~ Kapitel 3 ~
Die Straßen Londons waren belebt wie immer, und jetzt da die Weihnachtszeit langsam näher kam, war noch mehr los als sonst. Ich schlängelte mich durch die Menschenmasse, bis ich vor einem kleinem Supermarkt stehen blieb.
Denn meiner Meinung nach gab es dort den besten Fertig-Kaffee und den brauchte ich jetzt dringend. Zwar war es etwas schwierig durch die engen Gänge, vollgepackt in Winterklamotten, zu laufen. Aber das gehörte inzwischen zu meinem Alltag. Irgendwo musste ich ja meine tägliche Portion Kaffee herbekommen.
Ich kramte nach dem Zettel, den mir Henry auf den Küchentisch gelegt hatte.
"Eier, Milch, Spaghetti, Instant-Nudeln, Mehl, Toast" murmelte ich vor mich hin und musste schmunzeln als ich die Zutaten für meine geliebten Pfannkuchen wieder erkannte. Haha wusst ich's doch! Er konnte mir einfach nicht widerstehen.
Mein Schmunzeln wurde immer breiter.
Ich betrat den kleinen Laden und drehte meine alltägliche Runde.
Als ich an der Kasse angekommen war bemerkte ich Jace, der dahinter saß. Was machte der denn noch hier?
"Heyy Jace" begrüßte ich den Freund von Henry.
"Ich dachte du bist schon bei Henry?"
"Heyy Rory" begrüßte er mich lächelnd zurück.
"Ich musste wieder Überstunden machen" sagte er mit einem genervten Ton.
"Aber ich mache gleich Schluss...und du bist...Ehm...naja, den Rest des Abends unterwegs?"
"Jaha, ihr habt die Wohnung ganz allein für euch" sagte ich lachend, während er schon meine Einkäufe scannte.
Als ich meine Sachen in meine Tasche einpacken wollte, beugte sich Jace leicht zu mir rüber und flüsterte:
"Nicht weiter verraten, aber ich will ihn heute fragen ob wir zusammen sein wollen...hab ihm sogar so nen kleinen Ring gekauft"
Meine Augen weiteten sich, "WIRKLICH?!" sagte ich quietschend und etwas zu laut.
Er beantwortete es nur mit einem schüchternen Nicken.
"Ich werde ihm natürlich nichts verraten" sagte ich verschwörrerisch und stellte mir schon vor, wie ich morgen von Henry kreischend empfangen werden würde.
•
Ich ließ mich erschöpft auf eine Bank fallen, die ich nach stundenlanger Suche (10 Minuten) endlich gefunden hatte. Ich ließ meine Blick über die lange Einkaufsstraße gleiten. Ich fand es schon immer spannend Menschen zu beobachten. Gerade hatte ich einen braunhaarigen Mann ins Visier genommen, er trug einen langen Mantel. Ich LIEBTE solche Mäntel und jeder, der so Einen anhatte rutschte für mich automatisch eine 'Hot-Etage' höher.
Ich überlegte gerade ob ich ihm vielleicht ansprechen sollte, (ich machte das echt selten) als neben ihm eine blondhaarige Frau auftauchte, ihre Hände um seinen Hals schlung, zu sich zog und ihn in einen langen Kuss vertiefte.
Meine Stimmung kippte augenblicklich. Was machte ich nur falsch?
Ich vergrub mein Gesicht in meinen Schal, um meine Tränen zurückzuhalten. Warum ausgerechnet jetzt.
Ich hatte bis jetzt nur eine Beziehung in meinem Leben gehabt und die war alles andere als schön gewesen. Er war toxisch und schlecht im kommunizieren. Und ich hatte mein Erstes Mal mit ihm, was somit alles andere als schön war. Danach hatte ich nur einmal Sex gehabt und das war als ich mit Yade feiern war, wir betrunken waren und ich mich somit auch an fast gar nichts mehr erinnern konnte.
Ich atmete tief durch, ich durfte nicht mitten in der Stadt nen Mental Breakdown kriegen.
Durch das Ganze merkte ich, wie ich langsam Hunger bekam. Ich hob wieder meinen Kopf und schaute mich um. Mein Blick blieb an dem Café hängen, dem ich mich gegenüber gesetzt hatte. Irgendwie kam es mir bekannt vor...
Ich zuckte mit den Schultern und beschloss mich einfach mal reinzusetzen, immerhin war es schon fast 18 Uhr und es war kalt. Also Hauptsache ins Warme.
Ich tupfte mir nochmal meine Augen trocken, ich wollte nicht das irgendjemand Verdacht schöpfte.
Ich öffnete die Tür und betrat den Raum, dieser war in warmes Licht getaucht und mit bunten Weihnachtslichterketten geschmückt worden.
Ich schaute mich gerade nach einem Platz um, dann merkte ich nur noch wie mich jemand an meiner Schulter rammte. Der Raum sich zu drehen begann und die Lichter verschwommen, dann schlug ich schmerzvoll auf den Boden auf. Ich fasste mir reflexartig an meine Schulter, was war gerade passiert?
Vor meinem Gesicht erschien ein blonder Haarschopf und eine Hand die mir wahrscheinlich aufhelfen wollte, doch ich konnte mich nicht bewegen.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top