𝗭𝗪𝗘𝗜𝗧𝗘𝗡𝗦


𝗣𝗢𝗩. ETHAN

,,Sie sind gefeuert Ethan.'' Mein Boss sieht mich wütend an. ,,Ehrlich gesagt hatten sie nie das Talent zum Anwalt.'' Seine Worte treffen mich hart. All die Jahre habe ich so viel dafür gegeben, zu meinem Traumberuf zu kommen. Ich war als kleine Junge schon immer die Person, die alles gerecht haben wollte und als ich dann, nachdem ich in Harvard studiert habe den Job hier bekommen habe, dachte ich, dass sich mein Traum endlich erfüllt hätte. Naja ich dachte das nur. Anscheinend will das Schicksal nicht, dass ich Anwalt werde. ,,Sie können mich doch nicht einfach feuern. Was soll ich jetzt tun ohne Job?'', entgegen ich ihm wütend. ,,Das ist deine Schuld.'' Wie herzlos kann man sein. Der Typ hat doch nur nach einem Grund gesucht, um mich zu feuern. Ronald hasst mich schon, seit ich hier angefangen habe. Ich bin anscheinend zu gut für ihn. ,,Das ist nicht mein Problem.'' Ich laufe voller Wut während ich Ronald noch laut beschimpfen raus aus dem Raum und aus dem Gebäude. Soll er mich doch feuern, ohne mich ist er zwar verloren, aber das ist sein Problem. Innerlich weiß ich das ich mich dafür hasse gefeuert geworden zu sein. So sehr ich den Job auch hasse. Ich brauche ihn wirklich. Eigentlich hätte ich ihn anflehen sollen bleiben zu können, aber so bin ich nicht. Ich bin kein Bettler. Jetzt muss ich also wohl oder übel einen neuen Job finden.

Zu Hause angekommen, lege ich mich auf mein Sofa und schalte mein Handy ein. Ich habe es immer aus, wenn ich es nicht brauche, da es sonst von Benachrichtigung explodieren würde und ich ein extra Handy für die Arbeit habe. Ich scrolle durch meine Benachrichtigungen und sehe, dass Lia mir geschrieben hat. Hey Ethan,Wie läuft es bei der Arbeit? Habe lange nichts mehr von dir gehört. - Lia Ich antworte ihr, lasse dabei aber aus, dass ich meinen Job verloren habe, weil, ich weiß, dass Lia sich dann nur unnötig Sorgen um mich machen würde und ich will ihr das nicht machen. Also schreibe ich nur kurz alles okay. Habe nur viel zu tun. Sehe uns nächste Woche. :) Ich scrolle weiter und antworte noch einigen Leuten. Dann öffne ich Instagram und beschließe damit für heute nichts mehr Produktives zu machen.

Es vergehen Stunden, die ich einfach nur scrolle und Bilder like, als plötzlich Oskar kommt und eine Essensbox vor mich stellt. ,,Hey Oskar, wie bist du hier hereingekommen?'',frage ich ihn. Er hält mir den Schlüssel vors Gesicht und sagt:,,Schon vergessen, dass ich einen Schlüssel habe.'' Stimmt! Ich habe ihm ja einen gegeben. Oskar setzt sich neben mich und öffnet die Box. Mich überkommt der Geruch von Chinanudeln und Frühlingsrollen. Es richt echt gut.

,,Was ist eigentlich los? Du sahst so nachdenklich aus als ich gekommen bin.'' Ich nehme mir eine Frühlingsrolle und beiße rein. Oskar sieht mich wartend an und sagt schlussendlich:,,Es ist wegen Kate. Stimmt?'' Ich antworte ihm nicht. Er weiß, dass es ihretwegen ist. Oskar ist der einzige, der von meiner Affäre, die ich mit Kate hatte, weiß. Lia hat keine Ahnung davon, was zwischen ihrer besten Freundin und ihrem Bruder ablief. ,,Du musst über sie wegkommen. Sie wollte keine Beziehung und du kannst daran nichts ändern.'' Ja er hat ja recht. Doch ich schaffe es einfach nicht. Jedes Mal, wenn ich auf Instagram gehe oder sogar nur etwas googele, sehe ich eine Schlagzeile nach der anderen über sie. Es ist meine Schuld das sie jetzt sowas ertragen muss. Sie kann dafür nichts. Mich sollten sie bestrafen. ,,Ich sehe es Ethan. Du machst dir schon wieder Vorwürfe, dass es deine Schuld sei. Es ist nicht deine Schuld!'',sagt er. Es ist sehr wohl meine Schuld. Hätte ich nicht auf das Treffen bestanden und darauf bestanden das alles zu klären, das zwischen uns. Ja, dann wäre jetzt alles noch okay. Es war falsch zu denken, sie und ich würden jemals eine Beziehung haben. Sie war mit James verlobt und durch meine Fehler hat sie alles verloren. Hat sie ihren Verlobten und ihre Karriere verloren. Oskar legt seine Hand auf meine, bevor er mich umarmt und mir Mut zuspricht. Wir essen still, schweigend weiter und genießen die Nudeln.

,,Okay. Du weißt, ich halte diese Stille nicht aus und naja ich muss übrigens noch etwas erzählen. Wie soll ich es dir sagen? Naja Jessie und ich sind verlobt.'', sagt er während er freudig strahlt.

Oskar erzählt mir von seinen Hochzeitsplänen und ich muss sagen er hat seine Hochzeit ja schon sehr durchgeplant. Wie als hätte er nur auf diesen Moment gewartet. Leider glaube ich aber das er bei der Planung nicht aufs Budget und dir Machbarkeit geachtet hat.

,,Das klingt echt toll, bloß erstens wie willst du das bezahlen und zweitens wie soll das alles gehen?'' Man sieht wie Oskar zu überlegen beginnt, um mir eine gute Antwort zu liefern. ,,Geld immer geht es ums Geld. Denke eher mal daran wie cool das alles wäre.'' Cool wäre es, dennoch ist es schlichtweg unmöglich.

,,Wie stellst du dir das vor? Es gibt keine rosafarbenen Elefanten und einen anzumalen, das wäre Tierquälerei.'',sage ich. Er sieht mich genervt an. ,,Wer hat gesagt das es möglich ist. Geschweige denn, dass ich es machen werde. Ich habe nur gesagt das es cool wäre einen rosafarbenen Elefanten zu haben und jetzt hör auf all meine Planung zunichtezumachen.'' Er verschränkt beide Arme und sieht mich motzig an. ,,Na gut. Ich lasse es. Aber sei nicht traurig, wenn das alles nicht klappt.''
Er blickt mich zuversichtlich an.
,,Das wird klappen.'' Ja, klar, weil man auch immer das bekommt, was man will. Man hat Wünsche und tut alles, um sie zu erfüllen, doch meistens scheitert man dennoch. Man hat Visionen, eine genaue Vorstellung von etwas, doch meistens kann man sie nicht ausführen. Ich habe mir sehnlichst gewünscht, dass sie meine Liebe erwidert, doch sie hat es nicht. Ich habe alles versucht, was nur geht, doch sie hat nie zugegeben, dass sie Gefühle für mich hat. Nun werde ich sie wohl auf eine andere Weise bringen müssen mich zu lieben und nicht ihn.

Ich bin völlig in Gedanken versunken, sodass ich nicht bemerke, wie es an der Tür klingelt und Oskar die Tür öffnet. ,,Kann ich hereinkommen?'' Lia steht völlig zerstört und verheult vor der Tür und blickt Oskar schmerzvoll an. ,,Ja klar. Was ist los?'',fragt Oskar. ,,Er hat Schluss gemacht. Oskar, er hat Schluss gemacht. Einfach so ohne Grund.'' Oskar bittet sie sich hinzusetzen während ich weiter in Gedanken bin. Ich werde sie dazu bringen mich zu lieben und nicht ihn. Sie wird es schon sehen. Meine Eroberung ihres Herzens hat gerade erst begonnen und wird noch lange gehen.

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