𝒦𝒶𝓅𝒾𝓉ℯ𝓁 ³
Mir hätte wirklich jeder aus meiner Schulzeit über den Weg laufen können und ich hätte es ignoriert.
Also warum ausgerechnet er?
Wieso Caden Cing?
,,Pass das nächste mal einfach besser auf, wenn du schon Leute stalken willst", Caden zuckte gleichgültig mit den Schultern.
,,Ich stalke nicht."
Ich analysiere nur meine Umgebung.
,,Wie auch immer."
Mit diesen Worten drehte er sich allen ernstes eiskalt um.
Nicht zu fassen. Wie konnte man nur so schamlos sein.
Doch zu meiner Überraschung, griff er nach meinen Krücken, die sich vor Fremdscham anscheinend auch verabschiedet hatten und lehnte sie an die Bank auf der ich saß.
„Danke", murmelte ich, nur um ein Lachen seinerseits zu ernten.
„Das hat dich jetzt deinen ganzen Stolz gekostet, nicht wahr?"
Ich schaute auf und begegnete seinen Sturmgrauen Augen.
Die dunkel-blonden Haare fielen ihm in vereinzelten Strähnen ins Gesicht.
Eins musste man ihm lassen, er sah unverschämt gut aus.
„Heute bin ich ausnahmsweise ehrlich, es hat mich nur eine Menge Kraft gekostet freundlich zu sein", ich grinste ihn zuckersüß an.
„Stimmt, es hat dich eine Menge Freundlichkeit gekostet."
Echt jetzt?
„Dein Ernst? Genau das habe ich doch gesagt", zickte ich ihn an.
„Stimmt."
„Sag ich doch."
„Hast du."
„Genau."
„Kann es sein, dass du immer das letzte Wort haben musst?" Caden musterte mich.
„Lass mal überlegen, ja muss ich", ich grinste ihn vielsagend an.
Ein räuspern ertönte neben mir und ich fuhr vor Schreck zusammen.
Mason stand neben mir, das Eis und die Wasserflasche in der Hand und sah uns entgeistert an.
Er verstand das ganze hier vollkommen falsch, dass wusste ich als seine Augen anfingen schelmisch zu glitzern.
„Wer ist das, Evi?"
Ich seufzte.
„Der da?" Ich deutete auf Caden.
„Das ist einer, der mal in meine Klasse gegangen ist."
Und ich auf den Tod hasste.
Früher war fast jedes Gespräch ein einziger Schlagabtausch, gefüllt mit Beleidigung. Selbst wenn Lehrer oder Erwachsene dabei waren, blieben die Sticheleien nicht aus. Also warum ist das Gespräch bis jetzt friedlich verlaufen?
Mason wollte gerade irgendwas zu Caden sagen, jedoch unterbrach ich ihn hastig.
„Los wir müssen das Eis essen, sonst schmilzt es."
Mason guckte zu dem Eis hinunter und nickte zustimmend.
„Ja, dann setzten wir uns einfach zu..."
„Caden", half dieser ihm weiter.
Das soll doch jetzt ein schlechter Scherz sein!?
„Wieso das denn, unser Platz ist doch voll schön?"
Sind nicht normale große Brüder immer melodramatisch dagegen, wenn ein Junge auftaucht und die Schwester ihn nur eines Blickes würdigt?
Wieso konnte das bei meinem Bruder nicht auch der Fall sein?
„Wir sitzen neben der Toilette, Evi."
Wie aufs Stichwort kam ein Mann aus dieser, wir drei starrten ihn an und er ging peinlich berührt weiter.
„Was? Das ist doch total praktisch", obwohl, von dem Geruch brauchte ich nicht wirklich ein Parfüm.
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„Und, wie schmeckt es."
Mason sah mich erwartungsvoll von der Seite an.
„Nach, Ich-bin-extra-Teuer-aber-nix-besonders", antwortete ich missmutig.
Nach dem ich noch gefühlte zehn Minuten länger mit meinem Bruder diskutiert hatte, habe ich dem Eis zu liebe aufgegeben und mich meinem Schicksal ergeben.
Aber ich wollte ganz sicher nicht gegenüber von Caden sitzen, der die ganze Zeit irgendwas auf seinem Laptop rum tippte.
„Aber das Wasser schmeckt gut."
„Natürlich tut es das, weil es keinen Geschmack hat."
„Wasser hat Geschmack."
„Und der wäre."
„ Es schmeckt nach Wasser."
„Aha", er musterte mich, dann nahm er einen Schluck aus der Flasche und sah dabei aus wie ein Tester.
„Es schmeckt nach....Wasser."
„Sag ich doch."
„Bestimmt würde es Hubert auch schmecken", gluckste Mason.
„Jetzt fang doch nicht wieder mit dem Gartenzwerg an", ich verdrehte meine Augen, kam aber nicht um hin ein wenig zu lächeln.
„Und was macht der Kaffee Trinker so geschäftig an seinem Laptop?" Wollte Mason nun von Caden wissen.
„Ich schreibe."
„Ach, das sehen wir tatsächlich auch. Und was schreibst du? Ein Buch?"
„Ja, ich schreibe an meinem neuen Buch", antwortete er mir.
Das mit dem Buch war von mir eher ein Joke, dass es der Wahrheit entsprach überrumpelt mich so sehr, dass ich mich an meiner eigenen Spucke verschluckte.
„Wie, du schreibst an deinem neuen Buch? Hast du schon mehrere geschrieben", wollte nun auch Mason wissen.
„Kann man so sagen, ich meine es ist mein Beruf."
Wie jetzt?
Er ist Autor?
Caden Cing ist ein verdammter Autor?
Also wenn das ein Traum ist, bin ich jetzt bereit aufzuwachen.
„Krass. Wie ist das so als Autor? Verdient man da viel?" hackte mein Bruder nach.
„Wenn man erfolgreich ist, ja."
„Lass mich raten, du bist erfolgreich und weltberühmt.?" dieses Mal meinte ich das ganze Tod ernst.
„Ja, das trifft es gut", Caden sah mich nun an.
Nicht zu fassen. Caden, der immer ein scheiß auf Literatur gegeben hat, ist nun Autor. Wunder geschehen also doch noch.
„Was hältst du davon Evi: Ich schreibe auch ein Buch und du kannst es Illustrieren?"
Ich trat ihm unter dem Tisch auf den Fuß.
„Aua, ich dachte du bietest das Leuten kostenlos an?"
Kann er nicht einmal leise sein?
„Du bist Illustratorin?" Caden sah mich interessiert an.
„Nein, bin ich nicht. Ich bin Schwimmerin."
„Du warst Schwimmerin", murmelte Mason neben mir.
Mein Gegenüber schien dies dummerweise jedoch gehört zu haben.
„Los Mason, ich muss noch Einkaufen gehen", mit diesen Worten stand ich auf, nahm meine Krücken und humpelte aus dem Café.
Dicht gefolgt von Mason der nach einer schnellen Verabschiedung, die bei mir Ausgeblieben war, quengelnd hinter mir her marschierte.
Du warst Schwimmerin.
Der Satz halte in mir wie ein lästiges Echo wieder.
Wie nervig die Wahrheit doch war.
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𝐃𝐢𝐞 𝐞𝐫𝐬𝐭𝐞 "𝐫𝐢𝐜𝐡𝐭𝐢𝐠𝐞" 𝐊𝐨𝐧𝐯𝐞𝐫𝐬𝐚𝐭𝐢𝐨𝐧 𝐳𝐰𝐢𝐬𝐜𝐡𝐞𝐧 𝐄𝐯𝐞𝐥𝐲𝐧 𝐮𝐧𝐝 𝐂𝐚𝐝𝐞𝐧. (𝐊𝐞𝐢𝐧𝐞 𝐀𝐡𝐧𝐮𝐧𝐠 𝐰𝐚𝐫𝐮𝐦, 𝐚𝐛𝐞𝐫 𝐞𝐬 𝐡𝐚𝐭 𝐞𝐰𝐢𝐠 𝐠𝐞𝐝𝐚𝐮𝐞𝐫𝐭 𝐛𝐢𝐬 𝐢𝐜𝐡 𝐝𝐚𝐦𝐢𝐭 𝐳𝐮𝐟𝐫𝐢𝐞𝐝𝐞𝐧 𝐰𝐚𝐫)
𝐀𝐥𝐬𝐨 𝐰𝐚𝐬 𝐡𝐚𝐥𝐭𝐞𝐭 𝐢𝐡𝐫 𝐯𝐨𝐧 𝐝𝐞𝐧 𝐛𝐞𝐢𝐝𝐞𝐧 𝐮𝐧𝐝 𝐧𝐚𝐭𝐮̈𝐫𝐥𝐢𝐜𝐡 𝐚𝐮𝐜𝐡 𝐯𝐨𝐧 𝐌𝐚𝐬𝐨𝐧?
✧ℐ𝓋𝒾𝒶𝓃𝒶 ℋ𝒶𝓇𝒹𝒾𝑔ℯ𝓃✧
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