✧˚ · . 𝟬𝟰. 𝗚𝗘𝗧𝗔𝗪𝗔𝗬 𝗖𝗔𝗥

ALEXA GING ÜBER DEN PARKPLATZ und schaute ständig über ihre Schulter, um sicherzustellen, dass keiner der S.H.I.E.L.D. Agenten folgten ihr. „Das wird dir zwar nicht gefallen, aber ich denke, wir müssen ein Auto stehlen", sagte sie leise zu Steve und klang ein wenig unruhig.

„Ich weiß", seufzte Steve und öffnete eine der Autotüren, bevor er Alexa bedeutete, in das Fahrzeug einzusteigen. „Und wir stehlen es nicht... Wir leihen es uns nur aus."

Alexa runzelte verwirrt und überrascht die Stirn. „Warte-" Ihre Stimme klang amüsiert. „Wie hast du-" Sie hatte so etwas null von Steve erwartet und er hatte sie definitiv überrascht. Wie zum Teufel hatte er gerade eine Autotür ohne Schlüssel geöffnet?

„Steig einfach ins Auto, Alexa", sagte Steve mit festem Ton und tat es ihr gleich. Er öffnete die Sonnenblende, über seinem Kopf und zog mit überraschender Effizienz die Autoschlüssel heraus.

„Lassen die Leute ernsthaft Koch immer ihre Schlüssel da oben liegen?", fragte Alexa überrascht, kurz bevor Steve das Auto startete und losfuhr.

„Anscheinend...", sagte Steve mit einem Nicken, während er sich weiterhin darauf konzentrierte, sicher durch die Straßen zu fahren. Alexa nickte, schallte sich an und machte es sich auf dem Beifahrersitz bequem.

Nachdem Alexa eine Weile die Stille und die Landschaft genossen hatte, bemerkte sie Steve's Blick. Doch sie konnte nicht anders, als seinen Blick auf ihr zu spüren, und sie fragte sich, ob er sich genau das Gleiche fragte. Sie schaute auf ihren Schoß und versuchte, den Gedanken zu ignorieren, scheiterte jedoch, als ihre Wangen leicht zu erhitzen begannen.

Wie echt war dieser Kuss gewesen?

Alexa drehte ihren Kopf in Steve's Richtung und räusperte sich. „Es- Es tut mir leid, was in der Mall passiert ist", begann sie zu sagen, ihr Ton klang etwas nervös und ihr Gesichtsausdruck wurde etwas unruhig. „Ich... ich wollte nicht, dass du dich unwohl fühlst. Ich–"

„Unwohl ist nicht das Wort, das mir in dazu einfällt", grinste Steve nur. „Aber schon okay. Ich meine, dein Plan hat funktioniert, oder? Rumlow hat uns nicht bemerkt. Du hast mich nur ein bisschen überrascht."

Alexa nickte noch einmal und biss sich auf ihre Lippe. „War das dein erster Kuss seit 1945?", fragte sie neugierig.

Steves Antwort ließ ihr Grinsen etwas breiter werden. „Danke schon... Aber technisch gesehen sind es für mich nur zwei Jahre."

„Ich kenne das Gefühl...", gestand Alexa.

„Wirklich? War das auch dein erster Kuss seit 1945?", fragte er amüsiert, und veranlasste sie den Kopf mit einem Lachen zu schütteln.

„Ich dachte, wir heben uns die Witze für unser drittes Date auf, Captain?", neckte Alexa ihn zurück. Sie fand es angenehm, dass die beiden bereits Insider-Witze miteinander teilten.

„Tut mir leid. Aber ernsthaft, war das dein erster Kuss seit über zwei Jahren? Ich meine, du bist hübsch, clever und witzig. Ich bin mir sicher, dass es genug Typen gegeben hat-...", begann Steve.

„Tut mir leid", sagte Steve mit einem kleinen Schulterzucken. „Aber im Ernst, war das dein erster Kuss seit über zwei Jahren?", fuhr er fort, sein Gesichtsausdruck klang jetzt etwas neugieriger und interessierter. „Ich meine, du bist hübsch, klug und humorvoll. Ich bin mir sicher, dass es genug Typen gegeben hat..."

Alexa errötete ein wenig, aber schnaufte, als sie darüber nachdachte, wie falsch er doch lag. „Nicht wirklich, aber süß von dir, dass du das denkst", sagte sie mit einem kleinen Lächeln. „Was ist mit dir? Gibt es da niemand Besonderen?", fragte sie, und wiederholte daraufhin Steve's vorherigen Worte. „Du bist gutaussehend, clever und humorvoll. Ich bin mir sicher, dass es genug Frauen gegeben hat..."

„Ja", antworte Steve sarkastisch. „Dutzende!" Er wandte seinen Blick wieder zu Alexa und seufzte. „Es mag dich wundern, aber jemand mit ähnlicher Lebenserfahrung, ist schwer aufzutreiben."

Alexa legte den Kopf leicht schief, als sie Steve's Worte hörte. „Ernsthaft? Das ist deine Entschuldigung? Komm schon, Steve. Niemand auf diesem Planeten hat die gleichen Erfahrungen gemacht wie du", sagte Alexa etwas sarkastisch und konnte sich ein leichtes amüsiertes Grinsen nicht verkneifen. „Hört sich an, als hättest du Angst ... Und ich dachte, der große Captain America würde nicht so leicht Angst bekommen."

Steve schnaufte erneut und lachte leise: „Vielleicht hast du Recht. Vielleicht habe ich wirklich Angst, aber was ist mit dir? Was ist deine Entschuldigung? Warum denken deine Eltern, dass es wieder an der Zeit ist?"

Alexa atmete tief ein und aus, als sie diesen nervigen Satz mal wieder zu Ohren bekam, wandte sich von ihm ab, und starrte lieber aus dem Fenster. Sie hatte diesen Satz schon hundertmal gehört, aber trotzdem fühlte sie sich immer noch unwohl. Alexa biss sich auf die Wange und versuchte, sich vom Weinen abzuhalten.

„Erinnerst du dich an den Ex, von dem ich dir erzählt habe?",  begann sie und wich seinem Blick aus, während sie sprach. „Wir haben uns nie getrennt ... Er starb vor zwei Jahren, während des Angriffs auf New-York. Ich habe versucht ihn zu retten, aber ich war zu spät. Ich war so beschäftigt, mich bei S.H.I.E.L.D. zu beweisen, dass ich seine Anrufe den ganzen Tag ignoriert habe. Sie sagten mir später, er sei zurück in unser Gebäude gerannt, um unsere Nachbarn und ihre Kinder zu retten. Sie haben es rausgeschafft, aber..." Alexa schluckte den Schmerz hinunter und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. „Aber er hat es nie raus geschafft."

„Tut mir leid...", flüsterte Steve und sah sie an, während sie sich wieder umdrehte und traurig lächelte. „Aber es ist nicht deine Schuld, Alexa. Er–"

Sie schüttelte ihren Kopf und unterbrach ihn. „Doch ist es! Aber das spielt keine Rolle mehr. Er ist tot und ich kann ihn nicht zurückbringen ... Du bist nicht der einzige, der viel verloren hat, Rogers", sagte sie ihm. „Vergiss, das nicht."

Steve nickte nur ein wenig sprachlos, konzentrierte sich wieder auf die Straße und fuhr die Straße entlang. Sein Kopf füllte sich plötzlich mit Gedanken an das, was Alexa gerade gesagt hatte.

Nach einer Weile der Fahrt hörte Steve Alexa leise gähnen und blickte zu ihr herüber. Sie war bereits im Halbschlaf, ihr Kopf lehnte gegen die Kopfstütze und ihre Augen begannen sich langsam zu schließen. Steve konzentrierte sich wieder auf die Straße, wohl wissend, dass es wahrscheinlich ein langer Tag für sie beide gewesen war. Aber er wollte sie nicht davon abhalten, sich etwas auszuruhen.

Alexa wurde von Steve's Stimme geweckt, als er erwähnte, dass sie an ihrem Ziel waren. Aber sie fühlte sich immer noch etwas benommen, als sie aus dem Auto stieg und auf ihn zuging. Sie schaute zum Tor hinüber und ihre Augen weiteten sich langsam, als sie den Namen der Einrichtung sah.

„Moment mal", flüsterte sie mit ungläubiger Stimme, als sie den Namen las. „Ist das nicht dasselbe Lager, in dem du... du weißt schon... erschaffen wurdest?"

„In diesem Camp wurde ich ausgebildet", nickte Steve. Sie folgte ihm hinein, und als sie eintraten, war sie erneut überrascht. Der ganze Ort sah so düster und unheimlich aus, und man musste genau darauf achten, nicht über irgendwelche Dinge zu stolpern.

„Ich bin mir sicher, dass es damals besser aussah", bemerkte Alexa, als sie sich im Lagerhaus umsah, und sie konnte nicht anders, als ein seltsames Gefühl in ihrer Brust zu bemerken. Als ob sie sich in der Dunkelheit und dem Unbekannten nicht ganz wohl fühlte.

„Sieht aus, als wäre seit Jahren niemand mehr hier gewesen. Ich versteh nicht, wie die Datei von diesen Koordinaten kommt. Es sei denn, die Person, die es geschrieben hat, hat einen Router benutzt, um seine Spuren zu verwischen. Was meinst du, Steve?", fragte sie ihn. Er sah sich in um, vertieft in seinen Gedanken und runzelte die Stirn, als er eines der Gebäude betrachtete. „Steve?"

„Sieht aus, als wäre seit Jahren niemand mehr hier gewesen", sagte Alexa und betrachtete all die alten, staubigen Gebäude und Gegenstände, die seit Jahren nicht mehr das Licht der Welt erblickt hatten.

Nach ein paar Sekunden drehte sie sich zu Steve um und bemerkte, dass sich sein Gesichtsausdruck zu verändern begann. Er dachte intensiv über etwas nach und betrachtete eines der Gebäude. „Steve?" Sie fragte noch einmal, ihre Stimme klang dieses Mal etwas verwirrter, als würde sie sich fragen, was ihm aufgefallen war.

„Ich glaube nicht an Zufälle. Siehst du das Gebäude dort drüben? Laut Army Vorschrift muss Munition 450 Meter von den Barracken entfernt gelagert werden", meinte er.

„Sicherheitsvorkehrungen. Ich weiß", sagte sie zustimmend und blickte in die gleiche Richtung wie Steve. „Aber was hat das mit diesem Gebäude zu tun?", fragte sie und klang leicht verwirrt, als sie zu Steve hinübersah und nach einer Erklärung fragte.

„Dieses Gebäude steht am falschen Platz...", sagte Steve, während Alexa ihm schnell folgte, als er zu den Türen ging und die Schlösser mit seinem Schild aufbrach. Sie folgte Steve die Treppe hinunter, während ihre Augen versuchten, sich an die plötzliche Helligkeit zu gewöhnen, als Steve den Lichtschalter fand.

„Woaaah...", murmelte Alexa und schaute sich um. Sie sah das S.H.I.E.L.D. Symbol an der Wand. „Das ist S.H.I.E.L.D.. Oder zumindest, hat es hier angefangen."

Steve nickte und ging weiter in den Raum hinein. „Hast du dich jemals gefragt, wie es gewesen wäre, wenn du damals hier gewesen wärst?", flüsterte sie, folgte Steve in den hinteren Teil des Raums und in einen anderen Teil des Gebäudes.

„Woaaah...", murmelte Alexa leise, während ihre Augen alles aufnahmen, was sie sah. Es war alles so geheimnisvoll und faszinierend für sie und sie spürte, wie ein Funke Neugier in ihrer Brust aufstieg, als sie ein Symbol an der wand erkannte. „Das ist S.H.I.E.L.D! Oder nun ja, zumindest hat es hier angefangen."

Steve nickte und fing tiefer in den Raum hinein. „Hast du dich jemals gefragt, wie es gewesen wäre, wenn du damals hier gewesen wärst?", fragte sie, als sie ihm in den hinteren Teil des Raumes folgte.

„Die ganze Zeit", antwortete er.

„Die Gründer von S.H.I.E.L.D.: Colonel Chester Phillips, Howard Stark und Peggy Carter." Alexa betrachtete die Bilder mit einem gewissen Maß an Ehrfurcht, als sie die Fotos der Gründer bewunderte. „Wow", sagte sie leise vor sich hin, ihre Augen noch immer auf die Fotos gerichtet, bevor sie schließlich ihren Kopf zu Steve drehte.

„Woher weißt du das?", runzelte Steve die Stirn, wandte sich von den Bildern ab und ging tiefer hinein.

„Tja, ich mache halt meine Hausaufgaben, Captain", neckte sie mit einem kleinen Grinsen.

„Shhh-", flüsterte Steve und blieb vor einem der Bücherregale stehen. „Hörst du das?"

„Was denn?", hakte sie nach und stellte sich zu Steve, neben dem Bücherregal.

„Den Wind ... wenn man schon in einem geheimen Büro arbeitet...", begann er, zog eines der Bücherregale aus dem weg und enthüllte einen geheim Gang, der zu einem Aufzug führte. „Warum versteckt man dann einen Fahrstuhl?"

Für einige Sekunden, sahen sie sich gegenseitig an, bevor sie dann gemeinsam in den Gang gingen. Steve öffnete den Aufzug und führte sie hinein. Alexa hatte einen Geheimcode-Scanner, den sie aus ihrer Wohnung mitgenommen hatte, aus ihrer Tasche genommen und das elektrische Zahlenschloss im Aufzug gescannt.

Das Gerät scannte die Fingerabdrücke, auf den Tasten und entzifferte den Code innerhalb von Sekunden. Alexa tippte die richtigen Nummern ein und wartete geduldig, bis die Aufzugstüren sich öffneten. Der Fahrstuhl brachte sie weit nach unten. Und als sich die Türen wieder öffneten, erwartete sie ein völlig neuer und dunkler Raum.

Steve trat in die Dunkelheit, aber nicht bevor Alexa nach seinem Arm griff und ihn ein wenig zurückzog. „Warte, was ist, wenn es eine Falle ist, Steve?", sagte sie besorgt.

„Was wenn nicht?", antwortete er nur.

Alexa nickte, ließ seinen Arm los und folgte ihm in den dunklen Raum. Sie wussten nicht, was sie dort erwartete, aber ihr Bauchgefühl sagte Alexa, dass es nichts Gutes war ...

Alexa ging etwas näher an Steve heran und folgte ihm dicht. Ihr Herz hämmerte bis zum Hals, und als sie sich dem Ende des Raumes näherten, verspürte sie ein unheilvolles Gefühl. Sie bemerkte, wie das Licht heller zu werden schien, und ihr Verdacht wurde später bestätigt, als die Lichter flackernd angingen.

Sie sah einen alten Computer vor sich und konnte ihre Überraschung bei seinem Anblick nicht verbergen. Er sah so alt und staubig aus und doch hatte es etwas Faszinierendes. Sie fühlte sich gezwungen, weitere Nachforschungen anzustellen.

„Ich verstehe nicht", fing Alexa an, schaute sich um und erblickte, das Gerät. „Diese Technologie ist genauso alt wie du. Nichts für ungut, aber wie könnte das bitte die Plattform sein, von der mein Bruder gesprochen hat?"

„Ich verstehe nicht", fing Alexa an und blickte auf den alten Computer vor ihr, und sie konnte nicht anders, als ein wenig verwirrt zu sein. „Diese Technologie ist so alt wie du. Nichts für ungut, aber wie könnte das die Plattform sein, von der mein Bruder gesprochen hat?"

„Was ist damit?", fragte Steve, als er auf den USB-Anschluss auf dem staubigen Schreibtisch zeigte. „Das scheint weniger als 95 Jahre alt zu sein."

Alexa holte den Stick aus ihrer Tasche und steckte ihn ein, und wieder einmal spürte sie, wie ihr Herz einen Schlag aussetzte, als ihr klar wurde, dass plötzlich alle Computer, Maschinen und Bänder im Raum aktiviert worden waren. Sie sahen sich beide um, erstaunt darüber, wie groß der Raum doch war und wie viele Computer sowohl hinter-, als auch nebeneinander standen.

„Was ist das für ein Ort?", flüsterte Alexa, obwohl es gerade noch so laut genug war, dass Steve es hören konnte.

Sie drehten sich beide um und schauten auf den Computer, als dieser anfing zu piepen, und fragte: „SYSTEM INITIIEREN?"

Steve ging zum Computer und tippte »JA« ein, doch bevor er es tat, drehte er sich zu Alexa um und fragte sich, ob es wirklich das Richtige war.

„Ich hab ein schlechtes Gefühl, Steve", gestand sie ihm. „Aber wenn du nicht die Enter-Taste drückst, werden wir nie erfahren, was los ist."

Steve nickte und stimmte ihr zu, denn auch er hatte ein sehr schlechtes Gefühl gehabt, schon als sie den Raum betreten hatten, aber er war nicht so weit gekommen, um einfach aufzugeben. Er wandte sich wieder dem Computer zu und drückte die Eingabetaste in der Hoffnung, dass es keine Falle war.

Die alt aussehende Kamera, oben auf dem großen Computerbildschirm wandte sich an Steve und schien das Objektiv anzupassen, um eine bessere Sicht zu erhalten. Auf dem Bildschirm erschienen grüne Streifen und Punkte, bis eine Stimme seinen Namen rief. „Rogers, Steven, geboren 1918."

Die Kamera drehte sich nun zu seiner Partnerin um und stellte das Objektiv wieder ein. „Devi, Alexa, geboren 1986."

„Woher kennt es unsere Namen?" fragte Steve, seine Verwirrung und Ratlosigkeit war auf seinem Gesicht deutlich zu erkennen. Darauf hatte Alexa keine Antwort, da sie genauso verwirrt war wie Steve. Sie hatten keine Ahnung, woher es ihre Namen kannte oder, was noch wichtiger war, woher es das Datum wusste, an dem sie geboren wurden.

Alexa spürte, wie ein Unbehagen in ihr zunahm, als Steve fragte: „Ist das eine Art Aufzeichnung, wie in diesen Horrorfilmen?" Sie spürte, wie ihr Herz zu rasen begann, als sie versuchte, sich einen logischen Grund für das, was sie sahen, auszudenken.

„Ich bin keine Aufzeichnung, Captain", sprach der Computer. „Ich bin vielleicht nicht mehr der, der ich war, als Sie mich 1945 gefangengenommen haben. Aber ich existiere!" Ein weiterer Computerbildschirm wurde eingeschaltet und enthüllte das Bild eines S.H.I.E.L.D. Gefangenen von 1945. Der Mann, von dem Steve wusste, dass er Dr. Arnim Zola war. Der Mann, der für den Tod seines besten Freundes verantwortlich war.

„Das ist ein Bild von Arnim Zola", stellte Alexa fest und deutete auf den Bildschirm. „Ein deutscher Wissenschaftler, der für S.H.I.E.L.D. seit einigen Jahren für Operation Paperclip nach dem Zweiten Weltkrieg gearbeitet hat. Ist das ... ist das, er der zu uns spricht?"

„Er war ein Nazi, der für Red-Skull gearbeitet hat", seufzte Steve und ging um den Computer herum, um zu sehen, ob es eine Art Trick war. „Wenn du deine Hausaufgaben gemacht hättest, wüsstest du, dass er seit Jahren tot ist."

„Erste Korrektur, Captain. Ich bin Schweizer", brummte der Computer. „Zweitens, seht euch um. Ich war noch nie so lebendig."

Alexa schnaufte und lachte ein wenig: „Ja, genau."

„1972 erhielt ich die Diagnose, dass ich sterben würde. Die Wissenschaft konnte meinen Körper nicht retten", fuhr Zola fort.

„Aber die Technologie konnte ihren Verstand retten...", unterbrach Alexa ihn. „Sie sind die KI auf dem Laufwerk, nicht wahr?"

Der Computer stieß etwas aus, was einem Lachen ähnelte. „Ganz recht, Fräulein. Mein Verstand war es wert, gerettet zu werden. Auf insgesamt 60.000 Metern Datenspulen. Sie stehen in meinem Gehirn."

„Unheimlich...", murmelte Alexa angewidert vor sich hin.

„Wie sind sie hergekommen gekommen?", fragte Steve und versuchte zu verstehen, wie es möglich war, dass er mit Zola sprach. „Wie Miss Devi, bereits erklärt hat. Ich wurde eingeladen. S.H.I.E.L.D. rekrutierte mehrere deutsche Wissenschaftler mit strategischem Wert. Ich denke, sie müssen gedacht haben, dass Zola von Nutzen sein könnte."

„Nach allem, was passiert ist?", fragte Steve etwas wütend. „Zola war kein Mann, dem ich vertraut hätte."

Der Computer lachte spottend: „Sie dachten, ich könnte ihnen helfen, aber ich habe mir auch selbst geholfen."

„Wovon reden Sie?", fragte Steve. „HYDRA ist mit Red Skull gestorben." Keiner von ihnen verstand mehr, was hier eigentlich vor sich ging.

„Sie scheinen wohl vergessen zu haben ... Schneiden Sie einen Kopf ab, wachsen zwei weitere nach", entgegnete Zola.

Alexa streckte die Hand aus und packte Steve an der Schulter, um ihn von allem anderen abzulenken. „Hör nicht auf ihn, Steve", sagte sie. „Vielleicht ist es besser, wenn wir jetzt gehen. Er versucht nur deinen Kopf mit mehr Lügen zu füllen." Sie dachte, dass es das Beste wäre, nach allem, was passiert war, zu gehen.

Steve ignorierte sie und Alexa verspürte einen Anflug von Frustration. „Beweisen Sie es!", befahl Steve und wandte sich an den Computerbildschirm.

„Zugriff auf Archiv", sprach das Ding und zeigte mehrere Dateien auf den anderen Bildschirmen an. „HYDRA wurde in dem Glauben gegründet, dass der Menschheit mit ihrer eigene Freiheit überfordert sei. Was uns nicht klar war, war, dass sie sich wehren, wenn man versucht, ihnen die Freiheit zu nehmen."

„Schocker...", flüsterte Alexa leise und verdrehte die Augen bei dem, was sie hörte.

„Der Krieg hat uns viel gelehrt", fuhr Zola fort. „Die Menschheit musste ihre Freiheit freiwillig aufgeben. Nach dem Krieg wurde S.H.I.E.L.D. gegründet und ich wurde rekrutiert. Die neue HYDRA wuchs. Ein wunderschöner Parasit im inneren von S.H.I.E.L.D."

Alexa schüttelte den Kopf und verschränkte die Arme vor ihre Brust. „Moment mal, wollen Sie damit sagen, S.H.I.E.L.D. wurde manipuliert?", fragte sie, als sie die Puzzleteile zusammensetzte.

Der Computer lachte: „Mein liebes Fräulein, das war schon immer so. HYDRA hat seit über 70 Jahren heimlich Krisen genährt, Kriege angezettelt und wenn die Geschichte nicht kooperierte, wurde sie Umgeschrieben."

„Der Winter-Soldier...", murmelte sie und betrachtete, die Bilder des Mannes mit dem Metallarm, so wie Agent Hill es in ihren Akten beschrieben hatte. „Aber das bedeutet, der Befehl, Fury zu töten, kam von HYDRA, innerhalb von S.H.I.E.L.D., Maria hatte recht..."

„Nein", widersprach Steve kopfschüttelnd. „Das ist unmöglich. S.H.I.E.L.D. hätte sie sofort aufgehalten. Colonel Phillips, Howard ... Peggy–"

„Unfälle passieren immer wieder", antwortete Zola stolz und zeigte einen Zeitungsartikel zum Tod von Howard Stark, der angeblich bei einem Autounfall mit seiner Frau ums Leben gekommen war. „HYDRA hat eine so chaotische Welt erschaffen, dass die Menschheit nun endlich bereit ist, ihre Freiheit, für ihre Sicherheit aufzugeben."

Steve spürte, wie die Wut in ihm aufkochte. Er dachte, er hätte HYDRA hinter sich gelassen, als er sein Leben opferte, um die Freiheit anderer zu retten. Jetzt, da sich herausstellte, dass alles umsonst war, konnte er seinen Zorn fast nicht mehr kontrollieren.

„Sobald ein Säuberungsprozess abgeschlossen ist", fuhr Zola fort. „Wird HYDRA's neue Weltordnung entstehen. Wir haben gewonnen, Captain. Ihr Tod hat den selben Wert wie ihr Leben. Eine Nullzone!", war das Letzte, was Steve aus dem Computer hörte. Voller Wut schlug er auf den Computerbildschirm vor sich ein, wodurch die Scheibe zerschmetterte und Zola's grünes Gesicht vom Bildschirm verschwand.

„Wie ich schon sagte...", fuhr Zola auf einem anderen Bildschirm fort.

„Was ist auf diesem Stick!", schrie Steve wütend und ging auf den kleineren Bildschirm zu.

„Oh Gott...", flüsterte Alexa, bevor Zola etwas sagen konnte. „Die Säuberung ... Das Programm von dem mein Bruder gesprochen hat es- ... es ist für die Helicarrier ... aber warum?"

„Was?", runzelte Steve die Stirn und verstand nicht, wovon Alexa gerade sprach.

„Genau!", stimmte Zola ihr zu. „Project Insight verlangt nach Einblicken. Daher habe ich einen Algorithmus geschrieben."

„Ich versteh nicht?", sagte Steve und sah von Alexa zu Zola. „Ein Algorithmus? Wozu?"

Alexa drehte sich schnell zu Steve um und ihr Herz raste, als sie seine Worte vernahm. „Steve, ich denke wir müssen jetzt gehen. Sofort!", sagte sie mit eindringlichem Tonfall, als sie Steve in Richtung Aufzug schob.

Der Computer lachte erneut und seine Worte ließen Alexa einen Schauer über den Rücken laufen. „Die Antwort auf Ihre Frage ist faszinierend, Captain. Unglücklicherweise werden sie zu tot sein, um sie zu hören. Sie hätten eine andere Seite wählen sollen, Miss Devi. Sie wären eine hervorragende HYDRA-Agentin gewesen."

Gerade als der Computer diese Worte gesprochen hatte, schlossen sich die Aufzugtüren und der Aufzug fuhr nach oben. Alexa sah zu, wie Steve versuchte, es zu stoppen, indem er seinen Schild gegen die Türen schlug, aber es war zu spät. Der Aufzug war bereits weg.

Das Gerät in Alexa's Tasche begann zu piepen und Benachrichtigte sie darüber, dass hier definitiv etwas nicht stimmte. „Steve...", schluckte sie schwer und holte das Gerät aus der Tasche. „In weniger als 30 Sekunden kommt eine Kurzstreckenrakete auf uns zu", warnte sie ihn mit etwas Panik in der Stimme.

„Wer hat sie abgefeuert?", runzelte Steve die Stirn. „Niemand weiß, dass wir hier sind!"

„S.H.I.E.L.D.", seufzte Alexa nur und drehte sich zu Zola um. „Sie würden sich opfern, nur um uns zu töten?!", fragte sie schockiert.

„Ja, ich fürchte, ich habe etwas Zeit geschunden", meinte er. Steve nickte und bedeutete Alexa, den Stick aus dem Anschluss am Computer zu ziehen. „Geben Sie es zu, Captain. So ist es besser!", sagte Zola und Alexa merkte, dass der Computer die Situation herrlich genoss. Sie tat was ihr gesagt wurde, und griff schnell nach dem Stick, während Steve immer noch versuchte, herauszufinden, wie er sie beide retten könnte.

Alexa drehte sich um und sah, wie Steve eine Lüftungsöffnung aus dem Boden hob und sie bei der Hand nahm, als beide in das Loch hineinsprangen.

„Wie Sie sehen, läuft für uns beide die Zeit ab." Alexas Herz sank, als ihr klar wurde, dass ihre Situation noch schlimmer war, als sie gedacht hatte.

Steve und Alexa saßen zusammengekauert in der Ecke des Lüftungsschachts, als sie die Geräusche der sich nähernden Rakete hörten, die immer näher kam. Steve hielt seinen Schild über ihre Köpfe, als sie hörten, wie das Chaos immer näher kam.

Alexa schloss die Augen und wartete auf das Schlimmste. Steve hatte sie in seine Arme gezogen und versuchte sie so gut er konnte mit seinem Körper zu schützen. Leider wusste er jedoch nicht, ob dies ausreichen würde...

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top