𝒦𝒶𝓅𝒾𝓉ℯ𝓁 ⁷
Konzentriert gab ich meine Adresse ein, wohl bedacht darauf mich nicht zu weit nach links zu beugen.
Es war zwar recht freundlich von Caden mich nach Hause zu fahren, kollidieren musste ich jedoch deswegen nicht mit ihm.
„Fertig," murmelte ich, während ich mich zurück lehnte und mich anschnallte.
Beiläufig lugte Caden zum Navi und startete gleichzeitig sein Auto.
15 min Auto fahren mit ihm.
Na toll
Gut fünf Minuten Schwiegen wir, dann konnte ich die erdrückende und unangenehme Stille nicht mehr aushalten. Also holte ich meine krassen Smalltalk Künste raus.
Ich räusperte mich.
„Was schreibst du eigentlich für Bücher?"
Die Frage brannte mir schon lange auf der Zunge.
„Thriller."
Hatte er keine Lust mit mir zu reden oder warum antwortete er so kurz angebunden?
„Ahja und mehr nicht...?"
„Meistens ist auch noch eine Romance nebensächlich dabei," zuckte er mit den Schultern.
Überrascht huschte mein Blick zu ihm.
Das hatte ich nun wirklich nicht erwartet.
Irgendwie eine absurde Vorstellung, das ausgerechnet Caden Bücher mit Romancen schreibt. Naja, mehr als die Hälfte besteht wahrscheinlich nur aus dem Thriller.
„Und was machst du sonst so?," schon jämmerlich, dass mir keine anderen Themen einfallen.
„Gerade fahr ich Auto und halte Smalltalk mit dir," ohne zu ihm sehen zu müssen, wusste ich das er sich gerade mächtig amüsierte.
„Haha, wie witzig. Dann bring doch auch mal Fragen ein," genervt verschränkte ich meine Arme vor der Brust.
Immerhin hatte ich es versucht...
„Wieso brauchst du die Dinger da?," er nickte an einer Ampel in Richtung meiner Krücken, die ich zwischen mich und die Autotür geklemmt hatte.
Ich verkrampfte mich, dieses Thema hasste ich wie die Pest.
Nachdem ich mich wieder gefasst hatte, antwortete ich ihm knapp.
„Autounfall."
„Weil du getrunken hast?!," Caden ließ nicht locker.
„Nein." Ich zögerte und schob zum Fenster Gewand nach: „Ich hatte an dem Tag einen Termin. Es war ein sehr wichtiger und ich war so schon zu spät, aber das Wetter wollte nicht wie ich. So kam das eine zum anderen...,"während ich am Anfang, meiner Erzählung, noch freudlos gelacht hatte, gab ich den letzten Satz nun eher murmelnd von mir.
„Verstehe," sagte er und beließ es dabei.
Ich glaube er versteht gar nichts.
Wie soll er auch?
Ich verstehe es selbst nicht mal. Ich kann doch nicht einfach akzeptiere, das mein Traum ausgeträumt ist. Das die Weltmeisterschaft ohne mich startet.
Ich hatte seid meinem achten Lebensjahr auf meine Karriere als Schwimmerin hingearbeitet und jetzt ist alles wegen zehn Dummen Sekunden futsch?!
Warum?
Warum habe ich ihm das erzählt?
Weil ich glaube ihn zu kennen?
Nein, vermutlich habe ich es wegen dem Gegenteil getan.
Das war dumm.
Du tust es wieder. Hör auf damit!
Ermahnte meine innere Stimme mich. Mein Gesicht verziehend, vergrub ich es in meinen Händen.
Wie jämmerlich. Ich hasste Mitleid, ertrank jedoch in meinem eigenen. Und genau das tat ich gerade wieder.
Ein Ellenbogen, der mich leicht anstieß, ließ mich zusammen fahren und hoch schauen.
Mit Verwirrung stellte ich fest, das Caden mir
etwas hinhielt.
Neugierig nahm ich es ohne ein Wort und identifizierte es als einen Kirschbonbon.
Fragend sah ich zu ihm. Mit einem Grinsen deutete er zur Autotür, erst da viel mir auf, das wir bei mir angekommen waren.
Gerade wollte ich aussteigen, hielt dann aber noch einmal inne und drehte mich zu Caden.
„Wieso hast du mir den Bonbon gegeben?"
„Eine Art Abschiedsgeschenk. Vielleicht guckst du dann nicht mehr die ganze Zeit so, als willst du jemanden ab murksen."
„Du bist nicht witzig," beleidigt schlug ich die Autotür zu.
Schwach konnte ich noch sein Lachen hören, dann fuhr er weg.
Auf das wir uns nicht mehr so schnell wiedersehen.
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Zum dritten mal rief ich nun Brooke an.
Ja?, meldete sie sich endlich.
„Warum klingst du so angepisst?," mit meinen Augen suchte ich das Restaurant ab.
Vielleicht weil ich direkt vor deiner Nase sitze und du mich nicht siehst?, bestimmt verdrehte sie gerade ihre dunklen Augen.
„Wo?"
Hier!
„Dein Ernst? Wie soll ich wissen wo hier ist?"
Das weiß ich doch nichtig, sie seufzte und fügte gnädiger Weise noch was nach: Wie kann ich dir das suchen erleichtern?
„Keine Ahnung stell dich hin und zeige ein Peace Zeichen oder so?," schnaubte ich.
In der hintersten Ecke, an der sich ein kleines Fenster befand, erhob sich jemand.
Brooke.
Sie zeigte das abgemachte Zeichen, zwinkerte mir neckend zu und rief durch den gesamten Raum: „Hier bin ich und dein Peace Zeichen."
Scham besaß sie definitiv nicht.
Ich legte auf.
Kopfschüttelnd ging ich auf meine beste Freundin zu. Wann unsere Freundschaft angefangen hatte weiß ich nicht mehr genau, aber ich schätze das war der Tag an dem sie mir mit fünf Jahren Sand ins Gesicht geworfen und mein kleines Ich ihr an den Haaren gezogen hatte.
„Eine Beschreibung hätte es auch getan," lächelnd umarmte ich sie einarmig.
„Aber du hast es nicht Vorgeschlagen und es wäre nur halb so lustig gewesen," sie setzte sich zurück auf ihren Platz, ich tat es ihr gleich.
„Jaja," sagte ich, während ich meine Krücken an den Tisch lehnte.
„Also ich fand's toll meine Lieblings Person mit einem Peace Zeichen zu begrüßen," zuckte sie mit den Schultern und signalisierte einem Kellner das wir soweit waren.
Als sie bestellte, wir aßen so ziemlich immer das gleiche, dachte ich über ihre Worte nach.
Ich wusste das Brooke mich durch die schwersten Zeiten begleitet hatte und ich hatte das selbe bei ihr getan. Sie bedeutete mir unfassbar viel.
Auch wenn wir äußerlich komplett verschieden waren.
Sie besaß dunkle Braune Haut und sehr lange Haare die sie zu kleinen Zöpfen geflochten hatte, die ihr bis zur Hüfte reichten. Auch im Kleidungsgeschmack setzte sie eher auf Kleider und Figur betonte Sachen, während ich in meiner Hosen und ausgewaschenen T-Shirt Phase hängen geblieben bin.
„Und, was geht so ab bei dir?," erkundigte sie sich, als der Kellner gegangen war.
Ich erzählte ihr von meinen Gesundheitlichen fortschritten, der Schachtel von Mum und von Caden.
Das ganze dauerte und ich war erst fertig als das Essen kam.
„Und du?," ich hatte genug über mich geredet, nun war sie dran.
„Ich habe ein Problem," rückte sie ausnahmsweise klein laut mit der Sprache raus.
„Das sagst du erst jetzt," schockiert sah ich sie an.
„Ja, denn dafür brache ich deine Hilfe."
„Okay."
„Du hast doch eben über Caden geredet."
„Äh, Ja," langsam bekam ich ein schlechtes Gefühl.
„Er ist in meinem Verlag unter Vertrag."
Oh.
Brooke besaß einen gut laufenden Verlag, oder zumindest teilweise. Mit drei anderen hatte sie ihn gegründet und der Verlag ist total durch die Decke gegangen.
„Und jetzt brauchst du in wie fern meine Hilfe?"
„Die Sache ist die, seine Illustratorin ist im Mutterschaftsurlaub."
Mir schwante Böses.
„Und ich habe dich Vorgeschlagen sie zu vertreten. Du sollst Cadens nächsten Bücher illustrieren."
ICH?!
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𝐃𝐚𝐬 𝟕 𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥. 𝐊𝐫𝐚𝐬𝐬!
𝐈𝐜𝐡 𝐝𝐞𝐧𝐤𝐞 𝐚𝐧 𝐝𝐞𝐦 𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 𝐤𝐚𝐧𝐧 𝐦𝐚𝐧 𝐠𝐮𝐭 𝐞𝐫𝐤𝐞𝐧𝐧𝐞𝐧, 𝐝𝐚𝐬 𝐞𝐬 𝐥𝐚𝐧𝐠𝐬𝐚𝐦 𝐥𝐨𝐬𝐠𝐞𝐡𝐭, 𝐚𝐥s𝐨 𝐬𝐞𝐢𝐝 𝐠𝐞𝐚𝐩𝐚𝐧𝐧𝐭.
𝐄𝐮𝐞𝐫 𝐞𝐫𝐬𝐭𝐞𝐫 𝐄𝐢𝐧𝐝𝐫𝐮𝐜𝐤 𝐯𝐨𝐧 𝐁𝐫𝐨𝐨𝐤𝐞?
𝐆𝐮𝐭 𝐨𝐝𝐞𝐫 𝐝𝐨𝐜𝐡 𝐞𝐡𝐞𝐫 𝐬𝐜𝐡𝐥𝐞𝐜𝐡𝐭?
✧ℐ𝓋𝒾𝒶𝓃𝒶 ℋ𝒶𝓇𝒹𝒾𝑔ℯ𝓃✧
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