Kapitel 60
3rd POV.:
Wer hätte es gedacht? Wer hätte gedacht, das der einst so gebrochene Junge Taehyung, jemanden finden würde, der ihn so sehr liebt? Damals war er nur ein einsamer Junge, der für sich lebte und in Schmerz ertrank. Woher hätten sie wissen können, das die beiden hier landen würden? Zwischen all den weißen Wänden und den kranken Menschen.
Niemand hätte wissen können, das ein einst gebrochener Junge so sehr geliebt werden kann. Aber die Liebe kommt angeschlichen. Egal ob man es verdient oder nicht, ob man es erwartet oder nicht, ob man es akzeptiert oder nicht, die Liebe kommt und wenn sie kommt, kann man nichts dagegen tun. Man liebt einfach. Selbst wenn man nicht einmal weiß warum oder im Gegenteil, wenn man tausend Gründe zu lieben hat.
Nun lag Taehyung dort. Auf einem großen weiß bezogenen Bett, zwischen den Weißen Wänden, in einem Gebäude mit sterbenden, leidenden und trauernden Menschen.
Er lag dort und wollte aufstehen. Er wollte es so sehr. Er wollte Jungkook nicht so traurig sehen. Er wollte ihn berühren und ihm sagen, dass er ihn auch noch so sehr liebt und nie damit aufgehört hat. Er wollte ihm sagen, dass Jungkook der Grund ist wieso er wieder zurück kehren möchte.
Taehyung kämpfte mit aller Kraft mit sich selber. Mit seinem Verstand und seinem Körper. Er wollte es so sehr.
Jungkook hingegen weinte und nahm Taehyung's Hand in seine, die er sanft streichelte. „Weißt du... ich werde nicht aufgeben! Ich komme mittlerweile schon seit fast einer Woche hier her und obwohl es mich zerstört dich so zu sehen... gebe ich nicht auf! Ich weiß, dass du zu mir zurück kommen wirst.. ich weiß es..." nuschelte er gegen Ende hin gebrochen und ließ seinen Kopf auf die verschränkten Hände fallen.
Taehyung wollte ihm sagen, das er es grade versucht. Er kämpft so sehr mit sich selber, seine Augen zu öffnen oder einfach nur seine Gelenke zu bewegen. Aber es ist so schwer. So so schwer. Und trotzdem gibt er nicht auf. Für Jungkook. Er musste einfach irgendwie wieder aufwachen und zum Leben zurück kommen. Den schlafende Zustand hielt er selbst nicht mehr aus.
Er fühlte sich gefangen. Gefangen im Raum Zeit Kontinuum. Gefangen im eigenen Körper. Und alles was er hat, ist sein Verstand.
Jungkook erhob seinen Kopf als er plötzlich spürte wie Taehyung seine Hand etwas drückte. Er wäre fast umgekippt, als er ihn ansah. Taehyung's Augen waren geöffnet! Ein Wunder war geschehen! Hatte Taehyung ihn gehört...? Dachte sich Jungkook.
Jungkook liefen Tränen runter, Tränen die er durch den Kampf mit sich selber verlor. Sofort sprang Jungkook auf und fragte weinend vor Erleichterung ob es ihm gut gehen würde. Doch Taehyung antwortete nicht.
Schnell rannte Jungkook in dem Krankenhaus Flur und rief nach einem Arzt, der daraufhin schnell ankam. Der Arzt untersuchte Taehyung und versuchte mit ihm zu reden, doch auch ihm antwortete er nicht sofort. Der Arzt meinte schließlich das es normal ist das er grade nicht redet, da er bestimmt erschöpft sein muss und erstmal wieder richtig wach werden muss, da er ja fast zwei Wochen nur schlief und dann wenn er wieder im hier und jetzt ankommt bestimmt reden wird. Jungkook nickte verstehend.
Die Krankenschwester gab ihm noch irgendeine Spritze in die Infusion und beglückwünschten beide, das Taehyung aufgestanden ist. Und somit ließen sie die beiden dann alleine. Jungkook näherte sich langsam wieder dem Bett zu und zitterte. Er konnte es kaum fassen! Sein Geliebter war erwacht! Er hatte sich dazu entschieden zu leben!
Glücklich und mit voller Erleichterung näherte er sich immer noch zitternd dem Bett. Er ergriff direkt Taehyung's Hand, welcher daraufhin leicht lächelte. Jungkook konnte seinem Glück nicht glauben...
„Danke...! Danke das du mich nicht verlassen hast, Taehyung!" sagte er dann und ihm liefen schon wieder die Tränen. Doch diesmal waren es keine Tränen der Trauer, sondern der Freude. Er war so unendlich glücklich. Obwohl mehr die Chance bestand dass er sterben würde und aufgeben würde, da er Suizidiales Verhalten aufwies, doch trotzdem gab er nicht auf und kam zu Jungkook zurück.
Vielleicht stimme das Sprichwort, dass die Liebe stärker als alles andere ist, schon.
Lächelnd streichelte Taehyung ihn ein paar Haar Strähnen aus dem Gesicht. Taehyung wollte nicht mehr leben ja, aber irgendetwas hat sich in ihm verändert, als er dann sich wirklich umbrachte und er im Koma lag. Irgendwas hat sich verändert als Jungkook ihn jeden Tag besuchen kam. Hat Jungkook ihn zurück geholt ins Leben? Ja. Taehyung wollte für Jungkook leben. Er wollte mit ihm leben. Er konnte ihn nicht mit all dem Schmerz alleine lassen. Er hätte nie gedacht, dass Jungkook mit seinem Verlust so leiden würde.
Doch nun war er froh, so wie der ältere. Beide waren froh. Jungkook schmiegte sich an Taehyung's Hand, die die ganze Zeit Jungkooks Gesichtszügen nachfuhr. Er schloss für einen Moment seine Augen und öffnete sie dann direkt wieder. „Ich liebe dich!" sagte er dann, als hätte er etwas sehr wichtiges vergessen.
Taehyung musste breiter lächeln und zu Jungkook's Verwunderung kam von Taehyung ein leises und kratziges aber hörbares „Ich dich auch." Das machte Jungkook nur noch glücklicher. Er hatte seine Stimme vermisst. Er hatte ihn so sehr vermisst.
Doch plötzlich zog Taehyung seine Hand zurück und hielt sie an seinen Kopf. Er muss wohl Kopfschmerzen haben. Verständlich wenn er nach zwei Wochen, das erste mal wach ist.
„Wo bin ich...?" sagte er dann verwirrt mit einer kratzigen Stimme und sah sich um. „Im Krankenhaus Baby.." antworte Jungkook ihm dann, während er sich auf das Bett von Taehyung setze und ihn intensiv musterte. Er hatte seine wunderschönen Karamellfarbigen Augen vermisst. Er hatte es vermisst sie anzusehen und sich in ihnen zu verlieren.
„W-wieso bin ich hier...?" fragte tae nun verwirrter und sah sich etwas panisch um. Er wusste im Moment einfach nichts und alles wurde viel zu viel auf einmal. Er war verwirrt und hatte Angst. Jungkook umgriff sanft sein Gesicht und kam ihm mit seinem näher. „Du bist in Sicherheit. Ich bin bei dir und ich verlasse dich auch nicht. Nie wieder mehr." Sagte Jungkook ihm, während er Taehyung's Augen fixierte. Der jüngere daraufhin beruhigte sich langsam wieder und nickte mit leicht roten Wangen, da Jungkook ihm näher als gedacht war.
Er war so süß, dachte sich Jungkook. Er hatte es vermisst wie der jüngere in seiner Umgebung verlegen wurde. Er hatte ihn so sehr vermisst. Die Sehnsucht hat ihn wortwörtlich zerstört. Er konnte sein Glück gar nicht fassen, dass sein Engel sich doch dazu entschied, zu ihm zurück zu kommen.
Jungkook sah auf Taehyung's Lippen bevor er plötzlich die letzen Zentimeter trennte und Taehyung küsste. Es war unerwartet. Noch nie hatten sie sich zuvor geküsst. Doch das verlangen in Jungkook wuchs und er wollte keine Sekunde mehr mit diesem Verlangen leben, vor allem weil er Angst hatte. Angst taehyung nochmal zu verlieren und somit auch diese Chance. Er wollte einfach keine Zeit mehr verlieren und alles mit taehyung erleben. Taehyung erweiterte einige Sekunden danach zögerlich.
In beiden tobten die Glücksgefühle. Taehyung hatte ihn vermisst, als auch Jungkook. Beide sind grade in einem tiefen Loch, nahmens Sehnsucht. Sie hatten Sehnsucht nacheinander, weil sie sich so sehr vermisst hatten. Beide können das Gefühl, vom Kuss nicht beschreiben. Nie hätten sie gedacht, das ihr erster Kuss in einem Krankenhaus zustande kommen würde. Doch es war ihnen egal. Alles war ihnen egal. Im Moment zählten nur sie und ihre unendliche Liebe zueinander.
Jungkook umfasste Taehyung's Gesicht und löste sich immer mal wieder wegen dem Luftmangel, doch sie küssten sich eine Weile. Als Jungkook sich langsam wieder von Taehyung löste, legte er seinen Kopf an Taehyung's. Beide hatten rote Wangen und hoben sich aneinander fest, als würde der andere verschwinden, würden sie los lassen.
Es war vorbei. Die Angst die Sehnsucht, es war vorbei. Taehyung war wieder erwacht und alles würde wieder besser werden. Das dachte Jungkook im Moment.
Taehyung umfasste mit immer noch roten Wangen seine Lippen und nuschelte „Das war mein erster Kuss... und er war wunderschön weil er mit dir war.." Nie hätte er gedacht, könnte er jemanden so nahe sein. Er dachte seine Ängste würden es nicht zulassen, doch schon als er Jungkook zum aller ersten Mal sah, wusste er das es anders bei ihm war. Ihm wollte er sogar nahe sein. Bei ihm waren plötzlich all seine Ängste verschwunden.
„Meiner auch.." nuschelte Jungkook daraufhin grinsend und entfernte sich nun leicht nur um ihn anzusehen. Für Jungkook war taehyung immer noch wunderschön. Das schönste das er je sah. Und das sagte er dem jüngeren auch.
Er legte seine Hand an seine Wangen und strich sie sanft. „Taehyung mein Baby, ich liebe dich so sehr. Verlass mich bitte nie wieder mehr. Das war die schlimmste Zeit für mich.." sagte er nun und verlor wieder eine kleine Träne, die Taehyung ihm weg wischte.
„Jungkook, pshhh! alles ist gut. Ich bin ja noch da... ich bin bei dir! Ich verlass dich nicht noch einmal." tröstete Taehyung ihn, wodurch er in eine starke Umarmung von Jungkook gezogen wurde der nun endgültig vor Erleichterung schluchzte und sich an den jüngeren krallte.
Ein weiteres Mal hätte er es eh nicht verkraftet. Die Trennung tat schon weh, aber Taehyung fast durch den tot zu verlieren, tat noch viel mehr weh. Jungkook war froh, dass das nun alles vorbei war. Die schwere Zeit war endlich vorbei und sie konnten glücklich sein. Nichts stand mehr in ihrem Weg.
Oder?
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„War nie der Autor deines Buches, nur der verliebte Leser."
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