30. UNSCHULDIGE BLUME

2016 | HYDRA BASE — „Bist du wach Siren?" Fragte Strucker, eine erschöpfte Arielle, welche er versuchte zu Bewusstsein zu bekommen. Vergeblich versuchte sie mit all ihrer Kraft ihre müden Augen aufzuschlagen. „Wie fühlst du dich?" Fragte der alte Mann neugierig. „Tut weh..." Atmete das Mädchen schmerzend aus, da jeder kleinste Atemzug ihr schwer fiel und sie verunsicherte. Es fühlte sich alles so anders an. „Was ist das?" Mit verschwommener Sicht starrte sie zu Strucker, welcher neben ihr war. Sie fühlte sich trübe, fast schon wie betäubt. „Etwas Salzwasser, etwas Algenextrakt ... das übliche eben. Wir haben dir noch ein wenig vom Siren-Serum injiziert." Erklärte er stolz. „Sie haben mich für verrückt gehalten, dir nochmal etwas zu injizieren, aber ich glaube du kannst mehr wie du vorgibst ... Du magst vielleicht aussehen wie eine unschuldige kleine Blume, meine liebe Siren. Aber du hast das Innenleben einer giftigen Schlange!" Arielle versuchte langsam ihre Hand zu heben und bemerkte zwei eiskalte Metallplättchen an ihren beiden Schläfen, welche mit dünnen Kabeln verbunden waren. „Lass die dran!"

In diesem Moment war es schwierig für sie wach zu bleiben, oder sich gar zu bewegen. Das Labor war dunkel und stickig. Ihre Atmung ganz schwach, genauso wie ihr Körper. Um ihre Mitte befand sich ein enger Gurt, der sie davon abhielt abzuhauen, schnürte ihr aber gleichzeitig auch Sauerstoff ab. „Diese zeigen mir deine Gehirnaktivitäten an." Erklärte er und bereitete an einem weiteren Tisch alles vor. „Zuerst müssen wir es schaffen, deinen Verstand zum Rasen zu bringen. Wir müssen von einer Theta-Welle auf eine Gamma-Welle kommen."

„Bitte..." Flehte sie ihn an, es nicht zutun. Doch ohne auch nur eine Wimpern zu zucken drehte der Wissenschaftler sich zu ihr um und fing mit seinem Plan an. Er wandte sich zu einem Gerät, welches neben ihm auf dem Tisch stand und drehte den Schalter etwas nach rechts. „Spürst du schon etwas?" Fragte er. Sie nickte und konnte ein kleines Kribbeln spüren, welches sich immer mehr in ihrem Kopf ausbreitete.

Als nächstes drückte er einen zweiten Knopf, der ein leises aber schrilles Geräusch abspielte, was von den Metallplättchen kam. Allerdings war Arielle die einzige die es hören konnte. Strucker drehte erneut an den beiden Knöpfen und erhöhte somit ihre Gehirnaktivitäten. Er sah stolz auf den Monitor und sah die drastische Veränderungen der Gehirnwellen. „AUUUUUU." Quietschte Arielle durch ihre Zähne. Am liebsten wollte sie schreien doch es tat ihr viel zu sehr weh. „Aufhören!" weinte sie, doch Strucker erhöhte weiterhin die Knöpfe und wartete gespannt ab.

Mittlerweile war das Kribbeln ein scharfer Schmerz und es fühlte sich grausam an. Das schrille Geräusch wurde immer lauter und lauter, bis es sogar schon Blut aus ihren Ohren strömen ließ. Sie biss so fest sie konnte ihre Zähne zusammen und versuchte irgendwie den unerträglichen Schmerz auszuhalten.

In diesem Augenblick der Schwäche, nahm sie alles zurück was sie vorher gesagt hatte, noch nie zuvor hatte sie so viele Schmerzen an ihrem eigenen Leib erlebt. Es war die reinste Folter. Doch sie musste stark bleiben, wenn sie es hier rausschaffen wollte. Sie durfte nicht brechen. „Es ist noch zu wenig." Murmelte Strucker mit Sorge und starrte auf den Monitor mit Arielle's Gehirnwellen. Ein schwaches Seufzen fiel aus seinem Mund, bevor er als Nächstes ein weiteres Mal die Schalter betätigte und gespannt abwartete. Es war ein gefährliches Spiel, dass Strucker spielte ... selbst die anderen Hydra Wissenschaftler sowie Ärzte wollten ihn davon abhalten. Es war klar, dass bei einer zu hohen Bzw. Übermenschlichen Gehirnaktivität es dazu kommen könnte, dass das Hirn des Mädchens platzen könnte. Doch geblendet von seinem Hochmut war Strucker bereit dies zu riskieren.

„AUUUUUUUUUUUU!!!!!" Quietschte sie hissend erneut, vielleicht sogar ein Tick lauter als beim letzten Mal. Genauso wie ihre Gehirnaktivitäten stiegen, so raste auch genauso stark ihr Herz. So stark, sie dachte es würde ihr gleich aus dem Brustkorb herausspringen. „Es funktioniert!" Atmete Strucker stolz auf, sein Blick auf den Perfekten Gehirn-Wellen. Er hatte es geschafft, er war tatsächlich soweit gekommen. Die Sinne und Fähigkeiten der Siren sind auf ihrem Höchsten Level. Im gleichen Augenblick aber, hallte ein Lauter Alarm durch die Hallen der Basis und ebenso flackerte nun für einige Sekunde ein rotes Licht auf. „AHHHH!!!!" Biss sie durch ihre Zähne und petzte ihre Augen vor Schmerz zu. Die Geräusche wurden immer unerträglicher.

„ARIELLE!!!!!" Schrie eine Stimme, doch nur Strucker konnte diese hören. Alles was sie hörte war dieses schrille Geräusch, dass von der Maschine kam. Durch den Alarm und das Rote Licht wusste Strucker, dass etwas nicht stimmte, weshalb er schnell handelte. Er öffnete eine Schublade die an seinem Tisch befestigt war und zog ein blaues Buch hervor. „Tut mir leid, Siren!" Sie hörte nicht ein einziges Wort, dass aus seinem Mund kam und hielt sich stattdessen so fest sie konnte mit ihren Händen am Experimentier-Stuhl fest aufgrund der Schmerzen, bis ihre Fingerkuppen sogar weiß wurden. Sie dachte, in jedem Moment würde ihr Schädel Platzen. Und sie wäre tot. Und alles wäre vorbei. Die schrillen Geräusche, waren wie scharfe Messerstiche in ihren Ohren.

„Sehnsucht ... Ozean ... Gütig ..." Las Strucker betont vor, woraufhin Arielle ihren Kopf hastig schüttelte. Sie nahm nun jedes einzelne Wort, das er sagte wahr. Und jedes einzelne Wort ließ sie immer tiefer und tiefer in die Gedankenkontrolle fallen. „Morgenstunde..."

„Aufhören!!!!" Schrie sie flehend, als immer mehr Tränen ihre Wangen herunterliefen. Der Schmerz in diesem Moment, war einfach stärker. „ 9 ... Familie ... Anker-"

„ARIELLLE!!!" Schrie die Stimme erneut, als irgendetwas mehrmals dumpf gegen die Tür rammte und hämmerte. Der letzte Ruf der Stimme, holte sie wenn auch nur für eine kleine Sekunde aus ihrem Zustand zurück, bevor Strucker überhaupt die Möglichkeit hatte seinen Satz zu beenden. Wie aus Instinkt, setzte sie sich auf, schloss dabei ihre Augen und schrie um ihr Leben. Sie schrie so laut sie konnte, so sehr es ihr auch weh tat und so laut wie sie noch nie zuvor geschrien hatte. So stark, dass sie bereits Blut schmeckte und ihr Hals fürchterlich brannte.

Sobald sie ihre Augen wieder öffnete, erstarrte sie beinahe. Ihr Schrei hatte seinen Schädel zertrümmert, die obere linke Hälfte war komplett fort. Ein Dumpfer Schlag ertönte, als das blaue Buch in seinen Händen zu Boden fiel und ihn kurz darauf mit sich zu Boden riss. Sie hatte es geschafft. Arielle konnte Strucker's Plan verhindern. Trotzdem erschöpfte ihre vorherige Aktion, sie nur noch mehr und sie verlor jegliche Hoffnung. Wie sollte sie, es hier alleine rausschaffen, wenn sie sich kaum bewegen konnte? Sie war nicht einmal bei kompletten Bewusstsein ... Und was würden die anderen Hydra-Agenten mit ihr anstellen, wenn sie sehen was sie Strucker angetan hatte?

Gerade als Arielle dachte, es wäre vorbei für sie hörte sie jedoch einen Lauten Knall. Es waren die eisernen Metalltore des Labors, die aufgebrochen wurden. Ungläubig starrte sie in Richtung des Tors und fiel erschöpft nach hinten zurück, als sie endlich erkannte wer in diesem Moment auf sie zu rannte.

„Arielle." Hörte sie seine besorgte Stimme sagen, als er sich ihr näherte. Solange hatte sie auf diesem Moment gewartet. Er war hier. Er war tatsächlich hier bei ihr. Ihn zu sehen und ihren Namen endlich wieder aus seinem Mund zu hören, ließ eine klitzekleine Träne über ihre Wage laufen. „Du- bist zurück..." Flüsterte sie, während er vorsichtig ihr Gesicht in seinen Händen hielt, die Träne mit seinem Daumen wegwischte und dann die Metallplättchen an ihren Schläfen entfernte. „Natürlich ... Ich hab's dir doch versprochen." Lächelte er schwach. „Nochmal verlier ich dich nicht, hörst du?" Sprachlos nickte sie ihn einfach an, als seine Worte ihr unbewusst ein Lächeln ins Gesicht zauberten. Oh wie sie, ihn vermisst hatte ...

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