Ein Spiel voller Gefahr und Leidenschadft
Ungläubig schaute ich Charon an. Ich hatte mit vielen gerechnet, doch damit sicher nicht. Mit zu ihm nach Hause? Wieso? Wenn es eine Sache gab, die nach einer wirklichen Dummen Idee klang, dann war es zu Hades Sohn nach Hause zu gehen. Andererseits wusste er nicht, dass es mein Auftrag war ihn zu töten. Wenn ich meiner Mutter sagte, dass ich einen Weg gefunden hatte ihm näher zu kommen, Charon jedoch glaubte, dass ich auf seiner Seite wäre, könnte sich für mich vielleicht eine Gelegenheit ergeben um ihn tatsächlich zu töten. Das stechende Gefühl in meiner Magengegend, welches ich jedes Mal hatte, wenn ich daran dachte, ignorierte ich gekonnt.
Na komm schon kleines. Ich werde dir schon nichts tun" brummte er und sah mich weiterhin geduldig an. Eine Spionin, die enttarnt wurde ist nichts mehr wert, richtig? Wenn sie herausfinden, dass du bei mir wohnst, dann hast du noch eine Chance nicht dumm dazustehen" meinte er und er hatte recht. Das war die perfekte Chance. Ich musste sie nutzten.
"Okay. Ich komme mit... aber ich schlafe ganz sicher nicht in deinem Bett" knurrte ich, weil mir in dem Moment keine bessere Drohung einfiel. Ich wollte einfach vermeiden, dass er glaubte, ich wäre ein kleines Schäfchen, das brav mitging, ohne Forderungen zu stellen.
"Wie schade" brummte Charon grinsend und trat dann von mir zurück. Er wirkte vollkommen locker, doch ich war ziemlich sicher, dass ihn das ganze auch etwas überrascht hatte. Ich hatte keine Ahnung, ob er tatsächlich etwas geahnt hatte oder ob er völlig planlos gewesen war, so oder so, konnte er keinesfalls mit Kirians Ausbruch gerechnet haben. Allein bei dem Gedanken daran verspannte sich mein Körper und ich spürte die Wut in mir hochsteigen. Wieso hatte er das bloß getan? Wieso hatte er mich so verraten?
Auch Charon schien zu bemerken, dass mit mir etwas nicht stimmte. Er lehnte sich gegen meinen Schreibtisch und musterte mich aufmerksam. Jetzt sah er kein bisschen spöttisch aus... Im Gegenteil: Er war ernst.
"Wieso hat er das getan? Wer war er überhaupt? Ich hatte den Eindruck ihr steht euch nah und dann verrät er dich einfach so" murmelte er und sah mich weiterhin an. Ich überlegte einen Moment, wie viel ich ihm erzählen sollte, während ich in Richtung der Couch lief, auf der ich mich schließlich niederließ.
"Er ist Athenas Sohn. Eigentlich sind wir seit Jahren Freunde und er wusste, dass es meine Aufgabe war dir nah zu kommen, doch es scheint als hätte dieser Mistkerl sich plötzlich entschieden mich zu verraten" erklärte ich genervt und spielte mit meinen Händen. Diese Situation machte mich nervös und das nervte mich noch mehr.
"Athenas Sohn?" fragte Charon überrascht. "Aus Wut und Emotionen heraus zu handeln passt nicht zu ihrem Sohn" murmelte er eher zu sich selbst als zu mir, doch ich hatte es verstanden. Ja, wer der Vater oder die Mutter war, das bestimmte unglaublich viel in dieser Welt. Jedes Halbgottkind bekam gewisse Eigenschaften, die oft auch dem göttlichen Elternteil zugesprochen wurden.
Ich wollte nicht mehr über Kirian sprechen, geschweige denn an ihn denken, also nutzte ich die Gelegenheit um ein wenig Kontrolle über diese Situation zu erlangen. Ich stand schwungvoll auf und sah Charon herausfordernd an.
"Also? Wann wollen wir los?" fragte ich grinsend und wartete auf eine Antwort. Ich bekam die Möglichkeit das Haus von hades Sohn zu sehen. Das war eine Gelegenheit, die ich mir sicher nicht entgehen lassen würde.
"Immer mit der Ruhe kleine Wölfin" erwiderte er und stieß sich von seinem Schreibtisch ab. "Fahr nach hause, hol einige Sachen, in der Zeit muss ich noch einige Dinge erledigen. Ich hol dich dann ab" erklärte er und nickte Richtung Tür.
"Verstanden" erwiderte ich und wollte gerade gehen, da sprach Charon erneut. "Und zieh dir was anderes an kleine. Lange Hose und feste Jacke" meinte er. Auf meinen fragenden Blick erwiderte er bloß ein "Lass dich überraschen".
Ich wollte nicht weiter drüber nachdenken, also verschwand ich aus seinem Büro. Ich holte meine Sachen von meinem Schreibtisch und verließ dann das Gebäude. Auf dem Weg nach Hause wanderten meine Gedanken unweigerlich zu Kirian. Wieso hatte er solche Dinge getan? Ich verstand es nicht. Ja, vielleicht war er eifersüchtig, doch da musste noch mehr dahinterstecken.
Kaum war ich zuhause, begann ich auch schon meine Sachen zu packen. Ich brauchte nicht viel, da die meisten Sachen, sowieso dem Olymp gehörten. Ich nahm bloß einige Klamotten, meine Kosmetik Sachen und persönliche Dinge mit. Den Rest brauchte ich nicht und wenn Charon einen guten Tag hatte, könnte ich ihn sicher dazu bringen, mir etwas zu besorgen.
Dann zog ich mich um. Einen Moment lang musterte ich meinen Kleiderschrank. Lange Hose und feste Jacke... was hatte er nur vor mit mir? Ich könnte ihm aus Prinzip widersprechen, doch ich war zu neugierig dafür. Ich nahm also eine schwarze, enge Jeans, gepaart mit einem engen Shirt und einer Lederjacke. Gott, ich sah aus, wie eine typische Lederbraut.
Nach einem letzten Blick in den Spiegel, griff ich nach meinem Handy. Auf dem Bildschirm erschien eine Nachricht von Charon.
"Ich warte vor deiner Tür kleines. Beeil dich, die Leute starren schon" lautete die Nachricht. Starren? Gott, was hatte er denn jetzt angestellt, dass er so viel Aufmerksamkeit erregte.
Ich schnappte meine Tasche und eilte nach draußen. Kaum war ich draußen entdeckte ich ihn, doch mit diesem Anblick hatte ich nicht gerechnet. Charon saß auf einem schwarzen, unglaublich schicken Motorrad. Er trug einen schwarzen Helm und dazu die passende Jacke. Gott, er sah wirklich gut aus darin.
Grinsend kam ich auf ihn zu und musterte ihn. "Eine Yamaha R1... keine schlechte Wahl. Ich steh allerdings mehr auf Hondas" erklärte ich ihm, woraufhin seine Augenbraue überrascht zuckte. Ich liebte Motorräder und die Freiheit, die sie mir gaben, schon immer. Zuhause hatte ich mein eigenes. Eine Honda CBR 600. Gott, sie fehlte mir aber nun ja. Vielleicht durfte ich ja mal Charons Maschine fahren.
"Du steckst voller Überraschungen kleines" brummte er und reichte mir einen ebenso schwarzen Helm. Geschickt zog ich ihn an und schwang mich dann hinten aufs Motorrad. Zugegeben, das hatte mir wirklich gefehlt und nun ja, das hier war keine schlechte Möglichkeit, um Charon etwas zu ärgern.
Kaum waren wir losgefahren, rutschte ich etwas näher an ihn heran und ließ meine Hände auf seine Brust wandern. Sofort erwiderte Charon ein leises Brummen, doch er schien sich auf das Fahren zu konzentrieren. Mal sehen, wie lange er das durchhielt.
Meine rechte Hand wanderte auf seinen angespannten Oberschenkel. Ich wollte ein wenig spielen, wenn er mich schon zu sich nach hause brachte, also strich ich mit den Fingern immer wieder seinen Oberschenkel hoch und runter. Aus dem Augenwinkel konnte ich sehen, wie seine Finger die Lenker stärker umfassten, doch er sagte nichts. Wie amüsant.
Ich könnte sicher noch einiges tun, um ihn zu provozieren, doch das wäre wahrscheinlich etwas zu gefährlich auf einem so schnellen Motorrad. Also ließ ich meine Hände einfach auf seinen Oberschenkeln und genoss das Gefühl von purer Freiheit. Die Häuser zogen nur so an uns vorbei und bald wurden aus Hochhäusern und Menschen bloß Bäume und Wiesen. Wohnte er etwa tatsächlich draußen auf dem Land? Unglaublich.
Nach circa 20 Minuten kamen wir endlich an. Ein großes, schwarzes Haus, welches zwar ländlich gehalten war, doch es war klar zu erkennen, dass es Millionen gekostet haben musste. Es gab große Fenster, die jedoch keinen Blick auf die Innenräume boten. Ein großer, wunderschöner Garten, ein riesiger Pool und mehrere Garagen, die wahrscheinlich gefüllt waren mit Sportwagen und anderem Luxuskram. Nicht schlecht.
Mein Blick lag weiterhin auf dem Haus, als ich abstieg und meinen Helm abzog. Kurz schüttelte ich meine Haare, die durch den Wind zerzaust waren und sah dann zu Charon. Er grinste mich bloß an und nickte dann in Richtung des Hauses.
"Ich hoffe doch, du versuchst nicht gleich das ganze Haus auf den Kopf zu stellen kleine Spionin. Ich weiß im Olymp gibt es viele Geschichte über mein Zuhause" brummte er und schien sich kein bisschen daran zu stören, dass ich eigentlich für den Olymp arbeitete. Es schien ihn eher... zu amüsieren. Dieser Mann war einfach unglaublich.
"Die gibt es durchaus" erwiderete ich grinsend. "Es gibt auch genug Geschichten über dich" meinte ich und sah ihm in die Augen. Ein böses Funklen zierte seine dunklen Augen und ich bekam eine Gänsehaut bei seinem eindringlichen Blick. Dieser Mann war zweifelsohne der Mann eines Gottes.
Charon trat einen Schritt an mich heran und griff nach meiner Hüfte, um sich an sich heranzuziehen. "Was denn für Geschichten, hm? Wie gut ich ficke? Wie oft ich deinen kleinen Körper zum zittern bringen könnte, während du bloß nach mehr bettelst? In wie vielen Stellungen ich dich zum besten Orgasmus deines Lebens bringen könnte?" fragte Charon mit tiefer Stimme und meine Knie wurden weich. Meine Fantasie spielte verrückt und ich musste mich zusammenreißen ihm nicht um den Hals zu fallen. Scheiße. Was machte er nur mit mir?
Auf einmal lachte er rau und senkte den Kopf soweit, dass er mich problemlos küssen könnte. "Glaub mir süße, in echt bin ich noch viel besser" hauchte er mir gegen die Lippen und ich konnte nichts tun, außer ihn mit großen Augen anzusehen. Wahrscheinlich sah ich aus, wie ein verängstigtes Reh. Ich hatte schon mit vielen Männern geflirtet, doch Charon hatte den Charme der Unterwelt. Vielleicht war es auch der Fakt, dass er gefährlich nah dran mich dazu zu bringen mich auf ihn einzulassen. Ich hatte mir geschworen, dass niemals jemand meine Unschuld bekommen würde, doch Charon ließ mich an mir selbnst zweifeln.
Charon ließ mich los und schnappte sich seinen Rucksack, bevor er ins Haus spazierte. Ich riss mich zusammen und folgte ihm in das riesige Anwesen, in dem ich wohl nun wohnen würde. Ich hatte immer noch nicht ganz realisiert, wie es dazu gekommen war, doch es war wohl die beste Option in Anbetracht des Temperaments meiner Mutter. Außerdem konnte ich so meinen Auftrag vielleicht doch noch ausführen.
Als wir die Villa betraten, musste ich doch ein wenig staunen. Alles war in dunklen Farben gehalöten, die selbst den Flur elegant aussehen ließen. Ich zog meine Schuhe aus, eine Angewohnheit, die ich durch den Sauberkeitstick meiner Mutter hatte und lief in das erste Zimmer, dass mir auffiel. Es war ein großes Zimmer, gefüllt mit Regealen, einem Kamin und einer großen schwarzen Couch. Es wirkte fast, wie ein Wohnzimmer, doch irgendwie fehlte die persönliche Note. Die Büchern waren zwar nicht staubig, doch sie waren so perfekt eingereiht, dass die sicher schon seit einer Weile keiner mehr gelesen hatte. Auch das Sofa wirkte viel zu perfekt um tatsächlich genutzt zu werden.
"Was ist das für ein Raum? Kann man hier etwa die Geheimtür zu deinem Folter auslösen. in dem man an einem der Bücher zieht?" fragte ich neckend und erwartete eine genauso neckende Antwort. Doch Charon sah mich bloß lange an und schüttelte den Kopf.
"Der Raum ist unwichtig" erwiderte er mit frostiger Stimme und ich spürte, wie mir dioe Verwunderung ins Gesicht stieg. Mein Blick war fragend, doch er lief bloß weiter den langen Flur entlang und verschwand im Zimmer nebenan. Als ich es nach einigen Augenblick qauch betrat, fiel mir sofort der riesig Fernseher ins Auge und die großen Fensterscheiben, die eine wunderschöne Aussicht bot. Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen und ich musterte das große Wohnzimmer. Charton hatte sich auf der Couch niedergelassen und beobachtete mich mit wachsamen Augen, als würde er jeden meiner Schritte genaustens beobachten. Nun, wenn er das tat, dann konnte ich ihm wohl auch eine kleine Show bieten.
"Ganz schön heiß hier, meinst du nicht?" fragte ich und griff den Saum meines Shirts und tat so, als wollte ich mich erfrischen, in dem ich den Stoff ein wenig schüttelte, wobei ganz zufällig mein Bauch und der Rand meiner schwarzen Unterwäsche zu sehen war. Sofort wanderte sein Blick zu meiner nackten Haut und er leckte sich über die Lippen, während sein Blick ein wenig Begierde hervorblitzen ließ.
"Dann solltest du wohl mal duschen gehen kleine Wölfin" erwiderte er mit einem Grinsen. Ich ließ mein Shirt los und musterte ihn. "Hat das Bad denn ein Schloss? Wir würden ja nicht wollen, dass du ausversehen herinplatzt, während ich vollkommen nackt bin" säuselte ich und sah ein Feuer in seinen Augen aufblitzen. ich blieb jedoch nicht um dieses kleine Spiel weiterzuspielen.
Stattdessen drehte ich mich um und verließ das Wohnzimmer.
Würde er mir nachher folgen?
Würde er sich auf dieses Spiel einlassen?
Ein Spiel voller Gefahr und Leidenschaft.
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