𝒦𝒶𝓅𝒾𝓉ℯ𝓁 ¹⁷


„Danke fürs Fahren," ich warf Caden einen Seitenblick zu.

Die Tatsache, dass er mich mal wieder und vor allem freiwillig nach Hause gefahren hatte, verblüffte mich immer noch.

„Gern geschehen," grinste er und lehnte sich in seinem Sitz zurück.

Während ich mich sortierte und meinen Blick krampfhaft auf Hubert, den Gartenzwerg, heftete, lag der von Caden auf mir.

Ich danke dir, Hubert, dass du existierst. Mason wäre stolz auf dich.

Ich öffnete die Tür und war kurz davor auszusteigen, jedoch hielt ich kurz inne und schaute aus zusammengekniffenen Augen in seine.

„Heute sind die Bonbons wohl leer," sagte ich ausdruckslos.

Verwundert sah er mich an, dann fing er an zu lachen.

„Tatsächlich ja. Waren sie so lecker?", wollte er, immer noch ein klein wenig überrascht, wissen.

Kurz überlegte ich und antwortete ihm langsam.

„Ja, sie waren ganz lecker. Ich hatte mich nur gefragt, warum ich heute keinen bekommen habe, obwohl ich der festen Überzeugung war, dass ich heute so aussehe, als würde ich jemanden abmurksen wollen." Ich nickte zur Bestätigung mehrere Male.

„Also willst du einen haben?" Das er mir keine Frage stellte, sondern einen Fakt nannte, war mehr als offensichtlich.

Ich starrte ihn an und verfluchte mich dabei selbst. Ich besaß definitiv eine zu große Klappe.

„Ja", seufzend gab ich das Offensichtliche zu.

Er überlegte kurz. Dann holte er etwas von den Rücksitzen nach vorne. Ich vermutete, dass es ein kleiner Block und ein Kugelschreiber waren.

Er fing an, etwas auf den kleinen Block zu kritzeln, nach ein paar Sekunden legte er alles wieder weg und drückte mir den zuvor geschriebenen Zettel in die Hand.

„Soll ich jetzt das Papier essen?", erkundigte ich mich und zog eine Augenbraue hoch.

„Wenn du willst, gerne." Caden zog ebenfalls eine Augenbraue hoch.

Lachend stieg ich aus dem Auto aus und machte mich auf den Weg zur Haustür. Hinter mir hörte ich, wie Caden davonfuhr.

Ich wollte den Schlüssel im Schloss umdrehen, zögerte dann aber doch und drehte den kleinen Zettel, den ich zuvor bekommen hatte, um.

Ich sah noch einige Augenblicke auf ihn hinab, dann ließ ich ihn in meiner Hosentasche verschwinden.

Als ich das Haus betrat, duftete es herrlich nach Essen.

Ich legte meine Sachen im Flur ab und starkste in die Küche. Dort sah ich, wie Mason gerade etwas in den Ofen schob.

Dass ich jemals sehen werde, wie mein Bruder Essen zubereitete hätte ich beim besten Willen nie gedacht.

Seltsam, das denke ich zurzeit bei vielen.

Mason entdeckte mich zuerst. Er kam mit einem breiten Grinsen auf mich zu.

„Na Schwesterherz. Wie war's?", wollte er verschmitzt wissen.

„Wie war was?", Dad trat neben Mason und schaute zwischen uns beiden Hin und Her.

„Ach nichts", mein Bruder grinste mich noch einmal an und schlurfte dann gemütlich zum Herd zurück, auf welchem ein Topf stand.

Du mieses ...

Missmutig sah ich ihm hinterher. Das Dad nach einem weiteren verwirrten Blick in meine Richtung ebenfalls zum Herd ging, erleichterte mich ein wenig.

Es war viel zu kompliziert, seinem Dad etwas zu erklären, was er schlussendlich sowieso falsch verstehen würde.

Nachdenklich trug ich mich die Treppe in die obere Etage und stieß die zweite Tür von links auf.

Mein Zimmer seitdem ich denken kann. Kurzzeitig hatte ich es zwar nicht bewohnt, aber es sah alles immer noch genau wie früher aus.

Ein schlichtes Doppelbett, das vor einer grün gestrichenen Wand stand.

Ein Schreibtisch mit Drehstuhl, beide hatten auf jeden Fall schon bessere Tage gehabt.

Ein Bücherregal, welches nun alle Bücher von Caden beherbergte.

Ein Kleiderschrank, in den ich mich früher mal selbst eingesperrt hatte und nicht mehr von alleine rauskam.

Und ein graues Sofa, auf das ich mich erschöpft setzte.

Heute war viel zu viel passiert.

Ich wollte gerade meine Krücken ordentlich an das Sofa lehnen, als der Zettel aus meiner Hosentasche rutschte.

Skeptisch hob ich ihn auf und öffnete das zusammen gefaltete Papier.

In einer erstaunlich sauberen Druckschrift stand dort: >>Deine Kamera...<<

Verdattert sah ich das Stückpapier vor mir an. Was soll bitte mit meiner Kamera sein? Kurz überlegte ich, dann wühlte ich sie aus den Tiefen meines Beutels hervor.

Hastig öffnete ich sie, da mir am äußeren nichts Komisch vorkam. Als ich mich dann langsam durch die Entwürfe klickte, fiel ich fast in Ohnmacht.

Ich hatte um die fünfzig neue Bilder. Auf jedem konnte ich Ash und Faye erkennen. Das Caden die alle gemacht haben musste, war klar.

Die Qualität der Bilder war nicht die beste, aber irgendwie, aus einem Grund, den ich nicht nennen konnte, machten sie mich glücklich.

♡︎❤︎︎♡︎❤︎︎♡︎

Nachdem ich mit Mason und Dad zu Abend gegessen hatte, es gab Kartoffelauflauf, hatte ich die beiden noch beim Abräumen, so gut ich eben konnte, unterstützt.

Nun ging es um das Theoretische bei dem "Kochkurs" den mein Bruder stillschweigend über sich ergehen ließ.

Wie dieser Teil jedoch aussehen konnte, war mir schleierhaft. Das leise Stimmengewirr der  beiden drang in mein dunkles Zimmer und ließ mich zu der Annahme kommen, dass sie in einer regen Diskussion waren.

Ich saß auf meinem Bett, mein Blick verweilte schon seit einiger Zeit auf einem Bild.

Es war ein Bild von mir, als ich 10 war, wie ich breit grinsend eine Goldmedaille in die Kamera streckte. Hätte ich damals nur nicht meinen ersten Wettkampf mit dem ersten Platz abgeschlossen.

Jeder war erstaunt gewesen, dass eine Anfängerin, die besiegt hatte, die schon sehr viel mehr Erfahrung gehabt hatten.

Der Erfolg an jenem Tag war mir zu Kopf gestiegen und hat mir schlussendlich meine gesamte harte Arbeit geraubt.

Hätte ich damals nur verloren ...

Dann wäre ich nicht zu einer erfolgssüchtigen Hülle geworden. Ich wäre nie auf einen Vollidioten hereingefallen. Und man hätte mir nicht mein Lebenswerk stehlen können.

Akzeptiere und respektiere.

Das hatte Mum in ihrem Brief geschrieben.

Erneut fragte ich mich, wie ich das hinbekommen sollte. Ein Versuch war es wert, das hatte sie mir sagen wollen, aber ich hatte Angst, dass ich an diesem Versuch zerbrechen würde.

Besser, bei einem Versuch endgültig verlieren, als nichts getan zu haben.

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𝐖𝐮𝐡𝐮𝐮𝐮!
𝐈𝐜𝐡 𝐡𝐚𝐛𝐞 𝐞𝐬 𝐣𝐞𝐭𝐳𝐭 𝐚𝐮𝐜𝐡 𝐞𝐧𝐝𝐥𝐢𝐜𝐡 𝐦𝐚𝐥 𝐠𝐞𝐬𝐜𝐡𝐚𝐟𝐟𝐭, 𝐝𝐚𝐬 𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 𝐳𝐮 𝐞𝐧𝐝𝐞 𝐳𝐮 𝐬𝐜𝐡𝐫𝐞𝐢𝐛𝐞𝐧.
𝐒𝐨𝐫𝐫𝐲 𝐚𝐧 𝐝𝐞𝐫 𝐒𝐭𝐞𝐥𝐥𝐞! :')
𝐀𝐧𝐲𝐰𝐚𝐲𝐬, 𝐢𝐜𝐡 𝐡𝐨𝐟𝐟𝐞 𝐞𝐬 𝐠𝐞𝐡𝐭 𝐞𝐮𝐜𝐡 𝐚𝐥𝐥𝐞𝐧 𝐠𝐮𝐭 𝐮𝐧𝐝 𝐢𝐡𝐫 𝐟𝐫𝐞𝐮𝐭 𝐞𝐮𝐜𝐡 𝐞𝐯𝐞𝐧𝐭𝐮𝐞𝐥𝐥 𝐞𝐢𝐧 𝐤𝐥𝐞𝐢𝐧𝐞𝐬 𝐛𝐢𝐬𝐬𝐜𝐡𝐞𝐧, 𝐝𝐚𝐬𝐬 𝐞𝐬 𝐞𝐧𝐝𝐥𝐢𝐜𝐡 𝐰𝐞𝐢𝐭𝐞𝐫 𝐠𝐞𝐡𝐭... <𝟑
𝐖𝐚𝐬 𝐢𝐬𝐭 𝐞𝐮𝐞𝐫 𝐋𝐢𝐞𝐛𝐥𝐢𝐧𝐠𝐬𝐞𝐬𝐬𝐞𝐧?
(𝐈𝐜𝐡 𝐯𝐞𝐫𝐥𝐢𝐞𝐫𝐞 𝐥𝐚𝐧𝐠𝐬𝐚𝐦 𝐝𝐞𝐧 𝐔̈𝐛𝐞𝐫𝐛𝐥𝐢𝐜𝐤, 𝐰𝐚𝐬 𝐢𝐜𝐡 𝐬𝐜𝐡𝐨𝐧 𝐠𝐞𝐟𝐫𝐚𝐠𝐭 𝐡𝐚𝐛𝐞. 𝐔𝐩𝐬𝐢.)

✧ℐ𝓋𝒾𝒶𝓃𝒶 ℋ𝒶𝓇𝒹𝒾𝑔ℯ𝓃✧

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