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»Wann hattest du denn vor, uns endlich zu erzählen, dass du einen Freund hast?« Grinsend stieß Johnny Mina mit den Ellenbogen in die Seite, während auch Chenles Lippen sich zu einem Lächeln kräuselten, während seine Augen auf ihr ruhten und nach etwas suchten, das ihm eine genaue Antwort liefern konnte, bevor sie überhaupt den Mund aufmachte.

»Ich— Bitte was?« In Verwirrung schob sie beide Brauen zusammen und wechselte den Blick von einem Jungen zum Anderen. »Mal abgesehen davon, dass ich euch es sofort erzählt habe, habe ich nicht mal einen Freund. Wie kommt ihr auf diesen Mist?« Kopfschüttelnd verdrehte Mina ihre Augen, konnte nicht verstehen, welche Spur die beiden auf solch eine Fährte geführt hatte, dass in solch eine Annahme entgegen gesprungen war. An ihrem Beziehungsstatus hatte sich schon länger nichts geändert. Eigentlich noch nie so wirklich.

Mina hatte zwar noch wage Erinnerungen an ihren ersten Crush in der Grundschule, mit dem sie sogar eine Beziehung einging — aber niemals würde sie das unter richtiger Beziehung unterordnen, wenn beide noch gar keine Ahnung von Liebe dieser Art hatten. 

Renjun. 

Eine Zeit lang war es der einzige Junge, den sie gut leiden konnte aus ihrer Klasse und nach zu vielen Liebesfilmen mit ihrer Mutter, war sie der festen Überzeugung, sie würde an den selben Symptomen des Verliebtseins leiden. Mitten im Matheunterricht hatte Mina Renjun nicht nur die Lösungen zu geschoben, sondern einen kleinen Zettel, auf dem die Frage aller Fragen stand: »Willst du mein Freund sein?« Schon allein bei der Erinnerung verzog sich Minas Gesicht in eine lustige Grimasse, ehe sie versuchte die Vergangenheit aus ihrem Kopf zu wischen. 

Sie waren bald nicht nur für ein Monat ein Paar — vor den Ferien hatte Mina mit ihrem Freund letztlich Schluss gemacht, wofür sie wohl heute einen Dank an ihrer Vorbilder aus den Romantikfilmen aussprechen musste, die ihr gezeigt hatten, dass es dazu gehörte —, sondern auch das Gespräch der Schule. Plötzlich tummelten sich die Jungs um Renjun, während auch die Mädchen alle versuchten in ein Gespräch mit Mina verwickelt zu werden, um so viel wie möglich darüber zu erfahren. Zu mal sie als Viertklässlerin ja schon so einige Erfahrungen gemacht haben musste, die den anderen ein Rat fürs Leben sein konnten. Was totaler Quatsch war, wenn Mina im Nachhinein darüber nachdachte.

Nun war es an den beiden Jungen die Stirn kraus zu ziehen, ehe sie sich gegenseitig einen undefinierbaren Blick zu warfen, mit dem sie sich kurz verständigten. 

»Aber du bist doch jetzt mit Yukhei zusammen?« Hinter Minas Stirn ratterte es, während sie angestrengt nach dem Gesicht der besagten Person wühlte, doch nie hatte sie etwas von einem Yukhei mitbekommen — zumindest nichts, dass ihr im Kopf hängen geblieben war. Musste vermutlich ein Typ aus der Oberstufe sein, von denen Mina sich sowieso permanent distanzierte, da diese nicht immer so friedlich gesinnt waren. Stattdessen waren das meist irgendwelche Schwachköpfe, die sich versuchten durchs Abi kämpfen zu können und die den Frust an allen anderen ausließen. Zumindest hatte sie die Erfahrung durch ihre älteren Brüder und deren Freunden gemacht, mit denen sie einmal gezwungen wurde, einen Tag zu verbringen.

Wenn Mina sich eins schwor, dann solch ein Ereignis sich nicht wiederholen zu lassen.

»Ähm nein..?« Verunsichert rutschten ihr die knappen Worte über die Lippen, während sie glaubwürdig zu ihren Freunden hoch sah.

»Oh.. Dann gibt es da etwas, das du erfahren solltest. Es geht nämlich das Gerücht herum, dass du eben mit ihm zusammen bist. Und das Ding ist, er hat es selbst bestätigt.«

»Bitte.. Bitte was?!« Der Ausdruck von Schock legte sich über ihr ganzes Gesicht und stellte so ziemlich ihr Inneres zur Show, das ein einziges Durcheinander war.

»Ja, es ist wahr. Und ich dachte, weil du ihn auch als Wallpaper hast, seid ihr offiziell zusammen.«

Das Smartphone in den Händen haltend, drückte sie kurz den Knopf, ehe ihr das Bild von Yukhei entgegen sprang, sie es nochmal ihren Freunden unter die Nase hielt und nochmal auf Numero Sicher gehen wollte: »Das ist dieser Typ? Der geht bei uns an die Schule? Dieser.. Yukhei oder so?« Sofort erntete sie ein Nicken von Chenle, woraufhin sie anstrengt ausatmete und plötzlich das Gefühl von weichen Knien erleiden musste, während sich in ihren Magen etwas flaues breit machte.

»Ich ändere mein Hintergrundbild sofort. Und mit diesem Typen muss ich auch reden. Das ist alles ein Missverständnis — das müsst ihr mir auch glauben! Ich hab das Bild auf Pinterest gefunden und fand es einfach schön, ich hatte ja keine Ahnung, dass wir auf die selbe Schule gehen.«

»Es ist einfach alles ziemlich glaubwürdig.. Zu mal er sogar ein Foto von dir als Hintergrund hat, das nirgends auf Social Media existiert.«

Langsam machte sich Übelkeit bei Mina bemerkbar, die sich nicht einfach so ignorieren ließ. Wenn sie nur könnte, wäre sie jetzt einfach im Erdboden versunken, immerhin war es irgendwie peinlich und einfach gruselig. Zu mal sie gar nicht wusste wer der Typ war oder woher er einfach so an ein Bild von ihr gelangen konnte.

Da war doch irgendwas im Busch.

»Ich glaub, ich verzieh mich aufs Klo bis die nächste Stunde beginnt. Kein Wunder, dass ich so seltsame Blicke ernte.« Unauffällig schielten Johnnys Augen zu seiner rechten, wo drei Mädchen gerade dabei waren, ihre Augen über Mina gleiten zu lassen, ehe sich ihre Münder bewegten, jedoch kein Wort zu den Dreien durch drang.

»Okay, Mina. Du versteckst dich und ich versuch zumindest mal an die Nummer des Typen ran zu kommen. Vielleicht wäre das ein Anfang um mit ihm in Kontakt zu treten und das ganze zu beenden.« Stumm nickend sagte Mina der ganzen Sache zu, ehe Johnny sich schon von den beiden ab wendete und Mina Chenle am Handgelenk packte, um ihn mit sich zu ziehen.

Ihr Ziel: Das Mädchenklo.
                                             

| » a u t h o r ' s  n o t e « |

Es ist wieder Mittwoch meine Kerle! :D

Ich war heute mit der Klasse im Kino & hab eindeutig zu viel Zucker & Koffein zu mir genommen👍🏻Immer schon vorsichtig damit.

❥ -strawberryyumi


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