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Jungkook ✜

Wieso verflucht nochmal mischte ich mich in Angelegenheiten ein, die mich einfach nichts angingen?

Min hatte vollkommen Recht mit dem was er sagte und doch war ich auf dem Weg zum Industriegebiet, obwohl ich meine Beine jetzt schön gemütlich hätte hochlegen können.

Aber die Konsequenzen meines - nicht - Handelns, belasteten mich weitaus mehr als das Gefühl, Min damit zu hintergehen.

Es war einfach nur zum Haare raufen. Denn egal wie ich es auch drehte und wendete, ich kam immer zum selben Ergebnis - ich konnte Blondschopf einfach nicht sich selbst überlassen.

Seufzend atmete ich aus und starrte mit festen aber eindeutig genervten Gesichtsausdruck auf die Straße. Ich wusste nicht was mich dort erwartete. Diese Aktion war so absolut nicht Ich. Sie war weder gut durchdacht, noch konnte Min mir helfen, sollte ich in eine brenzlige Situation gelangen.

Es half alles nichts. Egal wir sehr mein Verstand mir auch sagte, ich sollte umdrehen und alles einfach wieder vergessen, so.... ging es einfach nicht.

Es ging nicht!

Und genau das nervte mich tierisch.

Ich schnalzte genervt mit der Zunge und seufzte schwer.

Die nächsten Minuten vergingen mir eindeutig viel zu langsam. Ich trat das Gaspedal komplett durch, was den Motor zum grollen brachte. Die Geschwindigkeitsbegrenzung war mir dabei völlig egal und als ich anschließend den richtig Ortsteil erreicht hatte und die stillgelegte Fabrik entdeckte, an der sich angeblich Blondschopf aufhalten sollte, parkte ich den Wagen etwas weiter weg und legte die letzten wenigen Meter zu Fuß zurück.

Am Haupteingang angekommen, drückte ich mich in Lauerstellung mit dem Rücken gegen die Mauer und spähte vorsichtig um die Ecke. Bedächtig schob ich mir dabei den Mundschutz über Mund und Nase um auch ja unerkannt zu bleiben.

Zwei verdächtig wirkende Männer standen an der Lagerhalle und es schien so als würden sie sich nur unterhalten. Ich war zu weit weg um der Unterhaltung zu folgen aber ich brauchte die Worte nicht verstehen um herauszuhören, wie aufgebracht die Männer waren. Prüfend sah ich mich um, studierte dabei ganz genau die Umgebung. Ich musste nur einen Weg hinein ins Innere der Lagerhalle finden. Entweder ich ging direkt mitten durch und nahm dafür einen Kampf mit womöglich mehreren von diesen Männer in Kauf oder aber ich suchte nach einer anderen Möglichkeit, einer nicht ganz so gefährlichen - Ein Nebeneingang zum Beispiel oder ein Fenster das ich aushebeln konnte.

Ich hatte immerhin einen echt verdammt langen und anstrengenden Tag hinter mir. Ich wurde hierfür nicht bezahlt, also ersparte ich mir die ganze Sauerei und wählte den nicht ganz so auffälligen Weg.

Nochmals sah ich mich um, um auch wirklich sicher zu gehen, das mich auch niemand sah. Dann streifte ich mir die Kaputze über den Kopf und schlich weiter. Immer von einem Punkt zum nächsten. Ich blieb dabei geduckt und versuchte mich so unauffällig wie möglich an den Typen vorbei zu schleichen, doch kaum befand ich mich in ihrer Höhe, schnappte ich kleine Gesprächsfetzen auf und das was ich da hörte, ließ mich sofort in meiner Bewegung stocken.

"Haben sie ihn endlich erledigt?!"

"Nein, er ist wohl zäher als er aussieht. Sie versuchen ihn zu ertränken aber der Junge wehrt sich zu heftig."

"Sie schaffen es nicht einmal einen blöden Bengel zu töten?!"

"Keine Sorge. Er macht nicht mehr lange."

"Ich hoffe doch! Wenn er uns entwischt wäre, wer weiß was er der Polizei zugesteckt hätte! Weißt du wie sehr der Boss ausgerastet wäre?? Woher wusste der Junge eigentlich das wir hier sind?"

Blondschopf.

Sie redeten eindeutig über Blondschopf und so wie es aussah steckte der Idiot wirklich in großen Schwierigkeiten.

Ein paar Sekunden hielt ich noch inne. Mich ergriff plötzlich eine seltsame Wut, die unbändig und grausam zu werden drohte. Eine Wut die ich nicht kontrollieren konnte. Jedesmal wenn ich dieses übermächtige Gefühl verspürte, war es so als würde sich mein Bewusstsein ausschalten.

Ich hasste diesen Kontrollverlust. Die Zähne schmerzten, so fest presste ich sie zusammen. Gott diese Wut, sie war so stark das ich das tiefe Bedürfnis verspürte den Männern ihre Eingeweide herauszureißen.

So verkehrt wie es auch klang aber der Anblick von Blut und der Leid in den Gesichtern meiner Opfer hatte etwas beruhigendes.

Es linderte dieses erdrückende Gefühl in mir.

Kurzentschlossen änderte ich also meinen Plan und visierte nun mein neues Ziel an. Während die Männer immer noch in ihrer lautstarken Diskussion vertieft waren, schlich ich mich immer näher. Sie bekamen überhaupt nichts von der anbahnenden Gefahr mit.

Ich tötete, wenn meine Opfer es halt am wenigsten erwarteten.

Und scheiß auch auf die ganze Sauerei und den Ärger. Grunde genommen liebte ich diesen Nervenkitzel und brauchte ihn um mich vollständig zu fühlen.

"Ya! Ihr seit echt erbärmlich. So eine Angst vor einem einfachen Jungen zu haben." meinte ich herablassend und trat dann ganz lässig aus den Schatten hervor, so als wäre es nichts besonderes sich zwei schwer bewaffneten Männern zu stellen. Im Grunde war es das für mich auch nicht.

Fassungslos und erschrocken über mein plötzliches Auftauchen, unterbrachen die Männer ihre Diskussion und sahen ruckartig in meine Richtung. Man sah ihnen die Überforderung an. Sie waren nicht darauf vorbereitet gewesen - und ich gab ihnen auch nicht die Zeit dazu.

"W-was- wer bist du, woher-??!" sie wichen beide einen Schritt zuruck, als sie die Klinge sahen die ich plötzlich aus meiner hinteren Hosentasche herauszog aber es war bereits zu spät.

Ein schmerzerfülltes Ächzen durchschnitt die Stille. Der eine Typ stieß gegen die Wand, ohne Orientierung hatte er versucht der Klinge hinterrücks auszuweichen aber ich rammte sie ihm inbrünstig in die Brust. Er konnte nicht einmal schreien und sein Mund stand völlig konfus offen.

"Zur Hölle... wer bist du....?"

"Dein schlimmster Alptraum." Die Klinge glitt fließend aus dem Brustkorb und der Körper des Mannes sackte noch sofort leblos zu Boden.

Die Augen des Komplizens weiteten sich entsetzt. Er starrte voller Unglauben auf den am Boden liegenden Körper und als ihn die Gewissheit traf das sein Kollege wirklich tot war, fand er zu seiner Beweglichkeit zurück. Er stolperte weitere Schritte zurück und griff zitternd in die Seitentasche nach seiner Waffe.

"Du Wichser, das wirst du mir büßen!" knurrte er wütend und richtete die Waffe auf mich aber natürlich sah ich diese Aktion schon kommen und kam ihm dementsprechend zuvor.

"Zu langsam." Ich trat blitzschnell vor und umgriff sein Handgelenk. Ich verdrehte ihm den Arm so weit, bis er gezwungen war die Waffe fallen zu lassen. Der Typ wimmerte vor Schmerz aber auch dann hörte ich nicht auf. Das wimmern wandelte sich allmählich zu einem gequälten betteln aber ich zog immer weiter nach hinten - immer mehr - immer fester - bis er vor unglaublichen Schmerzen zu schreien begann. Keinen Augenblick später krachten die Knochen und der Arm war gebrochen.

Das fürchterliche Jaulen und klägliche Wimmern des Mannes klang wie Musik in meinen Ohren.

Ich konnte plötzlich nicht mehr aufhören.

Der Arm der nun nutzlos herunter baumelte war erst der Anfang.

"Du Monster!!" schrie er unter unvollstellbar großen Schmerzen und versuchte mit seinem funktionsfähigen Arm nach mir zu schlagen. Natürlich hatte er nicht mehr die Kraft dazu um mich ernsthaft verletzten zu können.

"Ich weiß." ich schmunzelte vergnügt. Es war lustig mit anzusehen wie er, wie so ein hilfloses Kleinkind, wild um sich schlug aber mich kein einziges Mal traf.

"Sie werden kommen. Sie werden dich töten!" seine Stimme überschlug sich als er mir die Worte entgegen schrie aber es hatte nicht die gewünschte Wirkung. Er wollte mir Angst machen aber Angst war ein Gefühl das ich nicht kannte.. Nicht mehr.

"Ich freu mich schon drauf." antwortete ich dunkel und er weitete die Augen, als er das aufgeregte funkeln in meinen Auge entdeckte. Seine Unterlippe bebte, er formte Worte, die ich bereits zu genüge gehört hatte aber ich gab ihm erst gar nicht die Chance, sie laut auszusprechen. Ich packte ihn mir im nächsten Moment von hinten, riss sein Kopf nach oben und schlitze ihm dann einfach die Kehle auf. Kaum war die Schlagader durchtrennt, spritzte das rote Blut auch schon wie in einer Fontäne hervor.

"Aiiishh.." ich zischte auf und ließ den Körper anschließend dumpf zu Boden fallen. "So eine Pech. Ich hab schon wieder was auf meinen Schuhen abbekommen! Das darf doch nicht wahr sein!"

Ich fühlte nichts. Nichts was mich meine Entscheidung bereuen ließ, nur ein warmes prickeln in meinen Händen.

Ach.. Jetzt ging es mir schon besser - aber noch wesentlich besser würde es mir gehen, wenn ich diesen Tölpel von Journalisten endlich finden würde.

"Hey!! Du da! Wer bist du den?!"

War ja klar gewesen.

Ich verdrehte die Augen, als ich die fremden Stimmen hinter mir hörte. Dummerweise hatte mein kleines Intermezzo für ordentlich Aufruhe gesorgt und weitere dieser nervtötenden Anzuträger angelockt. Seufzend hob ich die Waffe vom Boden auf und betrachtete sie gelangweilt. Billiger Schrott. Die hatte doch nichts drauf.

Gelangweilt drückte ich mir die Zunge gegen die Wange und wartete darauf das die Männer nah genug heran kamen und kaum war dies der Fall, drückte ich ohne auch nur einmal mit der Wimper zu zucken ab. Das Geräusch von Schüssen zeriss die Nachtluft. Ein, zwei, drei, vier Kugeln. Als dann der Letzte von ihnen am Ereignisort ankam, waren seine Komplizen bereits alle tot. Fassungslosigkeit spiegelte sich in seinem ganzen Gebären nieder.

"W-was ist hier los?? Wer bist du??!"

In der einen Sekunde umspielte noch ein kaltes Lächeln meinen Lippen - in der nächsten war das Lächeln erloschen und dort wo einst das Gesicht des Mannes war, blieb nichts zurück als ein roter Krater. Ich hatte ihm mitten ins Gesicht geschossen.

Ich sah noch wie das Blut in langen Fäden durch die Luft schwebte und dann fiel der Körper mit einem leisen Geräusch zu Boden.

"Ich mein lieber... bin der Reaper."

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Part 1 / und wenn ich in der Nacht nicht an einem Hustenanfall ersticke, folgt Part 2 auch bald :3

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