|| 09 ||
»Das Essen ist wirklich gut«, kommentierte Mina, nachdem sie ihren ersten Bissen getan hatte. Zustimmend nickte Yukhei, ehe er dran hängte: »Ich werde dich ja auch sicher in kein Resteraunt bringen, wo das Essen nicht gut ist.« Ein Grinsen verirrte sich auf seinen Lippen, doch Mina ging nicht darauf ein.
»Weißt du Mina, ich hab eine ganze Zeit lang geglaubt, du und der Johnnyboy sind zusammen.« Johnnyboy. Belustig über den Spitznamen, den ihr bester Freund sich da abgefangen hatte, schnaubte sie und ließ das Gesagte erst einmal einsacken. Bisher hatte sich nie jemand zwischen die Beziehung von Mina und Johnny erkundigt. Ihr älterer Bruder Mark hatte sogar einmal in den Raum geworfen, dass es den besten Freunden anzumerken war, dass keine romantische Ader sich um sie schlängelte und sie näher zusammen brachte als bei einer engen Freundschaft.
»Echt?«
»Nein, unecht«, ein raues Kichern entkam seiner Kehle, was Mina dazu veranlasste, ihre Augen zu verdrehen. »Nein, ich mein's ernst. Ihr habt manchmal ein wenig den Anschein erweckt. Vor allem da ihr ziemlich viel Kontakt gepflegt habt, obwohl er auch der Oberstufe angehört und die ja eigentlich meidest. Ist mir zumindest aufgefallen.« Verdammt, er war gut. Entweder er hatte schon länger auf so eine Chance gehofft, seine Ex von sich fernzuhalten — oder aber die logische Variante wäre auf ihre Brüder zurückzuführen, die diese Thematik sicherlich in dem ein oder anderen Gespräch aufgegriffen haben könnten.
»Verstehe... Aber nein, wir waren immer nur beste Freunde.« Sie nahm einen erneuten Bissen von ihrem Essen, während ihr Blick durch das gut belagerte Resteraunt schweifte und sie feststellte, wie schick herausgeputzt die meisten Gäste waren. Meist sehr schlicht gehalten, dass zu dem einfachen Design des Ladens passte. Wenn Mina an sich herunter sah, passte sie mit ihrem Comfy Outfit nicht ganz so herein; zumindest nicht heute. Daran stören ließ sie sich jedoch nicht.
Danach setzte sich die Stelle als dritter Begleiter zu dem unechten Pärchen. Es war ein unangenehmes Schweigen; und Mina hatte keine Ahnung, welche Thematik sie am besten aufgreifen sollte.
Dafür aber Yukhei. Auch wenn sie es nicht lautaussprechen würde, war sie dankbar dafür. Denn mit seinem starren Blick, wurde die Stille noch ungemütlicher. Sich dem Essen wieder zu wendet, entkam seinen Lippen: »Darf ich dir eine Frage stellen?«
»Tust du das nicht schon sowieso?« Grinsend rollte Yukhei seine Augen in den Schädel und pinselte somit auch ein Grinsen auf Minas Lippen.
»Spaß beiseite... Wieso hattest du mich als Hintergrund?« Die Schwarzhaarige hielt augenblicklich inne und schürzte die Lippen. Ein rosa Teint zeichnete sich auf ihren Wangen ab. »Ich fand das Bild einfach hübsch und hab mir nichts dabei gedacht.« Sie zuckte die Schultern.
»Verstehe«, murmelte Yukhei, während sein Gesichtsausdruck für einen Sekundenbruchteil ernst wurde, ehe das altbekannte Grinsen daraufhin zurückkehrte, »Als findest du mich hübsch und kannst es auch nicht verleugnen!«
Stille ummantelte die beiden zu Tisch Sitzenden. Mina war darauf bedacht, ihren Blick bloß nicht an Yukhei zu haften und konzentrierte sich stattdessen vollkommen aufs Essen. Es lastete noch immer dieses Unwohlsein auf ihren Schultern, alsbald sie mit Yukhei für längere Zeit alleine war, denn aufgrund fehlendes Wissens war sie nicht in der Lage, seine Intentionen zu hinter blicken. Es war seltsam mit einem beinahe Fremden alleine zu sein und so zu tun, als würden sich die Herzen leise Liebeswörter zuflüstern; als würden in ihren Augen so viel Liebe schauen, wenn man genau vor sich die Person hatte, mit der man bis ans Lebensende alt werden wollte.
»Mina.« Seine Stimme klang ungewohnt beruhigend und seine Haltung hatte sich zu einer ernsten verwandelt. Das schelmische Grinsen war vollkommen aus seinem Gesicht gewischt und zupfte nicht einmal an seinen Mundwinkeln. »Ich finde dich auch hübsch. Wirklich.« Ein schmales Lächeln ließ seine weißen Zähne kurz aufblitzen und unmerklich spiegelte Mina seine Mimik.
Ihr Herz fraß sich an diesem Kompliment satt, schlug plötzlich schneller und unter ihrer Haut begann es seltsam zu kribbeln.
»Danke, Yukhei«, murmelte sie zu ihm, ehe sie sich langsam den Salat vorknöpfte und Yukheis Blick noch immer auf sich spüren konnte.
»Lass dich nicht von den anderen Weibern einschüchtern. Ich würde nicht einfach jemand X-Beliebigen als meine Freundin ausgeben.« Belustigt schnaubend, zuckten Minas Augenbrauen und langsam beruhigte sich auch ihr Herz wieder. »Wow. Danke.« Ein ironischer Unterton schwang in der femininen Stimme mit und brachte Yukhei dazu, leise zu lachen.
»Gerne Babe.« Yukhei zwinkerte. »Übrigens steht für uns bald eine Party an.« Es klang so beiläufig, als redete er vom Wetter.
»Was?!«
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top