𝘦𝘷𝘦𝘳𝘺𝘵𝘩𝘪𝘯𝘨 𝘪𝘴 𝘣𝘦𝘢𝘶𝘵𝘪𝘧𝘶𝘭•

𝙹𝚒𝚜𝚞𝚗𝚐༉‧


„Willst du jetzt hier einziehen?"


Ich schreckte leicht auf als ich Changbins Stimme kommen hörte. Ich war den ganzes Tag alleine im Studio, versteckte mich quasi hier drin vor der Außenwelt und alles was dort passierte. Nach dem was geschehen war fühlte ich mich schlecht und hatte große Schuldgefühle.


Erst gestern hatte ich von Chris mitbekommen, dass es Minho nicht gut ging und seine Hüfte wohl angeschlagen war. Dadurch fühlte ich mich noch schuldiger. Wegen mir sollte er nicht verletzt werden nur weil ich zu dumm war und mal wieder Party machen wollte.


Ich seufzte als er sich zu mir auf die kleine Couch hier drin setzte und mir meinen Notizblock aus der Hand riss. Normalerweise hätte ich mich sofort beschwert oder irgendeinen blöden Spruch gerissen. Doch nicht heute. Danach fühlte ich mich einfach nicht. Ich wollte meine Ruhe haben und niemanden sehen. Es war wahrscheinlich das Beste wenn die anderen nicht in meiner Nähe waren. Ständig brachte ich nur Ärger und zog die anderen mit in mein Chaos. Das wollte ich wirklich nicht. Deswegen konnte ich verstehen, dass Minho Abstand zu mir suchte. Er hatte jemand Besseren verdient. Jemand der sich nicht immer volllaufen ließ, der Drogen nahm und ständig auf Partys wollte. Nein, er hatte jemanden vernünftigen verdient. So wie Chris es den einen Abend gesagt hatte, was wollte Minho schon auf Dauer mit jemanden wie mir?


Chris und ich kamen wieder klar. Ich konnte ihm nicht lange nachtragend sein. Wir waren immerhin zusammen in einer Rap Gruppe und hingen eigentlich ständig aufeinander, wenn er nicht zu Hause bei sich und Minho war. Es war okay doch seine Worte hallten wieder in meinem Kopf herum. Er hatte Recht damit.


„Echt jetzt? Denkst du das wirklich, was du da schreibst?"


Ungläubig schaute Bin hoch von meinen Notizen und ich atmete einmal tief durch ehe ich mit den Schultern zuckte, ihm den Block wieder weg nahm und ihn in meinen Schoß legte.


„Ich wollte eigentlich meine Ruhe hier haben, Bin.", „Und wie lange willst du dich hier noch einschließen? Hast du dich mal angesehen? Du siehst scheiße aus und brauchst dringend mal wieder Sonnenlicht. Wann hast du eigentlich zuletzt was Richtiges gegessen?"


Ich stöhnte genervt denn was mischte er sich überhaupt so tief in die Sache ein? 


Er hatte keine Ahnung wie ich mich fühlte und auch wenn es nur gut gemeint war, wollte ich mich hier weiter verkriechen und nicht heraus kommen. So lange bis es mir eben wieder besser ging. Ich war halt mental nicht so stark wie meine anderen Freunde. Ich bewunderte sie sehr dafür, wie schnell sie wieder aufstehen konnten, wenn sie auf die Nase flogen. Gerade Changbin juckte so etwas nie. Egal was ihm passierte, er ließ sich nicht mal auf den Boden drücken und machte gleich weiter als wäre nie was passiert. Das bewunderte ich sehr aber leider war ich nicht so. Ich ließ mich schnell in ein Loch ziehen und es dauerte bis ich mich nach oben kämpfte um wieder heraus zu klettern.


Anstatt etwas zu sagen schaute ich zur Seite und wollte ihm nicht antworten. Ich schmollte lieber vor mich hin. Dazu kam noch, dass mir Minho unglaublich doll fehlte. Ich wollte mich nur in seinen Arm kuscheln und mich beschützt fühlen. Normalerweise brauchte ich so etwas nicht aber bei ihm brauchte ich diese starke Schutzmaske nicht aufsetzen. Das tat mir gut aber jetzt fühlte ich mich auch ohne ihn total angreifbar.


„Oh man.."


Auch Changbin seufzte, ließ sich tiefer in die Couch sinken ehe er etwas aus seiner Jackentasche kramte. Natürlich war es ein Joint. Auch wenn es nur etwas Gras war und man damit nicht wirklich viel anstellen konnte, wollte ich nicht einmal daran denken dran zu ziehen. Ich baute stets nur scheiße. Wieso war ich eigentlich so scheiße?


Schnell hatte sich Bin diesen angezündet und nahm einen entspannten Zug von diesem. Er legte seinen Kopf auf der Lehne ab und drehte diesen zu mir ehe er mir den Joint hinhielt.


„Willst du auch? Du könntest etwas Entspannung gebrauchen.", „Nein, ich will nicht.."


Überrascht schaute er mich an. So als ob er gerade von einer ganz anderen Person eine Antwort bekommen hätte.


„Wow, dir geht es ja richtig scheiße. Wieso gehst du nicht einfach wieder zu Minho? Als ob er dich ablehnen würde wenn du vor seiner Tür stehst."


Ich zog meine Beine enger an meinen Körper heran und zuckte mit den Schultern.


„Weil ich eine Ablehnung nicht ertragen würde. Stell dir vor ich komme hin und es passt ihm dann plötzlich nicht weil er mich im Moment nicht sehen will. Das würde ich nicht aushalten.", „Du kriechst viel zu schnell in dein Schneckenhaus."


Er hatte Recht nur leider war ich ein wenig kompliziert. Es dauerte bis ich mich so etwas traute und mir den Mut wieder angesammelt hatte. Ich mochte Minho viel zu sehr und mein schlechtes Gewissen fraß mich auf. 


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