𝒦𝒶𝓅𝒾𝓉ℯ𝓁 ¹⁰


Durch einen langen, aber dennoch sehr hellen Flur, gelangten wir zu einer unscheinbaren Tür am Ende.

„Hast du Angst vor Katzen," Cadens Hand hielt kurz vor dem Griff inne und er drehte sich fragend zu mir um.

„Äh nein, ich schätze nicht," abwehrend zuckte ich mit den Schultern.

Obwohl, hat die Nachbarskatze nicht mal den Postboten angegriffen? Sollte ich jetzt auch vor diesen, eigentlich sehr eleganten, Tieren Angst haben? Oder ist das überflüssig, weil ich keine Postbotin bin?

Etwas streifte mein Bein und ich zuckte so heftig zusammen, das ich Mühe hatte, nicht vorne über zu kippen.

Eine warme Hand legte sich auf meine Schulter und bewahrte mich vor dem Sturz, nach einiger Zeit war auch mein Gleichgewicht wieder einigermaßen vorhanden, was mich aufblicken ließ.

Meine Augen fanden Cadens.

Ich wollte gerade anfangen mir den Kopf darüber zu zerbrechen, wieso er mir geholfen und nicht wie ein Sack Kartoffeln fallen gelassen hatte, da bemerkte ich seinen Missbilligenden Blick der auf etwas am Boden fixiert war.

Mein Kurzzeit Gedächtnis lässt Grüßen aus den Tiefen meines Kopfes, wo es sich allen Anschein nach nicht dazu verpflichtet gefühlt hatte mich meinen einen Minuten alten Schock nicht vergessen zu lassen.

In mir breitete sich eine Vorsichtige Neugierde aus, die mich dazu veranlasste seinem Blick zu folgen.

Ab da nahm ich alles nur noch ganz langsam wahr.

Stechend grüne Augen bohrten sich in meine.

Das grau schwarze Fell Knäuel zu meinen Füßen schien auch keine Anstalt zu machen mir in jeglicher Hinsicht platz zu machen.

Ein Lachen brach aus mir heraus.

Es war, als hätte ich dieses Lachen seit einer Gefühlten Ewigkeit zurück gehalten.

Das alles hier schien mir surreal, aber am aller meisten war es auf eine kuriose Art auch seltsam erfrischend.

Nie im Leben hätte ich mir das erträumen lassen können.

Wer hätte auch gedacht, das Caden allen Ernstes eine Katze besaß?

Ein Schnurrendes Geräusch machte mich auf ein weiteres Fell Knäul in der Fensterbank aufmerksam.

Zwei Katzen.

Langsam und darauf bedacht nicht unnötige Schmerzen zu verursachen, bückte ich mich zu der Katze vor mir.

Vorsichtig ließ ich sie an meiner Hand riechen, dann gewährte sie mir. Behutsam strich ich durch das angenehm weiche Fell.

„Du bist aber eine süße," quietschte ich leise.

„Ein süßer," Caden ging an mir vorbei zu der zweiten Katze.

„Bitte?," irritiert sah ich zu ihm.

„Das ist keine Katze, die du da streichelst, sondern ein Kater," korrigierte er mich.

Überrascht schaute ich zu dem Kater.

Hättest ruhig mal etwas sagen können. Jetzt stehe ich wie die letzte Vollidiotin da.

Augenrollen ärgerte ich mich über meine Unwissenheit.

„Und wie heißt er?," wollte ich gespannt wissen.

„Das ist Ash und auf das auf der Fensterbank ist Faye," er krauelte wie zu Bestätigung Faye hinter ihrem Ohr, was sie anscheinend sehr genoss.

„Die beiden sind Geschwister," fügte er beiläufig hinzu.

Faye und Ash.

„Hast du dir die Namen ausgedacht?," ich richtete mich wieder auf.

Als Antwort bekam ich nur ein zustimmendes Geräusch.

Caden hatte sich längst auf einen Sessel in der Ecke des Zimmers gesetzt, weswegen ich es mir auf dem Sofa, das ebenfalls dort stand, gemütlich machte.

Nach kurzem überlegen legte ich meine Beine auch auf das Sofa. Nun starrte ich dem Herr Autor direkt entgegen.

Etwas unbeholfen fischte ich mein Tablett aus dem Rucksack und suchte die Skizze heraus.

„Hier," mit einem auffordernden Blick reichte ich Caden mein Meisterwerk. Oder was davon die Grundsteine legt.

Um meine Unsicherheit zu überschatten redete ich einfach drauf los und erklärte ihm das was darauf zu sehen war.

„Ach und das soll etwas mehr Tiefe-," wollte ich gerade weiter sprechen, als er mich unterbrach.

„An deiner Stelle würde ich erstmal tief Luft holen, sonst brauche ich noch eine andere Illustratorin," er legte das Tablett vor sich auf den Tisch und erhob sich.

Abwartend beobachtete ich ihn dabei, wie er eine Schublade seines Schreibtisches öffnete und relativ schnell fündig wurde.

Als er wieder Platz nahm hielt er mir den Blätter Stapel entgegen.

„Was ist das?"

„Ließ es einfach."

Neugierig nahm ich ihn und überflog die Seiten.

Während ich laß weiteten sich meine Augen vor Überraschungen.

„Ich denke bevor wir richtig anfangen können muss ich dich über deine Aufgaben aufklären," bei seinen Worten schaute ich auf.

„Du wirst nicht nur ein Cover erstellen müssen, sondern auch Charakter, Orte und so weiter. Kannst du das?"

Im Nachhinein betrachtet war es vermutlich die Frage die mich zu der Entscheidung kommen ließ, das man mich bloß nicht unterschätzen sollte.

„Natürlich kann ich das, Mr. Ich-bin-ein-Autor," zuckersüß Lächelte ich, konnte aber nicht anders als meinen Worten eine gewisse Schärfe zu geben.

Jedoch verfehlte mein Satz die gewünschte Wirkung.

Er nickte nur gleich gültig und deutete auf meine Zeichnung.

„Das kannst du wieder ein packen, du wirst es erst brauchen wenn ich fertig bin."

Wenn er Fertig ist? Also war er das noch garnicht?

„Und wann, wenn ich fragen darf, bist du fertig?," ich verschränkte die Arme vor der Brust.

„Ich habe noch garnicht angefangen, also dauert das vermutlich noch," Schulter zuckend streichelte er Ash, der so eben auf seinen Schoß gesprungen war.

„Bitte?," jegliche Gesichtszüge wichen aus meinem Gesicht.

„In einem Monat muss das Ding fertig sein," leichte Hysterie erfasste mich.

„Also noch genug Zeit," desinteressiert ignorierte er mich und das ging mir gewaltig gegen den Strich.

„Also hör mal, ich habe absolut keine Ahnung von diesem ganzen Schreib Kram und wie man Ideen dafür bekommt, aber schon mal was von einem Terminkalender oder so gehört? Du bist einer der erfolgreichsten Autoren, aber deine Planung ist ja mal sowas von für die Tonne."

Es regte mich dermaßen auf das ich schreien könnte.

Brooke und der gesamte Verlag hingen an Cadens Erfolg und das wusste er. Aber daran dachte er nicht.

Ich seufzte frustriert.

„Ich komme morgen wieder und solltest du bis da immer noch keinen Plan haben war's das. Dann kannst du gucken wie du das alleine hinkriegst, weil ich dafür sorgen werde, das du keinen anderen finden wirst, der für dich Illustriert," die Drohung kam mir leichter über die Lippen als gedacht, obwohl ich nicht wusste wie ich das anstellen sollte.

„Damit würdest du alle in den Ruin treiben," sein amüsierter Unterton verriet mir, das er mich nicht ernst nahm, wie gerne ich ihm jetzt mal gründlich das Gesicht polieren würde.

„Bevor du mich jetzt aber weiter so ankeifst, hier mein Vorschlag," mit einer fließenden Bewegung kam er vor mir zum stehen.

Ich hatte garnicht bemerkt, das ich, samt Krücken, aufgesprungen war.

„Du Illustrierst weiter für mich und lässt diese lächerlichen Drohungen. Im Gegenzug bin ich zum Ende des Monats mit einem neuen Bestseller in der Tasche fertig."

„Und du machst einen Plan!," ich starrte ihn fest entschlossen an.

„Ja, bis morgen habe ich einen Plan," gibt Caden sich, die Haare raufend, geschlagen.

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𝐔𝐧𝐝 𝐞𝐧𝐝𝐥𝐢𝐜𝐡 𝐝𝐚𝐬 𝟏𝟎. 𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥.
𝐖𝐢𝐞 𝐤𝐫𝐚𝐬𝐬!
𝐕𝐢𝐞𝐥𝐞𝐧 𝐃𝐚𝐧𝐤 𝐚𝐧 𝐣𝐞𝐝𝐞𝐧 𝐝𝐞𝐫 𝐝𝐢𝐞𝐬𝐞𝐬 𝐁𝐮𝐜𝐡 𝐥𝐢𝐞𝐬𝐬𝐭 𝐮𝐧𝐝 𝐦𝐢𝐜𝐡 𝐮𝐧𝐭𝐞𝐫𝐬𝐭𝐮̈𝐭𝐳𝐭. <𝟑𝟑
𝐖𝐢𝐞 𝐠𝐞𝐡𝐭 𝐢𝐡𝐫 𝐚𝐧𝐬 𝐬𝐜𝐡𝐫𝐞𝐢𝐛𝐞𝐧 𝐫𝐚𝐧?
𝐏𝐥𝐚𝐧𝐭 𝐢𝐡𝐫 𝐨𝐝𝐞𝐫 𝐞𝐡𝐞𝐫 𝐧𝐢𝐜𝐡𝐭?
(𝐎𝐝𝐞𝐫 𝐠𝐞𝐧𝐞𝐫𝐞𝐥𝐥 𝐢𝐧 𝐣𝐞𝐝𝐞𝐫 𝐋𝐞𝐛𝐞𝐧𝐬 𝐥𝐚𝐠𝐞)

✧ℐ𝓋𝒾𝒶𝓃𝒶 ℋ𝒶𝓇𝒹𝒾𝑔ℯ𝓃✧

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