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Taehyung ✜

Alles ging so schnell. Ich hatte überhaupt keine Zeit um zu realisieren was überhaupt vor sich ging. Wer mich festhielt und wohin man mich zerrte.

Ich versuchte zu schreien aber es ging nicht. Die Hand an meinem Mund hindert mich daran. Die Laute kamen nur gedämpft über meine Lippen aber wer sollte mich an diesem gott verlassenen Ort auch schon hören?

Zwei weitere Männer in schwarz kamen hinzu, packten mich an den Beinen und hoben mich hoch, bevor es plötzlich komplett dunkel um mich herum wurde. Sie hatten mir irgendetwas über den Kopf gestülpt und es soweit zugezogen, das ich kaum noch Luft bekam.

Dieses Gefühl, nicht richtig atmen zu können, ließ mich innerlich durchdrehen!

"Lasst mich gehen..." hauchte ich mit flacher Stimme und rang immer hastiger nach Luft. Die Panik in mir wurde immer größer, der Sauerstoff immer weniger. Wohin trugen sie mich? Was geschah jetzt mit mir? Gott, würden sie mich jetzt ernsthaft umbringen?

"Bitte... bitte lasst mich gehen..." wimmerte ich verzweifelt und versuchte mich mit gesamter Kraft aus der festen Umklammerung zu winden, doch ich hatte nicht den hauch einer Chance.

"Woher kommt dieser Junge her?!" zischte einer von ihnen und ignorierte mein jämmerliches Flehen und sprachen über mich, als wäre ich gar nicht anwesend.

"Schaut was er bei sich trägt. Eine scheiß Kamera. Der wollte garantiert Fotos für die Polizei machen!"

"Was machen wir mit ihm?"

"Shit. Wenn das der Boss erfährt, sind wir erledigt..."

Mir wurde schwindelig, der Knoten der Kordel am Hals war so fest zugezogen worden, daß es mir den Hals abschnürrte. Die Luft wurde immer dünner und alles begann sich zu drehen. Weiße Punkte tanzten vor meinen Augen und ich hatte absolut keine Ahnung mehr wo überhaupt noch oben und unten war.

"Wir sollten ihn zu Strecke bringen."

Doch diese Worte - trotz meiner starken Benommenheit, entgingen mir nicht.

Adrenalin schoß mir noch sofort ins Blut und ließ mein Herz losrasen. Diese Worte versetzten mich in solch eine Todesangst, das mein Körper die letzten kraftreserven mobilisierte und sich heftig aufbäumte aber selbst dann gab es kein entkommen. Sie waren zu dritt und ich war einfach viel zu schwach.

Ich keuchte entsetzt. Immer abgehakter versuchte ich Luft in meine Lungen zu saugen aber es war, als würde ich gegen eine Wand atmen.

"Nein! Nein! Nicht, bitte! Lasst mich gehen!" das konnten sie doch unmöglich ernst meinen!? Das durfte hier gerade einfach nicht passieren. Garantiert träumte ich nur und würde jeden Augenblick aufwachen.

Bitte lass das hier alles nur ein scheiß Traum sein.

"Hör auf dich zu wehren Junge! Selbst schuld! Was schnüffelst du auch hier herum?!"

Sie trugen mich irgendwo hin. Ich wusste nicht wohin aber als ich auf einmal von irgendwoher das Wasser rauschen hörte, setzte mein Herz für einen kurzen Moment vollständig aus. Ich schüttelte immer wieder den Kopf, wimmerte erstickt, flehte, aber die Männer zeigten kein erbarmen. Für sie war ich ledeglich wie der Schmutz unter dem Schuh. Ein lästiger Störenfried.

Etwas was einfach zu beseitigen war.

"Halt endlich still! Oder möchtest du noch viel qualvoller sterben?!"

Ein letztes Mal konnte ich einatmen, ein letztes Mal sprach ich ein Flehen aus, bevor eine haushohe Welle über mich einbrach. Zumindest fühlte es sich so an.

Ich wurde irgendwo hinein geworfen und dann unter Wasser gedrückt.

Die Flut über mich schlug schäumend hoch, bedeckten mich vollständig, zog mich soweit hinab, bis mein ganzer Körper untergetaucht war.

Ich kniff die Augen zu und hielt die Luft an, presste die Lippen fest zusammen, als das Wasser hart auf meine Haut traf. Die Hand die mich am Kragen festhielt, drückte mich weiter hinab, ließ nicht zu das ich auftauchte. Ganz gleich wie sehr ich auch strampelte und trat - Immer wenn Ich glaubte mich wieder hinauf gekämpft zu haben, war das Wasser wieder über mir.

"Mach es dir doch nicht noch schwerer als es ist, Junge!" keuchte der Typ zwischen zusammengebissenen Zähnen und drückte mich energisch wieder runter.

Ich hatte das Gefühl ich würde mich im Meer befinden. Durch diesen Stoffsack über meinem Kopf, sah ich einfach nichts. Alles war dunkel und kalt. Wie so eine leblos Puppe schleuderte ich im Wasser hin und her, während die Masse mich erdrückte. Jedesmal wenn ich glaubte Luft zu bekommen, drang Wasser in meine Lungen und meine Brust war wie eingeschnürt.

Luft. Ich brauchte ganz dringend Luft! Aber ich bekam sie einfach nicht.

Ich werde sterben, ging es mir nüchtern durch den Kopf. Ich werde sterben, gleich, jetzt.

Irgendwann blitzten sogar Funken vor meinen Augen auf. Mein Kopf schien im nächsten Moment zerspringen zu wollen und mein Körper zu zerbersten.

Ein letztes Mal schaffte ich es aufzutauchen, hustete, spuckte, würgt und schnappte gierig nach Luft.

"Bitte-.." japste ich mit tonloser Stimme, spuckte erneut Wasser und sog keuchend noch mehr Luft ein aber es war sinnlos. Die Männer schienen sich nur noch mehr aufzuregen, weil ich es ihnen so schwer machte.

"Halt verflucht nochmal still!!" schrie der eine Mann erbost und drückte mich wieder zurück ins Tod bringende Wasser.

"Man bring ihn endlich zur Strecke, was. dauert das so lange?! Wir haben nicht ewig Zeit!"

"Wenn er nicht so herumzappeln würde, wäre er längst tot!!"

Irgendwann... Ich konnte einfach nicht mehr. Die Kraft schien mich allmählich zu verlassen. Ich schaffte es einfach nicht mehr. Es war von anbeginn ein aussichtsloser Kampf gewesen. Ich hatte einfach bereits viel zu viel Wasser in meinen Lungen eingeatmet.

Meine Gegenwehr wurde weniger, mein Bewusstsein trüber. Mein Körper fühlte sich plötzlich so wahnsinnig taub und leer an.

War es das jetzt wirklich gewesen? So sah mein Ende aus?

Ich wollte doch noch so viel in meinem Leben erreichen.

Ein Haus.

Ein Hund.

Meine erste große Liebe finden.

Mein erstes Mal.

Kinder... ja selbst Kinder wollte ich so gerne mal haben.

Erfolg im Job.

Ich wollte noch nicht sterben. Nicht so...

Ich musste an das dunkle in meinem Inneren denken, die Leere, die ich nicht verstand. Sterben fühlte sich so einsam an. So kalt. Ich hatte unvollstellbar große Angst davor. .. Ich verstand es einfach nicht und fragte mich ob so ein Sturm diese Leere wieder füllen könnte.

Und genau da tauchte plötzlich dieses Gesicht vor meinem geistigen Auge auf. Das Gesicht eines maskierten jungen Mannes. Ich erkannte nur die dunklen braunen Augen, die mich in ihrem Blick gefangen hielten. Ein seltsames ziehen machte sich in meiner Brust bemerkbar und ich spürte auf einmal diesen unbedingten Wunsch in mir, den Mann hinter der Maske kennenzulernen.

So absurd! Ausgerechnet in meinen letzten verbleibenden Minuten musste ich an den Reaper denken...

Schwach streckte ich die Hand nach oben aus, doch es gab nichts woran ich mich festhalten konnte. Das Gefühl in meinem Körper schwand immer weiter, bis einfach nichts mehr da war.

Ich wusste nicht ob ich bereits Tot war oder ob ich noch lebte, da war einfach - nichts mehr.

... Doch mit einem Male wurde ich am Handgelenk gepackt. Ein fester Ruck ging durch mich durch und keinen Augenblick später wurde ich aus dem Wasser gezogen.

War das ein Traum?

"Wehe du stirbst mir jetzt hier weg Blondschopf, denn dann kannst du aber was erleben!!"

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Struggle. Normalerweise schreib ich ja nicht in der Ich Perspektive. Wie oft ich korrigieren musste 🤣

Nächste Kapitel aus der Sicht des Reapers 😀🙌





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