𝒦𝒶𝓅𝒾𝓉ℯ𝓁 ¹⁵


Ich redete mir gut zu.

Versuchte mich zu beruhigen.

Aber es half nichts.

Nicht mal meine Fingernägel, die sich schmerzhaft in meine Hand bohrten und mich sonst immer beruhigten, half in irgendeiner
Weise.

Mein Körper hörte nicht auf zu zittern.

Und das lag ganz sicher nicht daran, dass mir kalt war.

Mir war klar, das der Zwischenfall im Fitnessstudio mich nicht komplett kalt gelassen hatte, aber meine Reaktion gerade ließ mich schmerzlich wissen, dass der Mistkerl das erreicht hatte, was er wollte.

Mir Angst machen.

Und ich war so schwach und konnte nichts dagegen tun.

Ich konnte meine Gefühle nicht kontrollieren, alles lief aus dem Ruder und das wollte ich doch eigentlich um jeden Preis verhindern.

Ich wollte nicht, dass ich die Kontrolle verlor.

Nicht noch einmal.

Das war das einzige, an das ich mich, seit mehr als einem halben Jahr, klammerte.

So ein verfluchter Mist.

Ich wollte meine ganze Wut in die Welt hinaus schreien.

Stattdessen biss ich meine Zähne so fest zusammen, das kein einziger Laut über meine Lippen kam.

♡︎❤︎︎♡︎❤︎︎♡︎

Meine Hände umklammerten die Lehnen des Stuhles so fest, das meine Knöchel weiß waren und ich mir nicht sicher war, ob mein Handgelenk jetzt vielleicht doch endgültig brechen würde.

Schon alleine bei dem Gedanken bekam ich einen Würgereiz.

„Alles gut bei dir?," erklang Cadens Stimme.

Ich hob meinen Blick und begegnete seinem, der nachdenklich auf mir lag.

„Ja klar. Warum auch nicht?," entgegnete ich viel zu schnell.

Auch ihm schien das aufzufallen, denn er lehnte sich in seinem Stuhl zurück.

„Du schaust das Essen seid fünf Minuten so an, als würdest du dich gleich dadrüber Erbrechen," gab er im nachdenklichen Ton von sich.

Entgeistert sah ich erst ihn und dann mein Essen an.

Es lag ganz sicher nicht an dem Fisch, dem Salat oder an den Kartoffeln. Alles schmeckte wirklich vorzüglich, auch wenn ich gerade mal ein Bissen von jedem genommen hatte.

Nein, es lag an der Vorstellung, das mir mein Handgelenk brechen könnte und an Rayen.

„Nein, es schmeckt wirklich toll. Ich musste nur gerade daran denken wie..." ich stockte, denn ich hatte keine Ahnung wie ich den Satz beenden sollte.

Die Mitleids Nummer!

,,Wie der Fisch gestorben sein muss," ich versuchte möglichst mitleidig auf den Fischrest herunter zu sehen.

„Aha, verstehe. Seid wann bist du vegetarisch?," wollte Caden schmunzelnd wissen.

Er kaufte mir das nicht ab, wäre ja auch zu schön gewesen.

„Ich hab nie behauptet das ich vegetarisch wäre, ich mache mir nur Gedanken um meine Umwelt," das er zu dieser Annahme kommen könnte, war mir nicht mal ansatzweise in den Sinn gekommen.

Er lachte kurz, dann seufzte er und wurde wieder ernst.

„Gib mir deine Hand," Caden sah mich eindringlich an.

„Was? Nein!," das meine Stimme ein wenig hysterisch klang, bemerkte auch er.

„Schau, ich will dir keinen Heiratsantrag machen, sondern mir nur deine Hand ansehen. Also?," er verdrehte die Augen, lehnte sich wieder nach vorne, streckte die Hand aus und legte sie flach vor mich.

Kurz zögerte ich.

Du bist so blöd Evelyn Poppy Evergreen. Dachte ich noch, dann legte ich meine verletzte Hand in seine, ohne zu wissen, was ich da gerade eigentlich wirklich tat.

Etwas undeutbares lag in seinen Augen, als sie meine Hand inspizierten.

Vorsichtig schob er den Ärmel meines schwarzen Pullovers hoch und entdeckte die Blau angelaufene Stelle.

Woher wusste er das? Fragte ich mich selbst schon fast etwas traurig.

„Du hättest etwas sagen sollen," seufzte er, nachdem sein Blick sehr lange auf dem Blauen Fleck geruht hatte, etwas zu lange.

Er Überlegte, das sah ich an der Art wie er mit dem Daumen sachte über mein Handgelenk fuhr. Ein angenehmer Schauer lief mir über den Rücken, welchen ich jedoch auf Faye schob, als sie sich an mein Bein schmiegte, und nicht auf ihn.

Ich kam noch nicht einmal dazu, etwas zu erwidern, da er meine Hand mit solcher Sorgfalt auf den Tisch legte, als hätte er Angst sie könnte auseinander fallen. Dann erhob Caden sich und verließ das Esszimmer ohne ein Wort.

Verdattert saß ich da und starrte auf den Stuhl, auf dem er bis eben noch gesessen hatte.

Was war hier los?

Es dauerte nicht lange und Caden kam mit einem erste Hilfekasten in der Hand zurück.

Stumm nahm er auf dem Stuhl neben mir Platz und fing an, mein Handgelenk zu verarzten.

Unverhohlen beobachtete ich ihn dabei. Hätte mir jemand in der Schulzeit gesagt, das Caden Cing mich freiwillig und mit sowas wie Sorge -ich schätze zumindest das es das war- verarzten würde, hätte ich ihn ausgelacht und gefragt, ob er nicht vielleicht an Wahnvorstellungen litt.

Nun jedoch fragte ich mich, ob es meinem Herzen gut ging. Viel zu schnell hämmerte es in meiner Brust, wenn es so weiter machte, durchbrach es noch meine Rippen.

„Danke," murmelte ich leise.

„Wofür?"

„Das fragst du noch," beleidigt drehte ich mich weg, als er den Verband ordentlich fest gemacht hatte.

„Gern geschehen."

Solch simple Worte und doch hörte mein Herz nicht auf zu rasen.

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𝐀𝐥𝐬 𝐢𝐜𝐡 𝐦𝐢𝐜𝐡 𝐝𝐚𝐬 𝐥𝐞𝐭𝐳𝐭𝐞 𝐌𝐚𝐥 𝐞𝐧𝐭𝐬𝐜𝐡𝐮𝐥𝐝𝐢𝐠𝐭 𝐡𝐚𝐭𝐭𝐞, 𝐰𝐮𝐫𝐝𝐞 𝐦𝐢𝐫 𝐯𝐨𝐧 𝐳𝐰𝐞𝐢 𝐖𝐮𝐧𝐝𝐞𝐫𝐯𝐨𝐥𝐥𝐞𝐧 𝐋𝐞𝐮𝐭𝐞𝐧 𝐠𝐞𝐬𝐚𝐠𝐭, 𝐝𝐚𝐬𝐬 𝐢𝐜𝐡 𝐝𝐚𝐬 𝐧𝐢𝐜𝐡𝐭 𝐛𝐫𝐚𝐮𝐜𝐡𝐞, 𝐝𝐞𝐬𝐰𝐞𝐠𝐞𝐧 𝐰𝐢𝐫𝐝 𝐞𝐬 𝐡𝐞𝐮𝐭𝐞 𝐤𝐞𝐢𝐧𝐞 𝐠𝐞𝐛𝐞𝐧.
𝐈𝐜𝐡 𝐡𝐨𝐟𝐟𝐞 𝐝𝐢𝐞 𝐛𝐞𝐢𝐝𝐞𝐧 𝐟𝐮̈𝐡𝐥𝐞𝐧 𝐬𝐢𝐜𝐡 𝐚𝐧𝐠𝐞𝐬𝐩𝐫𝐨𝐜𝐡𝐞𝐧. :)
𝐃𝐚𝐬 𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 𝐢𝐬𝐭 𝐳𝐰𝐚𝐫 𝐞𝐭𝐰𝐚𝐬 𝐤𝐮𝐫𝐳 𝐠𝐞𝐫𝐚𝐭𝐞𝐧, 𝐚𝐛𝐞𝐫 𝐝𝐢𝐞 𝐛𝐞𝐢𝐝𝐞𝐧 𝐡𝐚𝐭𝐭𝐞𝐧 𝐢𝐡𝐫𝐞𝐧 𝐞𝐫𝐬𝐭𝐞𝐧 𝐦𝐚𝐠𝐢𝐜 𝐦𝐨𝐦𝐞𝐧𝐭.
𝐘𝐚𝐲𝐲𝐲𝐲𝐲 <𝟑
𝐔𝐧𝐝 𝐣𝐞𝐭𝐳𝐭 𝐞𝐢𝐧 𝐰𝐢𝐜𝐡𝐭𝐢𝐠𝐞 𝐅𝐫𝐚𝐠𝐞:

𝐖𝐢𝐞 𝐠𝐞𝐡𝐭 𝐞𝐬 𝐞𝐮𝐜𝐡?
𝐔𝐧𝐝 𝐰𝐢𝐞 𝐟𝐚𝐧𝐝𝐞𝐭 𝐢𝐡𝐫 𝐂𝐚𝐝𝐞𝐧𝐬 𝐑𝐞𝐚𝐤𝐭𝐢𝐨𝐧?

✧ℐ𝓋𝒾𝒶𝓃𝒶 ℋ𝒶𝓇𝒹𝒾𝑔ℯ𝓃✧

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