𝐋𝐕 -
𝐋𝐞𝐚𝐕𝐞 𝐭𝐨 𝐛𝐞 𝐫𝐞𝐛𝐨𝐫𝐧 -
╰┈▶❝Trümmer unter Staub und Schutt.. Blut unter Felsen und Zement.. Gemahlene Knochen unter zerquetschter Haut und Blutergüssen.. ❞
Yoongi hatte den Sneaker ächzend mitgezogen. Eben jener Survivor war ab einer gewissen Zeit immer wieder zusammengesakt. Seine Sicht von mal zu Mal schwärzer, bekam er nur noch halb das verzweifelte Schiebe des Bandanaträgers mit, während Jimin seine Arme schützend über seinem Kopf verschränkt hatte, desto knapper die Trümmer hinter ihnen nieder krachten.
Die chinesischen Soldaten hatten bereits den Boden unter ihren Füßen verloren ‐ waren unter all dem Schutt begraben worden, die zitternde Erde ließ sie alle taumeln. Sie wurde zum Problem, machte es ihnen von mal zu mal schwerer den tödlichen Trümmern zu entkommen.
"JEONGGUK, KOMM SCHON!! BLEIB WAACH!",er hörte das Schluchzen nur vage, stützte sich am Oberarm seines einseitig Blinden Freundes ab, um einen Schritt weiter zu kommen: "Mach ma'.. nich so.. stress",selbst jetzt lachte das Rabenhaar unter der krakeligen Schwärze vor seinen Augen und all dem Blutverlust noch immer leicht.
Scherben regneten auf sie herab, Stein und Beton der sie stetig stärker einengte. Ein kurzer Blick zur Seite ‐ ihr Scharfschütze der mittlerweilen ebenfalls Probleme mit seiner Atmung bekam. Vor Panik schnappte er nach Sauerstoff, blickte hilfesuchend zu Taehyung, danach zu Yoongi. Gehezt und finster dreinschauend zog besagter Elitesoldat die Arme des einstigen Untoten hinter ihm endgültig über seine Schultern.
Eines Kriegskameraden gleich zerrte er ihn mit, tarierte immer wieder das angsteinflößende Wackeln der Erde aus.
Beinahe wurden sie zum dritten Mal begraben, selbst das Dach knackte und quietschte ‐ die Kabel der Lampen rissen, da stürzte das metallische Dach in einem zerschneidenen Knall nach unten, wurde von weiterem Schutt noch kurzzeitig gestoppt, da fiel es bereits in erdrückender Geschwindigkeit auf die Vier nieder.
Gerade so erreichten sie den Ausgang, warfen sich allesamt nach draußen, um all den niederprasselnden Objekten gerade so zu entkommen.
Sie blieben liegen. Sie ließen das Erdbeben geschehen, mussten mitansehen wie ein Hochhaus nach dem anderen zusammenkrachte, die einst von Pflanzen zurückeroberte und im Sonnenschein liegende Stadt in dichten Staub gehüllt wurde.
Schwer atmend schaute Jeongguk einfach nur noch in den Himmel, spürte den Schmerz dumpf und doch viel zu stark. Er.. begann laut zu lachen, schniefte trotz all dem Lärm und der zitternden Erde euphorisch: "EY LEUDE, ICH FÜHL SCHMERZ!!",es war dermaßen lang her, das er wahren Schmerz verspürt hatte.. für ihn war genau das der Beweis das er lebte.
Die Frage war wie lang nur noch..
Bald würden ihm die Augen zufallen, was wäre es da doch schade die gerade gewonnene Menschlichkeit so schnell wieder zu verlieren~
"Argh.. hör auf s-so verdammt.. gruselig zu sein!!",beschwerte sich noch der Bandanaträger, da waren Jeongguk also endgültig die Augen zugefallen.
Alles.. wurde schwarz.
Das Erdbeben hingegen versiegte alsbald, ließ eine Staubwolke zurück, die sich innerhalb der nächsten Stunde langsam Richtung Meer verzog. Jimin, Taehyung als auch Yoongi arbeiteten.
Paddel die in Teilen über den Asphalt kratzten, Hölzer und Bootwracks die sie gezielt auseinander nahmen, Funken die durch all die Reperatur sprüten und so kamen auch metallische Teile dazu.
Alle drei beeilten sich, hätten alsbald nur noch eine weitere Stunde, um sich um die Schiffsfahrt nach Japan zu bemühen.
Man band die Balken fest zusammen, zurrte die Seile ein letztes Mal fest, ehe man das Material überprüfte. Langsam aber sicher senkte sich die Sonne stetig weiter, um unter einem organgenen Schein auf dem Horizont aufzukommen.
Im weit entfernt ruhigen Wasser spiegelte sich das kräftige Orange, so wischte sich Taehyung schwer ein und ausatmend den Schweiß von der Stirn.
Er starrte eine lange Zeit einfach nur in die Ferne, hörte genau, wie Jimin und Yoongi bereits die Paddel im Innenraum des Boots verstauten. Zwei weniger als es sein sollten.
Nur sechs Paddel statt acht..
Wehmütig senkte der Schwarzhaarige seine Augenlider, spürte im folgenden die Hand des Scharfschützen auf seiner Schulter. Tröstend drückte er sie ein wenig, brachte Taehyung dazu, schwer seufzend seine Augen zu schließen.
Langsam erhob sich nun auch Yoongi, blickte ein letztes Mal in Richtung der eingestürzten Mall. Er verfing sich in seinen Erinnerungen, während er auf die beiden verbliebenen zusteuerte. Die Umarmung angenommen, die der Blonde einleitete und er zog ihn an seine Seite, vergrub kurzzeitig seine Nase im weichen Haar des Taktikers, der seinen Kopf gegen die Halsbeuge seines Partners lehnte. Bilder der einstigen Militärbasis und einem jungen Jeongguk tanzten vor seinem inneren Auge, in alter Erinnerung.
"Wir werden wirklich Korea verlassen müssen.. Wir kommen nie wieder zurück",murmelte Taehyung, ballte derweilen seine Hand zu einer Faust: "Tae.. es geht nicht anders, das weißt du",mitfühlend widmete der Taktiker ihm diese Worte.
Taehyung hingegen senkte seinen Blick, drückte in seiner Wehmut und unter glänzenden Augen seine Lippen aufeinander.
Metall das jedesmal auf dem Boden aufklackte ertönte. Ein Hall der die leere Straße im Zuge eines Stiefels erfüllte. Eine Sohle die neben perfekt geschliffenem Metall auf dem Asphalt aufkam und zudem? Ein Gelenk das sich jedesmal lautlos der Führung der Bewegung fügte. Federn und Achsen die sich zogen, sowie eine Fassung die sich der weißen Bandage anschloss.
Die Sonne spiegelte sich im Material wieder, machte es schwer das selbstgebaute wahrlich ins Augenmerk zu nehmen, dennoch erkannte der Bandanaträger dafür eins, als schließlich die zwei letzten Paddel geworfen wurden, welche der teils Blinde locker mit einer Hand auffing.
Timberlands..
Nur noch ein Schuh war übrig geblieben, dennoch war das metallische Bein wahrlich makellos. Das größte Meisterwerk das ein Mensch jemals hätte schaffen können, so perfekt, dass selbst die Bewegung natürlich erschien: "Sagt ma' Das ihr nichts mehr findn konntet is bodenlos!",lachte das Rabenhaar auf: "Turtelt hier rum und lasst mich ganz allein nach dem scheiß suchn!"
‐ "Deine haben nur noch gefehlt!",nickte Yoongi seinem Kameraden somit ebenfalls auflachend zu, da lag die Hand Jeongguks bereits auf der Taille Taehyungs, um ihn schwungvoll zu sich ranzuziehen: "Aish! Baby, jetzt guck nicht so deprimiert, könnte schlimmer sein~",grinste das Rabenhaar breit. Brummend umfasste Taehyung somit den Kiefer des Gepiercten mit beiden Händen: "Grins nicht so breit. Als du mich das letzte mal so breit angegrinst hast, sind deine Zähne in meiner Schulter gelandet~",konnte Taehyung nun doch nichts mehr daran ändern unterdrückt aufzulachen: "Oh neiiin~ Sag bloß mein Schatz hat noch immer angst vor mir~~",grollte er gespielt gegen die herzförmigen Lippen, da verband er sie bereits einmal.
Leise brummte Taehyung also in den Kuss, strich allein mit seinem Daumen über die Wange seines Gegenübers: "Und wie ich das hab! Du hast eben nicht mehr alle Tassen im Schrank~",biss der Bandanaträger grinsend in den geschwungenen Kiefer seines Lebensretters: "Mhh.. zu schade aber auch~",raunte Jeongguk ein letztes Mal.
So erreichte auch die Sonne endgültig ihren tiefsten Punkt. Es wäre Zeit für sie, ihr Heimatland hinter sich zu lassen..
Es hatte unzählige Opfer gekostet und doch hatten sich noch immer alle vier..
So lächelte Jimin ein letztes Mal leicht, strich über den rauen Handrücken des einstigen Echos, ehe er sich als erstes in das Boot schwang.
Die letzten drei folgten, ließen in 10 Minuten bereits den Hafen in bedingter Ferne. In einer weiteren halben Stunde war die bezaubernde Hafenstadt lediglich noch ein Fleck voller reflecktierender Häuser in der Ferne.
Und in einer Stunde verließ das letzt verbliebende Leben das Land, welches schlussendlich fünf Atombomben zum Opfer gefallen war.
Korea ausradiert; die Zeugnisse ihrer Reise bis auf die Grundmauern abgerissen und all die Erlebnisse lediglich durch vier Zeugen davon getragen.
BS.., Ga.M.A..., all die Forschungen, die Militärbasen, ihre Elternhäuser, die Mall in welcher alles begonnen hatte. Die Reichen, die Armen, G7, die U-Bahnen, die Züge.. die Labore. . . Hoseok und Namjoon.
Die Survivor, alle Quarantänezonen, Seoul und einschließlich Busan. Wie viel hatte es doch gefordert?
All das war nicht viel mehr als Asche. Eine lange Reise, die schlussendlich zu einem längst vergangenen Traum geworden war.
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𝖳𝗁𝖺𝗇𝗄𝗌 𝖿𝗈𝗋 𝗋𝖾𝖺𝖽𝗂𝗇𝗀 𝗇' 𝗏𝗈𝗍𝗂𝗇𝗀~
1255 𝗐𝗈𝗋𝖽𝗌.
Ich danke jedem einzelnen, der bis zum Ende gelesen hat, um mich auf dieser 8 monatigen Reise zu begleiten. Manchmal war es hart und in erster Linie war es auch eine ganz neue Schiene, mal ein Buch über Zombies zu schreiben.
Natürlich hoffe ich auch, das ihr eine Menge Spaß mit diesem Buch gehabt habt. Zugegeben ist es ein wenig surreal, das dieses Buch nun sein Ende findet.
Aber irgendwann findet wohl alles sein Ende.
Zumindest nicht als Shortstory, sondern als festes Buch in meiner Reihe an Büchern. Wer hätte gedacht das dieses Buch über 50 Kapitel bekommt~ x3
𝐞𝐩𝐢𝐥𝐨𝐠 𝐭𝐡𝐞𝐦𝐞:
Sailor Song ‐ Gigi Perez
Und für all jene die dieses Buch durch Zufall gefunden haben:
Schaut gern auch auf meinem Profil vorbei, ich würde mich freuen 🌚
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