𝐂𝐡𝐚𝐧ᝰ
Chan
Ich war voller Vorfreude als ich vor Minhos Haustür stand.
Die letzten Tage hatte ich ihn nicht sehen können. Erstens weil ich sowieso nicht da war und zweitens weil er nicht konnte. Zugegeben, es war riskant jetzt einfach vor seiner Tür zu stehen und vielleicht auch ein bisschen aufdringlich? Ich wollte ihm Zeit geben aber ich konnte es leider nicht abwarten ihn wieder zu sehen. Vielleicht könnte man mein Verhalten auch als charmant ansehen? Klang in meinen Ohren jedenfalls besser.
Und ich war nicht mit leeren Händen gekommen.
Zu erst machte er nicht auf als ich klingelte. Als ich unten vor dem Wohnblock stand war ich auch nur rein gekommen, da jemand das Gebäude gerade verließ und so konnte ich mich durch mogeln.
Vielleicht war er auch gar nicht zu Hause und ich hatte jetzt völlig umsonst gutes Essen vom Itanliener und teuren Wein besorgt.
Trotzdem drückte ich noch einmal die Klingel und ein wenig später wurde mir doch tatsächlich die Tür geöffnet. Ich war überrascht als ich Minho in seinem flauschigen Bademantel sah und sein nassen Haar, welches noch tropfte.
„Chan..", hauchte Minho überrascht und ich lächelte sofort über beide Ohren.
„Überraschung?"
Ich drückte ihm einfach einen Kuss auf die Lippen und als ich mich wieder löste, schien er immer noch sehr perplex über meinen Auftritt. Ich wollte ihn in keine dumme Lage bringen also setzte ich gleich zum nächsten Satz an.
„Komme ich ungelegen? Wenn es dir gerade nicht passt kann ich auch..", „Nein, nein.. ehm.. was machst du hier?", „Ich wollte dich sehen, Kätzchen. Ich weiß, du hast gesagt was vor zu haben aber ich konnte nicht mehr abwarten dich wiederzusehen."
Strahlend schaute ich ihn an während Minho wie ein süßer, begossener Pudel aussah. Anscheinend kam er gerade frisch aus der Dusche oder aus der Badewanne denn er hatte eine Spur hinter sich her gezogen.
„Ich habe sogar Essen und guten Wein mitgebracht.. Tut mir wirklich Leid, aber ich habe dich so vermisst."
Minho zwang sich ein Lächeln auf und ich hatte irgendwie das Gefühl es war nicht echt. Irgendetwas passte ihm hier nicht. Er schien auch ziemlich erschöpft zu sein. Seine Augen strahlten sehr viel Müdigkeit aus und seine Haltung sprach auch davon nur noch ins Bett fallen zu wollen.
Und da klingelten dann meine Alarmglocken.
„Minho sag mir nicht, du hast dich nicht genügend geschont."
Und da kam der Arzt in mir hoch und ich ging einfach an ihm vorbei in seine Wohnung. Das Essen stellte ich auf der Kücheninsel ab und drehte mich dann zu ihm.
„Ich weiß, du liebst das tanzen und kannst es sicher nicht abwarten bis du wieder arbeiten gehen darfst aber du solltest es nicht übertreiben, Minho. Das sage ich nicht um dich zu belehren, ich weiß, du hasst das aber ich mache mir nur Sorgen um dich weil ich dich liebe."
Minho seufzte nur tief, strich sich seine Haare zurück und in diesem Moment wirkte er irgendwie verloren. Deswegen konnte ich nicht anders und zog ihn an seinem Handgelenk an meinen Körper ran. Ich gab ihm einfach eine sanfte Umarmung denn er sollte auch nicht sauer auf mich sein weil ich ihm Vernunft einreden wollte. So wie er aussah hatte er sich bestimmt nicht ausgeruht und ich ging gleich davon aus er hätte getanzt um sich besser zu fühlen. Das tat er immer.
Zwar wurde ich dadurch etwas nass aber das machte mir nichts. Ich beschwerte mich nie wenn ich Minho umarmen durfte.
„Was ist los mit dir?"
Irritiert schaute ich zu Jisung, der schon die ganze Zeit so still war. Er war still, summte die ganze Zeit fröhlich etwas vor sich hin und das passte nicht zu meinem Freund. Normalerweise plapperte er immer irgendetwas und ließ mich auch nicht in Ruhe damit. Doch jetzt drehte er die Spaghetti gefühlt schon 10 Minuten um seine Gabel. Er wirkte irgendwie.. verträumt.
„Jisung?"
Er schaute erst zu mir auf nachdem ich noch mal seinen Namen sagte und lächelte mich sofort an. Es verwirrte mich ihn so zu sehen und deswegen wollte ich wissen, was ihn so glücklich machte. Vielleicht weil ich auch eine böse Vorahnung hatte und nicht wusste was ich dabei denken sollte.
„Was ist?", fragte er sanft und das passte jetzt überhaupt nicht.
„Was macht dich so glücklich?"
Der nächste Gesichtsausdruck in seinem Gesicht gefiel mir nicht denn er zuckte nur mit den Schultern. „Darf ich jetzt etwa nicht mehr glücklich sein?"
Dabei wurde er unbewusst etwas lauter und ich verdrehte die Augen, hatte keine Lust die ganze Aufmerksamkeit in diesem Laden auf uns zu ziehen.
„Natürlich darfst du das. Ist es verboten dich zu fragen woran es liegt?", „Ich hatte guten Sex."
Er zuckte mit den Schultern und ich hielt für einen Augenblick die Luft an, ehe ich sie langsam wieder aus meinen Lungen raus ließ.
„Na super.", „Ja, oder? Er ist wirklich gut im Bett.. Ich glaube er ist genau der Richtige für uns. Weißt du was ich mir vorgestellt habe? Stell dir uns drei mal zusammen im Bett vor. Gott, das wäre so heiß.. Und ich mag nicht nur seinen Schwanz. Er ist so lustig und aufmerksam. Er ist nicht so eine Spaßbremse wie du. Das passt gut zu uns dann bin ich nicht nur der Einzige, der dich versucht zum Lachen zu bringen."
Klang ja alles gut und schön aber eine Sache gefiel mir nicht.
„Wieso stellst du mich immer so ernst da? Ich kann auch witzig sein, Ji. Du weißt gar nicht wie verletzend das ist.", „Witzig? Du?"
Er lachte kurz auf und mir gefiel diese Richtung gar nicht. Seit wann ist so etwas aus uns geworden? Wieso benahmen wir uns immer wieder wie ein streitendes Ehepaar?
„Wann hast du das letzte Mal gelacht, Chan? Wann? Ich fühle mich wie eine Witzfigur neben dir.",„Jisung bitte.."
Ich hatte keine Lust wieder zu streiten. Jisung sah nicht wie stressig mein Leben gerade war. In was für einer schwierigen Lernphase ich gerade war. Dachte er etwa, mir machte das Spaß? Es war anstrengend doch er zickte jedes Mal herum wegen jeder Kleinigkeit und verurteilte mich dafür. Es war ätzend.
„Was? Bin ich dir jetzt etwa noch peinlich? Super!"
Er schmiss die Servierte zur Seite, stand auf und ich ahnte Böses..
„Weißt du was? Ich denke mir wenigstens etwas aus um unsere Beziehung zu retten. Du kannst dir dieses Gespräch in den Arsch schieben! Ja, meine Damen und Herren, Sie haben richtig gehört! In den Arsch schieben!"
Was für ein Auftritt mal wieder. Anstatt sich zu benehmen stampfte mein Freund heraus und ließ mich in einer sehr peinlichen Situation zurück. Hurra, es lebe die Liebe..
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top