𝘩𝘦𝘭𝘱 𝘮𝘦•
𝙹𝚒𝚜𝚞𝚗𝚐༉‧
Ich hatte noch nie so viel Schiss wie in diesem Augenblick.
Es hatte ewig gedauert bis ich mich dazu überwunden hatte diese verfluchte Klingel zu drücken. Jetzt stand ich vor der Haustür und jede Sekunde kam mir vor wie zähe Minuten.
Wieso ich mich dazu überreden lassen hatte, wusste ich auch nicht.
Changbin war eine wirklich nervige Person. Er konnte so lange jemanden in den Wahnsinn treiben und ins Gewissen reden, bis man durchdrehte und den Raum verließ da man nur weg von ihm wollte.
Er hatte es geschafft mir einzureden endlich zu Minho zu gehen und ihn wieder zu sehen. Jetzt stand ich doch tatsächlich vor deren Haustür und trat von einen auf den anderen Fuß. Ich war so furchtbar nervös wie noch nie. Als hätte ich gerade meinen ersten Schultag oder so etwas.
So viel konnte ich sagen..
Wenn das hier in die Hose ging und Minho mich ablehnte, dann musste Bin das auch ausbaden und mein Geheule ertragen denn davon würde ich mich so schnell nicht erholen.
„Das war eine dumme Idee..", murmelte ich leise vor mich hin, wollte schon abhauen und mir die Blöße nicht geben eine Ablehnung zu kassieren. Doch genau in diesem Moment öffnete sich die Tür und ich spürte wie mein Herz stehen blieb vor Aufregung.
Allerdings öffnete mir nicht Minho die Tür sondern seine Mutter und das überraschte mich doch sehr.
„Oh hallo, Jisung! Es ist schön dich zu sehen, mein Süßer."
Sie lächelte mich sofort an und nervös spielte ich mit meinen Fingern herum, die viel zu klein wirkten durch den viel zu großen Pullover. Ich benahm mich wie ein kleines, dämliches Kind. Das passte überhaupt nicht zu meinem sonstigen Auftreten. Mein Auftreten war stets sehr selbstbewusst. Ich war immer sehr kühl und wirkte auf jeden überlegen. Die Leute auf den Campus machten sogar Platz für mich damit ich meinen Weg gerade aus durchziehen konnte vor Respekt. Würde mich jetzt einer so sehen.. Wow, jeder hätte sich über mich lustig gemacht weil es nicht ein Stück zu mir passte.
„Hey, Mrs. Lee! Ich wollte eigentlich nur zu Minho.", faselte ich vor mich hin doch seine Mutter winkte sofort ab und zog mich zu sich in eine Umarmung.
„Schatz, was habe ich dir letztes Mal gesagt? Du kannst mich mit Vornamen ansprechen."
Sie löste sich von mir und nahm mein Gesicht in ihre Hände.
„Du siehst furchtbar aus. Hast du überhaupt geschlafen die letzten Tage?"
Sie überforderte mich ein wenig mit diesen vielen Fragen und wie gut sie mich durchlöchern konnte obwohl sie mich nun wirklich nicht oft sah. Aber ich schätzte der Mutterinstinkt klappte nicht nur bei den eigenen Kindern.
„Komm erst mal rein. Minho vermisst dich schrecklich es wird endlich Zeit dass ihr euch wieder seht."
Sie zog mich mit in die Wohnung und ein wenig überfordert ließ ich mich mit ziehen. Im Wohnzimmer angekommen erkannte ich nur Chris auf der Couch sitzen und das verwirrte mich ein wenig. War Minho überhaupt hier?
„Ihr beiden seid furchtbar.. Wieso quält man sich freiwillig so lange? Ich dachte schon, ich muss euch beide einpacken und in ein Raum sperren damit ihr euch wieder seht."
Das überraschte mich dann doch ein wenig was Chris da sagte. Bis vor Kurzem kamen da noch ganz andere Töne aus seinem Mund wenn es um Minho und mich ging. Jetzt wollte er uns zusammen führen, wenn wir beide noch länger so stur gewesen wären? Irgendetwas war doch hier falsch.. War das hier versteckte Kamera oder so etwas?
„Wo ist Minho?"
Ich schaute zwischen den beiden hin und her anstatt darauf zu antworten. Seine Mutter lächelte nur liebevoll.
„Er ist im Badezimmer und nimmt ein Bad. Er dreht ein wenig durch weil du ihm wirklich fehlst und hält es kaum noch mit uns aus. Weißt du, seine Hüfte macht ihm sehr zu schaffen. Er darf sich körperlich nicht mehr verausgaben und das macht ihn ziemlich fertig. Dann kommt noch die Sache mit dir hinzu..", „Ich gehe zu ihm.", meinte ich nur knapp denn das klang nicht wirklich gut. Durch Chris hatte ich ja erfahren, dass er durch die Schlägerei mit dem Kerl an seiner Hüfte ganz schön was abbekommen hatte. Das es ihn allerdings so beeinträchtigte, das machte mir Sorgen.
Ich wollte nicht das es soweit kam. Das war alles meine Schuld..
Als ich vor der Badezimmertür stand, musste ich noch einmal tief durchatmen ehe ich den Mut fand, mich in dieses rein zu schleichen. Sofort kam mir ein blumiger Duft entgegen, sowie heißer Badequalm. Minho lehnte sich nach hinten und schien sich entspannen zu wollen. Er bekam nichts von mir mit. Kurz überlegte ich, was ich tun sollte doch ich entschied mich dafür ihm einfach Gesellschaft zu leisten. Ohne irgendwelche Hintergedanken.
So zog ich mir still meine Klamotten aus, tapste zu der Badewanne und setzte mich ihm gegenüber in diese. Ich wusste nicht wirklich was ich sagen sollte. So rutschte mir nur ein leises und bescheuertes „Hey..", raus.
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