17. ZEITALTER DER WUNDER

𝐇𝐘𝐃𝐑𝐀 𝟐𝟎𝟎𝟖 — Schneidet man einen Kopf ab, wachsen zwei neue nach. Ich befand mich zum allerersten mal in ihrem Versteck und erwartete bereits meinen Mentor, Agent Brock Rumlow, welcher mich rekrutiert hatte. Er zeigte mir die Hallen und die dunklen Geheimnisse, welche hier unten versteckt lagen. Sobald wir auf das dunkle Tor mit dem riesigen blutroten Totenkopf aus dem Tentakel ragten trafen, öffnete er die Tür und enthüllte ein dunkelbeleuchtetes Labor. Ein Dunkelbekleideter, glatzköpfiger Mann mit Monokel kam auf uns beide zu und hob eine Augenbraue, als er mich bemerkte. Er musterte mich. Er war eine wahre Legende in Hydra-Kreisen ... Ein Genie. Sein Name war Baron Wolfgang von Strucker.

„Wen haben wir hier, Agent Rumlow?" Fragte er und klang äußerst misstrauisch. Er war ein unberechenbarer Mann, doch das war ich genauso. „Mein Name ist Agent Grant Ward, Sir." Begann ich und versuchte ihm fest und überzeugend in seine Augen zu starren. „Er wird sich mit mir, um Barnes und Siren kümmern." Erklärte Rumlow und erfuhr erst jetzt von meiner Aufgabe. Strucker nickte und deutete uns beiden ihm durch das riesige Labor zu folgen. Egal wo man hinschaute befanden sich Wissenschaftler oder Agenten, die Stolz das rote HYDRA Symbol auf ihrer Kleidung trugen und an verschiedenen Geräten oder Computern hantieren. Ich war beeindruckt von all dem hier ... Sie hatten Kontrolle über das was da draußen geschah und blieben dennoch all die Jahrzehnte unentdeckt.

Meine Hände wurden immer kälter, je tiefer ich den Männern folgte. Schließlich wurde mir klar, warum der Raum immer kälter und älter wurde, als ich einen Mann in einer Art Glaskasten eingesperrt fand. Mit Ehrfurcht blickte  ich durch die angefrorene Scheibe und erkannte einen Dunkelhaarigen Mann mit einem Metal Arm, der wie es aussah schlief - oder besser gesagt nicht bei Bewusstsein war. „Das hier ist Sergeant James Buchanan Barnes." Erklärte Strucker mit einem deutschen Akzent und blickte Stolz auf ihre tödliche Waffe der Zerstörung. „1940, kämpfte er an der Seite von Captain America gegen Red Skull, doch stürzte bei einer Mission von einem fahrenden Zug in eine tiefe Schlucht." Er machte eine Pause und schnaufte Amüsiert. „Wir fanden ihn unter einer Schneedecke bedeckt und retteten, was von ihm übrig war. Seitdem ist er unser Soldat, wenn wir ihn brauchen. Allein in den letzten 50 Jahren ist er für zwei Dutzend Attentate verantwortlich."

„Der Winter-Soldier?" Fragte ich.

„In der Tat. Für viele ist er nichts weiter, als eine Geistergeschichte. Für uns ist er unsere Geheim-Waffe." Antwortete der Mann und ging auf das nächste Hydra-Experiment zu. Ich starrte verwirrt durch eine weitere Glasscheibe, nur um ein Mädchen, mit einer Schwanzflosse zu erkennen, dass im Wasser herum schwamm. Strucker klopfte mehrmals gegen ihre Scheibe und machte sie auf uns aufmerksam. Ihre Augen fanden meine und trugen Hoffnung, sowie Angst mit sich.

„Hier haben, wir unsere kleine Schwimmerin. Noch erledigt sie nur unsere Unterwassermissionen oder sucht nach Schätzen, bald aber wird sie Armeen in die Knie zwingen können." Sagte Strucker und wandte seinen Blick zu uns zurück. „Sie war die Tochter, eines Deutschen Wissenschaftlers namens Dr. Erskine. Dieser widersetzte sich, das berühmte Super-Soldat-Serum an Johann Schmidt zu übergeben. Als Erskine und seine Familie mit einem Schiff nach Brooklyn anreisten, griff auf Schmidt's Befehl Hydra an einem Abend das Schiff an. Das Mädchen fiel über Board und war bereits bewusstlos von der Explosion ... sank immer tiefer und Tiefer, bis Schmidt sich dazu entschloss sie mitzunehmen, als er sie durch die Scheibe des U-Boots sah." Erklärte Strucker weiterhin. „Erskine glaubte nicht, dass seine Tochter tot war, weshalb er auch Captain America, das Serum aus Hoffnung er würde ihm seine Tochter zurückbringen gab." Spottete Rumlow. „Zur gleichen Zeit hat Hydra ein eigenes Serum entwickelt, bestehend aus verschiedenen Meeres-Substanzen und Fisch-DNA." Fuhr Strucker fort.

„Eine Meerjungfrau?" Fragte ich. Sie war wahrhaftig eine einzigartige Schönheit wie in den Legenden ... etwas Besonderes ... und so Unschuldig.

„Sie ist ein kleines hübsches Ding, nicht wahr?" Grinste Rumlow. „Dennoch könnte, dieses kleine hübsche Ding, eure Schädel mit ihrer Stimme zertrümmern, wenn sie sich genug Konzentriert, Agent Rumlow." Wandte Strucker ein und ließ Schauer über meinen Rücken laufen. „Das hier, ist das Zeitalter der Wunder, meine Herren."

𝟐𝟎𝟏𝟔 — Sam, Steve und Bucky saßen gemeinsam im Wohnzimmer und unterhielten sich ein wenig, lachten zusammen. Bucky starrte nach einer Weile aus dem riesigen Fenster, als sein Blick auf den See fiel. Er fand Arielle, komplett alleine auf der Erhöhung sitzen, während sie ihre Beine im Wasser taumeln ließ. Er entschuldigte sich für einen Moment bei seinen Freunden und machte sich auf den Weg zu ihr nach unten - Alleine. Er fand den Rotschopf nachdenklich und nach wie vor auf der Erhöhung sitzen. Ganz langsam näherte er sich ihr und ignorierte alles um ihn herum. „Alles in Ordnung?"  Fragte er. Sie drehte sich weder um, noch wollte sie in seine Augen schauen. Stattdessen nickte sie nur und wollte, dass er sich keine weiteren Sorgen mehr um sie machte. Erfolglos, näherte sich Bucky dem Mädchen erneut und setzte sich neben Sie. Er atmete für einen Moment aus, bevor er versuchte noch mal mit ihr zu reden. „Irgendwas bedrückt dich..." Nach einer langen Pause hob Arielle geschlagen ihren Kopf und starrte weiterhin aufs Wasser, was vor ihnen lag. Ihr Blick mied seinen jedoch, aus Angst ihren Kummer in ihren Augen sehen zu können. „Erinnerst du dich an damals?" Fragte sie, ihre Stimme fast nur ein flüsterndes Zittern, während sie nervös mit den Fingern in ihrem Schoß spielte. „Ein wenig..." Antworte der ehemalige Winter-Soldier. Sein Gesichtsausdruck wurde ebenfalls trauriger.

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„Wer bist du?"

„LASST SIE IN RUHE!!!"

„Warum tun sie uns das an?"

„Ich bin ein Mörder ... nichts weiter."

„Was haben, sie dir wieder angetan?"



„Bist du real?"

„Ich habe Angst."

„Erwarte Befehl."

„Bereit zum Einsatz."

„Wieso bist du so nett zu mir?"

„Erinnerst du dich an irgendwas?"



„Sie kommen uns holen!"

„Ich bin ein Monster."

„Steve ... ?"

„AAAAHHHHHHHH!!!"

„Beib wo du bist! Ich geb dir Rückendeckung."

„Du bist ein guter Mann, James. Ich verspreche, dir wir werden es hier irgendwann Raus schaffen..."



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„Ich sehe Sie manchmal in meinen Träumen..." Atmete Arielle aus, als ihr eine kleine wässrige Träne die Wange hinunter lief. „Ich auch." Stimmte Bucky ihr ehrlich zu. „Ich höre Ihre Stimmen ... Ich kann die Stromschläge spüren ... Ich sehe auch manchmal dich." Beendete sie und entschloss sich wenn auch ungewollt zu ihm hinauf zu schauen. Sein Blick landete auf ihren wässrigen Augen, die seine mit Kummer anstarrten. „Sie haben mich zu einem Monster gemacht." Bucky erinnerte sich schwach an diese Worte. Einst hatte sie diesen Satz, nach einer Mission gesagt auf die der Winter-Soldier und die Siren gemeinsam geschickt wurden. „Nicht alle Monster, tun Monströse Dinge, Arielle." Versuchte er sie zu beruhigen. Er war allein für 24 Attentate in den letzten Jahrzehnten verantwortlich. Er war sich zwar unsicher, ob sie jemals jemanden getötet hatte ... dennoch war er sich sicher, dass sie kein böser Mensch war. Sie war ein Guter Mensch, dem böses wieder fahren ist, genauso wie auch ihm. „Du solltest nicht so hart zu dir sein."

„Vielleicht." Antwortete sie, wenn auch nicht besonders überzeugt. Sie atmete aus und schenkte ihrem alten Partner ein schwacherkennbares dankendes Lächeln. „Danke ... Bucky." Es war neu für sie ihn Bucky, statt James zu nennen. Beide waren frei von HYDRA, also warum noch die alten Namen benutzen? Bucky erwiderte ihr Lächeln und atmete ebenfalls kurz ein und aus, bevor er seinen Arm um sie legte. Arielle konnte seine kalten Metallfinger spüren die, sie am Arm berührten, doch erschauderte keineswegs bei diesem Gefühl. Stattdessen fühlte Sie wärme, ein Gefühl von Sicherheit.

Nach einer Weile kamen schließlich auch Sam und Steve runter zu den beiden, da Bucky nicht mehr zurück kam. Arielle drehte sich mit ihren geröteten Augen zu den beiden um und drehte sich sofort wieder zurück um, um ihre Blicke zu meiden. „Alles Okay?" Fragte Steve besorgt. Arielle nickte, aber wagte es nicht in seine Richtung zu schauen. Ihm war schon klar, weshalb sie wahrscheinlich traurig war. Jeder Held hatte Momente von Schwäche.

In seinen Augen aber, war sie eine Kämpferin. Eine Überlebende. Sie war stark und er wünschte sich Arielle könnte sich durch seine Augen sehen.

„Komm schon, wir sollten wieder rein." Sagte Bucky leise. Er stand vorsichtig von ihr auf und näherte sich den Jungs. Arielle blickte nach langer Überlegung zu den anderen rüber, welche sie alle mit einem mutmachenden Gesichtsausdruck anlächelten und auf sie warteten.

Sie sprang die Erhöhung hinunter und machte ein paar Schritte auf die anderen zu. Ihre Beine versuchten sie weiter zu tragen, doch es war einfach schwierig für sie. Steve bemerkte ihre Anstrengung und bot ihr mit einem Lächeln seinen Arm an. Es war eine kleine Geste, die ihr wieder ein Lächeln aufs Gesicht zaubern konnte. Vielleicht realisierte es noch keiner der beiden, aber Steve Rogers war wie ein Anker, der ihr auf seine Art Sicherheit und Halt gab.

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