𝙹𝚒𝚜𝚞𝚗𝚐༉‧

„Ist das zu dick aufgetragen?"

Skeptisch musterte ich mich selbst im Spiegelbild. Mir gefiel mein Aussehen nicht. Ich wollte nicht zu sehr wie eine Ballkönigen aussehen aber ich wollte auch nicht aussehen wie der totale Penner. Das war schon eine schwierige Sache mit dem hübsch anziehen und sich dann noch um den Rest zu kümmern. Ich hatte nicht zu krass aufgetragen aber wenn ich jetzt mein Gesicht musterte, wirkte es doch ein wenig so.

Ich hörte nur Minhos Lachen aus dem Gästezimmer während ich hier im Badezimmer stand und anfing zu verzweifeln. Schön dass er meine Verzweiflung auch noch amüsant fand. Ganz prima.

„Toll, mein Freund ist ein Arsch und ich werde heute Abend nicht mitkommen."

Natürlich war das nur ein wenig überdramatisiert. Ich würde mitkommen. Wie sehe das auch bitte aus für seinen Dad? Wenn der Freund seines Sohnes zu Hause blieb während sie schön Essen waren. Nein, so etwas würde ich niemals machen.

Grimmig musterte ich also jetzt mein Spiegelbild, spürte ein paar Sekunden später die Arme von Minho um meinen Körper und wie er sich von hinten an mich lehnte. Er legte seinen Kopf auf meiner Schulter ab und schaute mir durch den Spiegel hindurch in meine Augen. Tröstend bekam ich noch einen Kuss auf die Wange ehe er anfing mit seiner ruhigen Stimme zu sprechen.

„Du siehst perfekt aus, Baby. Du bist wie immer wunderschön. Wieso macht dich das alles so nervös?", fragte er mich da meine Nervosität ja langsam eigentlich mal abbauen sollte. Dennoch war sie noch da und das brachte mich zum Seufzen.

„Ich komme mit Vaterfiguren nicht so klar. Sie haben mir immer Angst gemacht.."

Den Blickkontakt brach ich ab, wollte keine Gefühle dies bezogen zeigen aber so war es nun mal.

Mit seiner Mum kam ich ja gut klar und das war alles okay. Sie war cool und herzlich aber mit Mütterfiguren hatte ich nicht so sonderlich Probleme wie die eines Vaters. Mein Vater war nicht unbedingt ein netter Mensch, wenn ich ihn dann mal zu Gesicht bekam. Ich wollte das hier nicht zu sehr vertiefen immerhin ging es um Minho und seinen Dad. Das war auch in Ordnung aber es fiel mir dennoch sehr schwer.

„Keine Sorge, mein Dad wird nicht gemein sein. So ist er nicht zu anderen und das dürfte er sich auch gar nicht erlauben. Also Kopf hoch mein Babyboy."

Das ließ mich dann doch lächeln und so drehte ich mich in der Umarmung, legte meine Arme um seinen Nacken.

„Lee Minho du bist wirklich mit Abstand der perfekteste Mensch auf dieser Welt. Wenn du mich in 10 Jahren nicht heiratest bin ich wirklich sauer auf dich."

Das brachte ihn zum Grinsen. Grinsend lehnte er sich vor, küsste meine Lippen und ich ging nur zu gerne auf den Kuss ein. So wie ich es immer gerne tat.

„Erst in 10? Ich dachte das machen wir früher."

Ich kicherte daraufhin, zuckte mit den Schultern und drückte ihm noch mal einen Kuss auf die Lippen. Nur kurz sonst würden wir hier nie aus dem Badezimmer heraus kommen. Ich war wieder relativ fit dank dem kleinen Nickerchen, was ich gehalten hatte. In diesem unglaublichen Bett konnte man nur sofort einschlafen. Wenn dann noch der perfekte Mann neben einem lag war alles wunderbar und die Augen fielen einem automatisch sofort zu. Ich liebte es wenn er seine Arme um mich legte und ich alles um uns herum vergessen konnte. Das war toll. Es war schön und ich wollte es nicht anders haben.

Es dauerte nicht mehr lange bis wir aufbrachen zu dem schicken Essen, was uns sein Dad versprochen hatte. Minho machte mir wieder Mut und das war schön. Ich konnte mich immer auf ihn verlassen. Er war immer für mich da und es gab keinen Grund für mich, mich zu schämen. Es war perfekt mit uns beiden. Ich hätte damit zwar nicht gerechnet aber wie schienen wie das perfekte, liebe Paar von neben an zu sein.

Na ja, lieb nicht unbedingt. Wir waren wild und schamlos manchmal. Aber so gehörte es sich eben. In meinen Augen jedenfalls.

„Dann komm jetzt du heißes Ding. Zeigen wir uns von unserer charmantesten Seite." Er gab mir einen Klaps auf meinen Hintern eh er sich von mir löste und mich mit sich zog. Kichernd erwiderte ich diese Geste nur und würde ihm bis überall auf der Welt folgen. Bis ans Ende der Welt. Egal wo hin.