. Also mach dir keine Sorgen, es ist alles gut.", „Man hätte ihnen die Eier abschneiden und ins Maul stopfen sollen.. Ich will nicht das dir etwas passiert, Lino.. Dann würde ich sterben."
Ich lehnte mich wieder gegen seine Brust und schmollte. Der Gedanke war wirklich schmerzhaft. Minho war so viel für mich. Er bedeutete mir so viel und war mir so wichtig. Unglaublich, dass er am Anfang nur eine Spielfigur für mich gewesen war.
Ein Mittel zum Zweck..
Als ich die Haustür aufgehen hörte, streckte ich sofort meinen Kopf nach oben und warf das Magazine nach hinten.
Chan tauchte keine zwei Minuten später in meinem Sichtfeld auf und neugierig rappelte ich mich auf, setzte mich auf meinem Hintern, da ich eben noch auf dem Bauch gelegen hatte.
„Wo warst du so lange? Wieso antwortest du mir nicht?"
Chan sagte zu nächst nichts. Er kaute vertieft auf seiner Unterlippe herum und ließ sich in den Sessel fallen.
„Ji bitte.. Ich kann nicht glauben was ich getan habe.."
Neugierig zog ich eine Augenbraue hoch und wurde langsam etwas zappelig. Der blonde Lockenkopf vor mir fuhr sich gestresst durch die Haare, strich sich die Locken nach hinten und legte sein Gesicht in seine Hände.
„Chan! Was? Was hast du getan?"
Er seufzte wieder nur tief und so langsam hielt ich die Spannung nicht mehr aus. Er hob seinen Kopf, fuhr sich über seine Oberschenkel und ließ sich zurück fallen. Dabei schaute er mir wortlos in die Augen. In seinen Augen war Reue zu erkennen. Bitterliche Reue und es schien so als würde er nicht wissen ob er es mir sagen sollte oder nicht.
„Ich hatte Sex mit Minho."
Und sofort wurde es verdammt ruhig im Wohnzimmer. Nur das Ticken der Uhr war noch zu hören. Völlig perplex schaute ich zu meinem festen Freund und die Worte hallten immer wieder in meinem Kopf herum. Mein Mund wurde ganz trocken und mein Herz schlug wie wild gegen meine Brust.
„Es ist einfach passiert, Ji! Ich hatte es gar nicht vorgehabt!"
Stumm klimperte ich mit meinen Wimpern eh es wie in einem Vulkan in mir hoch sprudelte und ich die Aufregung nicht mehr in mir halten konnte. Sofort sprang ich auf und schrie es ihm ins Gesicht.
„Das ist ja fantastisch!"
Sofort stöhnte Chan frustriert und ließ seinen Kopf wieder in seine Hände fallen.
„Oh Gott.. Ji..", „Scheiße! Ihr habt wirklich gefickt!"
Aufgeregt sprang ich auf die Couch und klatschte in die Hände. Nur um dann sofort wieder zu verstummen und damit aufzuhören.
„Und nur mal so zur Info.. Irgendwie fühlt sich das schon komisch an, Channie.. Ich wusste er kann deinem Charme nicht widerstehen! Ich sage dir, er ist die Rettung für uns! Ich wusste es sofort als ich ihn gesehen habe, dieser Junge wird unsere Beziehung retten!"
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