𝙹𝚒𝚜𝚞𝚗𝚐༉‧

Ich wollte mir am liebsten auf die Stirn schlagen. Ja, fördere seine Liebe noch mehr. Ist ja nicht so, als würde er genau das wollen und sich noch mehr Hoffnungen machen. Oh man, ich verstand Chris nicht, wieso er nicht einfach reinen Tisch machte. Er quälte sich doch selbst total und musste dabei zu sehen wie sich sein bester Freund amüsierte mit diesem Modelfreund. Gut, jetzt war ich es aber davon wusste er nichts und das war auch gut so.

Mir kam nur ein Gedanke nachdem der Kuss vorbei gewesen war und dieser Typ verschwunden war.

War es eigentlich richtig von mir mich dazwischen zu stellen? Ich wollte nur Sex von Minho aber Chris schien es bitter ernst zu meinen. Ich wusste nicht wie Minho das sah und ob er sich das jemals vorstellen konnte. Es war auch nicht meine Sache. Da sollte ich mich nicht einmischen.

„Wow, das war heiß. Als hättet ihr das schon öfter gemacht.", pfiff Bin erstaunt und in mir bildete sich ein flaues Gefühl im Magen aus. Das konnte ich nicht deuten und es gefiel mir nicht sonderlich. Während Bin über die Hotness des Kusses staunte, fing Felix an zu lachen und bekam sich gar nicht mehr ein. 

„Das war genial! Ihr solltest so etwas öfter bringen und diese Typen schocken. Das ist besser als an Halloween Kinder zu erschrecken.", „Was du erschreckst Kinder an Halloween?", „Du nicht?"
Bin verfinsterte sein Gesicht und schüttelte den Kopf. Er hatte Angst vor Halloween weil ihn damals auch immer alle erschreckt hatten. Jetzt hatte er so eine Art Halloween-Phobie. Hätte mich das andere gerade nicht so geschockt, im negativen Sinne, hätte ich jetzt laut los gelacht. Immerhin schien Bin diesen Felix sehr interessant zu finden und er hatte mich wahrscheinlich auch genau wegen ihm so gestresst vorhin. Und ausgerechnet der, den Bin interessant fand, fuhr scheinbar auf Halloween ab und das war das größte Grauen für den sonst so lockeren Changbin, der aus allem ein Witz machen konnte. Tja, das Schicksal war schon eine komische Angelegenheit.

Und diese komische Angelegenheit saß genau neben mir.

„Du hast mir noch einen heißen Tanz versprochen vorhin, wann darf ich diesen einlösen?"

Und als ich das von Chris hörte, kam mir fast sofort wieder der Alkohol hoch, den ich gerade hinunter geschluckt hatte. Oh mein Gott, ich glaubte es hackte! Wieso musste er das sagen? Wieso musste Minho ihn auch küssen und sich von ihm küssen lassen?

Normalerweise verteidigte ich immer sofort mein Revier und wäre jetzt sofort auf Minho drauf gesprungen und hätte Chris die Augen ausgekratzt. Kumpel hin oder her aber das war eine ernst zu nehmende Angelegenheit. Nur leider durfte das nicht auffliegen und ich konnte nicht ein bisschen etwas machen. Das ging mir so gewaltig gegen den Strich. Ich hatte so eine große Klappe und diese jetzt zu halten, das fiel mir unglaublich schwer.

„Du solltest lieber nicht tanzen. Dir könnte jemand ein Bein stellen und dann brichst du dir noch etwas.", murmelte ich vor mich hin als ich in mein Glas schaute und das sofort hinunter spülen musste, den Inhalt. Scheinbar hatten die anderen es doch gehört und auch das ging mir gewaltig gegen den Strich. Meine Laune konnte so schnell hoch oder runter schwanken. Und gerade sank sie so tief in den Keller. Das war nicht gut.

„Pff, was redest du da schon wieder, Ji? Als ob das jemand machen würde.", fing Bin gleich an doch ich zuckte nur die Schultern.

„Es gibt nicht nur nette Leute hier und vielleicht ist ja jemand verärgert?"

Bin runzelte die Stirn, verstand natürlich nicht ein bisschen was ich hier faselte und ich erwischte mich selbst dabei, mich in etwas rein zu verheddern, woraus ich mich nicht mehr befreien konnte.

„Was hat das eine mit dem anderen zu tun?"

Ich zuckte die Schultern und stand dann auf. Ich brauchte kurz ein bisschen Ablenkung sonst hätte ich noch Sachen gesagt, die lieber unausgesprochen bleiben sollten. Also wollte ich verschwinden um mich kurz wieder zu beruhigen und dann wieder kommen. Am besten mich dabei noch voll laufen lassen und dann war wieder alles gut. Doch jetzt musste ich hier nur weg denn das hätte ich nicht länger ertragen ohne meine Klappe zu halten.