09. NEUE CHANCEN
-ˋˏ *.·:· KAPITEL NEUN ·:·.* ˎˊ-
— NEUE CHANCEN —
2306 | NARNIA — Als kleine Kinder waren Caspian und Star fasziniert von den uralten und verbotenen Erzählungen, der goldenen Zeit. Die Geschichten über die vier Geschwister, die aus einem Kleiderschrank kamen, die böse weiße Hexe und natürlich die Sonnenheilige, die die Löwenknochen trug, um den ewigen Winter zu brechen. Es war eines der vielen Dinge, die sie miteinander teilten. Aber niemals, hätten sie geglaubt, dass all diese Geschichten tatsächlich wahr wären...
Die Könige und Königinnen waren real. Und sie waren zurückgekehrt. Doch wo, blieben nur Aslan der Löwe und Sankta Alina, die Sonnenkriegerin? Jeder einzelne von ihnen galt als verstorben, getötet für ihren Glauben. Doch waren sie dies wirklich?
Nur zu oft hatte sich Star darüber lustig gemacht, wie lächerlich und erfunden, all diese Märchen über die goldene Zeit klangen. Dennoch musste Caspian ihr hoch und heilig versprechen, sie niemals für ein paar Süßigkeiten zu verraten. Und natürlich hatte er sein Versprechen, auch noch nie gebrochen.
Aber jetzt, wo die Könige und Königinnen hier vor ihr standen, hatte sie so unheimlich viele Fragen.
Ein Schritt vor den anderen, doch Star's Augen blieben stets bei Cas, welcher neben Peter herlief und die Truppe anführte. Vermutlich hatte er sie sogar schon längst vergessen, aber Star war einfach nur froh, dass Caspian nicht die Hoffnung verlor.
Es war erst, als sie einen sanften Ruck an ihrer grünen Jacke spürte, dass sie sich ihren Gedanken entzog. Es war Königin Lucy, welche auf einmal neben ihr herlief. „Tut mir leid nochmal, wegen vorhin." Entschuldigte sie sich, mit bedrücktem Blick. „Ich dachte nur..." du dachtest ich bin die Sonnenkriegerin, ich weiß. „Ich dachte, vielleicht könnten wir uns ja trotzdem anfreunden." Lächelte sie, mit hoffnungsvollem Schimmer in den Augen.
Star würde lügen, wenn sie behaupten würde, sich nicht insgeheim gefreut zu haben, als die jüngste Königin ihr das Angebot gemacht hatte. Immerhin hatte sie keinen einzigen Freund, außer Cas.
Lucy lehnte sich etwas zu Star herüber, bevor sie ihr etwas zuflüsterte: „Ich bin auch viel lustiger, als mein Bruder." Auf jeden Fall, war sie um einiges offener, als ihr Bruder. „Dann ist er also immer so ernst?" Schoss Star mit einem Grinsen zurück. „Nicht immer, aber oft. Er ist sehr beschützerisch, wenn es um Narnia geht. Aber insgeheim ist er ein Teddybär." Antwortete Lucy, bevor der andere, jüngere Bruder sich ihnen anschloss und neben Star erschien.
„Worüber lacht ihr beide?" Fragte Edmund neugierig, als Star und Lucy sich angrinsten. „Gar nichts." sagten die Mädchen gleichzeitig, als sie sich ein weiteres Lachen verkniffen. Sogar Caspian und Peter hatten ihr Lachen gehört, weshalb sie sich verwirrt herumdrehten, wenn auch nur ganz kurz. Beide Jungen schüttelten die Köpfe, aber Caspian trug ein Lächeln, als er Star mal wieder lachen hörte.
Die ganze Zeit über folgte Edmund Star's Augen, die stets bei Caspian waren. „Wie kommt es eigentlich, dass ihr befreundet seid?" fragte er etwas zu neugierig, sogar Lucy zog eine Augenbraue hoch. „Wir sind zusammen in Telmar, im Schloss aufgewachsen." Antwortete Star. Vermissen tat sie Telmar nicht wirklich, auch nicht das Schloss. Aber ihre Wiese dafür umso mehr...
„Aber ihr habt nicht viel gemeinsam." Es klang eher wie eine Frage, weshalb Star mit den Schultern zuckte. „Kinder haben automatisch vieles gemeinsam." Zum Beispiel das Gefühl der Einsamkeit, die Erinnerungen an Eltern, die sie eigentlich hätten vergessen sollen, oder die diebische Freude darüber, ihren Pflichten zu entkommen und auf ihrer Wiese Fangen zu spielen.
Lucy kramte in ihrer braunen Gürteltasche herum und enthüllte einen alten Kompass, der etwas dreckig war. „Den hast du glaube ich, vorhin verloren." Begann Lucy, als sie ihn Star reichte, die ihn instinktiv fest an ihr Herz drückte. „Er scheint dir viel zu bedeuten?" fragte sie, als sie Star's Erleichterung sah. „Ja. Es- er ist das einzige, was mir von meiner Familie geblieben ist. Ich danke dir." Antwortete Star, die ihn diesmal sicher in ihre Tasche verstaute.
Ein Kompass führt dich nach Hause, sagte sie sich jedesmal, wenn sie daran festhielt. Dein wahres Nord, ist dort, wo du dich am sichersten und geliebten fühlst. Doch manchmal fragte selbst sie sich, wo sich ihr wahres Nord befand. Vielleicht auf ihrer Wiese?
„Was ist mit ihnen passiert?" Fragte Edmund, als sie wieder aufblickte. Lucy warf ihm einen Blick zu, schließlich war dies eine ziemlich persönliche Frage. „Verschlungen von der Dunklen Insel." antwortete Star, starrte aber auf den Waldboden. „Oh, tut mir leid. Ich-." Entschuldigte er sich. „Schon okay, ist ja nicht deine Schuld." sagte sie und zwang sich ein Lächeln auf die Lippen. Nur zu oft, hatte Star der Sonnenkriegerin, die Schuld an allem gegeben, aber diesmal blieb sie still. Vielleicht sogar zu still.
Susan lief hinter ihnen, hatte die ganze Zeit mitgehört, aber irgendwas hinderte sie sich ihnen anzuschließen. Eigentlich war sie kein schüchterner oder dickköpfiger Mensch, aber diesmal sträubte sie sich Star zu nähern. Erst dachte sie ihre Freundin war tot, und nun stand ein Mädchen mit dem gleichen Gesicht vor ihr. Sie bekam Schuldgefühle bei dem Gedanken Alina zu hintergehen, aber Star keine Beachtung zu schenken, wäre ebenfalls nicht fair, schließlich würde sie niemals wollen, dass sie sich unwohl oder unerwünscht fühlte.
„Du bist hier bei uns. Und das ist die Hauptsache!" sagte Lucy aufmunternd, als sie nach Star's Hand griff und sanft über ihren Arm strich. Bei ihren Worten, hoben Edmund als auch Susan ihre Mundwinkel an. Vermutlich hatte sie recht, vermutlich sollten sie ihr eine Chance geben.
Die drei wurden aus ihren Gedanken gerissen, als sie das Gespräch der Narnianer hinter ihnen belauschten. „Und? Wie sind sie so?" Fragte der Dachs Trumpkin den Rotzwerg. „Ach, sie sind die ganze Zeit am rumnörgeln. Stur, wie die Maulesel am Morgen." grummelte der Zwerg und machte einen Schritt vor den anderen. „Dann magst du sie also?" sagte Nikabrik, als er mit seinen Augen rollte. „Geht so." Antwortete Trumpkin nach einer längeren Pause der Überlegung und zuckte nur mit seinen Schultern. Doch Lucy hatte ein breites Lächeln auf dem Gesicht.
„Wie sind die zwei Telmarer?" Fragte Trumpkin, um von sich abzulenken. „Der Junge ist sehr mutig, kann außerordentlich mit dem Schwert umgehen. Das Mädchen ist sehr hilfsbereit, hat ein Talent zum zeichnen und eine Menge im Köpfchen." Antwortete Reepicheep stolz, woraufhin sich Star's Wangen färbten. Es war nicht oft, dass sie viel Lob bekam, weshalb es sie umso mehr freute, weil es Reepicheep war. Nikabrik rollte die Augen: „Zwar sind die nicht ständig am rumnörgeln, aber die Nerven mich mit ihrem Liebesgetue. Viel zu verräumt die beiden Vögel."
Edmund und Lucy's Blicke fielen auf Star, aber diese hatte ihren Kopf schon längst herumgedreht, um sich zu verteidigen. „Hey!" Star verschränkte die Arme vor die Brust und runzelte die Stirn. „So verträumt, sind wir nun auch wieder nicht!" die vier warfen sich Blicke zu, aber Reepicheep und der Dachs grinsten einfach ein wenig unter sich, als sie die Verlegenheit auf Stars Gesicht bemerkten. „Und- und ... und außerdem läuft da rein gar nichts. Keine Ahnung wovon ihr sprecht!"
Star wandte sich wieder nach vorne, aber Lucy strahlte sie bereits an. „Was läuft da eigentlich zwischen dir und Caspian? Seid ihr ein paar?" Fragte sie neugierig, doch Edmund sprach ihr bereits dazwischen. „Ugh, ich schließ mich lieber Susan an." rollte er mit seinen braunen Augen und ließ die Mädchen stattdessen alleine.
AUTHOR NOTE — hallo Leute! Wie immer hoffe ich, das Kapitel hat euch gefallen :) und sorry das es mega lang her war, seit meinem letzten Post hihi. Aber natürlich würde ich mich sehr, über Feedback oder auch paar Sternchen freuen. ☀️
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top