✧˚ · . 002. EIN BLENDENDES LICHT
CASPIAN WAR DER ERSTE, der nach mehreren Minuten wieder zu Bewusstsein kam und sich vom Waldboden aufsetzte. Ganz sachte nahm er, ihren Kopf in seine Hände und hoffte, dass sie ihre Augen öffnete. „Star, bitte wach auf." seine Stimme war fast nur ein Flüstern, aber in der Stille des Waldes konnte man ihn perfekt hören. „Komm schon, Star. Ich brauche dich noch." flehte er.
Er fing an sich Sorgen zu machen, doch kurz darauf bemerkte, wie sie langsam ihre Augen aufflatterte und zu ihm aufblickte. „Aua, das hat ganz schön wehgetan." murmelte sie müde vor sich hin, bevor sie ihm ein schwaches Lächeln schenkte, als sie bemerkte, wie die Sorge um sie von seinem Gesicht verschwand.
„Ich dachte immer, Prinzen wären gut darin Pferde zu reiten." scherzte sie, als Caspian warm zurück lächelte und endlich erleichtert ausatmen konnte. Er war einfach nur froh, dass sie bei ihm war.
Er reichte ihr seine Hände und half ihr vorsichtig auf die Beine. Dann hielt er inne, als er ihr Gesicht sah. Sie hatte einen kleinen blutigen Schnitt auf der Stirn und Unterlippe, vermutlich hatte sie sich beim Sturz auf ihre Lippe gebissen. Seine Hand fuhr jedoch zu ihrem dunklen Haar, um ein paar kleine Äste und Blätter zu entfernen. Am liebsten aber, wollte er sie in seine Arme ziehen. Er tat es aber nicht, stattdessen wandte sich Star beschämt von ihm ab und bügelte den Dreck und die Falten von ihrer Kleidung.
Der Prinz schaltete sich ebenfalls und versuchte, stattdessen seine Aufmerksamkeit auf die Umgebung zu richten. Die zwei gingen davon aus, dass es die beste Vorgehensweise in diesem Augenblick war, nach einer Art Lichtung zu suchen, auf der die beiden wohlmöglich eine Weile lang bleiben könnten.
Das Mädchen war gerade dabei, ihren Kompass aus ihrer Tasche zu ziehen, doch urplötzlich sah sie, wie sich ein Baum vor ihren Augen öffnete. Star dachte, sie hätte sich den Kopf zu hart angeschlagen, nachdem sie vom Pferd gefallen war, als wenige Sekunden später zwei Zwerge aus diesem merkwürdigen Baum herauskamen.
Sie schluckte ein wenig nach Luft und wandte sich dann zu Caspian, der zu ganz genau der selben Stelle starrte, wie Star. Also entweder passierte dies alles wirklich oder wir waren verrückt geworden, dachte sie. Oder waren wir vielleicht tot?
Instinktiv griff Star zu einem der Dolche, der an ihrem Oberschenkel klemmte. „Sie haben uns gesehen!" rief einer der Zwerge und zeigte auf Cas und Star. Ihre Augen weiteten sich vor Angst, als ihr klar wurde, dass auch die Telmarer-Soldaten in der Nähe waren, aufgrund des Hufgetrappels. Der andere Zwerg zückte sein Schwert und rannte auf Star und Cas zu, während der andere sich auf die Soldaten stürzte.
Bevor er die beiden aber erreichen konnte, zog Star bereits etwas aus ihrem Gürtel und wickelte es aus: sofort erkannte sie, dass es das angebliche Horn von Hochkönigin Susan aus dem Goldenen Zeitalter war. Die Geschichten waren also wahr, dachte sie. oder zumindest ein Teil davon.
„NEIN, TU DAS NICHT!" Schrie der Zwerg vor ihnen, doch Caspian stellte sich zwischen ihn und Star um sie zu beschützen. Seine rechte Hand hielt das Schwert, die andere hielt ihre Hand fest. Sie holte tief Luft und blies so fest sie konnte hinein, nachdem sie zuließ, dass sich ihre Finger verschränkten. Drück meine Hand, wenn du Angst hast, hatte Cas immer zu ihr gesagt, als sie noch jünger waren. Also tat sie dies.
Das Horn ertönte im ganzen Wald so laut, dass man zusammenzucken musste. Nur in größter Not, erinnerte sie sich an die Worte ihres Vaters. Das hier musste wohl, als größte Not zählen.
Es dauerte nicht lange, denn kurz darauf folgte ein gewaltiges blendendes Licht, dass sich über den ganzen Wald und bis zum Nachthimmel erstreckte. Schmerz durchzuckte ihren Körper. Und die ganze Welt wurde plötzlich weiß. Eine Art Energie oder Wind innerhalb des Lichts, ließ den Zwerg vor ihnen mehrere meter zurückfliegen, doch Cas und Star wurden vom hellen Licht in die Dunkelheit aufgenommen...
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