✧˚ · . 𝟬𝟭. 𝗩𝗘𝗥𝗧𝗥𝗔𝗨𝗘 𝗡𝗜𝗘𝗠𝗔𝗡𝗗𝗘𝗠
STEVE ROGERS RASTE AUF SEINEM MOTORRAD durch die Straßen von Washington DC, der Wind zerzauste seine blonden Haare und die Sonne schien warm auf seine Haut. Er liebte die Art und Weise, wie sich auf dem Mottorad alles schneller zu bewegen schien – die Geschwindigkeit, das Gefühl der Freiheit und die Art, wie der kühle Wind sanft sein Gesicht streichelte.
Er hatte gerade das Smithsonian Museum besucht, um sich dort eine Sonderausstellung zu seinen Ehren anzusehen. Doch als er durch die Ausstellungen ging, kam er nicht umhin zu zweifeln, ob er all das Lob und die Bewunderung wirklich verdiente. Obwohl er von so vielen als Superheld angesehen wurde, zweifelte er tief im Inneren daran, ob er wirklich in der Lage war, die an ihn gestellten Erwartungen zu erfüllen.
Manchmal wünschte er, er könnte seine Superkräfte und die ständige Bedrohung durch Gefahren einfach gegen ein normales Leben eintauschen. Ein Leben, in dem er Zeit mit Familie und Freunden ... oder sogar einer Partnerin verbringen oder einfach nur die eine Person finden könnte, die ihn wirklich so verstand und schätzte, wie er war.
Jedes Mal, wenn er das Pflegeheim besuchte, in dem Peggy Carter lebte, schien es ihm, als würde sich seine Brust zusammenziehen, während er durch die Flure ging. Es erinnerte ihn an all die Jahre, die er hier mit ihr zusammen hätte sein sollen. Er schluckte schwer, als er sich ihrem Zimmer näherte, entschlossen, den Schmerz zu überwinden und die Zeit mit ihr zu verbringen, die er konnte. Trotz der Schwierigkeiten, die jeder Besuch mit sich brachte, war es ihm wichtig, sicherzustellen, dass sie wusste, wie sehr sie ihm noch am Herzen lag.
Wie immer nickte er und lächelte die Krankenschwester hinter der Theke an, als er um die Ecke bog, um zu Peggys Zimmer zu gelangen. Es war nur sein Glück, dass das Mädchen, das genau wie er um die Ecke bog, in diesem Moment der Ablenkung das Gleichgewicht verlor und nach hinten fiel. Obwohl sie normalerweise bewusster war, waren ihre Gedanken an diesem Tag zerstreut und jetzt musste natürlich etwas so Dummes wie das passieren.
„Ma'am, geht es Ihnen gut?", hörte sie ihn besorgt sagen, als er sie anschaute und sie sich vor Schmerz ihre Handgelenke rieb. Er half ihr vorsichtig vom Boden hoch und nahm ihre Hände in seine, um zu sehen, ob alles in Ordnung war.
„Alles gut, danke", antwortete sie leicht gestresst. Obwohl sie Schmerzen hatte, löste sie schnell ihre Hände aus seinem weichen Griff, denn es war ihr dezent peinlich.
Steve sah zu, wie sie ihr rotes Kleid zurechtrückte und eine Strähne ihres dunklen Haares, hinter ihr Ohr steckte. Er mochte das Funkeln in ihren brauen Augen, als sie ihn versicherte, dass alles in Ordnung war, und ihr Lächeln beruhigte ihn irgendwie und er konnte nicht anders, als daran zu denken, wie schön sie war.
„Ich bin Steve, Steve Rogers", stellte er sich vor und nahm endlich den Mut auf, den ersten Schritt zu wagen.
„Sie wissen wirklich nicht, wer ich bin, oder, Captain?", sagte sie und hob spielerisch eine Braue.
„Tut mir leid, kennen wir uns?", fragte er und runzelte leicht die Stirn, während er versuchte sich zu erinnern, ob er sie jemals zuvor hier, oder sonst wo gesehen hatte.
„Nicht persönlich, aber wir haben ein paar Mal zusammen trainiert", begann sie. „Mein Name ist Alexa, Alexa Devi ... S.H.I.E.L.D. Agent", fügte sie hinzu, und flüsterte den letzten Part.
„Wirklich?", fragte Steve mit einer Mischung aus Überraschung und etwas Mistrauen, doch sie konnte es ihm nicht verübeln. Für ihn sah Alexa nicht, wie eine S.H.I.E.L.D. Agentin aus, aber anderseits, wie sollte auch eine S.H.I.E.L.D. Agentin aussehen? „Sie sehen nicht aus wie eine ... ich meine- du wirkst nicht..." Steve lächelte nervös und versuchte irgendwie, die richtigen Worte zu finden.
Steve zog eine Augenbraue hoch, überrascht, aber auch ein wenig misstrauisch. „Wirklich?", fragte er und Alexa musste sich ein Lachen verkneifen. Sicher, sie sah vielleicht nicht wirklich wie ein typischer S.H.I.E.L.D. Agent aus, aber andererseits, wie sollte auch ein typischer Agent aussehen? Sein Lächeln schien nervös, als er versuchte, die richtigen Worte zu finden, aber Alexa war trotzdem über seine Reaktion amüsiert. „Du siehst nicht aus wie eine ... ich meine- du wirkst nicht...", murmelte Steve und Alexa grinste.
Aber zum Glück nahm Alexa seinen Kommentar gelassen auf, lachte stattdessen und blickte auf ihre Hände, um seinem Blickkontakt zu entgehen. Ihr Gesicht war leicht gerötet, aber sie schaffte es, ihre Fassung zu bewahren. „Ist es das Kleid?", scherzte sie und spielte mit den Rüschen an der Vorderseite ihres roten Blümchenkleides herum.
„Vergiss, dass ich irgendwas gesagt hab", sagte Steve schnell und fühlte sich etwas verlegen ... und irgendwie auch sauer auf sich selbst, weil er sich wie ein kompletter Vollidiot anhörte. „War schön dich kennenzulernen, Alexa. Ich werde versuchen, mich beim nächsten mal, an dich zu erinnern", versicherte er ihr.
„Keine Sorge", lächelte sie ihn erneut an, ihr Ton war warm und freundlich. „Ich bin mir sicher, Sie treffen jeden Tag, dutzende von Frauen. Da fällt es bestimmt schwer einen Überblick zu behalten", fügte sie sarkastisch hinzu und musterte ihn spielerisch von oben bis unten.
Steve lachte über ihre Aussage und schüttelte den Kopf, und dachte darüber nach wie falsch sie doch lag. „Nicht wirklich", sagte er und hatte das Gefühl, dass sie ein wenig übertrieb. „Aber es ist nett von dir, das zu denken."
„Oh ähm- ... ich sollte mich mal besser wieder auf den Weg machen, Captain. Die Pflicht ruft", sagte sie und winkte ihm mit ihrem Handy mit einer Nachricht von S.H.I.E.L.D. in der Hand zu. „Ich war nur hier, um zu nachzusehen, ob meine Großmutter noch lebt ... und ja, das ist sie", rief sie ihm schnell hinterher.
„Ahh verstehe. Und du kannst mich übrigens Steve nennen", entgegnete Steve und bemerkte, wie sie begann, rückwärts zum Ausgang zu gehen.
„Okay, wir sehen uns dann bei der Arbeit... Steve", zwinkerte sie ihm zu, drehte sich wieder um, verließ das Gebäude und verschwand in ihrem Auto.
Er sah ihr mit einem Lächeln im Gesicht nach und fragte sich, ob er Eindruck gemacht hatte. Schließlich drehte er sich um und ging zu Peggy's Zimmer, begierig darauf, sie zu sehen und etwas Zeit mit ihr zu verbringen.
Wer weiß, vielleicht würde er sie irgendwann zum Abendessen einladen, wenn sie sich noch einmal treffen würden und sie nicht bereits in einer Beziehung wäre. Dann würde es ihm vielleicht endlich gelingen, alle loszuwerden und sie dazu zu bringen, ihn nicht mehr zu ermutigen, ein neues Leben anzufangen...
Alexa war gut gelaunt und mit dem Kochen des Abendessens beschäftigt. Es war schön, Steve Rogers endlich mal persönlich kennenzulernen; Er war etwas tollpatschig, aber sie fand es irgendwie süß. Sie war nur ein wenig enttäuscht darüber, dass sie so früh zu S.H.I.E.L.D. zurückkehren musste, da es eigentlich nichts Dringendes zu erledigen gab – nur ein paar routinemäßige Kleinigkeiten, die jeder andere hätte erledigen können.
Während das Abendessen auf dem Herd kochte, duschte Alexa schnell und zog sich etwas Bequemeres an. Sie war froh, endlich aus diesem Kleid zu sein. Doch gerade als sie mit dem Kochen fertig war, klingelte plötzlich ihr Arbeitstelefon. „Hier spricht Agent Devi, wie kann ich Ihnen helfen?", sagte sie in den Hörer.
„Director Fury wurde angeschossen. Sie werden so schnell, wie möglich ins Krankenhaus gebeten", sagte die Stimme am anderen Ende, bevor sie schnell auflegte.
Alexa ging so schnell sie konnte zur Tür, warf sich einen braunen Blazer über die Schultern und rannte nach draußen, voller Eifer, ins Krankenhaus zu kommen. Ihr Herz hämmerte in ihrer Brust, als sie sich das Schlimmste vorstellte.
Es dauerte nicht lange, bis Alexa im Krankenhaus ankam und mit einem hektischen Gesichtsausdruck auf ihre Chefin zuging. „Maria, was ist passiert?", fragte Alexa und sah sie schwer schlucken, bevor sie bedeutete, ihr, leise zu folgen.
„Jemand hat einen Angriff auf Fury geplant und–", begann sie und seufzte dann. „und hatte Erfolg."
„Der Director ist ... tot?!", stotterte Alexa völlig ungläubig. Sie hielt einen Moment inne, ihr Herz hämmerte in ihrer Brust, während sie darum kämpfte, die Neuigkeiten zu verarbeiten. Sie war fassungslos und verwirrt und fragte sich, wie jemand einen erfolgreichen Angriff auf Fury hätte planen können. „Moment ... was? Wie–"
„Ich werden dir, die Einzelheiten später mitteilen", unterbrach Agent Hill sie und kam direkt zur Sache. „Was jetzt zählt, ist, dass du für mich herausfindest, wer für seinen Tod verantwortlich ist."
„Natürlich, Agent Hill", stimmte Alexa zu. „Wenn Sie mir sagen könnten, was passiert ist, kann ich fragen, ob jemand etwas gesehen hat."
„Nein, Lex, du verstehst es nicht", antwortete Maria bestimmt. „Du musst herausfinden, wer dahinter steckt, nicht wer den Abzug betätigt hat."
„Aber wie soll ich da anfangen?", runzelte Alexa die Stirn. „Wenn ich die Person finden soll, die den Anschlag geplant hat, muss ich doch die Person finden, die den Abzug betätigt hat."
Maria nahm Alexa's Hand und führte sie schnell in einen leeren Raum. Sie wirkte nervös und sah sich vorsichtig um, bevor sie ihren Blick auf ihren Protegés richtete. „Wir wissen bereits, wer den Abzug betätigt hat. Sie nennen ihn den Winter-Soldier", erklärte sie und erwähnte den schwer fassbaren Attentäter, der in den vergangenen Jahren für mehr als zwei Dutzend Attentate verantwortlich war. Für wen er arbeitete, war jedoch immer noch ein Rätsel, aber Alexa war entschlossen, die Antwort zu finden.
Alexa nickte und wollte unbedingt mit der Suche beginnen. „Wo kann ich ihn finden?", fragte sie und hatte das Gefühl, dass die Zeit drängte.
Maria zog sie durch die weißen Flure und bewegte sich schnell, während sie ihre Antwort flüsterte. „Garnicht..." In ihrem Ton lag eine Vorahnung, und Alexa spürte, wie ihr Herz sank.
„Aber wie soll ich–", begann sie, wurde aber von Marias nächsten Worten unterbrochen.
„Schau...", seufzte Maria, als sie fortfuhr. „In den letzten Monaten war Fury gegenüber bestimmten Personen innerhalb von S.H.I.E.L.D. sehr misstrauisch. In meinem Büro im Hauptquartier gibt es mehrere Akten, die alles erklären." Maria reichte Alexa den Schlüssel und ihre Augen weiteten sich vor Überraschung.
„Moment mal...", begann Alexa und versuchte, alle Informationen zu verarbeiten, die ihr gerade gegeben worden waren. „Wollen Sie damit sagen, dass jemand innerhalb von S.H.I.E.L.D. den Befehl gegeben hat, Fury zu töten? Aber das... das ist verrückt!"
„Es sind schon viel merkwürdigere Dinge passiert", antwortete Maria schlicht, öffnete eine Tür und führte sie hinein.
In der Mitte des Raumes lag der Director Fury auf einem Metalltisch und sah friedlich und stoisch aus. Captain Rogers und Natasha Romanoff – eine weitere Agentin und Freundin, die Alexa von der Arbeit kannte waren ebenfalls anwesend. Steve lehnte an der Wand, während Natasha sich von Fury verabschiedete und um seinen Verlust trauerte. Beim Anblick von Furys Körper verspürte Alexa Trauer und Schuldgefühle, doch sie blieb entschlossen, mehr darüber herauszufinden, was passiert war und wer dafür verantwortlich war.
„Ich muss ihn mitnehmen", erklärte Maria Steve und schluckte schwer. „Das ist Agent Devi. Sie wird herausfinden, wer für den Anschlag verantwortlich ist. Director Fury sprach immer sehr hoch von ihr, und ich kann mich ihm nur anschließen", nickte sie ihr leicht zu. „Alexa, das ist Captain Rogers. Er war da, als es passierte. Ich nehme an, Sie möchten mit ihm sprechen."
Alexa nickte ebenfalls, begegnete Steve's Blick und lächelte leicht zurück, als seine Lippen sich zu einem schmalen Lächeln verzogen.
„Captain", grüßte sie ihn professionell und behielt trotz der ernsten Situation ihren Ton und eine gewisse Gelassenheit.
„Agent Devi", antwortete Steve mit einem kurzen Lächeln, und führte Natasha schnell nach draußen.
Alexa blieb mit Maria und der Leiche des Directors im Raum und wusste nicht, was sie als nächstes tun sollte. Sie hatte das Gefühl, dass noch viel Arbeit vor ihr lag, und beschloss, dass sie die von Maria erwähnten Akten einsehen musste. Sie musste tief graben und die Details finden, die ihnen helfen könnten, dieses Rätsel zu lösen.
Agent Hill wandte sich ein allerletztes Mal an Alexa. „Vertraue niemandem", flüsterte sie ihr zu, legte das weiße Laken über Fury's Kopf und schob den Metalltisch aus dem Raum. „Nicht einmal dem Captain." Sie richtete ihre Augen auf Alexa und seufzte, bevor sie sich von ihr verabschiedete. „Ich hoffe er hatte Recht was dich betrifft."
Agent Hill wandte sich ein letztes Mal an Alexa und flüsterte ihr etwas ins Ohr. „Vertraue niemandem" Sie bedeckte Fury's Körper mit einem weißen Laken und schob den Metalltisch aus dem Raum, dann blickte sie Alexa mit einem ernsten Gesichtsausdruck an. „Nicht einmal dem Captain", fügte sie leise hinzu, ihr Tonfall zeigte ihre Besorgnis und Besorgnis. „Pass auf dich auf, Lex."
Mit diesen letzten Worten ließ Agent Hill Alexa zurück. Sie stand einige Augenblicke nur schweigend da und ihre Gedanken rasten, während sie versuchte zu verarbeiten, was gerade passiert war und welche Aufgabe ihr gegeben worden war. Vertraue Niemandem, hatte Agent Hill ihr gesagt. Das konnte nur bedeuten, dass innerhalb von S.H.I.E.L.D. noch mehr los war, als sich irgendjemand hätte vorstellen können.
Nicht einmal Fury...
Alexa verspürte ein Gefühl des Zweifels und einen Mangel an Vertrauen, aber gleichzeitig war sie entschlossener denn je, die Wahrheit ans Licht zu bringen.
Alexa verließ entschlossen den Raum und entsorgte ihr Handy, welches sie in den nächsten Mülleimer warf. Wer wusste, wer zuschauen oder zuhören könnte? Sie ging kein Risiko ein, aber ihre Vorsicht wurde schnell bestätigt, als sie Steve sah, wie er sich von einem Automaten entfernte und sich misstrauisch umsah. Sein Blick war für einen Moment auf sie gerichtet, bevor er sich abrupt umdrehte und Brock Rumlow, einem der S.T.R.I.K.E. – Mitglieder, folgte. Dieser Zufall beunruhigte Alexa und nahm sich vor, in Steve's Nähe wachsam zu bleiben.
Vertraue niemandem. Nicht einmal dem Captain, hallten Marias Worte in Alexas Kopf wider. Aber wenn sie nicht einmal mehr Captain Rogers vertrauen konnte, wem war dann noch zu trauen?
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